Regelung der Wohnraum-Wunschtemperatur

Diskutiere Regelung der Wohnraum-Wunschtemperatur im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo, könnte mir bitte jemand erklären wie bei einer Wärmepumpe die Innentemperatur geregelt wird? Gibt es, wie bei meiner aktuellen Gastherme...

Gerdchen77

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Hallo,

könnte mir bitte jemand erklären wie bei einer Wärmepumpe die Innentemperatur geregelt wird? Gibt es, wie bei meiner aktuellen Gastherme, auch ein Raumthermostat im Wohnbereich an dem ich meine Wunschtemperatur einstellen kann?

Vielen Dank
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Eine Etagenheizung mit Raumthermostat NENNT sich zwar auch "Heizung", ist aber eine primitive watsch-bumm-hau-drauf-Lösung. Eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung und Außentemperaturregelung, DAS IST eine HEIZUNG.
 
cephalopod

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Hm … wenn es kein Raumthermostat gibt, woher weiß dann die Wärmepumpe dass die Wunschtemperatur erreicht ist?
Je nach Außentemperatur verliert dein Haus mehr oder weniger Wärme an die Umgebung.
Und genau diese Wärmemenge muss von der Heizung erzeugt und von den Heizflächen abgegeben werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Verhältnis von Außentemperatur zu Vorlauftemperatur ist immer gleich und wird durch die Heizkurve vorgegeben.
Mit einem gut gemachten thermischen Abgleich werden auch keine Heizkörperthermostate oder FBH-Regler benötigt, weil die Heizung immer nur die Wärme liefert, die zum Halten der Innentemperatur nötig ist.
 

Gerdchen77

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Je nach Außentemperatur verliert dein Haus mehr oder weniger Wärme an die Umgebung.
Und genau diese Wärmemenge muss von der Heizung erzeugt und von den Heizflächen abgegeben werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Verhältnis von Außentemperatur zu Vorlauftemperatur ist immer gleich und wird durch die Heizkurve vorgegeben.
Mit einem gut gemachten thermischen Abgleich werden auch keine Heizkörperthermostate oder FBH-Regler benötigt, weil die Heizung immer nur die Wärme liefert, die zum Halten der Innentemperatur nötig ist.
Ok, die Wärmepumpe liefert also immer nur soviel Wärme, die zum Halten der Innen-Wunschtemperatur, also zb 21 Grad, notwendig ist. Es gibt aber doch keinen Temperatursensor der der Wärmepumpe sagt wann die Wunschtemperatur erreicht ist. Ich verstehe die Logik nicht :-(
 
cephalopod

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Es gibt aber doch keinen Temperatursensor der der Wärmepumpe sagt wann die Wunschtemperatur erreicht ist. Ich verstehe die Logik nicht :-(
Es braucht keinen Sensor, weil die Heizung kontinuierlich mit einer (von der AT abhängigen) Temperatur durchläuft.

Die Logik ist,
- wenn draußen kalt, dann Heizung wärmer
- wenn draußen wärmer, dann Heizung kälter

Das wird 1x eingestellt und passt für immer.

Fiktives Beispiel:
Wenn draußen 5 °C, dann Heizung auf 30 °C
Wenn draußen 0 °C, dann Heizung auf 40 °C
Wenn draußen -5 °C, dann Heizung auf 50 °C
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Nach WELCHER Raumtemperatur soll sich die WP denn dann richten? Nachm Wohnzimmer? Nachm Gäste WC? Un dann schaltet die WP ab und die Kinderzimmer bleiben kalt??
 
cephalopod

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Unterschiedliche Temperaturniveaus in den Räumen (Bad/Schlafzimmer) werden einmalig beim Abgleich eingestellt.
Dadurch können Thermostatköpfe entfallen, bzw. nur dort installiert werden, wo Fremdwärme (Sonne, Kaminofen, ...) vorkommen kann.
 

Gerdchen77

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Der Experte sagt: "Es braucht keinen Sensor, weil die Heizung kontinuierlich mit einer (von der AT abhängigen) Temperatur durchläuft."

Also dann mal in meinen Worten, was ich verstanden habe:

Annahmen:
  • Es ist perfekt hydraulisch abgeglichen worden. Das heißt, alle Räume werden passend mit Wärme versorgt, also auch das Bad etwas mehr und das Schlafzimmer etwas weniger.
  • Es gibt keine Störung im System durch Fremdwärme.
Folgerungen:
  • Jeder Raum bekommt bei einer bestimmten Außentemperatur (und damit Vorlauftemperatur gemäß Heizkurve) die Wärmemenge die notwendig ist, die Wärmeverluste gemäß Raumheizlast auszugleichen.
  • Um damit meine Wunschtemperatur (zB 21 Grad im Wohnzimmer) zu erreichen, muss die Heizkurve (und damit die Wärmemenge je nach Außentemperatur) entsprechend eingestellt werden.
  • In diesem System werden keine Thermostatköpfe an den Heizkörpern benötigt, eben weil perfekt hydraulisch abgeglichen. Außer im Wohnzimmer, weil dort unser Kaminofen steht. Hier ist der Thermostatkopf immer voll geöffnet wenn der Kaminofen nicht benutzt wird und geschlossen wenn wir den Kaminofen nutzen, sonst würde im Wohnzimmer überheizt (Heizwasser von der Wärmepumpe und Fremdwärme vom Kaminofen).
Hab ich das richtig verstanden?
 
cephalopod

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Alles richtig bis auf das hier

Es ist perfekt hydraulisch thermisch abgeglichen worden. Das heißt, alle Räume werden passend mit Wärme versorgt, also auch das Bad etwas mehr und das Schlafzimmer etwas weniger.
Der hydraulische Abgleich wird nur anhand von theoretischen Tabellenwerken gemacht und nimmt sich der Heizkurve überhaupt nicht an.
Wie der pragmatische thermische Abgleich von dir durchgeführt wird, findest du hier im Forum.

Ergänzt:
In diesem System werden keine Thermostatköpfe an den Heizkörpern benötigt, eben weil perfekt hydraulisch thermisch abgeglichen. Außer im Wohnzimmer, weil dort unser Kaminofen steht. Hier ist der Thermostatkopf immer auf die Wunschtemperatur eingestellt und das Heizkörperventil ist voll geöffnet wenn der Kaminofen nicht benutzt wird und das Ventil wird vom Thermostatkopf automatisch geschlossen wenn wir den Kaminofen nutzen, sonst würde im Wohnzimmer überheizt (Heizwasser von der Wärmepumpe und Fremdwärme vom Kaminofen).
 
Dr Schorni

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Der hydraulische Abgleich wird nur anhand von theoretischen Tabellenwerken gemacht und nimmt sich der Heizkurve überhaupt nicht an
FALSCH! Der hyAb erfolgt nach vor Ort und aus den Unterlagen ermittelten Daten, ggf "baujahresüblich" aus dem Programm (oder von-mir-aus auch aus "Tabellen") und über die Auslegung der Heizflächen ergibt sich sehr wohl eine Heizkurve und DIE IST einzustellen. Dass man da die ersten zwei Winter auch mal bißchen ne Feinabstimmung machen muss ist klar und den Toleranzen der Berechnung oder Bautrockung geschuldet.
 
cephalopod

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Eben, alles theoretisch ohne auf das persönliche Temperaturempfinden der Bewohner einzugehen.
Beim thermischen Abgleich stellt sich der Bewohner seine eigene Wohlfühltemperatur in jedem Raum individuell selber ein.
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Genau. Aber das "Temperaturempfinden" kann (bei Frauen) jeden Tag und manchsmal jede Stunde anders sein....willste da jedesmal dranrumschrauben?...an den Einstellungen - nicht der Frau!:cool:
 
Heizer21

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Hab ich das richtig verstanden?
👍🏻😊

In diesem System werden keine Thermostatköpfe an den Heizkörpern benötigt, eben weil perfekt hydraulisch abgeglichen. Außer im Wohnzimmer, weil dort unser Kaminofen steht. Hier ist der Thermostatkopf immer voll geöffnet wenn der Kaminofen nicht benutzt wird und geschlossen wenn wir den Kaminofen nutzen, sonst würde im Wohnzimmer überheizt (Heizwasser von der Wärmepumpe und Fremdwärme vom Kaminofen).
und jetzt gehörst du schon zu den Profis und kannst dich mit den Ausnahmen und Spezialfällen beschäftigen 😁

der von dir oben beschriebene Punkt (Kaminofen) betrifft die Femdwärme, der Hauptgrund, warum Heizkörper und Bodenheizungstjermlstatensehr sinnvoll sind.
Wird ein Raum durch Femdwirkung wie Sonne, Zimmerofen, Raklette Ofen usw über sie Zieltemperatur aufgeheizt, schliesst das Thermostat die Wärmezuführ des Heizsystem.

Weiter sind Heizkörp- Bodenheizumgsthermostate sinnvoll, weil diese beimnicht optimal Hydraulisch ausgeglichene Systemen (also fast alle…) verhindern, dass der Raum überheizt wird. Der Heizkessel oder die WP lauft dann zwar nicht mehr so optimal/Effizient, aber es ist immer nich besser als die Raumtemperatur über die Aussenfenster regulieren zu müssen…

Dazu kommt, dass es sinnvoll ein kann, die Vorlauftemperatue etwas höher zu fahren, als es das Halten der Raumzieltemperatur erfordert, zB wenn im Winter die verlorene Wärme eines länger aufgestandenen Fenster/Tür (wegen Umzug, Party, Längeren Lüften usw) nach schnell nach geheiz werden muss.

Ähnlich verhält es sich bei der odt sinnvoller Nachtabsenkung /Ferienabsenkung, wo der Vorlauf am morgen ebenfalls mehr Wärme einbringen muss, als wenn er nur die Standart Temperatur halten müsste.

Im Grunde ist es wie beim Mikado…
Bewegt man ein Parameter, führt das oft zu ganz unerwarteten Veränderungen im gesamte System.
Deshalb wird das Spiel auch nie langweilig 🤓
 

Gerdchen77

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Sorry, wenn ich mich hier und da wiederhole, aber nur so kann ich das alles verstehen.

Was ich verstanden habe ...
  • Der hydraulische Abgleich ist notwendig, damit alle Räume mit der Wärmemenge versorgt werden, die sie benötigen um die Raumheizlast, also den Wärmeverlust, auszugleichen.
  • Der Abgleich wird durchgeführt indem die Heizkörperventile entsprechend eingestellt werden. Dies regelt den Volumenstrom der durch die Heizkörper fließt.
  • Räume, die nicht so warm sein sollen, z.B. 18 °C im Schlafzimmer, bekommen weniger Volumenstrom, Räume, die wärmer sein sollen, z.B. das Bad mit 23 °C, bekommen mehr Volumenstrom als die anderen Räume.
  • Es werden keine Thermostatköpfe an den Heizkörpern benötigt, außer in Räumen wo Fremdwärme vorkommen kann (Sonneneinstrahlung, Kaminofen, etc.). Hier werden die Thermostate auf die Raumwunschtemperatur eingestellt und schließen bei Fremdwärme um Überhitzung zu vermeiden.
Fragen
  • Die gemessene Außentemperatur wird benötigt um gemäß Heizkurve die Vorlauftemperatur einzustellen. Die Wärmepumpe misst die Rücklauftemperatur um die Spreizung (Differenz Vorlauf- zu Rücklauftemperatur) zu ermitteln. Ist die Spreizung kleiner als ein eingestellter Wert, dann sind die Räume ausreichend mit Wärme versorgt und die Wärmepumpe schaltet ab. Das nennt man dann "takten". Das sollte vermieden werden, also idealerweise kommt es nicht dazu, weil das System so eingestellt ist, dass immer genau soviel Wärme den Räumen zugeführt wird wie auch verloren wird. Hab ich das richtig überlegt?
  • In unser System (Wärmepumpe mit Heizkörper) soll ein Heizwasser-Puffer eingefügt werden um z.B. Sperrzeiten abzufangen. Kann man es so verstehen, dass der Puffer aus Sicht der Wärmepumpe lediglich wie ein großer Heizkörper wirkt, der allerdings gedämmt ist und so nur wenig Wärme verliert?
  • Aktuell betreiben wir eine Gasbrennwert-Therme. Diese schiebt alle halbe Stunde für 10 Minuten warmes Wasser mit der eingestellten Vorlauftemperatur (es gibt keinen Außenfühler, also auch keine Heizkurve, ich muss also manuell die Vorlauftemperatur anpassen) in den Heizkreislauf. Diese Menge Heizwasser, also 10 Minuten lang mit der entsprechenden Vorlauftemperatur, reicht aus um den Wärmeverlust auszugleichen. Bei einer Wärmepumpe wird aber kontinuierlich Heizwasser in den Heizkreis gepumpt, so habe ich das verstanden. Das würde bedeuten, dass etwa die dreifache Wassermenge gegenüber der Gastherme durch den Heizkreis läuft, also auch die dreifache Wärmemenge. Wenn dem so ist, könnte die Wärmepumpe nicht mit niedrigerer Vorlauftemperatur arbeiten als die Gastherme? Als z.B. wenn die Gastherme bei 5 °C mit 45 °C Vorlauf arbeitet, dann würde die Wärmepumpe vielleicht mit 40 °C auskommen, weil ja mehr Heizwasser durch das System geht?
 
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wpuser

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Die Wärmepumpe misst die Rücklauftemperatur um die Spreizung (Differenz Vorlauf- zu Rücklauftemperatur) zu ermitteln. Ist die Spreizung kleiner als ein eingestellter Wert, dann sind die Räume ausreichend mit Wärme versorgt und die Wärmepumpe schaltet ab.
Das funktioniert im Idealfall, wenn alles aufeinander abgestimmt ist. Also in einem Niedrigenergie-Neubau. In einem Bestandsgebäude, wird es dabei immer einen unterversorgten Raum geben. Meistens das Bad, welches man eigentlich warm haben möchte.

Heizwasser-Puffer eingefügt werden um z.B. Sperrzeiten abzufangen
Was schätzt du, wie groß dieser Puffer in deinem Fall sein müßte, um auf 40°C geladen, bei einer längeren Sperre, das Haus zu versorgen?

Aktuell betreiben wir eine Gasbrennwert-Therme. Diese schiebt alle halbe Stunde für 10 Minuten warmes Wasser mit der eingestellten Vorlauftemperatur
Das kann die Therme bei +15°C aber auch bei -20°C. Bei der Wärmepumpe ist ab einer gewissen Minustemperatur Schluß und es muß ein weiterer Wärmeerzeuger einspringen. Eventuell ein Heizstab.

könnte mir bitte jemand erklären wie bei einer Wärmepumpe die Innentemperatur geregelt wird?
Die richtige Frage wäre, ob dein Haus für eine Wärmepumpe geeignet ist. Daraus ergibt sich dann die Art des Anschlusses einer Wärmepumpe und daraus die Regelung.
 
cephalopod

cephalopod

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Weiter sind Heizkörp- Bodenheizumgsthermostate sinnvoll, weil diese beimnicht optimal Hydraulisch ausgeglichene Systemen (also fast alle…) ...
Dann muss man sie halt optimal abgleichen. ist keine Raketenwissenschaft

Der Heizkessel oder die WP lauft dann zwar nicht mehr so optimal/Effizient, ...
Und man zahlt drauf. Super :thumbdown:

Dazu kommt, dass es sinnvoll ein kann, die Vorlauftemperatue etwas höher zu fahren, ...
Ist es nicht!

zB wenn im Winter die verlorene Wärme eines länger aufgestandenen Fenster/Tür (wegen Umzug, Party, Längeren Lüften usw) nach schnell nach geheiz werden muss.
Bei der geringen Wärmekapazität von Luft ist sie in wenigen Sekunden wieder auf Temperatur.

Ähnlich verhält es sich bei der odt sinnvoller Nachtabsenkung /Ferienabsenkung, wo der Vorlauf am morgen ebenfalls mehr Wärme einbringen muss, als wenn er nur die Standart Temperatur halten müsste.
Deswegen ist eine Nachtabsenkung oder -abschaltung nicht immer uneingeschränkt zu empfehlen.
Davon abgesehen kann der Wirkungsgrad von Heizkörpern in der morgentlichen Aufheizphasen mit eingebauten (auch nachrüstbaren) Lüftern verbessert werden.
So haben wir es gelöst.

Korrigiert:
Der Abgleich wird durchgeführt indem die Voreinstellungen der Heizkörperventile entsprechend eingestellt werden. Dies regelt den Volumenstrom der durch die Heizkörper fließt.
Die Wärmepumpe misst die Rücklauftemperatur um die Spreizung (Differenz Vorlauf- zu Rücklauftemperatur) zu ermitteln.
Falsch.
Sie misst nur die Kesseltemperatur und versucht diese mit elektrischer Leistung auf den Sollwert zu bringen

Ist die Spreizung kleiner als ein eingestellter Wert, dann sind die Räume ausreichend mit Wärme versorgt und die Wärmepumpe schaltet ab. Das nennt man dann "takten".
Jein.
Eine Heizung taktet, wenn sie mehr Wärme erzeugt, als die Hütte abnehmen kann.
Das merkt die Heizung sobald die Kesseltemperatur über den Sollwert steigt.
Das passiert bei zu groß ausgelegten Heizungen mit zu kleinem Modulationsbereich, bzw. zu großer Mindestleistung.

Das würde bedeuten, dass etwa die dreifache Wassermenge gegenüber der Gastherme durch den Heizkreis läuft, also auch die dreifache Wärmemenge.
Falsch.
Q=m⋅c⋅ΔT

Q ist die Wärmeenergie
m die Masse des Wassers
c die Wärmekapazität
T die Temperatur

Bedeutet:
Du kannst die selbe Wärmemenge entweder mit der halben Förderleistung und der doppelten Temperatur übertragen oder mit der doppelten Förderleistung und der halben Temperatur.

Wenn dem so ist, könnte die Wärmepumpe nicht mit niedrigerer Vorlauftemperatur arbeiten als die Gastherme?
Das hat nichts mit der Wärmequelle zu tun, sondern mit den Heizflächen, deren Leistung mit abnehmender Temperatur sinkt.
Das heißt, wenn die Vorlautemperatur niedriger ist, muss deren Fläche größer sein, um die selbe Wärmeenergie abzugeben.
FBH hat im Vergleich zu Heizkörpern eine sehr große Fläche, daher funktionieren sie mit viel niedrigerer Vorlauftemperatur.

In einem Bestandsgebäude, wird es dabei immer einen unterversorgten Raum geben. Meistens das Bad, welches man eigentlich warm haben möchte.
Unsinn.
Das Bad ist im Vergleich der kleinste Raum im Haus, den bekommt man auch mit kleinen Heizflächen gut auf die Wunschtemperatur.
Davon Mal abgesehen macht für die kurze Nutzungsdauer oft eine elektrische Zusatzheizung dort Sinn, bevor man nur deswegen eine größere WP kaufen muss.

... und daraus die Regelung.
Das erkläre bitte mal, verstehe ich nicht. :unsure:
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Das funktioniert im Idealfall, wenn alles aufeinander abgestimmt ist. Also in einem Niedrigenergie-Neubau. In einem Bestandsgebäude, wird es dabei immer einen unterversorgten Raum geben. Meistens das Bad, welches man eigentlich warm haben möchte.
nein. Da eine Umstellung auf WP ja fachgerecht geplant wird kanns NIE einen unterversorgten Raum geben, sonst wärs ja wirklich Unsinn. Das Bad ist aber mit DER relevanteste Raum mit höchster Priorität. DER bestimmt meist die gesamte Systemtemperatur-Auslegung. Daher hier die gewünschte Raumtemperatur genau überdenken, ggf machbare Dämmungen realisieren und selbstverständlich in den meisten Fällen den Heizkörper vergrößern - sofern das keine FBHz ist.
Was schätzt du, wie groß dieser Puffer in deinem Fall sein müßte, um auf 40°C geladen, bei einer längeren Sperre, das Haus zu versorgen?
Dazu benötigen wir Daten, bislang weiß man ja noch nichts: BJ bzw energetischer Stand und beheizte m² des Gebäudes, PLZ, JahresGasverbrauch im Mittel. Meines Wissens sind die früheren Sperrzeiten "dreimal in 24 Stunden zu je maximal 2 Stunden" Geschichte , stattdessen wird die WP auf max 4,2 kW gedimmt. Das heißt in der realen Praxis: nahezu kein Betriebsausfall!
 

wpuser

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Regelung der Wohnraum-Wunschtemperatur

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