Niedrig eingestellte Umwälzpumpe, höhere Heizkosten ?!?

Diskutiere Niedrig eingestellte Umwälzpumpe, höhere Heizkosten ?!? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Alle zusammen, vorweg, ich bin echter Heizungs-Laie und wende mich deshalb, an Leute die mehr Ahnung von dieser Materie haben als ich. Ich...

Mic888

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Hallo Alle zusammen,

vorweg, ich bin echter Heizungs-Laie und wende mich deshalb,
an Leute die mehr Ahnung von dieser Materie haben als ich.

Ich bin Mieter, wohne im DG. Wir sind 2 Mietparteien, jede Partei hat seine eigene
Umwälzpumpe im Heizraum im Keller, die beide an einer gemeinsamen Öl-Zentrall-
heizung angeschlossen sind. Meine Pumpe wurde gewechselt weil die alte nicht mehr
genügend Leistung hatte. Nach dem Pumpenwechsel, gab es - wenn ich in der Wohnung
die Thermostate am Heizkörper aufdrehte - immer sehr laute, anhaltende "Strömungs-
Geräusche". Der Heizungs-Monteur kam nochmals ins Haus und stelle die Umwälzpumpe
NIEDRIGER ein. Die Folge => die Strömungsgeräusche sind nun weg, aber mein Wohn-
zimmer (ca. 24qm) braucht nun sehr lange - 3 Stunden - bis es von 16 auf 20 Grad
aufgeheizt ist.

Frage: In diesem Wohnzimmer sind 2 Heizkörper, beide, hatte ich während dieser
Aufheizphase auf Einstellung "5", und wie gesagt, mit dieser niedriger eingestellten
Umwälzpumpe hat es nun 3 Stunden gedauert um auf 20 Grad Zim.-Temp. zu kommen.
Wenn es nun 3 Std. dauert um auf 20 Grad zu kommen - also meine Heizung einiges länger
läuft als FRÜHER um endlich 20 Grad zu erreichen, erhöht dieser nun LÄNGERE Aufheizzeit-
raum (verursacht durch die niedriger eingestellte Pumpe) nicht nun meinen Heizöl-
Verbrauch, und steigert somit auch meine Heizkosten, weil es ja nun länger
braucht um auf 20 Grad zu kommen ???

Oder andersherum: Wäre die Umwälzpumpe HÖHER eingestellt, dann würde ja die ge-
wünschte Raumtemperatur von 20 Grad (bei gleicher Heizkörperthermostateinstellung von
"5" wie oben beschrieben) SCHNELLER erreicht, ich habe also meine Heizung WENIGER LANG
in Arbeit um die 20 Grad zu erreichen und habe dann doch auch einen geringeren Ölverbrauch
und somit geringere Heizkosten, oder irre ich hier, und bei beiden Varianten ist der Ölverbrauch
und somit meine Kosten gleich ???

Mir geht's hier NUR um den WOMÖGLICHEN höheren Ölverbrauch weil die Heizung nun länger
braucht um auf 20 Grad zu kommen. Mir ist schon klar, das die Stromkosten der Pumpe - wenn sie
niedriger eingestellt ist (sie also weniger zu arbeiten hat) - etwas geringer sind, als wenn sie hoch
bzw. höher eingestellt ist, aber um den Stromverbrauch der der Pumpe geht's mir hier nicht!

Wie gesagt bin Heizungs-Laie, und frag deshalb hier etwas umständlich,
würde mich aber um so mehr über eine ernstgemeinte Aufklärung freuen, Danke ...
 
Hausdoc

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Eine Pumpe stellt man nicht höher oder niedricger ein, sondern auf die durch Berechnung ermittelten Sollwert.

Der Ölverbrauch richtet sich nach dem Wärmeverlust des Gebäudes
 

Mic888

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Ehrlich gesagt, ich weiß jetzt nicht was ich mit der Antwort anfangen soll ???
Ist ja wahrscheinlich gut gemeint - hilft mir Laien - aber nicht recht weiter ...

Ich fragte ja: Meine Pumpe wurde niedriger eingestellt um die Strömungsgeräusche
los zu werden, diese sind nun weg, aber nun braucht diese niedriger eingestellte Pumpe
wesentlich länger um auf die gewünschten 20 Grad zu kommen. Mein Verständnis sagte mir,

ich brauche LÄNGER mit dieser niedrig eingestellten Pumpe um auf 20 Grad zu kommen,
meine Heizung ist also LÄNGER in Arbeit um die 20 Grad zu erreichen, also werde ich
"wahrscheinlich" auch mehr Ölverbrauch haben um ans Ziel (die 20 Grad) zu kommen.
Das war meine Frage, ob mir das Jemand verständlich/er rüberbringen kann ???
 
tricotrac

tricotrac

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ich brauche LÄNGER mit dieser niedrig eingestellten Pumpe um auf 20 Grad zu kommen,
Da der Wärmeerzeuger witterungsgeführt ist, verringert sich die Vorlauftemperatur mit steigender Außentemperatur. Zur Zeit machen wir enorme Temperatursprünge (Außentemperatur) zwischen Tag- und Nachtbetrieb. Deshalb braucht es mehr Zeit bis sich die Wohlfühltemperatur im Raum einstellt. Dafür müssen die Heizkörper aber nicht glühen, denn dann wäre die Heizkurve viel zu hoch eingestellt.
Mit einem Mehrverbrauch an Heizöl hat das alles nichts zu tun. Eure Heizung gleicht nur den Wärmeverlust durch eine undichte Gebäudehülle aus.
 

KarlZei

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ich brauche LÄNGER mit dieser niedrig eingestellten Pumpe um auf 20 Grad zu kommen,
meine Heizung ist also LÄNGER in Arbeit um die 20 Grad zu erreichen, also werde ich
"wahrscheinlich" auch mehr Ölverbrauch haben um ans Ziel (die 20 Grad) zu kommen.
Mit geringerer Pumpenleistung wird weniger Wärmemenge je Zeiteinheit transportiert, wenn ansonsten alles gleich bleibt. Dauert also länger. Welchen Einfluss das auf den Verbrauch hat, hängt von vielen Dingen ab. Wenn das Gerät gut moduliert und eine geringe Mindestleistung hat, macht es nicht viel aus.

Zu den Temperatursprüngen: je nach Regelung und ihrer Konfiguration sieht das Gerät die Temperatursprünge kaum und heizt, wenn diese eher kurz sind, dann mit fast gleicher Vorlauftemperatur durch. Es wird in der Regel ja nicht die aktuelle Außentemperatur für die Berechnung genutzt, sondern eine gemittelte Temperatur, die mehrere 10 Stunden berücksichtigt.
Zum Mehrverbrauch: natürlich hat die Einstellung und die Betriebsweise der Heizgeräts sowie dessen technische Eigenschaften erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. Wenn das alles eher schlecht ist, dann produziert das Gerät ständig mehr Wärme als zum Ausgleich des Wärmeverlusts erforderlich wäre.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Die Sache ist halt DIE: WENN die Heizkurve des Kessels optimiert ist, dann macht die in Bezug auf die gemessene Außentemperatur eine gewisse (milde) Vorlauftemperatur die AUSREICHT um die gewünschte Raumtemperatur ZU HALTEN. Das heißt aber umgekehrt: es gibt idR keine Wieder-Aufheiz-Über-Leistung, zumindest recht wenig und die Differenz 16 - 20 Grad ist schon sehr ungewöhnlich groß. Ich will sagen "das ist schon krass", das hat man selten, kaum oder fast nie, das die Raumtemperatur innerhalb einer gewissen Abschaltphase SO tief sinkt. Da hat das Gebäude halt echte Defizite.
Aber ein signifikanter "Mehr"-Verbrauch ergibt sich durch die lange Wiederaufheiz-Phase nicht. Klar wäre der Idealfall "klick 16 Grad - klick 20 Grad", dann hat man eine maximale Abschalt-Phase. Das berücksichtigt man eben in der Vorhaltezeit und dann passt das schon. MIR wäre definitiv auch ein leiser Anlagenbetrieb das wichtigste!
 

Mic888

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Hallo "tricotrac",
danke für Ihre Antwort. Mir war schon klar, das ich wenn ich die Heizkörperthermostate auf Stufe
"5" also max. stelle, nicht SCHNELLER die 20 Grad erreiche, das dies GENAUSO schnell mit der Ein-
stellung "3" zu erreichen ist. Wenn ich auf "5" stelle, kann ich halt noch einige Grad mehr erreichen als
die von mir gewünschten 20 Grad, und dass diese dann mit Einstellung "5" erreichten 22-23 Grad mehr
Ölverbrauch verursachen, leuchtet mir auch ein.
mfg Mic888


Hallo "KarlZei ",
Ihnen auch ein Danke für Ihre Antwort, Sie schrieben Folgendes:
"Mit geringerer Pumpenleistung wird weniger Wärmemenge je Zeiteinheit transportiert, wenn ansonsten
alles gleich bleibt. Dauert also länger. Welchen Einfluss das auf den Verbrauch hat, hängt von vielen Dingen ab.
Wenn das Gerät gut moduliert und eine geringe Mindestleistung hat, macht es nicht viel aus".


Mit "Gerät", meinen Sie hier die Pumpe ???

Wenn Sie mit Gerät die Pumpe meinen, dann verstehe ich Sie nun so:
Einleitend noch: An meinen Einstellungen an der Heizung im Keller wurde nichts verändert. Wie die ein-
gestellt ist (gut oder eher schlecht), weiß ich als Laie nicht. Beim besagten Pumpenwechsel im Heizraum,
wurde nur dieser getätigt, und im Zuge dieses Tausches, die neue Pumpe niedriger eingestellt als die aus-
gebaute Pumpe die die "Strömungsgeräusche" verursacht hatte, nichts weiter. Alte und neue Pumpe waren
bzw. sind vom gleichen Hersteller, und das genau gleiche Modell.

Nun meine 2 Szenarien, auf die sich meine Frage bezieht:
"Niedriger eingestellte Pumpe, längere Laufzeit um auf 20 Grad zu kommen, deshalb mehr Ölverbrauch ?!?"
1.) Vor dem Pumpenwechsel: Auf MITTELWERT eingestellte Pumpe verursachte laute Strömungsgeräusche
und im Wohn-Zi. (24qm) brauchte ich - um von 16 auf 20 Grad zu kommen - und mit Heizkörperthermos-
tateinstellung "3" an beiden im Zimmer vorhandenen Heizkörpern, ca. 2 Stunden.
2.) Nun, hat man eine neue baugleiche und vom gleichen Hersteller gefertigte Pumpe eingebaut. Diese wurde
NIEDRIGER eingestellt als die Ausgebaute. Strömungsgeräusche nun weg. Aber nun brauche ich für besagtes
Wohn-Zi., mit gleicher Heizkörperthermostateinstellung "3" an beiden vorhandenen Heizkörpern, nicht ca. 2,
sondern 3,5 bis 4 Stunden. Muss also fast doppelt so lange heizen/warten um auf gewünschte 20 Grad zu
kommen. Wie gesagt: Alle anderen Parameter bzw. Einstellung an der Heizanlage im Keller sind gleich geblieben.

Ich verstehe Sie nun so:
Wenn man nur den Pumpentausch als solches sieht (nur um das gehts mir ja), und die daraus folgenden
Dinge (Thermostateinstellung im Wohn-Zi. und Heizanlagen-Einstellungen im Keller sind ja bei beiden Szenarien
gleich geblieben), dann verursacht diese nun neu verbaute Pumpe - die niedriger eingestellt ist als die Vorherige
(die höher eingestellt war) - und die nun fast doppelt so lange braucht um auf 20 Grad zu kommen,
keinen signifikanten Mehrverbrauch an Öl. Sprich, durch die niedriger gewählte Einstellung und trotz nun
längerer Laufzeit, kommen für mich als Mieter durch diesen niedriger gewählten Einstellmodus der Pumpe
keinen höheren Kosten auf mich zu, hab ich das nun so richtig interpretiert ???
mfg Mic888



Hallo Dr Schorni,
auch Ihnen vorweg ein Dankeschön für Ihr bisherige Antwort. Sie schrieben:
"Aber ein signifikanter "Mehr"-Verbrauch ergibt sich durch die lange Wiederaufheiz-Phase nicht".
Wahrscheinlich bezieht sich Ihr gewählter Begriff Wiederaufheiz-Phase auf die gesamten Heizanlage
(Kessel usw.) im besagten Heizungsraum. Meine Frage bezog sich aber ganz expliziet NUR auf dem Pumpentausch
und den nun bei der neuen Pumpe niedriger eingestellten Modus, und die Folgen für mich als Mieter. Sprich, ob die
nun fast doppelt solange Zeit um an die 20 Grad zu kommen, höhere Kosten für mich verursacht, das ist für mich
der springende Punkt. Wenn Sie bitte auch nochmals meine bei "KarlZei" angeführten 2 Szenarien nachlesen
könnten, dann verstehen Sie wahrscheinlich, was ich meinte, bzw. auf was ich raus wollte ...
mfg Mic888


Allen drei Herren, hier noch ein abschließendes Danke, für Ihre bisherigen Antworten !!!
 

KarlZei

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Mit "Gerät", meinen Sie hier die Pumpe ???
Nein, in erster Linie das Heizgerät und dessen beeinflussbare Einstellungen wie z.B. die Heizkurve oder die Leistung.
Sprich, durch die niedriger gewählte Einstellung und trotz nun
längerer Laufzeit, kommen für mich als Mieter durch diesen niedriger gewählten Einstellmodus der Pumpe
keinen höheren Kosten auf mich zu, hab ich das nun so richtig interpretiert ???
Wohl richtig. Aber wie wird denn überhaupt abgerechnet? Mit Wärmemengenzähler oder Heizkostenverteiler oder anders?
 
Andreas1956

Andreas1956

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Die Pumpeneinstellung könnte doch bleiben wie sie ist, so hätte man immerhin nicht die störenden Geräusche. Die Regelung der Raumtemperatur scheint hier ja durch den Nutzer händisch vorgenommen zu werden, indem er zur Nacht die Thermostatköpfe an den Heizkörpern runterdreht. Wenn es nun zu lange dauert, um von nachts 16°C auf tags 20°C hochzuheizen, warum dann nachts 16°C? Dann läßt man die Bude eben weniger stark auskühlen, das wäre ohnehin sinnvoller. Daher würde ich Nachttemperaturen von etwa 18°C empfehlen und dann ist das auch viel schneller auf 20°C, ohne daß man die Pumpe höher quirlen lassen muß.
 
Dr Schorni

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Eben. Es geht doch wohl in erster Linie darum, dass man kein störendes Pumpen-Geräusch hat! Sonst stell halt wieder hoch, dann hast es wie bisher, nur eben laut. Das ist doch alternativlos.
Die "Wieder-Aufheizzeit" (Raum/Wohnung natürlich!) ist halt naturgegeben. Ich frage mich echt wie dermaßen-schlecht das Gebäude wohl ist, wenn man 4K Raumtemperatur-Differenz in einem Absenkzyklus erreicht, is das en Zelt ? Das-kann-doch-gar-nicht-sein! Da sind dann ganz andere gravierende energetische Defizite vorhanden als die verlängerte Wieder-Aufheizzeit !
 

Mic888

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Hallo KarlZei,
Du hast geschrieben: "Aber wie wird denn überhaupt abgerechnet? Mit Wärmemengenzähler oder Heizkostenverteiler oder anders?"
Also bei uns kommt einmal im Jahr ein Ablesedienst der liest jeweils im Heizraum an einem "Wärmezähler" Verbrauchseinheiten ab,
gleiches gilt für den "Warmwasserzähler" auch dort werden Verbrauchseinheiten abgelesen. Beide Zähler haben unterschiedliche
Gerätenummern. Auch die andere Mietpartei hat 2 solche Zähler, aber wiederum mit anderen Nummern. Ich nehme also mal an,
das das die von Dir angesprochenen Wärmemengenzähler sind, den die dort abgelesenen Werte, find ich auf meiner Jahres-
abrechnung mit der entsprechenden Geräte-Nrn. wieder.

Ändert dieser Tatbestand - das bei mir anscheinend meine Heizkosten mit Wärmemengenzählern ermittelt werden -
nun etwas daran, das ich durch die niedriger eingestellte Pumpe, die jetzt länger braucht um an 20 Grad zu kommen,
KEINE höheren Heizkosten habe ???


Hallo Andreas1956,
meine Thermostate an beiden Heizkörper im Wohn-Zi. haben KEIN Halbmondsymbol zur Nachtabsenkung. Auf anderen Thermostaten
steht dieses Halbmondsymbol immer zwischen den Ziffern 1 und 2, da ich dieses Halbmondsymbol nicht hab, stell ich meine beiden Heiz-
körperthermostate ab 22 Uhr - zur Nachtabsenkung - immer auf Einstellung "2". Also eigentlich sogar noch etwas höher eingestellt als das
Halbmondsymbol. In anderen Internet-Beiträgen wo diese Symbole und Einstellungszahlen erklärt werden, wird unisono immer folgendes
geschrieben: "Das Halbmondsymbol steht hingegen für die Nachtabsenkung. Die Temperatur wird auf 14 Grad gesenkt - ein Wert, der ideal
für die Nachtruhe ist."
Ich denke doch also mal, das ich mit meiner bisher gewählten "2" für die Nacht nicht so schlecht lag.
Morgens um 8 Uhr, wenn ich aufstehe, stellte ich bisher dann immer von 2 auf 3.
Du schreibst noch: "Wenn es nun zu lange dauert, um von nachts 16°C auf tags 20°C hochzuheizen, warum dann nachts 16°C?
Dann läßt man die Bude eben weniger stark auskühlen, das wäre ohnehin sinnvoller. Daher würde ich Nachttemperaturen von etwa
18°C empfehlen".

Wenn ich also ab jetzt ab 22 Uhr abends nicht von 3 auf 2 runterregulieren täte, sondern nur auf 2,5, bzw. gar auf 3 stehen lassen würde,
dann hätte ich es ab morgens um 8 Uhr zwar schneller wieder auf die gewünschte 20 Grad, weil die Hochheizphase kürzer wäre, oder gar
ganz wegfallen würde, aber meine Heizkosten würden doch dann STEIGEN, wenn ich in der Nacht KEINE manuelle Nachtabsenkung
mache. Nicht umsonst, gibt es doch dieses Halbmondsymbol zur manuelle Nachtabsenkung, und die überall nachzulesende Meinung
zu diesem Symbol: "... die Temperatur wird auf 14 Grad gesenkt - ein Wert, der ideal für die Nachtruhe ist ..." wäre hinfällig ???

Dann schreibst Du dazu noch: "Dann läßt man die Bude eben weniger stark auskühlen, das wäre ohnehin sinnvoller."
Ich dachte bisher immer, manuelle Nachtabsenkung zu machen sei sinnvoll um Kosten zu sparen. Und klar, während dieser
Nachtabsenkung kühlen die Räume aus. Was, bzw. warum wäre also Dein: "ohnehin sinnvoller." sinnvoller ???


Hallo Dr Schorni,
wie ich abends/nachts manuell an meinen Heizkörpern bisher - Nachtabsenkung - getätigt habe (um meine Kosten niedrig zu halten)
steht oben bei Andreas1956 beschrieben, vielleicht, war das ja bisher falsch, wie gesagt, bin da halt schon der Laie. Du schreibst noch:
"Die Wieder-Aufheizzeit (Raum/Wohnung natürlich!) ist halt naturgegeben". Kannst Du mir noch bitte erklären was Du mit
"naturgegeben" hier genau meintest, das erschließt sich für mich hier noch nicht.

Zu Deiner Antwort: "Aber ein signifikanter "Mehr"-Verbrauch ergibt sich durch die lange Wiederaufheiz-Phase nicht".
Wahrscheinlich bezieht sich Dein gewählter Begriff Wiederaufheiz-Phase auf die GESAMTEN Heizanlage (Kessel usw.)
im besagten Heizungsraum. Ich meinte aber ganz explizit NUR die nun niedriger eingestellte Umwälzpumpe, die nun wesent-
lich länger als ihre Vorgängerin braucht, um auf 20 Grad zu kommen. Ob der hier nun niedriger eingestellte Pumpenmodus
mir Mehrkosten verursacht, weil die Pumpe nun ja länger läuft, um auf 20 Grad zu kommen - das war meine Frage an Sie.

Noch zu Deiner Frage:
"Wenn man 4K Raumtemperatur-Differenz in einem Absenkzyklus erreicht, is das en Zelt ?"
Ich werde in denn nächsten Tagen mal die manuell Nachtabsenkung so tätigen wie es mir Andreas1956 empfiehlt.
Werde mir um 22 Uhr abends, und morgens um 8 Uhr die Zimmertemperaturen aufschreiben, und jeweils auch die Außen-
temperaturen, auch jeweils um 22 und 8 Uhr, um das mit dem "Zelt" noch genauer abzuklären, melde mich dann hierzu
explizit nochmals im Forum unter diesem Beitrag.

"Danke an alle 3 Herren, für Ihre bisherigen Antworten" ...
 

KarlZei

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Aber dann hat sich das doch fast erledigt. Der Wärmemengenzähler (WMZ) erfasst Deine Wärmemenge so oder so korrekt. Dem ist praktisch egal, ob die Wärme langsam oder schnell durch ihn fließt. Theoretisch erfasst er in beiden Fällen identische Wärmemengen.
Ein Problem könnte abhängig vom Typ des WMZ jedoch die Messgenauigkeit sein, die von Dimensionierung und Volumenstrom abhängig sein kann. Wenn er für einen höheren Volumenstrom (Pumpenleistung) dimensioniert war und jetzt mit deutlich niedrigerem Volumenstrom betrieben wird, könnte er etwas ungenauer sein, also etwas zu viel oder zu wenig anzeigen.
 
Wolfhaus

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Sprich, ob die
nun fast doppelt solange Zeit um an die 20 Grad zu kommen, höhere Kosten für mich verursacht, das ist für mich
der springende Punkt.
Klares nein.
Ein höherer Verbrauch entsteht meistens durch ein zu schnelles aufheizen.
Nacht die Thermostatköpfe an den Heizkörpern runterdreht. Wenn es nun zu lange dauert, um von nachts 16°C auf tags 20°C hochzuheizen, warum dann nachts 16°C? Dann läßt man die Bude eben weniger stark auskühlen, das wäre ohnehin sinnvoller. Daher würde ich Nachttemperaturen von etwa 18°C empfehlen und dann ist das auch viel schneller auf 20°C, ohne daß man die Pumpe höher quirlen lassen muß.
Dem kann ich nur zustimmen.
Das Gebäude hat 24h am Tag den Wärmeverlust und genau der muss ergänzt werden. Da nutzt keine zu starke Drosselung in der Nacht.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Ich will zuerstmal meine Begriffe erklären:
"Naturgegeben" sind die Wärmeverluste der Wohnung, also genauer: physikalisch bedingt.
"Wiederaufheizphase" bezieht sich auf die Wohnung.
"Nachtabsenkung" wird normalerweise zentral am Heizkessel (für beide Wohnungen gemeinsam) per Zeitschaltuhr gemacht, daher muss man selbst die Heizkörper nicht abdrehen. Man KANN das natürlich tun, wenn man selbst länger absenken möchte als es die Anlage tut. Dabei hat man aber einen händischen - nicht automatischen - Betrieb und "erlebt" die Wiederaufheizzeit selbst. In der üblichen Benutzung über die Kesselsteuerung erfolgt die Wiederaufheizung in der Schlafenszeit vor dem Aufstehen.
Wie alt ist denn das "Zelt" und was wurde seit dem alles energetisch verbessert? Wie alt sind die Fenster? Wie heißt der Kessel genau oder mach uns Bilder.
 

KarlZei

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Ev. gibt es irgendeine Fernbedienung für den Heizkreis der Wohnung, mit der man absenken kann, ohne an die Thermostate zu müssen.
 
Andreas1956

Andreas1956

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@Mic888: Die Zahlen, Striche und Symbole auf Thermostatköpfen liefern keine geeichten Werte, sondern erleichtern lediglich dem Nutzer, einen einzelnen Heizkörper leichter auf die übliche Zimmertemperatur einzustellen. Daher kann es gut sein, daß man für die gleiche Zimmertemperatur an einem Heizkörper 3 und 1 Strich einstellen muß, während an einem anderen Heizkörper 2 und 2 Striche zu diesem Ergebnis führen. Das kann ich auch in meinem Haus sehr gut beobachten, hier haben wir 19 Heizkörper, bei jedem muß man was Anderes einstellen, obwohl vielfach die gleiche Raumtemperatur gehalten wird. Ergo: Lasse Dich also nicht davon beirren, auf welcher Zahl oder auf welchem Strich das Ding eingestellt ist, maßgeblich ist nur eines: die Raumtemperatur. Bei dieser solltest Du dafür sorgen, daß sie im Winter nicht um mehr als 2K niedriger liegt, als am Tage. Drehe also abends die Thermostate so hin, daß in einem Zimmer das tags 20°C haben soll, nachts nicht unter 18°C werden.
 

Mic888

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Hallo KarlZei,
zu Deinem: "Dem ist praktisch egal, ob die Wärme langsam oder schnell durch ihn fließt. Theoretisch erfasst er in beiden Fällen identische Wärmemengen."
OK, dann versteh ich Dich damit so: Durch das niedriger Einstellen der Pumpe, die jetzt doppelt so lange an Zeit braucht um auf 20° in der Wohnung zu
kommen - abgesehen von der wo möglichen Ungenauigkeit des WMZ - entsteht
kein höherer Ölverbrauch, und mir auch keine höheren Heizkosten,
das versteh ich doch nun so richtig - weil das - das war ja meine Ausgangsfrage
???

Zu Deinem: "... könnte er etwas ungenauer sein, also etwas zu viel oder zu wenig anzeigen ...". Naja, vielleicht hab ich ja auch mal Glück, indem diese
womögliche "Ungenauigkeit des WMZ" in meine Richtung ausschlägt, und er durch den niedrigeren Volumenstrom auch
weniger Wärmeeinheiten mißt ;-)
Aus Deiner Erfahrung heraus, welche Tendenz ist dann dazu die wahrscheinlichere: niedrigerem Volumenstrom, misst
mehr Wärmeeinheiten, oder,
niedrigerer Volumenstrom, misst eher weniger Wärmeeinheiten ???

Nein, eine Fernbedienung für den Heizkreis in der Wohnung gibt es nicht.
Gruß zurück, Mic888


Hallo Wolfhaus, auch Dir ein Danke für Deine Antworten, Gruß Mic888 ...


Hallo Dr Schorni,
danke für Deine Erklärung der Begrifflichkeiten, das brachte für mich als Laien doch wesentlich "mehr Licht" in die ganze Sache, vorher,
war für mich doch Einiges noch sehr verworren und unklar, nun ist's besser. Zu Deinen Fragen zum "Zelt": das Haus, die Fenster (doppelverglast),
die Heizkörper, die daran befindlichen manuell einzustellenden Thermostate sind alle 23 Jahre alt. Das ist alles noch der "ursprüngliche" Zustand,
energetisch, ist da nie was nachträglich nachgerüstet worden. Wenn ich von außen an die Wohnungswände klopfe, höre ich überall nur massives
Mauerwerk, da ist außen also auch keine Wärmeschutzdämmung drauf. Zum Heizkessel - ob das noch der erst ist - kann ich nichts sagen, weil
der Heizraum grad abgeschlossen ist. Aber, bei der letztjährigen Schornsteinfeger-Inspektion der Heizung, lobte der ausdrücklich die sehr guten
Werte der Anlage, also muss/sollte das System - unten im Heizraum - schon OK sein. Noch folgendes zu Deiner Info zu besagten Wohnzimmer:

Gestern Abend 23 Uhr: Außentemperatur , Wohn-Zi.-Innen-Temp. 19,5°, Heizthermostat am Heizkörper da händisch auf Stufe "1,5" gestellt,
von 24 Uhr bis 1 Uhr wurde dann mein Heizkörper immer kälter, bis er um 1 Uhr ganz kalt war (automatische Nachtabsenkung durch Heizkessel),
die restliche Nacht - bis morgens um 6 Uhr - blieb Thermostat unbewegt auf Einstellung "1,5". Morgens um 5 Uhr war der auch noch kalt, erst ab
6 Uhr (automatische Nachtabsenkung war anscheinend ab da nicht mehr aktiv) wurde er langsam handwarm. Um 6 Uhr hatte das Wohn-Zi. noch
18° Restwärme von der Nacht. Da dann, um 6 Uhr habe ich die Einstellung von 1,5 auf Stufe "3", gestellt. Um 7 Uhr 30 war dann die Außentemp.
10° und die Wohn-Zi.-Temp. 20,5°. Von 23 Uhr, bis morgens um 7 Uhr 30, waren alle Rolläden im Wohn-Zi. runter und vollständig geschlossen.
Gruß Mic888
 

Mic888

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Andreas1956,
Dir auch nochmals ein Danke für Deine Erklärung der Heizkörper-Symbole ;-)
Mit Deinen - und den Erklärungen der anderen Herren hier im Forum - wird so Manches,
selbst für so'n Laien wie mir, verständlich/er.

Hab Dr Schorni, mein gestriges Tun vom 23 Uhr bis heute morgen um 7 Uhr 30 detailliert geschildert,
kannst ja da mal nachlesen wie mein "Zelt" sich so schlägt, mit meinen händisch getätigten Einstellungen
am Thermostat, und der automatischen Nachabsenkung durch die Heizanlage unten im Heizraum ...
Gruß Mic888
 
Andreas1956

Andreas1956

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In den kommenden Tagen wird Dein Ölverbrauch übrigens drastisch steigen, wenn Du nicht gerade im Südwesten wohnst. ^^
 
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