Idee zur Verbesserung einer (modulierenden) Brennwert-Therme

Diskutiere Idee zur Verbesserung einer (modulierenden) Brennwert-Therme im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Mal ein paar Gehirngespinnste: Viele Thermen dienen ja zur Warmwasser- und Gebäudeerwärmung. Ein Warmwasserspeicher wird bei Unterschreitung...
tanto

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Mal ein paar Gehirngespinnste:

Viele Thermen dienen ja zur Warmwasser- und Gebäudeerwärmung. Ein Warmwasserspeicher wird bei Unterschreitung einer Mindesttemperatur normalerweise mit hoher Energie aufgeheizt, anschließend kühlt das Wasser im Laufe der Zeit wieder ab, bis wieder die Mindesttemperatur unterschritten wird und das Spiel von vorn beginnt.
Für die Raumheizung wird meist eine geringere Heizleistung genutzt, optimal genau soviel, wie bei auf Wunschtemperatur aufgeheizten Räumen verlustig geht. Dazu wird der Brenner entsprechend moduliert, was aber nur bis zu einer bestimmten Mindestleistung möglich ist (ich denke, da sonst die Flammenbildung nicht mehr stabil ist). Unterschreitet der Wärmebedarf diese Mindestleistung, taktet der Brenner, was wohl ungünstig für die Effizienz und die Abnutzung der Therme ist.

Warum werden die Taktzeiten, in denen der Brenner deshalb abgeschaltet ist, nicht für die Aufheizung des sich abkühlenden Warmwasserspeichers genutzt? Oder gibt es Thermen, die das entsprechend machen?

Noch eine überschlagsweise Beispielsrechnung dafür:
Bei mir kühlen 160 l Warmwasser bei 0 Grad Außentemperatur um 1,7 K pro Stunde ab (mehr mit aktiver Zirkulation). Um dies wieder aufzuheizen, benötige ich 1,7*186 Wh = 316 Wh. Wenn der Brenner mit einer Mindestleistung von 2 kW arbeiten kann, hat er das Wasser in rund 10 Minuten wieder aufgeheizt, die Heizpausen könnten also um 10 Minuten geringer sein. Oder anders ausgedrückt: Bzgl. der Heizleistung ist es so, als könnte der Brenner mit einer Mindestleistung von 1684 W statt 2000 W arbeiten. Bei Warmwasserabnahme wird das noch positiver.

Vielleicht könnte man den Warmwasserspeicher auch höher aufheizen (z. B. während des wärmeren Nachmittags und als Puffer verwenden, aus dem man zu anderen Zeiten wieder Energie entnimmt (am kühleren Abend). Das wäre alles doch nur eine reine Steuerungs-Sache ...
 
cephalopod

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Ein Warmwasserspeicher wird bei Unterschreitung einer Mindesttemperatur normalerweise mit hoher Energie aufgeheizt,
Unserer nicht.
Der Kessel fährt dabei nur 5 K über WW-Solltemperatur hoch.

Bei mir kühlen 160 l Warmwasser bei 0 Grad Außentemperatur um 1,7 K pro Stunde ab
0 Grad AT?
Wo steht denn dein Speicher? Vor der Tür?

Unser Speicher steht in der Wohnung und die Abkühlung ohne Entnahme sieht so aus:


Warum werden die Taktzeiten, in denen der Brenner deshalb abgeschaltet ist, nicht für die Aufheizung des sich abkühlenden Warmwasserspeichers genutzt? Oder gibt es Thermen, die das entsprechend machen?
Normalerweise werden Heizungen passend zum Objekt ausgewählt, damit sie durchlaufen und nicht takten.
Warum muss der Hersteller einen nicht bestimmungsgemäßen Betrieb in seiner Regelung berücksichtigen?

Vielleicht könnte man den Warmwasserspeicher auch höher aufheizen (z. B. während des wärmeren Nachmittags und als Puffer verwenden, aus dem man zu anderen Zeiten wieder Energie entnimmt (am kühleren Abend). Das wäre alles doch nur eine reine Steuerungs-Sache ...
Aber eine reine Energieverschwendung.
Wärmere Speicher haben größere Energieverluste.

Du solltest lieber darüber nachdenken:
Warum wärmst du denn dein Warmwasser im Speicher auf unnötig hohe Temperaturen auf, nur um es dann später unter der Dusche mit kaltem Wasser wieder runterzukühlen :unsure:
 
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tanto

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Konkret hat sich mein Warmwasser bei 28 Grad AT um 0,3 K/h abgekühlt, bei 18 Grad AT um 0,8 K/h. Ich habe als Näherung nur linear extrapoliert, da wir ja noch keinen Winter haben. Allerdings habe ich gerade mit meiner neuen Heizung nachgesehen: Heute Nacht hat es sich bei rund 9 Grad AT um 0,6 K/h abgekühlt. Obwohl gleicher Warmwasserspeicher und jeweils ohne Zirkulation. Komisch ...

Es muss doch bei jeder Heizung Fälle geben, bei denen sie taktet. Schließlich muss sie auch bei -30 Grad die Bude warm bekommen, sie hat aber nur ein begrenztes Verhältnis von Maximal- zu Minimalleistung.

Das Problem mit der Warmwassertemperatur ist weniger das Duschen, sondern vielmehr das Geschirrspülen per Hand. Da bekomme ich regelmäßig Ärger, wenn ich mal wieder die Temperatur runterstelle ;)
 
Heizer21

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Warum werden die Taktzeiten, in denen der Brenner deshalb abgeschaltet ist, nicht für die Aufheizung des sich abkühlenden Warmwasserspeichers genutzt? Oder gibt es Thermen, die das entsprechend machen?
ganz verstehe ich deine Frage nicht…
Üblicherweise Heiz der Brenne das Heizungswasser UND den Warmwasserspeicher Parallen, was sehr sinnvoll ist, da es den Brennzyklus verlängert.
Wenn die Kesseleistung im ganz kalten Winter aber nicht mehr reicht, kann man bei den Meisten Heizungssteuerungen einen „Waemwasser Vorrang“ einstellen. Bei WW Bedarf werden dann die Heizkreise ab gestellt, damit genügend Leistung für WA vorhanden ist
 
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Üblicherweise Heiz der Brenne das Heizungswasser UND den Warmwasserspeicher Parallen, was sehr sinnvoll ist, da es den Brennzyklus verlängert.
Wenn die Kesseleistung im ganz kalten Winter aber nicht mehr reicht, kann man bei den Meisten Heizungssteuerungen einen „Waemwasser Vorrang“ einstellen. Bei WW Bedarf werden dann die Heizkreise ab gestellt, damit genügend Leistung für WA vorhanden ist
Ein guter Einwand. Bisher ist bei mir "Warmwasser Vorrang" eingestellt. Ich habe jetzt mal auf "Parallel" umgestellt. Oder wäre "Gleitend" besser?
Parameter Priorität Warmwasser
Heizkreisverhalten bei WW-Ladung. Vorrang: WW-Ladung hat Vorrang. Der Heizbetrieb wird bei der WW-Ladung gesperrt. Parallel: Der Heizbetrieb bleibt bei der WW-Ladung in Betrieb. Gleitend: Der Heizbetrieb wird ausgesetzt, wenn die Temperatur für die WW-Ladung nicht erreicht wird.
 
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Ich würde auf Parallel stellen, und die Kesselleistung maximal begrenzen.
Dann bekommst du im ersten Winter mit, wie überdimensioniert dein Kessel ist (falls).
Später kannst du dann auf Gleitend umstellen.
Dann würde ich noch die WW Produktionszeiten auf die Zeiten einstellen, an denen am meisten WW gebraucht wird, das verbessert die Effizienz ebenfalls
 
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Niemals!
Unterschiedliche Temperaturen
Würde bei Parallel dann das bei dir z. B. 5 K über der Warmwasser-Solltemperatur aufgeheizte Wasser durch die Heizung gejagt (also z. B. 50-55 Grad)? Das wäre tatsächlich auch eher ineffizient.
Edit: Antwort hat sich überschnitten. Mischer ist ja in der Therme.
 
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Das Problem mit der Warmwassertemperatur ist weniger das Duschen, sondern vielmehr das Geschirrspülen per Hand. Da bekomme ich regelmäßig Ärger, wenn ich mal wieder die Temperatur runterstelle ;)
Die Kosten für einen kleinen Untertischspeicher nur dafür hast du in 2-3 Jahren raus
 
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Würde bei Parallel dann das bei dir z. B. 5 K über der Warmwasser-Solltemperatur aufgeheizte Wasser durch die Heizung gejagt (also z. B. 50-55 Grad)? Das wäre tatsächlich auch eher ineffizient.
Edit: Antwort hat sich überschnitten. Mischer ist ja in der Therme.
wenn du eine halbwegs moderne Heizungssteuerung mit Aussentemperaturführung hast, ist das kein Problem und die Vorlauftemperatur zu den Heizkreise werden über Mischer geregelt.
Sollte das bei dir anders sein, solltest du das hier mitteilen…
 
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Außentemperaturgeführt ist die Anlage, eine Weishaupt WTC 15. Ich werde das heute Abend mit Infrarotkamera mal beobachten. In der Steuerung sehe ich nur eine Vorlauftemperatur.
 
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Ich nehme an, weiß es aber nicht. In der Steuerungsinfo steht:
Code:
1.2.2.1     Dreiwegeventil intern WE0     Heizbetrieb (oder Warmwasser)
die Mischer sollten gut sichtbar sein, bei Zweifeln Fotos her einstellen…
 
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