Hallo,
ich wurde auch vor einigen Wochen mit der neuen Remeha Home App zwangsbeglückt. Besser ist dabei gefühlt nichts geworden nur unübersichtlicher. Immerhin wurde ein neues Feature (oder ist's ein Bug?) eingebaut, denn in der App sehe ich nun auch die angebliche Temperatur des Warmwasserspeichers und nun auch den immer schon falschen Gasverbrauch, der bisher aber nur am Heizkessel angezeigt wurde.
Leider zeigt diese Anzeige aber nicht die TWW-Speichertemperatur an (die man am Display an meiner Calenta 15DS Therme übrigens korrekt ablesen kann) sondern bestenfalls den Wasserstand der Isar (ich war aber noch nicht dort um das nachzumessen
). Die Anzeige ändert sich bei mir auch nur alle paar Tage und hat absolut nichts mit der Realität zu tun.
Ich hatte das gleich nach dem Einbau meiner neuen Heizung vor gut 3 Jahren beim Heizungsbauer und bei Remeha Support mehrfach per Ticket moniert, jedoch nie eine Antwort erhalten (Saftladen!).
Remeha hatte ich übrigens damals auserwählt, weil die im damaligen Test der Stiftung Warentest gleichauf mit Vissmann an der Spitze lagen. Meine eigenen Erfahrungen haben mich im Laufe der Zeit aber eines Besseren belehrt. Keine Ahnung was in dem Test wirklich getestet wurde.
Von meinem Heizungsbauer habe ich aber kurz darauf (nach Bezahlung der Rechnung) die Info erhalten, dass er sich zur Ruhe setzt und er mir noch viel "Spaß" mit meiner neuen Heizung wünscht.
Ich habe von diesem Zeitpunkt an also selbst meiner Zusatzqualifikation als Heizungsfachhandwerker gearbeitet und konnte meine Anlage auch soweit optimieren, dass sie in der Regel nur dann heizt, wenn's drinnen (und dann meist auch draußen) kalt ist und weniger, wenn's wärmer wird (das war anfangs noch umgekehrt). Das nervöse Takten des Brenners habe ich dabei aber leider nicht in den Griff bekommen. Ich habe immer noch bis zu 4.600 Brennerstarts pro Monat (am meisten übrigens in der Übergangszeit). Lt. Aussage des Energieberaters der Verbraucherzentrale, den ich mit der Durchführung einer Energieeffizienzmessung beauftragt hatte, liegt das daran, dass mein durchschnittlicher Heizenergiebedarf unter Tags nur 2,5kW beträgt, der Modulationsbereich des Brenners mit 3,5-15kW aber deutlich darüber liegt - sprich die Heizung ist für uns einfach überdimensioniert).
Mit der Abschaltung der Heizung über Nacht anstatt einer Temperaturabsenkung konnte ich zumindest die Zahl der Brennerstarts (und damit auch den Gasverbrauch) etwas optimieren. Leider funktioniert mein Setup bei schnellen Wetter/Temperaturänderungen nur sehr schlecht bis gar nicht.
Das mit der falschen Anzeige des Gasverbrauchs hatte ich übrigens von Anfang an (das wurde aber am Display des Heizkessels schon immer falsch angezeigt - in der alten APP gabs diese Anzeige nur noch nicht). Ich habe inzwischen beide Fehler mit eigenen Sensoren umgangen, die ich per ESPhome an meinen Home Assistant Smart Home Server angebunden habe (alles Open-Source) - Hardwarekosten weniger als 20 EUR für eine ESP D1 Mini Platine, 2 Temperatursensoren für den WW-Speicher (da ich auch eine Solarthermie habe, habe ich dafür 2 Sensoren gebraucht) einen Raumtemperatur/Luftfeuchtesensor und einer IR Lichtschranke zum Auslesen meines Gaszählers (für viele Zählermodelle reicht dafür auch ein deutlich günstigerer Reed Kontakt). Die direkte Einbindung der Heizung in mein Smart Home bringt mir leider gar nichts, weil die meisten Sensoren in der API gar nicht die relevanten Parameter nur lesend verfügbar sind.
Mein aktuelles Ergebnis seht ihr in beiliegenden Bildern.
Da meine Heizung bei den aktuellen Wetterkapriolen im Raum München mal wieder ziemlich verrückt spielt (wir hatten in den vergangenen Tagen Außentemperaturen zwischen +10 und -18°C) und alles anderes macht als wunschgemäß zu heizen, bin ich mal wieder auf Fehlersuche gegangen und dabei leider auf den nächsten kapitalen Designfehler gestoßen. Der Temperaturfühler des eTwist Raumreglers misst nämlich gar nicht die Raumtemperatur sondern nur die Temperatur auf der Platine des Reglers. Und die ist aktuell deutlich höher als meine Raumtemperatur. Immerhin kann ich den Regler so noch wunderbar als Handwärmer benutzen, bevor meine Finger auf der Tastatur festfrieren. Der ist echt kuschelig warm. Für meine Außen- und Raumtemperatur-gesteuerte Heizungsregelung hat das aber fatale Folgen. Und eine rein außentemperaturgesteuerte verdoppelt in meinem Fall (relativ gut gedämmtes Gebäude Bj. 2000) den Gasverbrauch und reagiert viel zu träge auf veränderte Witterungsbedingungen (es sein denn ich lasse alle Fenster offen stehen, denn nur dann wirkt sich eine Änderung der Außentemperatur auch relativ zeitnahe auf meine Raumtemperatur aus - und natürlich auch wieder auf meinen Gasverbrauch).
Die im Raumregler eingebaute Kalibrierungsfunktion mag zwar gut gemeint sein, bringt bei dieser Meisterleistung des entwickelnden Ingenieurs aber nichts - außer einem gesteigerten Gasverbrauch natürlich.
Nun suche ich also verzweifelt nach einer Lösung, den eTwist Regler um einen externen Temperaturfühler zu erweitern. Falls das nicht gelingt, werde ich wohl nach dem internen Sensor suchen und diesen mit einem Kabel nach außen verlängern müssen oder alternativ am Heizkessel nach Anschlussmöglichkeiten für einen "dummen" Temperaturfühler suchen, der tatsächlich nur die Raumtemperatur misst und sich nicht selbst beheizt.
Hat jemand in diesem Forum bereits ähnliche Probleme festgestellt und kann mit mit einschlägigen Fachinformationen weiterhelfen?
Eine erneute Anfrage beim Remeha Support halte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen leider für reine Zeitverschwendung.
Ich finde es echt krass, welchen Mist Remeha da auf den Markt wirft während unsere Bundesregierung an einem neuen Gebäudeenergiegesetz bastelt ohne sich über die Energieeffizienz von Bestandsimmobilien und die relevanten Forderungen des EU Parlaments zu scheren, die völlig unbeachtet von Europa bereits seit 2008 beschmutzen. Aber das ist ja erst mal zum Glück vom Tisch bzw. für die kommenden Jahre an die Kommunen delegiert.
Danke und liebe Grüße
Ewald