Altbau Entscheidungshilfe für eine neue Heizungsanlage

Diskutiere Altbau Entscheidungshilfe für eine neue Heizungsanlage im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich bin aktuell auf der Suche nach einer neuen Heizungsanlage für das Haus meiner Großeltern. Das Haus ist Baujahr 1956. Der...

Marius555

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Hallo zusammen,

ich bin aktuell auf der Suche nach einer neuen Heizungsanlage für das Haus meiner Großeltern. Das Haus ist Baujahr 1956. Der Anbau wurde 1983. Beides ist nicht gedämmt und wir haben ältere Doppelglasfenster. Aktuell haben wir eine Ölheizung von Vießmann mit Baujahr 1992 und 34kW Leistung. Der Ölverbrauch liegt zwischen 3500-4000l pro Jahr. Die beheizte Wohnfläche liegt bei ca. 230 m². Wir hatten bereits einen Energieberater hier der uns einen iSFP erstellt hat. Im ersten Gespräch erschien mir eine Gasheizung mit solarer Heizungsunterstützung am sinnvollsten, da diese 45% gefördert wird. Beim Einholen verschiedener Angebote haben uns die meisten Firmen davon abgeraten. Deshalb tendieren wir momentan eher zu einer normalen Gasheizung mit einem Speicher der für eine solare Trinkwasserunterstützung ausgelegt ist. Damit könnten wir später Solarthermie nachrüsten.

Aktuell habe ich zwei Angebote für Gasheizungen vorliegen:

1. Der Kessel WTC-GW 32-B von Weißhaupt mit einer Leistung von 32 kW. Der Preis liegt bei ca. 16.000 Euro mit neuen Ventilen für 13 Heizkörper, der Entsorgung der alten Anlage, sowie des alten Öltanks.

2. Buderus Gas- Brenntwertkessel Typ Logano plus GB 212 mit 22 kW. Der Preis liegt bei ca. 20.000 Euro mit neuen Ventilen für 13 Heizkörper, der Entsorgung der alten Anlage, sowie des alten Öltanks.

Wir tendieren zu Angebot 1 aufgrund des Preises. Da ich verschiedene Threads hier im Forum gelesen habe, bin ich mir aber unsicher ob 32 kW nicht überdimensioniert ist. Hier würde ich um eure Meinung bitten.

Für weitere Tipps und Ideen bin ich auch offen. Danke schonmal.
 
Dr Schorni

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1.) dringend dämmen DÄMMEN DÄÄMMMMEENN !
2.) Heizlast 15-17kW!! was macht denn der Energieberater hauptberuflich??
 
Wolfhaus

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Damit könnten wir später Solarthermie nachrüsten.
Eignet sich im Sommer zur Unterstützung der Warmwasseraufbereitung, meistens reichen da 2 Kollektoren und das sollte am besten MIT der neuen Anlage gemacht werden da es Heizungen gibt wo die Steuerung dazu mit in der Heizung enthalten ist. Sonst fängt dann das gebastel im Nachgang an und der Ärger geht los.
 

Marius555

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Danke für die Hilfe. Dann werde ich nochmal mit der Firma von Angebot 1 sprechen bzgl. der Leistung des Kessels. Auf den Speicher für Solarthermie werden wir dann wahrscheinlich verzichten.

Der Energieberater ist Schornsteinfeger.

Wir haben aktuell im Altbau noch 8 alte Rippenheizkörper. Hier waren wir auch am überlegen diese zu tauschen, haben aber ganz unterschiedliche Meinungen erhalten. Eine Firma meinte aufjedenfall tauschen, weil die verschlammt sind und deswegen eine schlechtere Heizleistung haben. Eine andere Firma meinte wir können die drin lassen, die neuen Heizkörper machen nur einen optischen unterschied. Bietet das tauschen einen Mehrwert?
 
Dr Schorni

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Der Energieberater ist Schornsteinfeger.
DA hat er eigentlich GENUG andere und offiziell wichtigere Arbeit viele Möglichkeiten fachlich zu versagen oder nutzloses Papier zu bedrucken...

Die Sinnhaftigkeit eines Heizkörpertausches ergibts sich nach optischer Gefälligkeit (wenn einem die alten HKs gefallen können die drin bleiben), absehbarem Schaden (durch Verschlammung) oder technischer Notwenigkeit. Nämlich wenn die Heizkörper untereinander nicht harmonisch sind, sprich: einzelne sind zu klein um mit der ansonsten möglichen sehr niedrigen Systemtemperatur gefahren zu werden. Das ergibt sich wenn man den hydraulischen Abgleich RICHTIG macht. Wenn dann 8 von 10 Heizkörpern die Raum-Heizlasten jeweils zB mit 50/40 Vorlauf/Rücklauf abdecken (höhere Geräte-Effizienz), aber 2 Heizkörper hierfür 60/50 benötigen würden, also dann DESWEGEN das gesamte System unnötig hoch und un-effizienter gefahren werden müsste, DANN MUSS man diese 2 HKs austauschen gegen "passende".
 

LTB

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Beim Einholen verschiedener Angebote haben uns die meisten Firmen davon abgeraten
Warum?

Im ersten Gespräch erschien mir eine Gasheizung mit solarer Heizungsunterstützung am sinnvollsten, da diese 45% gefördert wird.
Durch die Förderung ist quasi die Solarthermie fast "kostenlos".

Eine reine Gasheizung ohne Solare Unterstützung wird ja nicht wirklich gefördert außer ihr macht diese "Renewable-Ready"
.

Also einfach mal durchrechnen wenn es auch um den Preis geht.
16000€ für eine Gasheizung ist mal eine Ansage. Das zahle ich jetzt durch die Förderung (55%) für unsere bald kommende Pelletheizung inkl Solarthermie...
 

Marius555

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Solarthermie würde sich bei Heizungsunterstützung nicht lohnen, da im Winter die Sonne zu selten scheint. Bei Heizungsunterstützung ist die Anlage auch entsprechend größer, wie bei Warmwasserunterstützung. Diese kann aber kaum genutzt werden. Die Stormkosten für die Pumpen seien auch nicht zu unterschätzen. Wir sollten die Fläche lieber für Photovoltaik nehmen, wenn wir etwas nachhaltiges machen wollen.

Durch die Förderung ist quasi die Solarthermie fast "kostenlos".

Eine reine Gasheizung ohne Solare Unterstützung wird ja nicht wirklich gefördert außer ihr macht diese "Renewable-Ready"
.

Also einfach mal durchrechnen wenn es auch um den Preis geht.
16000€ für eine Gasheizung ist mal eine Ansage. Das zahle ich jetzt durch die Förderung (55%) für unsere bald kommende Pelletheizung inkl Solarthermie...
Da ich zuerst auch zu Solarthermie tendiert habe, habe ich auch zwei Angebote für Gas mit Solarthermie hier. Beide liegen zwischen 45.000 und 50.000 €. Bei einer Förderung von 45%, die wir laut Energieberater bekommen würden, ist die Anlage immer noch knapp 10.000 € teurer. Daneben haben wir auch einen höheren Wartungsaufwand und es kann mehr kaputt gehen.
 

Heizungsdoc

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Wo kommen denn nur diese Preise her? Für die Preise bau ich dir fast 1,5 Neubauten komplett mit Heizung und Sanitär mit Gas/ Solar oder Wärmepumpe.
 

Gyn2018

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Solarthermie würde sich bei Heizungsunterstützung nicht lohnen, da im Winter die Sonne zu selten scheint. Bei Heizungsunterstützung ist die Anlage auch entsprechend größer, wie bei Warmwasserunterstützung. Diese kann aber kaum genutzt werden. Die Stormkosten für die Pumpen seien auch nicht zu unterschätzen. Wir sollten die Fläche lieber für Photovoltaik nehmen, wenn wir etwas nachhaltiges machen wollen.
Ich kann mir nicht helfen, aber im Bereich der Heizungsbauer scheint es eine bedeutende Anzahl von funktionslosen Individuen zu geben. Leider wohl auch bei den Energieberatern.
Die Photovoltaik bringt zum Heizen nur etwas, wenn sie anschließend durch eine WP zur Wassererwärmung genutzt wird.
PV -Wirkungsgrad max. 23% dann mit WP potenzieren. Der blose Betrieb als Tauchsieder ist unökonomisch und wird eigentlich nur zur Vermeidung von Überschüssen und zur Umgehung von Einspeisung genutzt.
PT - kann Wirkungsgrade bis 50% haben. Ich habe derzeit 10m² Vakuumröhrenkollektoren installiert. Die können ab Mai bis September den WW Bedarf komplett decken. Sonst anteilig. Zusätzlich dienen sie noch der Heizungsunterstützung. In den Monaten November bis Februar sind die Erträge bescheiden. Da wirst du aber bei PV auch nicht zum Retter. Mal eine andere Frage, kennst du den Verbrauch für die Pumpen? Sicher nicht. Ich betreibe genau eine Pumpe und die ist PWR gesteuert mit einer maximalen Leistung von 75 Watt. Das schafft ein Solarpaneel und das bringt den Strom genau, wenn er gebraucht wird.
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Die Photovoltaik bringt zum Heizen nur etwas, wenn sie anschließend durch eine WP zur Wassererwärmung genutzt wird.
Das geht auch mit einer elektrischen Heizpatrone! im Pufferspeicher.
Da wirst du aber bei PV auch nicht zum Retter
Das ist nicht so! wenn die Sonne scheint hast du auch im kalten Winter mit PV einen brauchbaren Ertrag, nur abhängig von der Sonnenscheindauer.
Ohne Sonne ist aber mit PV auch nichts gewonnen.
 

Heizungsdoc

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Was hat denn die tolle Solaranlage gekostet? Die Einsparungen werden die Kosten innerhalb von 20 Jahren nicht decken. Von Mai bis September brauch ich ca 100€ für Warmwasser und Heizungsunterstützung erst recht nicht.
 

Gyn2018

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Meine Aussage war: Die Anlage produziert von Mai bis September komplett das WW und im Rest anteilig. Zusätzlich unterstützt sie noch die Heizung.
Das Du nur so wenig Kosten hattest, freut mich für Dich. Ich kann es aber nicht ganz glauben. Zusätzlich glaube ich nicht, dass du in der genannten Zeit überhaupt nicht heizen musst und den Rest der Zeit, solltest du auch nicht einfach wegfallen lassen.
Die Anlage produziert knapp 3000kwh.
Ich müsste die alten Rechnungen zusammensuchen. Es waren ca. 4000 Euro Kosten, abzüglich der BAFA Förderung.
Installationsarbeiten habe ich selbst gemacht, die Kollektoren hat der Dachdecker mit installiert.
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Die Anlage produziert knapp 3000kwh
300 Liter Gas oder Öl, Einsparungen, die Kosten im Rahmen zu halten ist nicht leicht und der "Gewinn" fällt dann immer recht mager aus. Du braust du also 25 Jahre (26,666...) um da +-0 zu erreichen. Das kann man auch noch schlechter rechnen, will ich aber nicht, Denn ich will dir deine Freude lassen, damit was auch immer einzusparen.
Trotz Förderung und deiner Eigenleistung ist das noch zu teuer, wenn das preiswerter zu haben ist, kann man dann wirklich was damit erreichen.

Warum bauen wir in D. da nichts auf und produzieren da preiswert? (genügend AK haben wir ja bei den Harzern denen ich eine sinnvolle Tätigkeit gönne und wünsche)
Es wäre schön wenn wir dann mit so etwas mal "Weltmeister" werden könnten und nicht nur immer bei Spitzenpreisen und blöden Einfällen.

Alleine ein Beschluss der Regierung die Mehrwertsteuer auf Leistungen und Material bei solchen sinnvollen ökologischen Maßnahmen nicht zu erheben, würde da Wunder bewirken!
 
Zuletzt bearbeitet:
tricotrac

tricotrac

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Alleine ein Beschluss der Regierung die Mehrwertsteuer auf Leistungen und Material nicht bei solchen sinnvollen ökologischen Maßnahmen nicht zu erheben, würde da Wunder bewirken!
Das werden wir wohl nicht erleben. Jetzt, wo der schweigsame Olaf als Kanzler und der Porsche-Held Lindner Milliarden Euro unserer Steuergelder mit der Schüppe und der Gießkanne verteilen. Wie und wann werden wir diesen Schuldenberg jemals ausgleichen können ? Eine Antwort darauf werden wir nicht bekommen.
 

Gyn2018

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Nun, die Freude musst Du mir lassen. 300 Liter Öl dürften kaum noch unter einen Euro pro Liter zu haben sein. Würde also in 10 Jahren minimal 3000 Euro ausmachen. Ich sagte auch abzüglich der Förderung. Die war damals noch pro qm. Heute ist sie 30% der Kosten. Also alles andere als uneffektiv. Leider sind die Preise aber gestiegen.
 

KarlZei

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Die Anlage produziert knapp 3000kwh.
Ich müsste die alten Rechnungen zusammensuchen. Es waren ca. 4000 Euro Kosten, abzüglich der BAFA Förderung.
Angesichts der aktuellen Gaspreise hat sich das tatsächlich sehr schnell amortisiert. Allerdings sind die Preise für ST heute doch deutlich höher und Förderung für Selbsteinbau gibt es nicht mehr. Trotzdem ist es heute (= aktuelle Gaspreise um 15 Cent/kWh) interessanter als je zuvor.
 
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