Solarthermie Platte defekt?

Diskutiere Solarthermie Platte defekt? im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Moin, beim geplanten Austausch meiner Solarflüssigkeit haben wir eine Verstopfung und 2 undichte Schläuche (zwischen den Platten) festgestellt...

MFNe

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Moin,
beim geplanten Austausch meiner Solarflüssigkeit haben wir eine Verstopfung und 2 undichte Schläuche (zwischen den Platten) festgestellt.
Die Verstopfung konnte ich im Vorlauf lokalisieren und beseitigen nun steht für ca. 500-600€ das ersetzen aller Schläuche an.
Allerdings habe ich auf einer der Platten im unteren Bereich eine "verdächtige" Stelle entdeck und hätte gern eure Meinung dazu.
Ist die Platte defekt? (2. Platte von rechts, untere rechte Ecke)
Wenn ja, würde ich die Inndachanlage (Buderus SKN 2.0 s) abbauen und verkaufen und die 4 Platten mit einer Aufdachanlage ersetzen.
Empfehlungen ???
2023-01-08_08-53-50.jpg
2023-01-08_08-53-36.jpg
 
Hausdoc

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beim geplanten Austausch meiner Solarflüssigkeit
Warum geplant?
Fluid dunkel und verbrannt? Das läge an falscher Inbetriebnahme ( falsche Drücke) Wenn eine Solaranlage korrekt in Betrieb genommen ist, muss man das Fluid jahrzehntelang nicht tauschen.

Deine Anlage ist "verbruzzelt"
Es macht in meinen Augen wirtschaftlich keinen Sinn hier was zu reparieren oder auszutauschen.
Was versorgt denn diese Anlage ? Nur Warmwasser?
Wenn ja, würde ich die Inndachanlage (Buderus SKN 2.0 s) abbauen und verkaufen
Du denkst dran daß du auch bei Gebrauchtwaren gewährleistungspflichtig bist?
 

MFNe

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Danke für die Antworten.
Ich bin kein Heizungsmonteur, wir hatten bei einer Reparatur die Flüssigkeit angeschaut und mein HB meinte die sollte man ersetzen.
Dabei haben wir die Verstopfung und die undichten Schläuche entdeckt. Die Anlage macht WW und Heizung.
Die Schläuche hat offenbar ein Marder angeknabbert ☹, die neuen würden eine Edelstahlgewebehülle bekommen.
Zurück zu meiner Frage, ist die eine Platte defekt?
 

MFNe

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Vordruck war OK, 35 Liter
 
Hausdoc

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Was ist für dich OK? Wieviel genau?
35 l halte ich bei 4 Kollektoren für zu klein.
Während Stagantion muss das MAG den gesamten Kollektorinhalt + Verbindungsleitungen aufnehmen können
 

bendo

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...Während Stagantion muss das MAG den gesamten Kollektorinhalt + Verbindungsleitungen aufnehmen können
...und der deshalb stark ansteigende Druck immer noch kleiner als der Ansprechdruck des SiVs (6bar?) bleiben.
 

helmut m.

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Ist zwar nicht hilfreich: Aber es gibt Normen, die einen Austausch des Wärmeträgers nach 7 Jahren nahelegen. Meiner Erfahrung nach (mit über rund 15.000 m2 Thermosolar) sind 10 Jahre noch ok, vor allem dann, wenn die Anlage nicht immer wieder in Stagnation gehen. Länger würde ich nicht warten, da kommen nur die (beschriebenen) Folgeprobleme.
 

MFNe

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…. laut Buderus Hotline und Anleitung ist ist das MAG mit 35Litern richtig dimensioniert,
Vordruck (leer) Pv = 0,1*h + 0,4bar. h=6
Ich meine der HB hatte 1,1 gemessen, die Anlage war da kpl. leer, weiter sind wir nicht mehr gekommen, da das Spülen ja schon nicht mehr ging … mich interessiert jetzt aber vorrangig ob das Muster unten auf der Platte auf einen Defekt dieser hindeutet??????
Evtl. kann ich später noch ein besseres Foto hochladen.
 
Hausdoc

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…. laut Buderus Hotline und Anleitung ist ist das MAG mit 35Litern richtig dimensioniert,
Vordruck (leer) Pv = 0,1*h + 0,4bar. h=6
:kopfnuss: :kopfnuss: :kopfnuss:
Das gilt für Heizung - Solar hat eigene Besonderheiten

Ich meine der HB hatte 1,1 gemessen
Das ist falsch.

Korrekter Vordruck (mindestens) 1,5 bar + 0,1*h.
In der Regel also 2,5 - 3 bar. Der Fülldruck liegt nochmal 0,5 bar darüber
Sollte laut Buderus Planungsanleitung auch noch ein 3 bar Sicherheitsventil verbaut sein, wär das auch falsch.
Der normale Betriebsdruck geht bei Stagnation bis 5 - 5,5 bar
 
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MFNe

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Ok, ich werde am WE mal messen…
aber schaut mal hier….
image.jpg
 
tricotrac

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Das ist eine Milchmädchenrechung. Je höher der Vordruck am höchsten Punkt, desto weiter verschiebe ich die Dampfphase bei Stagnation.
Das solare MAG erfüllt drei wichtige Funktionen :
1) Es stellt die Flüssigkeitsvorlage bereit, die notwendig ist, um die im laufenden Betrieb durch sehr niedrige Temperaturen und Entgasung verursachte Volumenabnahme auszugleichen.
2) Es nimmt die auf Grund steigender Temperatur im Regelbetrieb verursachte Ausdehnung des Solarmediums auf.
3) Es nimmt die durch Dampfbildung verursachte Volumenausdehnung während der Stagnationsphasen auf.

Die ersten beiden Funktionen des MAG unterscheiden sich nicht von denen in üblichen Heizungsanlagen und werden vergleichbar gerechnet. Die dritte Funktion bildet die eigentliche planerische Herausforderung bei einer solarthermischen Anlage. Im Betriebszustand der Stagnation findet nicht nur im Kollektor Dampfbildung statt, sondern auch Teile der Anschlussleitungen werden mit Dampf gefüllt. Diese Dampfmenge, die bei der Auslegung des MAG berücksichtigt werden muss, ist also auch abhängig von der Einbaulage und von der Bauart der Kollektoren.
 
Hausdoc

Hausdoc

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aber schaut mal hier….
Diese Anleitung ist nachweislich falsch. :cry: :cry:

Viessmann hatte sich da vor geraumer Zeit damit beschäftigt und auch Fachhochschulen eingebunden um genau rauszufinden warum Solaranlagen ausfallen.

Dabei ist man zur Erkenntnis gekommen daß man den Siedepunkt ( wie bei Schnellkochtopf) hochsetzen muss. Dazu muss der Vordruck des MAG auf Kollektorniveau min 1,5 bar betragen. Hinzu kommt demzufolge die statische Höhe.

Zudem hat man rausgefunden, daß jede Anlage irgendwann stagniert.
Diese Stagnationsphase hat 5 Phasen




In der ersten Phase (Ausdehnung, erste Verdampfung) steigt die Hitze in den Kollektoren durch die Sonneneinstrahlung bedingt stark an. Ab einem bestimmten Temperaturniveau, das von der Beschaffenheit des Solarfluid und dem herrschenden Systemdruck mit abhängt, beginnt diese zu verdampfen und das Volumen des Wärmeträgers nimmt zu.


In der zweiten Phase (Verdampfen der Solarflüssigkeit) der Stagnation erreicht die Flüssigkeit ihren Siedepunkt und es verdampfen Teile der Solarflüssigkeit. Der Druck in der Anlage steigt weiter. Dadurch werden die flüssigen Teile der Flüssigkeit in das Membranausdehnungsgefäß (MAG) gedrückt. Das MAG muss demnach so groß gewählt werden, daß es den gesamten Inhalt der Kollektoren aufnehmen kann.


In der dritten Phase (Leersieden der Kollektoren) erreicht der Druck seinen Maximalwert ( ca 5,5 bar) . Auch die Temperatur steigt weiter an. Diese Phase ist die wichtigste im fünfphasigen Ablauf der Stagnation. Die Reste der verbliebenen Flüssigkeit in den Kollektoren siedet langsam leer. Es ist entscheidend, dass die Anlage so gebaut ist, dass möglichst wenig bis keine keine Flüssigkeit in den Kollektoren verbleibt.


In der vierten Phase (Überhitzung) erreichen die Temperaturen im Kollektor ihren Höchstwert und der Druck nimmt leicht ab. Diese Phase der Überhitzung dauert so lange an, bis die Einstrahlung so weit zurückgeht, bis die Temperaturen den Stagnationspunkt wieder unterschreiten. Sobald das der Fall ist, beginnt


Phase Fünf: die Kollektoren füllen sich wieder. Bei einem Rückgang der solaren Einstrahlung sinken der Druck im System ebenso wie die Temperaturen wieder ab. Der Dampf im System kondensiert wieder zu Flüssigkeit und der Wärmeträger gelangt zurück in die Kollektoren. Tritt Wärmebedarf auf, kann die Solarthermieanlage wieder in den Betrieb gehen.




Bei deiner Anlage: Siedepunkt ( durch zu geringen Druck) zu gering und zusätzlich MAG zu klein. Du erkennst, warum bei deiner Anlage das Fluid verbrennt und Bauteile zusammenbruzzeln.
 
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MFNe

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Ok, Inhalt der Platten 4*1,15 = 4,6 Liter,
dann gibt es noch ca. 25m 18er Rohr (0,201*25 = 5,025 Liter ) wobei, wenn ich es richtig verstehe, nur die ersten Meter bei Stagnation leer gedrückt werden. Zusammen also deutlich weniger als 10 Liter die das MAG zusätzlich schlucken müsste, richtig?Sicherheitsventil hat übrigens 6bar.
 
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