Hoher Unterschied im Verbrauch

Diskutiere Hoher Unterschied im Verbrauch im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Zusammen, ich stehe vor einem Rätsel und hoffe, dass mir hier der ein oder andere einen Hinweis geben kann, um das ganze irgendwie wieder...

gintonik

Guest
Hallo Zusammen,

ich stehe vor einem Rätsel und hoffe, dass mir hier der ein oder andere einen Hinweis geben kann, um das ganze irgendwie wieder in normale Bahnen zu bringen.

Haus: EFH, 3Etagen, 140m², Außenisolierung, Bj. 1999,
Heizung: Viessmann Rexola-triferral, Gas, Warmwasser

Meine Verbräuche sind in den letzten zwei Jahren von 13.000KWh auf mittlerweile 20.000KWh gestiegen. Dazu muss ich sagen, dass ich keine Kinder habe, die mit 23° Raumtemperatur und mehr eine Rolle spielen. Im gesamten Haus habe ich meine Heizkörper zugedreht. Im Wohnzimmer ist die einzige Abgabe an Wärme die Fußbodenheizung. Und auch hier sei erwähnt, dass ich im Wohnzimmer auch meinen Ofen stehen habe, der wiederum Wassergeführt die Heizung unterstützen soll.

Ich selbst bin beruflich auch öfter im Außendienst Gast in Hotels, sofern fallen auch einige Warmwasserverbräuche beim Duschen Zuhause flach (Schätzungsweise 70 Übernachtungen im Jahr).

Ich finde meinen Verbrauch eindeutig zu hoch, erst Recht jetzt, wo die Energiepreise durch die Decke schießen! Welche Faktoren können einen so großen Unterschied spielen, dass ich +40% mehr Energie gebraucht habe als Jahre zuvor?

Sicher spielen die Jahrestemperaturen eine Rolle und wenn ich ehrlich bin, ich weiß nicht mehr in welchem Jahr es wie lange wie kalt war. Dennoch muss ich sagen, dass weder meine Frau noch ich Personen sind, die die Heizung auf volle Pulle stellen, sondern mit 20° ganz gut zurecht kommen.


Daher meine Frage an Euch: Welche Verbräuche habt ihr? Denkt Ihr, dass ich mich doch in einem normalen Rahmen bewege? Kann etwas an der Steuerung dermaßen verstellt sein, dass Energie (im wahrsten Sinne des Wortes) "verbrannt" wird?


Ich habe eben bei ein Fachunternehmen einen Termin zur Überprüfung angefragt, aber ich vermute mal so 2-3 Monate je nach Auftragslage wird's wohl dauern.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Dennoch muss ich sagen, dass weder meine Frau noch ich Personen sind, die die Heizung auf volle Pulle stellen, sondern mit 20° ganz gut zurecht kommen.
Diesen Faktor können wir vermutlich ausklammern, da ich annehme, daß das auch in den Vergleichsjahren so war.

Auch wenn man es kaum glauben mag, aber ich habe von November 2020 bis November 2021 rund 10% mehr Gas verbraucht, als im Vorjahreszeitraum. Die Heizperiode war länger und das Frühjahr kälter. Das erklärt allerdings noch nicht 40% Mehrverbrauch.

Die Gründe können in verändertem Heizverhalten liegen, so ist es wirtschaftlicher ein Haus relativ gleichmäßig zu beheizen, als es tagelang auskühlen zu lassen und nachfolgend wieder aufzuheizen. Deine Vertretertätigkeit mit Abwesenheitszeiten könnte in diese Richtung deuten.

Dann spielen auch durchgeführte oder unterlassene Wartungen des Wärmeerzeugers eine Rolle, ein verdreckter Wärmeerzeuger zieht höheren Brennstoffverbrauch nach sich. Auch die Qualität der Wartung spielt eine Rolle, so können besonders unfähige Handwerker auch Einstellungen so verändern, daß sich der Verbrauch erhöht. Das gilt nicht nur für Durchflußmengen, sondern auch für die Heizungskennlinie (Heizkurve), an letzterer kann auch der Nutzer Hand anlegen und was verstellt haben. Somit läßt sich Deine Frage, ob etwas so verstellt sein kann, daß man Energie verschwendet, klar mit Ja beantwortet werden. Ich interpretiere Deinen Text so, daß offenbar keine jährliche Wartung erfolgt ist, denn anderenfalls würde Dich der Handwerker kaum zwei oder drei Monate warten lassen, um die Anlage nochmal zu prüfen.
 

gintonik

Guest
Die Gründe können in verändertem Heizverhalten liegen, so ist es wirtschaftlicher ein Haus relativ gleichmäßig zu beheizen, als es tagelang auskühlen zu lassen und nachfolgend wieder aufzuheizen. Deine Vertretertätigkeit mit Abwesenheitszeiten könnte in diese Richtung deuten.
Nein, ich habe eine eigene Regelung mit Smathome-Komponenten erschaffen, die eine Konstante Temperatur von 21° erzeugen soll. Ein auskühlen kann somit vernachlässigt werden, da die besagte Fussbodenheizung per Intervall immer wieder befeuert wird. Im Prinzip habe ich nur ein Bimetall-Raumthermostat gegen eine "intelligentere" Variante getauscht.

Dann spielen auch durchgeführte oder unterlassene Wartungen des Wärmeerzeugers eine Rolle, ein verdreckter Wärmeerzeuger zieht höheren Brennstoffverbrauch nach sich. Auch die Qualität der Wartung spielt eine Rolle, so können besonders unfähige Handwerker auch Einstellungen so verändern, daß sich der Verbrauch erhöht. Das gilt nicht nur für Durchflußmengen, sondern auch für die Heizungskennlinie (Heizkurve), an letzterer kann auch der Nutzer Hand anlegen und was verstellt haben. Somit läßt sich Deine Frage, ob etwas so verstellt sein kann, daß man Energie verschwendet, klar mit Ja beantwortet werden. Ich interpretiere Deinen Text so, daß offenbar keine jährliche Wartung erfolgt ist, denn anderenfalls würde Dich der Handwerker kaum zwei oder drei Monate warten lassen, um die Anlage nochmal zu prüfen.
Ich habe tatsächlich keine Wartung ausführen lassen. Die 2-3 Monate sind auch nur geschätzt, da ich die Auslastung des Unternehmens ja nicht kenne und einfach mal "negativ" rechne. Kann genauso gut auch sein, dass er mir in KW2 einen Termin anbietet.

Allgemein zum Thema Wartung: Ich fahre jetzt sein über 20 Jahren Auto und habe noch nie eine Inspektion machen lassen, sondern immer nur das, was ich als notwendig und sinnvoll erachtet hatte. Damit bin ich bisher problemlos gefahren und habe, das mag auch Zufall sein, im Gegensatz zu meiner Frau, keine nennenswerten Probleme, die immer Ihre Inspektionen macht und trotzdem regelmäßig teure Reparaturen durchführen lassen muss.

Aber bevor ich jetzt versuche mich per Google zum Heizungsbauer weiterzubilden, darf dann doch der Fachmann ran.

PS: Ich habe selbst die Umlaufpumpe gewechselt, ich bin auch Handwerker und habe das aus mechanischer Sicht 100% sauber durchgeführt. Mir fällt es schwer zu Glauben, dass dieser Tausch etwas mit dem Verbrauch zu tun haben soll...
 
Wolfhaus

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ich habe eine eigene Regelung mit Smathome-Komponenten erschaffen, die eine Konstante Temperatur von 21° erzeugen
Ja für die Raumtemperaturen aber die Heizung läuft wie hergebracht und feuert die überschüssige Energie aus dem Abgassystem.
Nun hast du das was ich immer den Nutzern solcher Sparmaßnahmen vorhersage.
Und das in der #2 kann ja auch nicht ausgeschlossen werden.
Da ich für meine diesbezüglichen Aussagen immer angefeindet, werde erspare ich mir weitere dazu.
 

corsa

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Also durch falsche Einstellungen kann zwar der Verbrauch steigen, allerdings nicht in diesem Maße. Die Energie bzw wärmemenge,die die Heizung erzeugt geht ja irgendwo hin. Dementsprechend über die Außenwände ins Freie oder halt über warmwasser. Eventuell Zirkulationspumpe oÄ nachgerüstet ?
 
tricotrac

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Ja für die Raumtemperaturen aber die Heizung läuft wie hergebracht und feuert die überschüssige Energie aus dem Abgassystem.
Gleiches bekomme ich auch aus meinem Kundenkreis zu hören. Man spart eben halt wo es geht, leider zu oft an verkehrter Stelle.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Nein, ich habe eine eigene Regelung mit Smathome-Komponenten erschaffen, die eine Konstante Temperatur von 21° erzeugen soll. Ein auskühlen kann somit vernachlässigt werden, da die besagte Fussbodenheizung per Intervall immer wieder befeuert wird.
Wie muß ich mir das konkret vorstellen? Irgendeinen Nutzen mußt Du Dir von der Smarthome Spielerei ja versprochen haben, also nehme ich an, das System hält nicht stetig die Raumtemperatur, denn das hätte die "unintelligente" Raumthermostatvariante mit geringerem investiven Aufwand ja auch erledigt. Sollte es aber so sein, daß der Fußboden respektive der Raum zwischenzeitlich eben doch Temperatur verliert, mußt Du nachfolgend eine enorme Speichermasse (den Estrich) in all seiner Trägheit wieder auftemperieren. Das dürfte den Verbrauch jedenfalls nicht reduzieren, sondern eher erhöhen.

Wahrscheinlich bin ich einfach zu alt für solche Spielereien, wo man - überspitzt gesagt - mit dem Smartphone die Klospülung betätigen muß und es von höchster Wichtigkeit ist zum Öffnen der Haustür keinen metallenen Schlüssel aus der Hosentasche zu ziehen, sondern das Smartphone und damit zur Öffnung mindestens ebenso lange zu benötigen, wie mit dem althergebrachten Schlüssel und sich obendrein Sicherheitslücken einzufangen, die vorher nicht bestanden. Ich habe einen Nachbarn, der den elektrischen Türöffner seiner Gartenpforte nicht mehr mit einem Handgriff per Taster betätigen kann, sondern nach seinem Smartphone sucht und sich da durch ein Menü wurstelt bis er endlich die verdammte Pforte aufbekommt. Das ist zum Totlachen.
 

gintonik

Guest
Wie muß ich mir das konkret vorstellen? Irgendeinen Nutzen mußt Du Dir von der Smarthome Spielerei ja versprochen haben, also nehme ich an, das System hält nicht stetig die Raumtemperatur, denn das hätte die "unintelligente" Raumthermostatvariante mit geringerem investiven Aufwand ja auch erledigt. Sollte es aber so sein, daß der Fußboden respektive der Raum zwischenzeitlich eben doch Temperatur verliert, mußt Du nachfolgend eine enorme Speichermasse (den Estrich) in all seiner Trägheit wieder auftemperieren. Das dürfte den Verbrauch jedenfalls nicht reduzieren, sondern eher erhöhen.

Wahrscheinlich bin ich einfach zu alt für solche Spielereien, wo man - überspitzt gesagt - mit dem Smartphone die Klospülung betätigen muß und es von höchster Wichtigkeit ist zum Öffnen der Haustür keinen metallenen Schlüssel aus der Hosentasche zu ziehen, sondern das Smartphone und damit zur Öffnung mindestens ebenso lange zu benötigen, wie mit dem althergebrachten Schlüssel und sich obendrein Sicherheitslücken einzufangen, die vorher nicht bestanden. Ich habe einen Nachbarn, der den elektrischen Türöffner seiner Gartenpforte nicht mehr mit einem Handgriff per Taster betätigen kann, sondern nach seinem Smartphone sucht und sich da durch ein Menü wurstelt bis er endlich die verdammte Pforte aufbekommt. Das ist zum Totlachen.
Ich habe im eigentlichen das Bimetall-Thermostat, wie es wahrscheinlich fast jedes Haus hat, gegen eine elektronische Steuerung getauscht. Ob man das muss, sei dahin gestellt, aber mein Mehrwert sind eben auch die Möglichkeiten, die Temperaturen im Raum genauer zu bestimmen als das Schätzeisen. Aber diese Komponente ist auch die einzige neben der Umlaufpumpe, die getauscht wurde.
 

gintonik

Guest
Gleiches bekomme ich auch aus meinem Kundenkreis zu hören. Man spart eben halt wo es geht, leider zu oft an verkehrter Stelle.
Was kann ich mir darunter vorstellen? Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass wenn der Rücklauf kälter als Wert X ist, die Heizung aufgefordert wird, das auszugleichen. Wenn aber keine Abnahme stattfindet, dann sollte sich die Temperatur nicht merklich ändern (normale Verluste durch Abwärme der Rohre mal außen vor gelassen). Ich bin auf diesem Sektor Laie und kann mir darunter nichts vorstellen. Laut Schornsteinfeger wären die Werte prima...
 

gintonik

Guest
Also durch falsche Einstellungen kann zwar der Verbrauch steigen, allerdings nicht in diesem Maße. Die Energie bzw wärmemenge,die die Heizung erzeugt geht ja irgendwo hin. Dementsprechend über die Außenwände ins Freie oder halt über warmwasser. Eventuell Zirkulationspumpe oÄ nachgerüstet ?
Ich habe 2 Pumpen tauschen müssen: Einmal die Umlaufpumpe für den Heizkreis und einmal die Zirkulationspumpe fürs Warmwasser. Aber bei beiden Pumpem habe ich einen 1:1 Tausch vorgenommen, aus meiner Sicht nur handwerkliches Tauschen von Komponenten. Gibt es nicht irgendwelche Werte die ich mit dem des Panel vergleichen kann, ob ich da irgendwas komplett wirres stehen habe?
 

gintonik

Guest
Ja für die Raumtemperaturen aber die Heizung läuft wie hergebracht und feuert die überschüssige Energie aus dem Abgassystem.
Nun hast du das was ich immer den Nutzern solcher Sparmaßnahmen vorhersage.
/QUOTE]

Was kann ich mir darunter vorstellen? Ich bin Laie auf diesem Gebiet. Ist es denn Sparsammer, die anderen Räume mit zu beheizen, obwohl sich dort keiner aufhält? Das verstehe ich wirklich nicht...

Und das in der #2 kann ja auch nicht ausgeschlossen werden.
Da ich für meine diesbezüglichen Aussagen immer angefeindet, werde erspare ich mir weitere dazu.
Die Wartung/Überprüfung habe ich ja jetzt angeleiert. Aber ohne böses Blut vergießen zu wollen:

Holst du dir einen Elektriker, wenn ein Leuchtmittel defekt ist, weil du kein Elektriker bist?
Lässt du Öl im Auto nur von der Werkstatt nachfüllen, weil du kein Mechaniker bist?
Geht du immer ins Restaurant essen, weil du kein Koch bist?

Wir alle haben gewisse Fähigkeiten und manchmal liegt man auch daneben, aber das stellt sich nicht immer direkt dar. Ich möchte nur verstehen, was im einzelnen dazu führen kann, dass die Anlage nicht so läuft, wie sie soll. Ich gehe einfach mal davon aus, dass irgendwas verstellt ist und der Monteur bei einer Wartung hoffentlich etwas plausibles findet.
 

gintonik

Guest
Wie muß ich mir das konkret vorstellen? Irgendeinen Nutzen mußt Du Dir von der Smarthome Spielerei ja versprochen haben, also nehme ich an, das System hält nicht stetig die Raumtemperatur, denn das hätte die "unintelligente" Raumthermostatvariante mit geringerem investiven Aufwand ja auch erledigt. Sollte es aber so sein, daß der Fußboden respektive der Raum zwischenzeitlich eben doch Temperatur verliert, mußt Du nachfolgend eine enorme Speichermasse (den Estrich) in all seiner Trägheit wieder auftemperieren. Das dürfte den Verbrauch jedenfalls nicht reduzieren, sondern eher erhöhen.

Wahrscheinlich bin ich einfach zu alt für solche Spielereien, wo man - überspitzt gesagt - mit dem Smartphone die Klospülung betätigen muß und es von höchster Wichtigkeit ist zum Öffnen der Haustür keinen metallenen Schlüssel aus der Hosentasche zu ziehen, sondern das Smartphone und damit zur Öffnung mindestens ebenso lange zu benötigen, wie mit dem althergebrachten Schlüssel und sich obendrein Sicherheitslücken einzufangen, die vorher nicht bestanden. Ich habe einen Nachbarn, der den elektrischen Türöffner seiner Gartenpforte nicht mehr mit einem Handgriff per Taster betätigen kann, sondern nach seinem Smartphone sucht und sich da durch ein Menü wurstelt bis er endlich die verdammte Pforte aufbekommt. Das ist zum Totlachen.
Ich gebe dir recht: Nicht alles ist sinnvoll, aber einiges umso mehr. Ein Rauch/Leckagemelder der mir aufs Handy meldet, wenn was ist, ist eventuell nicht so verkehrt. Meine Ladegeräte für E-Bike und Roller laden immer nur zeitlich begrenzt aber konstant, das schont Akku und Energie (Wir wissen alle, dass wir nicht jeden Abend händisch ein/ausschalten). Aber diese Diskussion müssen wir nicht führen, das führt hier zu weit...
 

corsa

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Naja, bei vorherigen defekten und nun funktionierenden Zirkzlationspumpe in Verbindung mit ungedämmten Trinkwasserleitungen kann auch schon einen Mehrverbrauch verursachen
 

gintonik

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Naja, bei vorherigen defekten und nun funktionierenden Zirkzlationspumpe in Verbindung mit ungedämmten Trinkwasserleitungen kann auch schon einen Mehrverbrauch verursachen
Wirklich defekt war die alte jetzt nicht. so hat auf einmal furchtbar angehört zu klingeln. Darauf hin habe ich exakt die gleiche gekauft und gegen die "alte" getauscht, um das Geräusch zu beseitigen. Das war auch erfolgreich und in 15min. erledigt. Wilo Nova Star Z oder wie die heißt, war Plug`n`Play. Warmes Wasser hatte ich immer zu jeder Zeit gemäß der im Panel eingestellten Zeit. Mein Haus ist jetzt 22 Jahre alt, sollten da wirklich ungedämmte Leitungen in der Wand liegen?
 
Wolfhaus

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Die Ventile selbst sind nicht das Problem, denn sie arbeiten nicht anders als die alten, sie steuern keine Heizung sondern begrenzen nur die Raumtemperatur auf die Voreinstellung, das sie dabei leichter zu handhaben sind ist dabei nicht das Problem sondern die wilde stellerei mit denen.
Im gesamten Haus habe ich meine Heizkörper zugedreht. Im Wohnzimmer ist die einzige Abgabe an Wärme
Dann muss aber auch die Heizung für diesen veränderten Betrieb angepasst werden, egal ob das nun einen Sinn macht oder nicht.
Die Leistung der Heizung muss sich immer mit der Abnahme der erzeugten Energie im Gleichgewicht befinden und das geht nicht durch zudrehen von HK- Ventilen.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Im gesamten Haus habe ich meine Heizkörper zugedreht.
Eigentlich fängt es an diesem Punkt schon an. Es ist heute Standard (und Vorschrift), bei Heizungsanlagen einen hydraulischen Abgleich zu machen. Das hat man sich nicht deshalb überlegt, weil man den Heizungsbauern zusätzliche Aufträge verschaffen wollte, sondern weil eine hydraulisch optimal abgeglichene Heizungsanlage wirtschaftlicher arbeitet / Brennstoff spart. Bei diesem Abgleich werden Raum für Raum die hydraulischen Verhältnisse so eingestellt, daß am Ende eine wohlklingendes Konzert daraus wird. Jeder Raum bekommt dann genau die Heizwassermenge zugeteilt (Vorsicht, Planwirtschaft! xD), die seinem Bedarf entspricht. Dieses Konzert hört sich nur dann gut an, wenn alle Instrumente (Räume/Heizflächen) mitspielen, denn jeder Raum und die Gesamteffizienz hängt von allen anderen Räumen ab.

Nun kommst Du daher und räumst in der Absicht zu sparen bis auf eine Ausnahme alle Musiker und Instrumente ab. Übrig bleibt nur die Triangel, das Wohnzimmer. Nun ist blöderweise das Stück aber komponiert für ein Orchester, nicht für die Triangel. Was meinst Du, kommt da was Gescheites dabei heraus? Du hast zwar fast sämtliche Musiker und Instrumente weggespart, nur ein Orchester gibt es jetzt nicht mehr. Voraussichtlich kommen die zahlenden Besucher unter Deiner Intendanz nicht mehr wieder, das Konzerthaus kann nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. So ist das mit Deiner Heizung jetzt auch. Du übersiehst auch den Umstand der Transmissionswärmeverluste, denn aus Deinem beheizten Wohnzimmer wandert fröhlich die Heizwärme durch die ungedämmten Zwischenwände, Decken und Fußböden in andere Räume, die jetzt nicht mehr direkt beheizt werden. Man muß ein Gebäude energetisch immer als eine Einheit verstehen, die von Dir erhoffte Ersparnis kommt gar nicht 1:1 zustande.

Irgendwann kommst Du aber dann doch nach Hause und wirst dann sicherlich nicht im kalten Bad duschen oder bei 6°C in der Küche sitzen, sondern dann doch alle Räume heizen. Aus der kalten Bude mit Fußbodenheizung und arschkalten trägen Massen wieder ein wohliges Heim zu machen, kostet viel mehr Energie, als ständig durchzuheizen und allenfalls die Temperatur mal LEICHT zu reduzieren. Neben der unterlassenen Wartung/Reinigung des Heizkessels wird das der Grund der höheren Rechnung sein.
 

KarlZei

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So ist das mit Deiner Heizung jetzt auch. Du übersiehst auch den Umstand der Transmissionswärmeverluste, denn aus Deinem beheizten Wohnzimmer wandert fröhlich die Heizwärme durch die ungedämmten Zwischenwände, Decken und Fußböden in andere Räume, die jetzt nicht mehr direkt beheizt werden. Man muß ein Gebäude energetisch immer als eine Einheit verstehen, die von Dir erhoffte Ersparnis kommt gar nicht 1:1 zustande.
Was auch immer hier "gar nicht 1:1" bedeuten soll, es wird bei räumlich eingeschränkter Beheizung natürlich eine Ersparnis geben - eben weil das Haus energetisch eine Einheit und kein Orchester ist. Mit der eingeschränkten Beheizung reduziert sich bei unveränderter Raumtemperatur der beheizten Räume die mittlere Raumtemperatur des Hauses (thermische Hülle). Da die Transmissionswärmeverluste vom deltaT Raumtemperatur / Außentemperatur abhängen, verringern sich diese Verluste, was zu einer Ersparnis führt. Die Höhe der Ersparnis ist von Aufbau und energetischen Zustand des Hauses abhängig.
Aus der kalten Bude mit Fußbodenheizung und arschkalten trägen Massen wieder ein wohliges Heim zu machen, kostet viel mehr Energie, als ständig durchzuheizen und allenfalls die Temperatur mal LEICHT zu reduzieren.
Das ist in der Pauschalität auch falsch. Die Energieersparnis durch eine Absenkung (zeitlich und/oder räumlich) ist bei sinnvoller Durchführung in der Regel immer gegeben und ihre Größenordnung hängt von vielen Faktoren ab. "LEICHT" ist dabei auf jeden Fall der falsche Ansatz. Tatsächlich will man die Temperaturabsenkung im Rahmen der wohl bekannten Grenzen maximieren (Heizung aus), um die Ersparnis zu maximieren.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Was auch immer hier "gar nicht 1:1" bedeuten soll
Das kannst Du Dir nicht denken? Ich bin erstaunt.

Nur weil man Räume in einem Haus nicht über die dortigen Heizflächen beheizt, heißt das nicht, daß man sie gar nicht beheizt und entsprechend für die besagten Räume keine Heizenergie aufwenden muß. Denn durch die nicht wärmegedämmten Innenwände und Türöffnungen wandert die Heizwärme beheizter Räume in die (an sich) unbeheizten Räume, die man somit faktisch (ungewollt) teilweise mit beheizt. Der Energieeinsatz für die Räume mit vollständig abgestellten Heizflächen ist daher nicht Null, also spart man nicht 1:1.

Die Höhe der Ersparnis ist von Aufbau und energetischen Zustand des Hauses abhängig.
Ich weiß ja nicht was Du so für Häuser kennst, die Häuser die ich kenne, besitzen zwischen den Räumen nie eine Wärmedämmung. Das ist keine Frage eines energetischen Zustands.

Tatsächlich will man die Temperaturabsenkung im Rahmen der wohl bekannten Grenzen maximieren (Heizung aus), um die Ersparnis zu maximieren.
Das Wohnzimmer ist beheizt, die anderen Räume sind abgestellt. Wie wird Deiner Ansicht nach das Wohnzimmer bei ausgeschalteter Heizung beheizt?
 

KarlZei

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Das kannst Du Dir nicht denken? Ich bin erstaunt.
Das wiederum erstaunt mich nicht. Aber bevor ich mutmaße, was jemand meint, höre ich mir das lieber an. Erspart viel unnötige Rumrederei.
Bleibt also, dass man durch räumlich begrenzte Beheizung Energie spart, aber eben halt weniger als "1:1". Fein, bringt also etwas und ist mit einem Orchester nicht vergleichbar.
Ich weiß ja nicht was Du so für Häuser kennst, die Häuser die ich kenne, besitzen zwischen den Räumen nie eine Wärmedämmung. Das ist keine Frage eines energetischen Zustands.
Ich habe nicht ohne Grund Aufbau und energetischer Zustand geschrieben. Und um damit Deine Frage zu beantworten: ich kenne Häuser mit Wänden aus unterschiedlichen Materialien (!= Luft) zwischen den Räumen. Diese Materialien haben eine Wärmeleitfähigkeit. Neben dem energetischen Zustand des Hauses (Verluste nach außen) bestimmt also auch der Aufbau dieser Wände, wie hoch die Wärmeverluste in Richtung benachbarter Räume sind. Niedrige Wärmeleitfähigkeit, niedrige Wärmeverluste und umgekehrt.
Aus Neugier: ab welcher Wärmeleitfähigkeit sprichst Du von "Wärmedämmung"?
Das Wohnzimmer ist beheizt, die anderen Räume sind abgestellt. Wie wird Deiner Ansicht nach das Wohnzimmer bei ausgeschalteter Heizung beheizt?
Die Frage ist in diesem Zusammenhang eher sinnfrei und die Antwort kennst Du bereits. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass Du nicht wirklich weißt, warum man bei einer Absenkung überhaupt Energie spart. Aber ich will ja nicht mutmaßen ;-) Deswegen frage ich lieber konkret, warum bzw. unter welchen Bedingungen das so ist:
Aus der kalten Bude mit Fußbodenheizung und arschkalten trägen Massen wieder ein wohliges Heim zu machen, kostet viel mehr Energie, als ständig durchzuheizen und allenfalls die Temperatur mal LEICHT zu reduzieren.
 
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