Sanusol 600 mit Braun Boy III Gasbrennwertkessel läuft nach Stromabschaltung im Sommer nicht mehr richtig

[BernH]

Ich habe der Heizung im Sommer den Strom mehr aus Versehen abgeschaltet. Sie lieferte aber schön brav warmes Wasser von den Solarthermiekollektoren, so dass das gar nicht weiter auffiel. Als sich der Schornsteinfeger anmeldete sprang die Heizung nicht mehr an. Da die bisherige Wartungsfirma ZW-Service, wie auch der Hersteller ZWS insolvent sind, bekomme ich trotz aller Bemühungen keinen Heizungsfachmann für die Wartung, weshalb ich die Wartung des Brenners seitdem selbst durchführe. Nach der nun durchgeführten Wartung des Brenners mit Austausch der Elektroden läuft zumindest der Brenner wieder. Allerdings lässt sich die Steuerung nicht mehr einstellen. Die Anzeige siehe Bild flackert und die Tasten reagieren auf keinen Druck. Was nun defekt ist, die Steuereinheit oder lediglich irgendein Sensor kann ich aus keiner Fehlerbeschreibung ersehen, da genau diese Anzeige nur mit 888 flackert, die den Fehlercode anzeigen sollte. Außerdem gibt es weitere Ungereimtheiten. In der Handsteuerung werden 99,0 Grad angezeigt.
Kann mir bitte Jemand mit Tipps und Hinweisen aus Meiner Misere helfen? Der Winter naht und wir hätten dann sonst keine Heizung, die funktioniert.

 

[cephalopod]

Dann hat es vermutlich irgendein Elko im Netzteil oder Steuerung zerstört.
Die mögen eine Stromabschaltung im gehobenen Alter gar nicht.

 

[BernH]

Dann muss ich wohl in die Elektronik einsteigen. Ich werde versuchen da was zu finden.

 

[tricotrac]

Dann muss ich wohl in die Elektronik einsteigen.

. . . . . lassen. Dem foto nach scheint das ein Gasbrennwertgerät zu sein. Das gehört in fachkundige Hände, weil auf den Platinen auch sicherheitsrelevante Baugruppen überwacht werden (Verbrennungsregelung). Selbstversuche führen da schnell zu einem neuen Bauplatz. wenn dein Gebäude seine Systemgrenzen verlässt.

 

[BernH]

Ich habe die Platine ausgebaut. Den Kondensatoren kann man äußerlich nichts ansehen. Dann habe ich versucht die durchzumessen. Konnte aber nichts signifikantes feststellen. Nach Wiedereinbau lief die Heizung zeitweilig fast normal hoch. Nach einiger Zeit kam aber wieder die alte Fehlfunktion durch. Habe das komplette System entlüftet mit dem Ergebnis, dass der Druck im Kessel nicht mehr stimmt und trotz Wasser nachdrücken bis 2 bar nur geringfügig gestiegen ist. Ich glaube, dass nun das System völlig außer Tritt geraten ist. Aus nicht klaren Gründen springt der Brenner an und stoppt erst nach längerer Zeit. Das ist vergangene Nacht so mehrfach passiert. Es wird keine Uhrzeit und keine Vorgabetemperatur mehr angezeigt und auch das System mit den Sonnenkollektoren signalisiert ER1.
An den Ausbau der Kondensatoren habe ich mich noch nicht getraut, da die Platine eine Mehrlayerverdratung hat. Da kann ich die leicht komplett zerstören. Im Internet, habe ich nach einem Regler für den BOY III solo gesucht und selbst bei Bruns nicht das Modell gefunden. Ich fürchte schon, dass ich im Winter im Kalten Haus sitzen muss.

 

[BernH]

Hallo tricotrc, wie du siehst habe ich das leider schon gemacht. Habe deine Nachricht nicht rechtzeitig gesehen. Sei versichert, ich bin kein blutiger Laie. Habe immerhin Feinwerktechnik und Elektrotechnik studiert, aber später nur in der Informatik gearbeitet. Es waren lediglich die Steckverbinder zu lösen und die Platine herauszuschrauben.

 

[tricotrac]

Hallo ! Beitrag # 4 nicht verstanden ?

 

[Installer]

Displayplatine Boy III

Displayplatine inkl. Bedienteil passend zu Gas-Brennwertkessel der Marken ZWS Ratio Plus Boy III und Heizwelt Hwtherm

www.stephanmundhenk.de

Gruß Installer

 

[BernH]

Besten Dank für die Info. Bin aktuell ziemlich im Stress. Die Steuerung hat zeitweilig funkrioniert und mir Signalisiert über den Fehlercode, dass der Wasserdrucksensor einen zu geringen Druck anzeigt. Das Handbuch empfiehlt den Sensor auszubauen und zu überprüfen, ob die Öffnung verstopft ist und ggf. ihn zu reinigen. Das habe ich dann auch versucht (zum Glück), den dabei ist er abgebrochen, Die Bruchstelle war schon ordentlich verdreckt und es war nur noch eine Frage der Zeit, bist der Sensor unbeaufsichtigt abgebrochen wäre und unser Kellergeschoss unter Wasser gesetzt hätte. Mit Mühe gelang es mir das Loch notdürftig abzudichten. Nun suche ich Ersatz für den Typ CEME SpA 5220AB00 PE. Obwohl die italienische Firma CEME den Typ in ihrem Produktkatalog führt vertreibt sie aber nicht selbst. Im Internet habe ich genau diesen Typ nur in Rumänischen und russischen Shops gefunden. Die Russen scheiden aus und die Rumänen vertreiben offensichtlich nur im Inland, denn man kann nur Orte in Rumänien auswählen, soweit ich das überhaupt verstanden habe.
Wenn ich also die Platine nach Installer bekomme so bleibt das neue Problem mit dem Sensor.
Ich muss übrigens korrigieren: anders als in der Überschrift meiner Anfrage genannt habe, ist der Hersteller des Kessels nicht Braun sondern Bruns GmbH, Hauptstraße 200, 26683 Saterland.

 

[BernH]

Den abschließenden Bericht möchte ich geben, um anderen Nutzern des Sanusol 600 bei ähnlichen Problemen eine Hilfestellung zu geben.
Meine Heizung läuft wieder tadellos. Was ist geschehen? Zuerst habe ich über die Firma Bruns ein neues Fabrikat des Drucksensors erhalten, dessen Verschraubung in Messing ausgeführt ist und nicht mehr abbrechen kann wie bei dem alten Modell. Bei der Firma hat mir ein Mitarbeiter die Adresse eines Heizungsmonteurs aus Neukirchen-Vulyn genannt, der Wartung für diesen Heizungstyp anbietet. Es handelt sich hier um:

Stephan Mundhenk -Krefelder Straße 3 - 47506 Neukirchen-Vluyn
www.stephanmundhenk.de
info@stephanmundhenk.de

Dieser hat mir die Displayplatine des Boy III ausgewechselt. Dabei stellte sich heraus, dass diese den gleichen Fehler hatte wie meine alte. Offensichtlich ist das ein Lagerungsproblem. Wenn die Platine längere Zeit nicht am Strom angeschlossen ist, verlieren die verbauten Elektrolytkondensatoren ihre Kapazität. Dadurch funktionierte das Netzteil nicht mehr korrekt und lieferte keinen glatten Gleichstrom, was zu dem Problem führte. Durch erwärmen der Kondensatoren habe ich es zeitweilig geschafft, das die Platine korrekt funktionierte. Diesen Tipp habe ich von einem befreundeten Repaircafé-Helfer erhalten, in dessen Firma solche Probleme mit den Kondensatoren öfter aufgetreten waren und diese mit der Methode Erfolg hatten. Das war bei mir aber nicht von Dauer, so dass eine neue Platine her musste. Nachdem Herr Mundhenk eine neue Platine mitbrachte, war die Fehlfunktion beseitigt.
Als Quintessenz aus diesem Problem habe ich für mich gezogen, die Heizungsanlage nicht mehr vom April bis Oktober auszuschalten, um die Kapazität der Kondensatoren auf der Platine zu erhalten.
Ich hoffe, mit diesem Abschlussbericht anderen Nutzern des gleichen Heizungstyps bei ähnlichen Problemen weiter helfen zu können.