Der Kunstgriff der Brennwerttechnik ist es, die Abgastemperatur so zu senken, dass kein natürlicher Auftrieb der Abgase mehr stattfindet.
Nein, das ist nicht das Ziel, sondern nur die eher unerwünschte Folge. Die Abgastemperatur wird möglichst stark gesenkt, damit möglichst viel Wasser aus dem Abgas kondensieren kann. Bei den dabei erreichten Abgastemperaturen reicht dann ganz banal der thermische Auftrieb nicht mehr aus, sodass ein Gebläse eingesetzt werden muss. Das Gebläse kostet dann wieder Energie.
Ziel ist es eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur zu erzeugen um ein Maximum an latenter Wärme zu erzielen.
Abhängig von der Konstruktion des Kessels bzw. Wärmetauschers spielt die Vorlauftemperatur auch eine direkte Rolle. Es macht auch keinen Sinn, nur auf eine möglichst niedrige RL-Temperatur zu schauen. So funktioniert Heizung nicht. Es muss die richtige Kombination aus VL- und RL-Temperatur sein, die im Rahmen der technischen Möglichkeiten so zu wählen ist, dass sich eine möglichst geringe Abgastemperatur einstellt.
Bei einer Speicherbeheizung läuft jedes Brennwertgerät in den Heizwert hinein, weil es auch Brennstoff
bedingt ab bestimmten Temperaturen nicht mehr zu einer Kondensation kommen kann. (Hochtemperaturbereich).
Ein entsprechend aufgebautes und betriebenes System kann während eines großen Teils der WW-Erwärmung im Brennwertbereich laufen; bei entsprechenden Rahmenbedingungen auch zu 100%. Allerdings wird der Brennwertnutzen dabei nur gering sein.
Konstruktiv sehe ich keinen Sinn für einen separaten Rücklaufanschluss bei diesem Vaillant Gerät.
Wenn der heiße Rücklauf des Speicher nicht ganz unten ankommt, bleibt der untere Teil des Wärmetauschers länger kälter => niedrigere Wärmetauschertemperatur => bessere Abgaskühlung => mehr Brennwertnutzen. Zusätzlich erfolgt die WW-Bereitung etwas schneller.
Der Vaillant macht also bei WW-Bereitung das, was Du scheinbar nicht für möglich hälst. Also gut, dass zumindest der Hersteller den Sinn sieht ;-)