@the0 und
@PeterF
Oben habt ihr zwar meinen Beitrag zur Irrelevanz der genauen (bzw. im Zweifel etwas zu kleinen WP) im Zusammenhang mit FB ignoriert, trotzdem mische ich mich noch einmal ein, weil ja auch andere mitlesen, für die die Informationen vielleicht nützlich sind.
Zunächst zu dem Kapazitätsangaben der Hersteller:
Die 5KW R290 moduliert laut der Tabelle zwischen 1,42 und 6,5KW
Wenn ihr so etwas lest, dann fragt euch bitte was damit genau gemeint ist. Es heißt nämlich ganz und garnicht, dass die WP bei jeder Außentemperatur und bei jeder VLT zwischen 1.42 und 6.5kW thermisch leisten kann. Ganz im Gegenteil. Wir wissen doch alle, dass die Effizienz einer Wärmepumpe mit abnehmender Außentemperatur (bei gleichbleibender VLT) abnimmt bzw. umgekehrt bei zunehmender Außentemperatur zunimmt.
D.h. die 1.42kW thermisch werden bei minimaler Effizienz, also bei sehr niedriger Außentemperatur (wahrscheinlich so -15°C) erreicht. Die 6.5kW dann umgekehrt bei +15°C AT. Aber bei diesen Außentemperaturen stellt sich doch die Modulationsfrage genau in die andere Richtung. Niemand will doch wenig Leistung bei niedrigen Temperaturen und viel Leistung bei hohen Temperaturen. Die Frage, die ihr doch eigentlich beantwortet haben wollt ist, wie viel die WP maximal bei niedrigen Temperaturen leisten kann und wie wenig sie minimal leisten kann bei hohen AT.
Die Antwort auf die erste Frage kann tatsächlich aus dem PDF entnommen werden, das
@the0 im letzten Post verlinkt hat. Sie lautet: Es sind maximal genau 5.0kW.
Die Antwort auf die zweite Frage, nämlich nach der minimalen thermischen Leistung bei hohen AT lässt sich aus keiner Tabelle direkt ablesen. Sicher ist nur: Es sind keine 1.42kW, sondern mehr. Ganz einfach weil bei den hohen AT die Effizienz "durch die Decke" geht.
Und da kommen wir wieder zu meinem letzten Post: Die Frage stellt sich so konkret (ganz besonders für Menschen mit FBH) nicht wirklich. Die korrekte Frage lautet nämlich: "Wie wenig elektrische Leistungsaufnahme benötigt meine WP minimal bei hoher AT?". Und dazu findet man vielleicht irgend eine Info. Weil möglichst wenig thermische Leistung geht immer, aber das geht dann am Ende auf kosten des COP. Und das braucht und will ja auch niemand. Die Beispiele dafür sind ja im letzten Winter hier von vielen gezeigt und ertragen worden.
Und jetzt zeige ich noch einmal, wieso die Frage nach der minimalen thermischen Leistung bei hohen AT für Menschen mit FBH irrelevant ist:
Sagen wir, wir haben nur 100m^2 FHB mit insgesamt 5.6cm Estrich (16mm Rohr + 40mm), was ein sehr üblicher Aufbau ist. Das macht dann ein Estrichvolumen von 5.6m^3. Ich erlaube mir jetzt die Annahme, dass das Volumen der Rohre keine Rolle spielt.
Mit einer Dichte von 2.200kg/m^3 macht das eine Masse von 12.320kg. Und mit einer spezifischen Wärmekapazität von 1.300J/(kg*K) folgt daraus eine Wärmekapazität von 16.016.000J/K für den Estrich. Das entspricht 4.449kWh/K.
Das bedeutet, dass wir für eine Erhöhung der Estrichtemperatur um 1K 4.449kWh thermische Energie aufbringen müssen. Bzw. dass wir für jedes K, das wir den Estrich "überheizt" haben, 4.449kWh Energie abrufen können, wenn die WP aus ist.
Daraus folgt bei einer Heizlast von ungefähr 6kWh, die ja bei NAT, also wenn es draußen maximal kalt ist, berechnet wird das folgende. Bei der Heizgrenztemperatur, also dann wenn die Heizung gerade so angeschaltet wird, liegt die nötige Heizlast nahe 0kW, aber sagen wir mal es sind 1kW, damit wir etwas zum Rechnen haben. Bei 6kWh Heizlast handelt es sich offensichtlich um ein gut gedämmtes Haus, da nehmen wir mal eine Grenztemperatur von 12°C an.
Dann würde unsere WP also selbst dann, wenn sie gar nicht moduliert bei 25°C VLT bei 6.4kWh thermischer Maximalleistung (!) liegen. Dann würde sie entsprechend 51 Minuten lang laufen um den Estrich um 1K zu überheizen. In der Zeit würde sie die 4.449kWh der "Überheizung" plus 1kWh, die ja die aktuelle Heizlast sind erzeugen.
Danach könnte sie dann für 4.449 Stunden aus sein und wir könnten unseren Estrich wieder "entladen". Dabei ist für die Innentemperatur im Haus die Erhöhung der Estrichtemperatur um 1K praktisch für den Mensch nicht zu spüren.
Das resultierende Taktverhalten ist dabei überhaupt nicht schädlich für eine ordentlich gebaute WP. Und so sehr ich Samsung auch kritisiere, zählen die WP von Samsung, was die Hardware im Kältekreis angeht, genau zu solch "ordentlichen" WP. Sie haben nämlich sogar einen Bypass, der dafür sorgt, dass das schädliche Anlaufen des Kompressors gegen einen hohen Druck nicht stattfindet. Jeder Kühlschrank und jede Klimaanlage takten deutlich häufiger und gehen auch nicht schnell kaputt.
Fazit: Wenn ihr eine FBH habt, dann macht euch um Himmels Willen nicht so einen großen Kopf um das Takten. Das wird für euch kein Problem darstellen weil ihr eben einen riesigen thermischen Puffer im Haus habt.
Denkt lieber darüber nach, ob ihr euren großen thermischen Puffer im Haus nicht sinnvoll für einen Netz- und Geldbeuteldienlichen Zweck einsetzt indem ihr die WP leicht überdimmensioniert und dann (wie im oberen Post schon beschrieben) den Vorteil habt, dass ihr dann heizen könnt, wenn der Strom günstig ist oder von der Sonne kommt.