Gerhard4
- Mitglied seit
- 20.04.2022
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- 144
Hallo Surfy,
soweit ich weiss betrifft die Austauschpflicht nach 30 Jahren Niedertemperaturkessel NICHT und Brennwertkessel NICHT.
sh. GEG:
§ 72 Betriebsverbot für Heizkessel, Ölheizungen
(1) Eigentümer von Gebäuden dürfen ihre Heizkessel, die mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff
beschickt werden und vor dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nicht mehr betreiben.
(2) Eigentümer von Gebäuden dürfen ihre Heizkessel, die mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff
beschickt werden und ab dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nach Ablauf von 30 Jahren
nach Einbau oder Aufstellung nicht mehr betreiben.
(3) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf
1. Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel sowie
2. heizungstechnische Anlagen, deren Nennleistung weniger als 4 Kilowatt oder mehr als 400 Kilowatt beträgt
Außerdem gibt es noch weitere Ausnahmen: Wenn der Eigentümer bereits vor 1.1.2002 das Haus bewohnt hat, ist ebenfalls kein Austausch nach 30 Jahren erforderlich.
So war es auch bei uns. Das Haus gehört meiner Mutter und sie hat schon vor 1.1.2002 im Haus gewohnt. Unsere Heizung war beim Ausbau im Juni 2022 rund 49 Jahre alt. Sie ist auch jedes Jahr vom Schornsteinfeger als i.O. befunden worden, aber sie wurde auch jährlich gewartet.
Ab 2008 gab es keine Ersatzteile mehr für den ursprünglichen Brenner (Thyssen-Rheinstahl) und so hat unser Heizungsbauer einen gebrauchten Brenner von Weishaupt an den Viessmann-Kessel montiert und das funktionierte ohne Probleme. Den Weishaupt-Brenner hatte er bei einem anderen Kunden ausgebaut und uns dann als Gebrauchtteil eingebaut. Dieser gebrauchte Brenner der Firma Weishaupt war völlig problemlos.
Außerdem gibt es noch Ausnahmen von der Austauschpflicht aus anderen Gründen:
(5) Absatz 4 Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn die Außerbetriebnahme einer mit Heizöl oder mit festem fossilem
Brennstoff betriebenen Heizung und der Einbau einer neuen nicht mit Heizöl oder mit festem fossilem Brennstoff
betriebenen Heizung im Einzelfall wegen besonderer Umstände durch einen unangemessenen Aufwand oder in
sonstiger Weise zu einer unbilligen Härte führen.
Wenn Dein Kessel aus dem Baujahr 2009 ist, könnte er noch relativ lange heizen. Aber soweit ich weiss, sind die neueren Kessel mit vielen elektronischen Bauteilen (Sensoren, Steuergerät,...) weniger lange haltbar im Vergleich zu den alten Konstanttemperaturkesseln.
Frag doch mal Deinen Heizungsbauer oder hier im Forum wie lange deine Heizung halten kann (Hersteller, Typ) und welche Bauteile zuerst ausfallen. Wenn Du den Kessel sehr lange nutzen möchtest (>30 Jahre), könntest du ja auch einige wichtige Ersatzteile kaufen und als Reserve halten (z.B. das Steuergerät), als "Versicherung", wenn es das Steuergerät dann nicht mehr als Ersatzteil gibt.
Wenn Du lieber eine neue Ölbrennwertheizung kaufen willst, hat das den Vorteil, dass die Aufheizung von Heizungswasser und Warmwasser getrennt geregelt werden können. Bei unserer neuen Heizung mit separatem Warmwasserspeicher (160 Ltr) heize ich das Warmwasser nur 1 mal frühmorgens auf 55°C auf, das reicht dann bis zum Abend. Bei unserem alten Kessel war der Warmwasserspeicher im Kessel integriert und man heizte zwangsweise das Warmwasser auf die gleiche Temperatur, wie das Heizungswasser. Wegen der Trennung von Warmwasser und Heizungswasser kann man unterschiedliche Temperatur-Zeitprofile einprogrammieren und somit Energie einsparen.
Ich weiß nicht, ob Du an Deiner Anlage Heizungswasser und Warmwasser mit unterschiedlichen Temperatur-Zeitprofilen eingeben kannst.
Wenn du wenig Warmwasser brauchst, kannst du auch den kleinstmöglichen Speicher nehmen, um Energie zu sparen. Ich weiss jetzt nicht was da möglich ist (40...60 Liter Speicher ?).
Welche Ölbrennwertkessel sind nun empfehlenswert ? Da gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen. Wer maximale Lebensdauer und Zuverlässigkeit sucht wird mit einem älteren Gerät und weniger moderner Technik wahrscheinlich gut bedient sein.
Von einem Heizungsbauer wurde der Buderus GB125 empfohlen, der "nicht kaputtbar" sei. Auch der Brötje BOB-20 wurde als sehr langlebig (> 20 Jahre) eingestuft. Viele Experten im Forum raten allerdings vom Buderus GB125 ab, weil er technisch veraltet ist und deshalb nicht so energieeffizient ist. Aber es könnte doch auch Eigentümer geben, denen Zuverlässigkeit und Lebensdauer wichtiger sind, als maximale Energie-Effizienz.
Die Angebote die ich hatte (8) lagen zwischen 14 TEUR und 20 TEUR jeweils incl. Ausbau der alten Anlage, Kaminsanierung mit Kunststoffrohr, Kondensatpumpe, Schlammabscheider, separatem Warmwasserspeicher, "Rohrtrenner", und VDI-Wasser Befüllung.
Die Angebote sind normalerweise aber nicht verbindlich, sondern dürfen bei Erschwernissen auch bis zu 20% teurer werden als berechnet, in extremen Fällen auch 25%.
Folgende Kessel waren bei mir in den Angeboten (vom Mai 2022):
Buderus GB 125-18kW und Speicher LT135
Buderus KB195i (Vorsicht: sehr hoher Stromverbrauch wegen elektrischer Brennervorwärmung !) und 150 Ltr Speicher von Thermic Energy
Wolf TOB-18 und Schichtenspeicher TopLine TS160 Ltr
Bosch Olio Condens OC7000F
Bosch Olio Condens OC8000F-19 kW
VIessmann Vitorondens 200-T und Standspeicher 160 Ltr
Brötje BOB20 und Standspeicher
Vaillant IcoVIT Exclusiv mit 150 Ltr Standspeicher
Als sehr preiswert gelten die Ölbrennwertkessel Intercal Ratioline und Intercal Ecoheat. Die Firma ist aber wenig bekannt und es gibt nur wenige Heizungsbauer, die diese Heizungen verbauen und warten.
Ölbrennwertkessel gibt es von:
Buderus, Bosch (Junkers), Viessmann, Wolf, Brötje, Weishaupt, Vaillant, Elco, Remeha, Intercal-Wärmetechnik, MHG-Heiztechnik, Hansa-Heiztechnik, Hoval, Capito, Giersch
Weitere findet man unter dem Link des Bundesverbandes der deutschen Heizungsindustrie:
Gruß Gerhard4
soweit ich weiss betrifft die Austauschpflicht nach 30 Jahren Niedertemperaturkessel NICHT und Brennwertkessel NICHT.
sh. GEG:
§ 72 Betriebsverbot für Heizkessel, Ölheizungen
(1) Eigentümer von Gebäuden dürfen ihre Heizkessel, die mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff
beschickt werden und vor dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nicht mehr betreiben.
(2) Eigentümer von Gebäuden dürfen ihre Heizkessel, die mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff
beschickt werden und ab dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nach Ablauf von 30 Jahren
nach Einbau oder Aufstellung nicht mehr betreiben.
(3) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf
1. Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel sowie
2. heizungstechnische Anlagen, deren Nennleistung weniger als 4 Kilowatt oder mehr als 400 Kilowatt beträgt
Außerdem gibt es noch weitere Ausnahmen: Wenn der Eigentümer bereits vor 1.1.2002 das Haus bewohnt hat, ist ebenfalls kein Austausch nach 30 Jahren erforderlich.
So war es auch bei uns. Das Haus gehört meiner Mutter und sie hat schon vor 1.1.2002 im Haus gewohnt. Unsere Heizung war beim Ausbau im Juni 2022 rund 49 Jahre alt. Sie ist auch jedes Jahr vom Schornsteinfeger als i.O. befunden worden, aber sie wurde auch jährlich gewartet.
Ab 2008 gab es keine Ersatzteile mehr für den ursprünglichen Brenner (Thyssen-Rheinstahl) und so hat unser Heizungsbauer einen gebrauchten Brenner von Weishaupt an den Viessmann-Kessel montiert und das funktionierte ohne Probleme. Den Weishaupt-Brenner hatte er bei einem anderen Kunden ausgebaut und uns dann als Gebrauchtteil eingebaut. Dieser gebrauchte Brenner der Firma Weishaupt war völlig problemlos.
Außerdem gibt es noch Ausnahmen von der Austauschpflicht aus anderen Gründen:
(5) Absatz 4 Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn die Außerbetriebnahme einer mit Heizöl oder mit festem fossilem
Brennstoff betriebenen Heizung und der Einbau einer neuen nicht mit Heizöl oder mit festem fossilem Brennstoff
betriebenen Heizung im Einzelfall wegen besonderer Umstände durch einen unangemessenen Aufwand oder in
sonstiger Weise zu einer unbilligen Härte führen.
Wenn Dein Kessel aus dem Baujahr 2009 ist, könnte er noch relativ lange heizen. Aber soweit ich weiss, sind die neueren Kessel mit vielen elektronischen Bauteilen (Sensoren, Steuergerät,...) weniger lange haltbar im Vergleich zu den alten Konstanttemperaturkesseln.
Frag doch mal Deinen Heizungsbauer oder hier im Forum wie lange deine Heizung halten kann (Hersteller, Typ) und welche Bauteile zuerst ausfallen. Wenn Du den Kessel sehr lange nutzen möchtest (>30 Jahre), könntest du ja auch einige wichtige Ersatzteile kaufen und als Reserve halten (z.B. das Steuergerät), als "Versicherung", wenn es das Steuergerät dann nicht mehr als Ersatzteil gibt.
Wenn Du lieber eine neue Ölbrennwertheizung kaufen willst, hat das den Vorteil, dass die Aufheizung von Heizungswasser und Warmwasser getrennt geregelt werden können. Bei unserer neuen Heizung mit separatem Warmwasserspeicher (160 Ltr) heize ich das Warmwasser nur 1 mal frühmorgens auf 55°C auf, das reicht dann bis zum Abend. Bei unserem alten Kessel war der Warmwasserspeicher im Kessel integriert und man heizte zwangsweise das Warmwasser auf die gleiche Temperatur, wie das Heizungswasser. Wegen der Trennung von Warmwasser und Heizungswasser kann man unterschiedliche Temperatur-Zeitprofile einprogrammieren und somit Energie einsparen.
Ich weiß nicht, ob Du an Deiner Anlage Heizungswasser und Warmwasser mit unterschiedlichen Temperatur-Zeitprofilen eingeben kannst.
Wenn du wenig Warmwasser brauchst, kannst du auch den kleinstmöglichen Speicher nehmen, um Energie zu sparen. Ich weiss jetzt nicht was da möglich ist (40...60 Liter Speicher ?).
Welche Ölbrennwertkessel sind nun empfehlenswert ? Da gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen. Wer maximale Lebensdauer und Zuverlässigkeit sucht wird mit einem älteren Gerät und weniger moderner Technik wahrscheinlich gut bedient sein.
Von einem Heizungsbauer wurde der Buderus GB125 empfohlen, der "nicht kaputtbar" sei. Auch der Brötje BOB-20 wurde als sehr langlebig (> 20 Jahre) eingestuft. Viele Experten im Forum raten allerdings vom Buderus GB125 ab, weil er technisch veraltet ist und deshalb nicht so energieeffizient ist. Aber es könnte doch auch Eigentümer geben, denen Zuverlässigkeit und Lebensdauer wichtiger sind, als maximale Energie-Effizienz.
Die Angebote die ich hatte (8) lagen zwischen 14 TEUR und 20 TEUR jeweils incl. Ausbau der alten Anlage, Kaminsanierung mit Kunststoffrohr, Kondensatpumpe, Schlammabscheider, separatem Warmwasserspeicher, "Rohrtrenner", und VDI-Wasser Befüllung.
Die Angebote sind normalerweise aber nicht verbindlich, sondern dürfen bei Erschwernissen auch bis zu 20% teurer werden als berechnet, in extremen Fällen auch 25%.
Folgende Kessel waren bei mir in den Angeboten (vom Mai 2022):
Buderus GB 125-18kW und Speicher LT135
Buderus KB195i (Vorsicht: sehr hoher Stromverbrauch wegen elektrischer Brennervorwärmung !) und 150 Ltr Speicher von Thermic Energy
Wolf TOB-18 und Schichtenspeicher TopLine TS160 Ltr
Bosch Olio Condens OC7000F
Bosch Olio Condens OC8000F-19 kW
VIessmann Vitorondens 200-T und Standspeicher 160 Ltr
Brötje BOB20 und Standspeicher
Vaillant IcoVIT Exclusiv mit 150 Ltr Standspeicher
Als sehr preiswert gelten die Ölbrennwertkessel Intercal Ratioline und Intercal Ecoheat. Die Firma ist aber wenig bekannt und es gibt nur wenige Heizungsbauer, die diese Heizungen verbauen und warten.
Ölbrennwertkessel gibt es von:
Buderus, Bosch (Junkers), Viessmann, Wolf, Brötje, Weishaupt, Vaillant, Elco, Remeha, Intercal-Wärmetechnik, MHG-Heiztechnik, Hansa-Heiztechnik, Hoval, Capito, Giersch
Weitere findet man unter dem Link des Bundesverbandes der deutschen Heizungsindustrie:
BDH: Verband für Effizienz und erneuerbare Energien - Mitglieder
www.bdh-industrie.de
Gruß Gerhard4
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