DA kann man U-Wert 2,0 ansetzen
Fast. Bei Vollziegeln komme ich auf berechnete 1.745 W/m²K, bei Porenbeton 400 in der selben Wandstärke auf nur 0.260 W/m²K. Die Wände meines Hauses aus den 1990er Jahren bestehen aus Poroton T16, da liegt der Wert bei rund 0.400 W/m²K. Nur mal zum Vergleich, daß eine nicht zusätzlich mit einer Wärmedämmung versehene Außenwand aus 1936 energetisch ein ziemliches "Loch" hat.
Worauf ich hier nur am Rande hinweisen möchte ist, daß in Außenwände mit solchem U-Wert 3-fach verglaste Wärmeschutzfenster nichts zu suchen haben. Derartige Fenster erreichen aktuell Wärmedämmwerte von Uw etwa 0.75 bis 0.90 W/m²K, je nach Ausführung und Größe. Der Wärmedämmwert der Fenster wäre hier höher als der Wärmedämmwert der Außenwände, das ist bauphysikalisch unzulässig, weil sich die Luftfeuchte der Räume des Winters immer an den kältesten Flächen der Außenwand niederschlägt. Das sind vorliegend nicht mehr die Fenster, sondern die Wand aus feuchteempfindlichem Material nebst Tapete, ein idealer Nährboden für Schimmel.
Bei dem U-Wert der Außenwände ist der genannte Jahresverbrauch in etwa normal. Nördliches Brandenburg läßt zwar offen, ob wir von der Prignitz reden, oder von der Uckermark, aber in großen Teilen dieser Region, besonders unweit der Oder, liegt die Normaußentemperatur bei semisibirischen rund -16°C, da muß man deutlich mehr heizen, als in Köln oder im Kraichgau. Bei Baujahr 1936 und Brandenburg könnten die Kellerwände sogar aus behauenen Feldsteinen sein, deren Wärmedämmung noch beschissener wäre. Resultat wäre dann ein besonders kalter Keller, den man von oben teilweise ungewollt mitbeheizt.
In wie weit noch Einsparpotential durch Reinigung und bessere Einstellung des Heizkessels besteht, können wir gern klären.
Der hat an sich ca 40Grad Minimal-Temperatur
Jein. Der Suprastar hat die TAC als Steuerung, diese läßt als Minimaltemperatur 35°C zu und ist bekloppterweise auch genau so als Werkseinstellung programmiert, als man den Heizkessel kaufte. Der Gußheizkessel sollte jedoch zur Vermeidung von Korrosion durch Tauwasser nicht unter 40°C fahren, die Frage ist, ob das der Installateur/Einrichter bedacht und diese Einstellung angepaßt hat. Anderenfalls ist mit erheblicher Korrosion zu rechnen, die auch zu einer schlechteren Wärmeübertragung im Kessel führt. Daher meine Frage.
DAS kann man meist nicht direkt auslesen - VERMUTE ICH!
Doch, das kann man auslesen. Unter der Klappe der TAC-Regelung (sofern diese noch vorhanden ist) ist eine versenkte Taste die man mit einem Stift kurz drücken muß, so gelangt man in die Fachmann-Ebene. Dort blättert man sich bis zu den Anlagenparametern, wo unter anderem die Steilheit der Heizkurve, Legionellenschaltung, Brennermindestbetriebsdauer aber auch Kesseltemp Max und Min einstellbar sind. Bei Min müßten da 40°C stehen. Die Steilheit der Heizkurve ist mit den genannten 1.2 für ein Haus dieser Verfassung aus meiner Sicht durchaus angemessen, eher zu niedrig als zu hoch. Auch die Brennerlaufzeit ist ausles- und einstellbar, und zwar hat man die Wahl zwischen 1, 2, 3 und 4 min. Bei Frostwetter sind 4 min durchaus eine gute Einstellung, in der Übergangszeit muß man austesten, ob 1 oder 2 min besser sind (damit es nicht zu hoch raufgeht, mit der Kesseltemperatur). Diese Einstellungen zu optimieren ist nicht über einen einmaligen Besuch eines Handwerkers möglich, sondern das ist reines Ausprobieren und Nachjustieren über mehrere Wochen bis Monate. Entsprechend sollte sich der Nutzer der Sache persönlich annehmen, Junkers hat dazu ja eine gute Bedienanleitung für die TAC beigelegt (das bunte Hochglanzheft).
Schließlich kann man auch noch beim Gasdurchfluß ansetzen und nachrechnen, ob das Gas das pro Minute durch den Zähler läuft zur Nennleistung des Kessels paßt. Ich erinnere da an meinen Kessel, den der Fachbetrieb unbesehen übergeben hat und wo deutlich mehr Gas durchgehauen wurde, als der Kessel verwerten konnte. Das muß und sollte nicht passieren.
Der hydraulische Abgleich verspricht hier wohl keine nennenswerten Einsparungen, jedenfalls nicht im Zusammenspiel mit diesem Heizkessel. Ich würde dafür kein Geld ausgeben, das rechnet sich hier nicht.
Zum Dachgeschoß, haben die dortigen beheizten Räume waagerechte Deckenflächen? Falls ja, wie wurde die DG-Decke gegen den Spitzboden gedämmt?
Und warum wurden die HWL-Platten zusätzlich mit Rigipsplatten beplankt? Das ist eine nicht ganz unproblematische Konstruktion, rein feuchtetechnisch. Ich gehe angesichts dieser Konstruktion davon aus, daß die Zwischensparrendämmung dann von außen erledigt wurde, z. B. von den Dachdeckern? Da kommt es vor, daß es eine ungewollte Hinterlüftung zwischen der Dämmung und dem raumseitigen Aufbau (Lattung und HWL-Platten) gibt, der die Dämmwirkung schmälert oder gar zunichte macht. Das kann man aber mit einem IR-Thermometer einfach prüfen, ist alles in Ordnung, dann würden die Rigipsplatten auch bei windigem Frostwetter noch ungefähr die Temperatur haben, wie der Raum.