Um einen neuen KD auf die Kundschaft bedenkenlos loslassen zu können sind rund 6 Jahre nötig, besser 10.
Ich weiß ja nicht was sich da alles verändert hat seit meinem Ruhestandsbeginn.
Zu meiner Zeit - in den Mittsechzigerjahren - als ich meinen ersten Beruf ( " Fernsehtechniker hieß der damals ) erlernte wurde ich Mitte des dritten Lehrjahres mit einem Anfangslehrling zu den Kunden geschickt um dort vort Ort ! die Fernsehapparate zu reparieren. Die Technik war damals mit Sicherheit nicht einfacher wie das was heute ein Heizungsbauer " elektronisch" zu leisten hat.
Damals wurde in der Schaltung repariert - nicht wie heute nur Module gewechselt.
Ich habe zur selbstständigen Beherrschung meines Berufes keine 6 Jahre gebraucht. Natürlich habe ich dazugelernt.
Was ich später nach der Technikerausbildung ( Nachrichtentechnik, Elektronik) alles in meiner langen Industriezeit gemacht habe kann ich hier kurz gar nicht aufzählen.
Das habe wir uns alle selbstständig beigebracht . Das " Werkzeug" dazu haben wir ja durch Lernen und Fachschule erworben.
Es scheint also heutzutage so zu sein daß man von der bewährten deutschen Ausbildung die zu selbstständigem Handeln und Denken erzog mehr und mehr wegkommt hin zu der Theorie daß auch eine Putzfrau mit Hilfe von Bilderbüchlein ( und neuerdings Apps) die kompliziertesten technischen Aufgaben erledigt.
Hat man uns damals schon immer vorgefaselt. Allerdings habe ich in der Berufspraxis nie eine Putzfrau gefunden die mir bei einem verzwickten Fehler am Siemens Prozessrechner geholfen hätte ...
Das haben immer nur die geschafft die von der Pike auf ausgebildet waren.
Ich habe schon viele Montage-und Wartungsanleitungen und Regelungshandbücher von Kesseln ( auch Brennwert) interessehalber studiert. Das was da verlangt wird würde ich mir heute noch ohne große Probleme zutrauen. Natürlich hätte ich bei gewissen Verrichtungen wie das Einmessen nicht die Routine und Schnelligkleit eines Profis.
Aber hinbekommen würde ich das auch.
Daß die Motivation der Mitarbeiter durch möglichst niedrige Löhne , Bürokratie und den rüden Umgang in der Arbeitswelt auch nicht steigt - daran ist nicht die Technik schuld.
Da das Gewinndenken in Deutschland mit seinem verheerenden gesellschaftlichen Folgen in unserem Land mehr und mehr wie ein Krebsgeschwür Platz greift werden wir noch bereuen.
Spätestens bei der kommenden Krise die sich schon andeutet - wenn man die Zeichen sehen will ( oder kann) ...