Taktunterdrückung mittels Anpassung des Raumsollwertes

Diskutiere Taktunterdrückung mittels Anpassung des Raumsollwertes im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich habe dieses Forum hier gerade erst entdeckt und denke, dass meine Frage hier besser aufgehoben ist als im Haustechnik Forum...

philipp_c

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Hallo zusammen,

ich habe dieses Forum hier gerade erst entdeckt und denke, dass meine Frage hier besser aufgehoben ist als im Haustechnik Forum. Darum stelle ich die Frage hier noch einmal.

Folgende Situation: Wir wohne in einem Haus Baujahr 2006 mit Fußbodenheizung. Beheizt wird das 226m² große Haus mit einer Viessmann Vitodens 200 (Gas-Brennwert).

Ursprünglich hat der Erbauer des Hauses eine Einzelraumregelung vorgesehen. Ich habe jedoch alle Thermostatköpfe entfernt (immer voll offen) und die Temperatur in den Räumen mittlerweile ganz gut durch die Strömungsbegrenzer eingestellt.

Die Heizkurzve habe ich über den letzten Winter hinweg auch immer weiter angepasst und denke eigentlich, dass es ganz gut passt. Bei aktuell 10°C Außentemperatur liegt der Vorlaufsollwert bei etwa 26°C.

Leider taktet die Heizung sehr intensiv bei aktuellen Temperaturen. Gestern z.B. startetet die Heizung alle 4min und lief dann für 30s um 4min später wieder für 30s zu laufen.

Die Leistung habe ich so weit möglich runtergestellt.

Nun habe ich testweise die Haussteuerung so eingestellt, dass nach dem Brennende ein 30min Timer gestartet wird und der Raumsollwert auf 19°C gestellt wird. Das führt dazu, dass die Heizung dann erst mal nicht wieder startet. Nach 30min wird dann auf 21°C zurückgestellt und die Heizung startet und läuft dann auch lange. Mal 30min, teilweise auf 45min oder auch nur kurz. Immer gefolgt von 30min Pause.

Ich frage mich ob ich mir damit irgendein anderes Problem einhandele? Verbraucht die Heizung z.B. mehr, wenn sie versucht zügig von 19°C auf 21°C zu kommen?

Viele Grüße
Philipp
 
cephalopod

cephalopod

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Warum so umständlich?
Kannst du nicht direkt eine Taktsperre von 30 Minuten in der Steuerung einstellen?
 

philipp_c

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Wenn das irgendwie geht, dann wäre das natürlich viel einfacher. Aber ich habe dazu leider nichts im Servicehandbuch gefunden. Der genaue Heizungstyp ist: Vitodens 200 WB2A
 
Heizer21

Heizer21

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In wieweit funkt die Warmwasserproduktion da rein? Könnte die der Auslöser für das Takten sein?

Möglicherweise kann man die Kesselleistung begrenzen, was dann die Laufzeit verlängert. (oder meinst du das schon mit „Leistung runter gestellt“?

Weiter könnte man die Masses des Haus als Speicher nutzen (oder ist das schon dein Vorschlag?), in dem man die Raumtemperatur an der Heizumgssteuerung zB 1-2X am Tag ganz leicht erhöht und danach abkühlen lässt (Absenkzeit).
 

philipp_c

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Hast du diese Frage dort schon gestellt? Dort ist mit kathrin eine ausgewiesene VM- Fachfrau unterwegs.
Ja, Link liefere ich nach, sobald ich das hier im Forum darf ;)

In wieweit funkt die Warmwasserproduktion da rein? Könnte die der Auslöser für das Takten sein?

Möglicherweise kann man die Kesselleistung begrenzen, was dann die Laufzeit verlängert. (oder meinst du das schon mit „Leistung runter gestellt“?

Weiter könnte man die Masses des Haus als Speicher nutzen (oder ist das schon dein Vorschlag?), in dem man die Raumtemperatur an der Heizumgssteuerung zB 1-2X am Tag ganz leicht erhöht und danach abkühlen lässt (Absenkzeit).
Das Warmwasser schalte ich nur morgens zum Duschen ein und ansonsten machen wir das bei Bedarf. Das Takten ist außerhalb dieser Warmwasserzeiten.

Ich nutze das Haus auch nachts als Speicher und stelle die Heizung abends komplett auf "nur Warmwasser". Andernfalls wird das ohnehin nicht geheizte Wasser mit 84W weiter durchs Haus gepumpt. Die Temperatur geht dabei nur sehr wenig runter in den Räumen.

Das was Du mit dem abkühlen vorschlägst mache ich ja im Prinzip aktuell, nur öfter und nicht nur 1-2x am Tag
 
Heizer21

Heizer21

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Das was Du mit dem abkühlen vorschlägst mache ich ja im Prinzip aktuell, nur öfter und nicht nur 1-2x am
dann probiere es mal mit einer höheren Differenz zwischen Wohntenperatur Max und Min.
Bei einem Haus aus den 2000ern, Jahren könnte es bei nicht all zu eisigen Aussentemperaturen reichen, wenn 1x voll und vielleicht ein mal kurz alles richtig aufgeheizt wird.

Rausfinden solltest du aber auch, warum der Kessel nicht auf tiefster Stufe den ganzen Tag vor sich hin moduliert
🤔
 

philipp_c

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dann probiere es mal mit einer höheren Differenz zwischen Wohntenperatur Max und Min.
Bei einem Haus aus den 2000ern, Jahren könnte es bei nicht all zu eisigen Aussentemperaturen reichen, wenn 1x voll und vielleicht ein mal kurz alles richtig aufgeheizt wird.

Rausfinden solltest du aber auch, warum der Kessel nicht auf tiefster Stufe den ganzen Tag vor sich hin moduliert
🤔
Das Takten hört ja auf, wenn ich so hin- und herschalte. Die Frage war nur, ob man sich damit Probleme einhandelt.


Aktuell läuft die Heizung von 5:30 bis 21:30 und ich brauche die letzten Tage ca. 60kWh Gas am Tag. Davon geht auch noch mal was für die Warmwasseraufbereitung runter. Um die 150L um 30K anzuheben bräuchte es theoretisch 5,2kWh. Realistisch wohl eher 8kWh oder mehr. Wenn die Heizung einen Wirkungsgrad von 1 hätte, dann bräuchte ich für den Dauerbetrieb also 3,25kW. Da die Heizung aber schlechter ist, also weniger von den 60kWh wirklich direkt ins Haus gingen müsste sie mit einer Dauerleistung von weniger als 3kW laufen. Ich denke, dass sie das einfach nicht kann und deshalb taktet.
 
Heizer21

Heizer21

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Das Takten hört ja auf, wenn ich so hin- und herschalte. Die Frage war nur, ob man sich damit Probleme einhandelt.
grade bei einem modernen Therme wüsste ich nicht, was es da für Probleme geben könnte.


Aktuell läuft die Heizung von 5:30 bis 21:30
Probier doch mal
3h (oder früher) bis 10h und dann wieder 15h bis 20h, also zwei Absenkungen über 24Std, oder so ähnlich.
Die dauer kannst du nur experimentell heraus finden, da der Konfortanspruch der Bewohner/innen entscheident ist :p
Dazu noch die Vorhaltezeit auf Maximum einstellen, die den Beginn des Taktes abhängig von der Aussentemperatur nach vorne verlegt.
Möglicherweise muss man die Vorlauftemperatur leicht anheben, was aber nicht schlimm ist, wenn der Takt sich so massiv verlängern lässt.
 

philipp_c

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Möglicherweise muss man die Vorlauftemperatur leicht anheben
Das lese ich immer wieder, aber wie kann ich das denn machen? Ich dachte bisher, dass sich die Vorlauftemperatur aus der Heizkurve und der eingestellten Raumtemperatur ergibt. Wenn ich davon unabhängig die Vorlauftemperatur anheben würde, dann würde es doch wärmer im Haus werden?
 
Heizer21

Heizer21

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Wie du die Vorlauftemperatur anpasst, musst du dem Viessmann Handbuch entnehmen…
Üblich ist, das man die Heizkurve Parallelverschiebt.

Zur Zeit gesteuerten Anhebung/Absenkung:
Bei 24/24H Betrieb, kannst du die Vorlauftempertur tiefer einstellen, als wenn den Kessel oder den Heizkreis über 24h für eine bestimmte Zeit abstellst.
Das ist so, weil du ja die abgekühlten Raume aufheizen musst, also etwas mehr Energie rein pumpen musst, als wenn grade nur die Temperatur gehalten werden soll.
und ja, die Raume könnten dann wäremer werden als gewünscht, deshlab nutzt man zusätzlich Heizkörperthermostate, die den Heizkreis dann abwürgen…
 

philipp_c

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Wie du die Vorlauftemperatur anpasst, musst du dem Viessmann Handbuch entnehmen…
Üblich ist, das man die Heizkurve Parallelverschiebt.
Dazu hatte ich bisher nichts gefunden. Ich würde aber denken, dass eine Änderung des Raumsollwertes, bei witterungsgeführter Heizung, den gleichen Effekt hat.

Zur Zeit gesteuerten Anhebung/Absenkung:
Bei 24/24H Betrieb, kannst du die Vorlauftempertur tiefer einstellen, als wenn den Kessel oder den Heizkreis über 24h für eine bestimmte Zeit abstellst.
Das ist so, weil du ja die abgekühlten Raume aufheizen musst, also etwas mehr Energie rein pumpen musst, als wenn grade nur die Temperatur gehalten werden soll.
und ja, die Raume könnten dann wäremer werden als gewünscht, deshlab nutzt man zusätzlich Heizkörperthermostate, die den Heizkreis dann abwürgen…
Da gibt es sicher irgendwo ein Optimum. Aktuell habe ich die Heizung nachts vor allem aus um Strom zu sparen (ca. 80W weniger ohne die Pumpe). Und die Heizung taktet ja ohnehin schon, dafür ist eine längerer Heizzeit auch kontraproduktiv.

Dein Vorschlag die Heizzeit aufzuteilen finde ich aber sehr interessant. Dann sackt die Temperatur noch weniger ab, bei gleicher Heizlaufzeit.
 
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