Nicht eine bestimmte PV-Anlage ist hier entscheidend, sondern die Statistik über viele Anlagen.
Das ist richtig für eine allgemeine Einschätzung. Wobei es dem konkreten Anlagenbetreiber genau nichts nützt, wenn die Statistik auf ihn halt nicht zutrifft.
Im Dezember liegt meist das PV- Ertragsminimum, das aber immer noch ca. 20kWh pro kWp beträgt, was ca. 10% des Ertragsmaximums in den Sommermonaten sind.
Bei 8kWp wären das also 160kWh im Dezember.
Das kommt so hin, meiner Erfahrung nach. Insofern stimmt deine Statistik auf unsere völlig untypische Dachbelegung auch zu. Prima!
Bei Abwesenheit durch Ausbildung, Beruf, Freizeit, Sport, Einkaufen etc. verringert sich der Bedarf
erheblich.
Das stimmt auch.
Was in deiner Rechnung jedoch
nicht stimmt ist, dass ein Haus(halt) auch ohne Bewohner Energie braucht.
Je nach Austattung mit Kühlgeräten (und deren Energieeffizienz) und Komfortelektronik (iNet-Router, NAS, Standbyverbrauch des Audio-Video-Gaming-Krimskrams u.v.a.m.) gibt es einen "Ruhestromverbrauch" von 100 bis 400 W. Unserer liegt zB bei knapp 300 W. Je ein älterer Kühl- und Gefrierschrank, eine Fritz!Box 6850 5G, zwei Fritz!Repeater 1200, LCD-TV, etwas HiFi-Gedöns, PlayStation 4, ein PC im Standby, zwei Laptops am Ladegerät, ein bisschen von der Heizung etc. Bis auf die angestaubten Kühlgeräte alles eher recht sparsam.
Und dann kommen die Bewohner ins Spiel. Drehen das Licht auf, es wird vielleicht etwas gekocht und lassen im Bad den Heizlüfter eine halbe Stunde glühen. Der Geschgirrspüler läuft jeden zweiten Tag, ebenso auch mal die Waschmaschine und ab und zu auch der (Wärmepumpen-)Wäschetrockner. Oder eben auch nicht. — Unser Tagesverbrauch mit öfters mal kochen und im Winter gehäuft auch backen liegt damit zu zweit bei 8 bis 14 kWh am Tag. Macht im Monat grob 300 kWh im Monat.
Unser PV-Ertrag von 14,25 kWp (davon aber auch 6,72 kWp nach Norden, die im trüben Winter aber relativ sehr gut performt!) deckt im November mit 360 kWh und im Februar mit 510 kWh diesen Verbrauch gerade so solide ab, mit unserer 10-kWh-Batterie sind wir da schon zu annähernd autark (außer es kommen mehr als zwei schlechte Tage direkt hintereinander, das gibt es leider häufig). Im Dezember kommen an die 260 kWh an, ergibt ein Defizit von rund 40 kWh im Monat. Auch nicht schlimme, aber eben negativ.
Also bleiben im November grob 150, im Februar grob 200 kWh Überschuss. Das gibt es zu verteilen. Mehrbedarf muss zugekauft werden. Das langt gerade um ein klein wenig dazuzuheizen, aber nicht für mehr. Und im Dezember und Jänner fällt die Sache aus.
Dazu kommt, dass die Sonnenstunden um den Jahreswechsel knapp sind und
die Tage mit schlechtem Ertrag immer im Block kommen. Genau das sieht man im Monats-Ergebnis aber nicht und so geht sich im Dezember und Jänner eben keine 90% Autarkie aus sondern nur 65%!
Die Tage wo die Sonne lacht sind auch oft wechselhaft, sodass man ohne kapazitäts- und lade-/entladeleistungsstarke (!) PV-Batterie nur kurze Ertragsspitzen mitnehmen kann und morgens und abends grundsätzlich Strom zukaufen muss.
Mit einer PV-Batterie ab 10 kWh und dem passenden Hybrid-Wechselrichter kann man die wechselhaften Erträge und Überschüsse schon ganz gut besser disponieren, das kostet aber auch richtiges Geld: wir reden da über rund 8.000 bis 9.000 Euro Aufpreis.
Heizen mit PV geht ehrlicherweise nur, wenn man eine Scheune nebenan hat.
Nicht falsch verstehen, ich finde PV und da und dort auch Wärmepumpen ganz prima, aber man sollte sich nicht schönrechnen, dass man mit dem eigenen Strom tatsächlich heizen kann. Was im Sommer im Überfluss da ist und zB für Raumklimatisierung zum Spartarif prima genutzt werden kann ist im tiefsten und finstersten Winter eben absolute Mangelware, in der Übergangszeit "bedingt tragfähig" (also Oktober bis November, Februar bis April).