WBS 22 C: Gebläseabschaltung vs. Zirkulationspumpe steuern

[thetaphi]

Hallo,
es ist sehr interresant in diesem Forum über die vielen technischen Details zu lesen, was mir auch viel geholfen hat zu verstehen, wie die WBS 22C aufgebaut ist und was für "Tricks" es gibt.

Unsere Anlage ist zwar auch schon älter, aber noch gut in Schuss (es wurde zwischenzeitlich glaube ich alles, wirklich alles einmal getauscht), daher wollte ich noch ein paar Feinoptimierungen durchführen.

Nun die Frage: Die Trinkwasserzirkulationspumpe (vorher hatte die Baujahr 2007 Laing 25W Leistung!) habe ich nun durch eine moderne Vortex ausgetauscht mit niedrigster Drehgeschwindigkeit was dann nur ein Zehntel der Leistung verbraucht, das ging schnell und einfach! Die neue Vortex hat zwar wieder eine Zeitschaltuhr (war billiger als die Dauerbetrieb), aber mit den anderen Varianten kann ich hier nicht so viel anfangen, weil die Pumpe direkt über dem Speicher montiert ist und damit die "besseren" Vortex-Pumpen mit Temperatursteuerung und/oder Self-Learn nicht funktionieren, weil zu nah am heißen Speicher und daher die Rücklauftemperatur nicht vernünftig messbar ist. Daher bitte hier keine "guten Tipps", ich bin mit der aktuellen Vortex ganz zufrieden. Zeitschaltung passt auch besser zu dem total unregelmäßigen Bedarf hier.

Nun würde ich aber gerade einwas machen: Vortex in Dauerbetrieb schalten und an den K2-Aufgang der Brötje WBS 22 C hängen. Dazu muss man laut Anleitung aber noch folgendes tun:

• In der Konfiguration 5920 muss man von "Gebläseabschaltung" auf "Zirkulationspumpe" stellen.
• Auf der Hauptplatine muss man den Gebläsestecker von X2.3 (Relais) auf X2.1 (Dauerspannung 230V) umstecken.
• Den Relaisausgang oben K2 muss man auf X2.3 umstecken.

Das funktioniert auch problemlos mit provisorisch ranhalten (mir fehlte nur der K2-Stecker -> welchen brache ich da zum ordentlichen Anschließen?).

Jetzt aber meine Frage an alle, die es evtuell schon mal gemessen haben oder besser bescheidwissen: Das Gebläse wird ja dann andauernd mit 230 V Versorgungsspannung betrieben. Allerdings dreht sich das Gebläse dann ja trotzdem nicht dauernd, sondern die eigentlich Steuerung ist über die zusätzlichen 12V Drähte. Für mich schaut es so aus, als würde das Relais im "Standardmodus Gebläseabschaltung => Werkseinstellung" einfach das gesamte Gebläse stromlosschalten um "Energie zu sparen". Aber was ist hier wirklich der Unterschied? Braucht das Gebläse im abgeschalteten Zustand (via 12V Steuerleitungen) so viel Strom dass es Sinn macht die 230 V Versorgung auch mit zu trennen? Warum ist das bei Brötje daher Standardmässig so, weil der Relaisausgang ja noch viel mehr Funktionen haben könnte, aber durch die dämliche Gebläseabschaltung im Standard blockiert ist?

Der Grund warum ich die Vortex mit dem WBS steuern will:

• Man muss die Uhr nicht stellen (Sommerzeit usw.)
• Wenn man Trinkwasser abschaltet, läuft auch Pumpe nicht, daher wenige Punkte vor dem Urlaub zu erledigen!
• Legionellentötung arbeitet ideal mit Pumpe zusammen (startet zur gleichen Zeit), keine manuelle Uhrzeitgleichschaltung nötig.
• Es gibt eine Intervall-Zirkulationspumpensteuerung, die weiter Strom spart: 20 Minuten laufen, 10 Minuten stehen (oder umgekehrt) - das bekomme ich mit der Vortex Zeitschaltuhr nicht hin.

Hat also jemand mal gemessen oder hat eine Meinung dazu was der Vor-/Nachteil der expliziten Gebläseabschaltung ist? Wenn es nur 0.5 - 1.0 Watt im Standby sind, kann ich gerne auf die Gebläseabschaltung verzichten. Lohnt es sich also umzustecken, oder soll ich lieber die Zeitschaltuhr an der Vortex benutzen?

Liebe Grüße aus Bremen,
Uwe

 

[cephalopod]

Es gibt eine Intervall-Zirkulationspumpensteuerung, die weiter Strom spart: 20 Minuten laufen, 10 Minuten stehen (oder umgekehrt) - das bekomme ich mit der Vortex Zeitschaltuhr nicht hin.

Vieeeeel zu oft

Das Problem bei der Zirkulation ist übrigens nicht der lächerlicher Stromverbrauch, sondern die enormen Wärmeverluste dadurch.

.... oder soll ich lieber die Zeitschaltuhr an der Vortex benutzen?

Lieber was smartes:

Warmwasserzirkulation Smart machen (heizungsforum.de)

Legionellentötung arbeitet ideal mit Pumpe zusammen (startet zur gleichen Zeit), keine manuelle Uhrzeitgleichschaltung nötig.

Abschalten!

Ist die Legionellenschaltung sinnvoll oder sogar gefährlich? - Kesselheld

 

[thetaphi]

Hi cephalopod,

Danke für die schnelle Antwort. Wie ich aber in meinem Text schon sagte wollte ich nicht erneut eine Diskussion über "intelligente Lösungen" oder "Legionellen gut oder böse" starten. Bei mir geht wirklich nur Zeitschaltuhr, weil "wirklich intelligente Lösungen" voraussetzen, dass zwischen Speicher und Zirkulationspumpe 50 cm Abstand sind zwecks Rücklauftemeperaturmessung und die Pumpe nicht quasi direkt über dem Speicher. Aus Platzgründen möchste und will ich hier nichts ändern. Ich will eigentlich nur dass der Brenner die Zirkulationspumpe steuert und nicht die Zeitschaltuhr der Pumpe.

Dass die meiste Energie durch die Zirkulation selber verloren geht und nicht durch den Stromverbrauch ist ja klar. Trotzdem will ich den PV-Speicher nicht unbedingt mit 25 Watt Zirkulationsbullshit leersaugen und bin derzeit mit etwa 3-4 Watt voll zufrieden.

Ich nehme die gut gemeinten Ratschläge gerne zur Kenntnis, es beantwortet aber die eigentliche Frage nicht! Der Sinn meiner Frage war kurz zusammengefasst lediglich: Was ist der Unterschied im Stromverbrauch der WBS 22C, wenn die Gebläseabschaltung deaktiviert wird und das Gebläse 230V Dauerstrom bekommt, um das "Relais für was anderes" zu benutzen? Es gab ja schon viele andere die aufgrund des defekten Relais den X2.3 auf X2.1 umgesteckt haben. Aber es gab nie eine Angabe im Forum, was wirklich der Unterscheid im Stromverbrauch ist.

 

[cephalopod]

Bei mir geht wirklich nur Zeitschaltuhr, weil "wirklich intelligente Lösungen" voraussetzen, dass zwischen Speicher und Zirkulationspumpe 50 cm Abstand sind zwecks Rücklauftemeperaturmessung und die Pumpe nicht quasi direkt über dem Speicher

Nö, besonders intelligent ist das auch nicht

Aus Platzgründen möchste und will ich hier nichts ändern. Ich will eigentlich nur dass der Brenner die Zirkulationspumpe steuert und nicht die Zeitschaltuhr der Pumpe.

Unsinn

Dass die meiste Energie durch die Zirkulation selber verloren geht und nicht durch den Stromverbrauch ist ja klar.

Warum machst du dir dann einen Kopf, wie du vielleicht 10€ im Jahr an Stromkosten sparen könntest und kümmerst dich nicht um die ggf. mehreren 100€, die durch Wärmeverluste flöten gehen

Der Sinn meiner Frage war kurz zusammengefasst lediglich: Was ist der Unterschied im Stromverbrauch der WBS 22C, wenn die Gebläseabschaltung deaktiviert wird und das Gebläse 230V Dauerstrom bekommt, um das "Relais für was anderes" zu benutzen?

Warum misst du es nicht?

 

[thetaphi]

Warum misst du es nicht?

Daher meine Frage hier: Vielleicht hat das schon jemand gemacht und ich muss die Kabel hier nicht auftrennen um den Stromfluss zu messen? Es ist auch einfach "Interessehalber": Warum hat die Brötje/Siemens Hauptplatine nur einen einzelnen Relaisausgang der extra als "Feature" angepriesen wird, dann aber by default für die Gebläseabschaltung missbraucht wird. Die ganzen anderen sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten (da werden etwa 10 Möglichkeiten gelistet) sind "by default erstmal verbaut" mit einer Warnung daneben dass es doch gut wäre das Gebläse abzuschalten. Ich erwarte in der Dokumentation von Brötje eigentlich, dass beschrieben wird, warum es wichtig/unwichtig ist das Gebläse überhaupt explizit abzuschalten.

Ich will jetzt hier wirklich nicht über "Zirkulationspumpen pro/kontra/foobar" streiten sondern wollte nur einen technischen Hinweis.

 

[cephalopod]

... und ich muss die Kabel hier nicht auftrennen um den Stromfluss zu messen?

Amazon.de

Ich will jetzt hier wirklich nicht über "Zirkulationspumpen pro/kontra/foobar" streiten...

Da musst du jetzt durch, ist ja ein Internet Forum hier

 

[thetaphi]

Moin,

Amazon.de

Solche Dinger kenne ich schon, werden auch vielfach eingesetzt (heißen auch Klappstromwandler, wenn sie fest eingebaut werden). Das Problem an dem obigen Amazon-Teil ist: Damit misst man eher Stromstärken von mehreren Ampere bis einige hundert Ampere. Die Genauigkeit für meinen Zweck ist eher.... gering. Wenn man es genauer braucht muss man das Kabel mehrmals um die Spulenzange rumwickeln und durch die Anzahl Wicklungen teilen. Aber dann muss ich es eh auftrennen, weil zu kurzes Kabel. Und obendrein: wenn man es um den kompletten Kabelbaum des X2.3-Steckers hält - was man tun müsste (N und L) - kommt eh 0 raus (die Stromstärken in beide Richtungen addieren sich zu 0).

Also kurz: Um ein paar Milliampere zu messen unbrauchbar.

Ich lasse den Thread aber hier mal stehem, vielleicht hat es ja jemand mal gemessen oder eine Information von Brötje, warum es nur ein Relais gibt und warum das "by default" mit Gebläseabschaltung läuft und einen Hinweis was damit wirklich gespart wird.

Ich lasse bei mir erstmal die Pumpen-Zeitschaltuhr. Funktioniert und ist im Gegensatz zur vorherigen 25Watt Laing-Zirkulations-Pumpe ein deutlicher Fortschritt. Hochgerechnet sind 25 Watt Elektroleistung einige viele Killowattstunden pro Jahr. Daher der Pumpentausch hat sich schonmal gelohnt.

Danke trotzdem!