Genau, wobei man das so oder so sehen kann.
Bei der Amortisationsrechnung gibt es so vieles zu berücksichtigen, davon ist meist auch einiges unbekannt:
- Restlebensdauer der bestehenden Warmwasserbereitungsanlage
- "tote Masse", die bei der Warmwassererzeugung mitzuerhitzen ist
- fossiler Energiepreis über die Nutzungsdauer
- bei PV-Überschusseinspeisung durch Eigenverbrauch entgangener Einspeiseerlös über die Nutzungsdauer
- Anschaffungs- und Installationskosten des Wärmepumpenspeichers bzw. des Speichers mit E-Heizpatrone
- Wartungs- und Reparaturkosten Wärmepumpen-Speicher über die Nutzungsdauer
- reale Lebenserwartung komplexer Wärmepumpe vs. simplem E-Speicher bzw. einfachem Speicher mit Heizregister
- mögliche Verlängerung der Lebenserwartung der fossilen Heizung durch den Entfall des Sommerbetriebes
Kein Mensch kann das für die nächsten 10, 15 oder gar 20 Jahre auch nur annähernd genau ausrechnen.
Was bleibt ist ein gutes Umweltgewissen und eine recht wahrscheinliche Amortisation innerhalb der Lebenserwartung. Auch ein Nebennutzen wie die Trocknung des feuchten Kellerraumes kann sehr attraktiv sein.
Meine Milchmädchenrechnung dazu:
Die einfache Gasheizung war 25 Jahre alt und am Ende, damit war sowieso Investitionsbedarf angesagt.
Unser Wärmepumpen-Brauchwasserspeicher hat 2.300 € gekostet, die Installation mit Kernbohrungen und allem Drum und Dran wird anteilig an die 700 € verbraten haben, also 3.000 €. Ich kalkuliere mit einer Lebenserwartung von 15 Jahren.
Der Strombedarf liegt bei ca. 50 bis 55 kWh pro Monat, die Wärmepumpe läuft 7 Monate im Jahr. Der Strombedarf beträgt also rund 370 kWh pro Jahr und 5.550 kWh über die Nutzungsdauer, was den PV-Einspeiseerlös bei angenommenen 0,10 €/kWh um 555 € schmälert (hier in Österreich aktuell noch 0,14 €/kWh).
Die Wartungskosten nehme ich mal ganz mutig mit Null an (mache ich selber), Reparaturen mit einmal 500 € (zB neues Gebläse).
Damit kostet das Ding über die 15 Jahre 4.000 €.
Der Speicher hat einen COP von ca. 4, also müsste ich bei auch sommerlicher Nutzung der Pelletheizung ca. das Vierfache der 5.550 kWh verheizen, dazu die "tote Masse" des Kessels (an die 200 kg Stahl, Schamotte und Wasser), des Pufferspeichers (1.200 kg) und der Verrohrung (100 kg?) und alle Systemverluste (ca. 300 W Abstrahlungsverlust des Puffers, 90% thermischer Wirkungsgrad) abdecken, kann man wohl locker verdoppeln.
Das ergibt dann 44.400 kWh über die 15 Jahre, die bei aktuell 350 €/t Pellets bei 4,8 kWh/t Pellets 3.240 € kosten würden.
EDIT: Aber auch diesen einfachen Speicher hätte ich erst kaufen und installieren lassen müssen. Nehmen wir hierfür 1.000 € an. Also kommen wir auf
Gesamtkosten von 4.240 € in 15 Jahren mit einer "klassischen“ Heizung.
Also rechnet sich haarscharf. Zumindeststreng kaufmännisch betrachtet.
Dazu kommen dann noch ca. 25% zusätzliche Kesselstarts mit dem entsprechenden Verschleiß und der nötigen Betreuung der Anlage auch im Sommer, der unnötige Wärmeeintrag in den Keller auch im im Sommer und die entfallende Trocknung des Kellers durch die nicht vorhandene Abluft der Wärmepumpe.
Der Gewinn macht andererseits nur 250 € auf 15 Jahre aus, also 16 € pro Jahr, das ist mir das grüne Gewissen und die vielfältigen "Nebennutzen" unterstützt.
Mit einer Gastherme, die wenig "tote Masse" erwärmt, sieht die Rechnung noch etwas schlechter aus. Bei Nulleinspeisung "gewinnt" man wiederum dafür den Betrag des Einspeiseverlustes, der macht aber nicht soviel aus, vor allem bei den niedrigen deutschen Einspeisetarifen. Es bleibt eine knappe Geschichte, aber es spricht auch nicht allzuviel dagegen außer dem Platzbedarf, dem Aufwand, dem Betriebsgeräusch und der gesteigerten Komplexität der Gesamtanlage.
Bei einer so
kleinen PV-Anlage wie beim Threadersteller ist eine
schlaue Steuerung der Wärmepumpe durch den Wechselrichter mit Ertragsprognose hilfreich, damit die Wärmepumpe nicht häufig zur falschen Zeit bzw. an den falschen Tagen läuft und dann öfter als nötig Strom zugekauft werden muss. Daher ist dann ein größerer Speicher, der auch einen schlechten Tag überbrücken kann, anzudenken.