Also, die linke Bescheinigung des Vorgänger-Gerätes:
Das Gerät nennt sich an sich VIESSMANN MIROLA MB-1871 und es fehlt die Herstellnummer. Auch dieses, wie JEDES Gerät, hat einen BRENNER und der hat eine LEISTUNG, diese fehlt hier. Die Brennerleistung ist der Wert vom Typenschild der als "Nennbelastung" ausgewiesen ist. Das wären hier ca 18kW. DER Brenner ist einstufig. Die Nennwärmeleistung drüber mit 20,4kW ist RICHTIG, da dies bei kondensierendem Betrieb, also die höchste abzugebende Leistung ist.
Die Messwerte sind sehr gut, allerdings kann die "Druckdifferenz im Ringspalt 0,05 Pa" NICHT sein. Da der Wert in Pascal anzugeben ist, sind das "5 Pa" und nicht "0,05 mbar".
Dann die rechte Bescheinigung des neuen Gerätes:
Das Gerät nennt sich VIESSMANN VITODENS 300 W B3HF und es fehlt die Herstellnummer. Auch dieses, wie JEDES Gerät, hat einen BRENNER und der hat eine LEISTUNG, diese fehlt hier. Die Brennerleistung ist der Wert vom Typenschild der als "Nennbelastung" ausgewiesen ist. Das wären hier 1,8 - 17,8 kW. DER Brenner ist leistungsgeregelt-modulierend. Die Nennwärmeleistung drüber mit 17,4 kW ist FALSCH, da dies bei kondensierendem Betrieb 19,0 kW sind, also die höchste abzugebende Leistung.
Die Messwerte sind ...vollzählig! Der Messwert "Lufttemperatur im Ringspalt 20°C" ist etwas zweifelhaft, da bei Vollast im quasi-Beharrungszustand zu messen ist und da die Lufttemperatur über die LAS-Vorwärmung eher Richtung 30°C liegt. Dafür stimmen jetzt die Angaben bei "Druckdifferenz im Ringspalt 2Pa".
Wobei ich ja schon froh bin, dass nicht - wie so oft - auch "Strömungssicherung" und "Abgasklappe" abgehakt wurden, Bauteile die es an solchen Geräten bauart-bedingt gar nicht gibt (Abgasklappe HÖCHST selten bis nie).
Macht also bei 6 Fehlern a 10 €......
Man sollte halt nicht ahnungslos irgendwelche Zahlen vom Typenschild abschreiben, sondern auch fachlich wissen um was für einen Art der Energienutzung es sich bei diesem Gerät handelt . Nein, das ist KEINE Korinthenkackerei, sondern prüfungsrelevant als Lehrabschluß. Auch sind die genauen Gerätebezeichnungen mit Typ und Herstellnummer statistik-relevant und wichtig im Falle einer Rückrufaktion seitens der Hersteller. Mit beiden Dingen brüstet sich das Schornsteinfeger-Handwerk als "verlässlicher, hochqualifizierter Partner" und belegt damit seine Daseinsberechtigung. "Ziel und Aufgabe VERFEHLT!" würd ich (mal wieder) sagen!
Aber kommen wir doch bei DER Gelegenheit zu meinem absoluten Lieblings-Thema, dem brennwertnutzungseffizienzrelevanten "Luftüberschuß":
Der alte, ungeregelte, statisch eingestellte Brenner hat einen CO-Gehalt an der Nachweisgrenze und einen
Rest-Sauerstoff(O2)-Gehalt von 1,2% (11,0% CO2, Lambda 1,07, also 7% Luft-Überschuß), Taupunkt 59°C
Der neue, superduper selbstkalibrierend-optimierende Brenner hat einen CO-Gehalt an der Nachweisgrenze und
Rest-Sauerstoff(O2)-Gehalt von 5,1% (9,0% CO2, Lambda 1,3 , also 30% Luftüberschuß), Taupunkt 53°C
Somit hat der NEUE Brenner nicht nur höhere Abgasverluste, nein der hohe Luftüberschuß kostet auch noch erheblich an Brennwertnutzung - diese erfolgt erst unterhalb 53 Grad Rücklauftemperatur, beim alten statischen Brenner bereits schon ab 59°C. Also in die Praxis etwas umgerechnet bereits bei etwa 3K wärmerer Außentemperatur. Und WIEDER zeigen sich klare essentielle Schwächen des ach so hochtechnisierten selbstkalibrierenden Brenners, der sich doch angeblich auf alles optimiert und einstellen kann. Ich hab das auch heute wieder im Webinar "Vitodens 200" auf- und angegriffen, bekam als Antwort "der Regelbereich 7,5-11% CO2 sei in Ordnung". Ich hab mich auf meine Hände gesetzt um nicht im Affekt im Chat zu posten "ob Sie eigentlich im Kopf noch ganz normal sind und wissen um was es bei dieser Sache geht"....aber lassen wir das, "Ingenieur bleibt Ingenieur, da helfen keine Pillen".