Kesselpumpe im Dauerlauf - ohne Brenner-Aktivität - WGB EVO 15i

Diskutiere Kesselpumpe im Dauerlauf - ohne Brenner-Aktivität - WGB EVO 15i im Brötje Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, meine Kesselpumpe läuft durchgehen außer wenn sie durch die Erzeugersperre gesperrt wird. Normal wäre ich der Meinung, dass sie den...

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Hallo,

meine Kesselpumpe läuft durchgehen außer wenn sie durch die Erzeugersperre gesperrt wird.
Normal wäre ich der Meinung, dass sie den Pufferspeicher aufheizen soll und nach dem Abschalten des Brenners noch die Nachlaufzeit (Pumpennachlaufzeit (Prog.: 2250)) von einer Minute laufen und dann abschalten sollte.
Der Parameter Pumpenmodulation (Prog.: 2320) steht auf "Kesselsollwert" das sollte eigentlich denke ich auch passen.
Kann mir jemand sagen, welcher Parameter die Pumpe am Laufen halten kann und ob ich ggf. über irgendeine Funktion abfragen kann wer die Kesselpumpe gerade anfordert?
 

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Dann weiß ich auch nicht.🤷‍♂️
Danke!

Wenn ich zum Beispiel das Programm 2320 (Pumpenmodulation) auf "Bedarf" umstelle, dann schaltet die Kesselpumpe auch sofort ab.
Es hängt wohl irgendwie mit dem Wert "Kesselsollwert" zusammen.
Aber der Regelparameter auf "Kesselsollwert" ist doch eigentlich der einzig sinnvolle oder mache ich hier auch einen Denkfehler?
Oder welchen Parameter habt ihr hier ggf. gesetzt?
 

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2320 steht bei mir auf Temperaturhub Nenn. Ich habe auch keinen Pufferspeicher.
Gut, das ist jetzt die Frage, ob das beim Pufferspeicher dann anderes sein muss.
Was hast du dann als Parameter für Temperaturhub Nenn (Prog. 2317) gesetzt?
 
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882 Heizkreis 1 - Pumpendrehzahl Minimum Heizkreis 1: 20 %

883 Heizkreis 1 - Pumpendrehzahl Maximum Heizkreis 1: 30 %
 

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2317 Kessel - Temperaturhub Nenn: 5.0 °C
Ich bin mir sicher du hattest gute Gründe für diese Wahl und ich verstehe da jetzt wahrscheinlich etwas falsch.
Aber ist es nicht besser, wenn man den Hub so groß wie möglich einstellt, dass die Spreizung größer ist und somit mehr Kondensationswärme (Brennwerteffekt) genutzt werden kann?
 
mops14

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Aber ist es nicht besser, wenn man den Hub so groß wie möglich einstellt, dass die Spreizung größer ist und somit mehr Kondensationswärme (Brennwerteffekt) genutzt werden kann?
Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Für den Brennwerteffekt ist die Abgastemperatur entscheidend. Und diese ist u.a. von der Vorlauf- und Rücklauftemperatur abhängig. Eine möglichst tiefe Rücklauftemperatur nützt dir nichts, wenn die Vorlauftemperatur hoch ist.
Unsere Brennwertbüchsen mit wenig Wasserinhalt brauchen viel Durchsatz, um die Wärme loszuwerden und um möglichst wenig zu takten. Daher laufen sie am besten, wenn der Durchfluss möglichst hoch und die Spreizung (Temperaturhub) damit klein ist. Ich habe mit Spreizungen von 3 bis 5 K die besten Erfahrungen gemacht.
 

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Unsere Brennwertbüchsen mit wenig Wasserinhalt brauchen viel Durchsatz, um die Wärme loszuwerden und um möglichst wenig zu takten. Daher laufen sie am besten, wenn der Durchfluss möglichst hoch und die Spreizung (Temperaturhub) damit klein ist.
Danke, das muss einem erst mal wer sagen, aber klingt jetzt logisch.

Was passiert eigentlich, wenn ich 5 °C Hub einstelle bei Prog. 2317 und die Pumpe schafft den Hub von 5 °C auch bei 100% Pumpenleistung nicht einzuhalten. Geht dann der Kessel aus oder erlaubt die Regelung dann auch einen größeren Hub, wenn die Pumpe auf Anschlag (100%) ist?

Und dann steht noch eine Vorsicht in der Anleitung bei Parameter Temperaturhub Maximum (Prog. 2316).
Die Begrenzung des Kesselhubs darf nur dann durchgeführt werden, wenn eine modulierende Heizkreispumpe konfiguriert ist, das heißt wenn die Prog-Nr. 6085 (Funktion Ausgang P1) einer Heizkreispumpe zugeordnet ist.
Ist das für mich relevant oder lässt man den Wert einfach frei?
 
mops14

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Was passiert eigentlich, wenn ich 5 °C Hub einstelle bei Prog. 2317 und die Pumpe schafft den Hub von 5 °C auch bei 100% Pumpenleistung nicht einzuhalten.
Dann passiert nichts weiter, als das der Hub größer wird.
Bei kalten Außentemperaturen passiert genau das bei mir. Die max. eingestellte Pumpendrehzahl von 30 % reicht dann nicht mehr für den eingestellten Hub, er wird dann einfach größer. Das ist auch richtig so, denn die Spreizung (Hub) soll ja auch bei höheren Leistungsabgaben größer werden. Im Auslegungsfall bei NAT sollten es schon 10 K sein. Ein Taktproblem wegen zu geringem Durchfluss gibt es ja dann sowieso nicht.
Und dann steht noch eine Vorsicht in der Anleitung bei Parameter Temperaturhub Maximum (Prog. 2316).
Den Wert habe ich auf Werkseinstellung - - - belassen. Für mich jedenfalls nicht relevant.
 

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Dann passiert nichts weiter, als das der Hub größer wird.
Ich versteh, dann macht sie das einfach im Rahmen der möglichen Grenzen bzw. was man als Pumpen Minimal- und Maximalwert noch so vorgibt. Man muss ja nicht 0 und 100 % als Werte vorgeben. Du scheinst hier ja 30 % zu nutzen.

Jetzt stellt sich mir aber dann noch die Frage, wieso man als Hub nicht 1 °C vorgibt, wenn man will, dass die Spreizung so klein wie möglich ist?
Wo würden da jetzt die Nachteile entstehen?
 
mops14

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Jetzt stellt sich mir aber dann noch die Frage, wieso man als Hub nicht 1 °C vorgibt, wenn man will, dass die Spreizung so klein wie möglich ist? Wo würden da jetzt die Nachteile entstehen?
Klein ja, aber nicht so klein wie möglich. Bei 1 K Spreizung und 2,9 kW Leistung würde der Volumenstrom (Q=m*c*dT) 2414 Liter/h betragen. Das wäre viel zu viel, unnötig hoher Stromverbrauch der Pumpe und Strömungsgeräusche wären die Folge. Es reicht völlig, wenn 800 Liter/h fließen. Das wäre dann bei 2,9 kW eine Spreizung von 3 K.
 
joki25

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Da ich eine ähnliche Anlage habe, stelle ich mal meine Anlagenwerte hier als Beispiel ein:
Code:
Heizkereis 1 und 2
880  +  1180   Kennlinie        Pumpe Drehzahlreduktion
882 30%            1182 30%        Pumpendrehzahl Min.
883 67%            1183 67%        Pumpendrehzahl Max.
Kessel
2210 30°                    Freigabe unter Aussentemp
2243 15 min                    Brennerpausenzeit Minimum
2250 1 min*                      Pumpennachlaufzeit
2253 0 min*                    Pumpennachlaufzeit nach TWW
2300 Aus*                     Anl’frostschutz Kess’pumpe
2317 5°                        Temperaturhub Nenn
2320 2:Kesselsollwert*        Pumpenmodulation
2322 10%                    Pumpendrehzahl Min.          
2323 60%*                     Pumpendrehzahl Max.
2441 28kW                    Gebläseleistung Heizen Max
2452 Erdgas:4,4kW            Reglerverzög‘ Gebl’leistung
2453 120 s                    Reglerverzögerung Dauer
Pufferspeicher
4720 1: Mit B4                Auto Erzeugersperre
4721 5°**                    Auto Erzeugersperre SD
4722 -5°**                    Temp’diff Puffer/Heizkreis
4750 80°                    Ladetemperatur Max.

* Nach Brötje Zeichnung 12277 Einzustellende Parameter und
    ** Zu empfehlende Einstellungen
Vielleicht nicht perfekt, aber doch als Anregung geeignet? ;) ø 6 Starts/Tag im Oktober.
 
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corsa

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Wie ist denn der generelle Aufbau der Anlage?
Brennwerttherme, Pufferspeicher, Solaranlage, gemischter Heizkreis ?
 
mops14

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Vielleicht nicht perfekt, aber doch als Anregung geeignet? ;) ø 6 Taktungen/Tag im Oktober.
Hier als Vergleich mal meine Oktoberwerte (Anlage s. Signatur):
Monat 10/23: Fl.Gas: 21,276 m³= 83,6 Liter = 598 kWh, davon für Heizung: 517 kWh, für WW: 81 kWh, WW: 1,908 m³, Laufzeit: 146 h, Starts 37, Strom für Heizung/WW: 6,5 kWh. Heizbedarf ab 15.10.23.
 
GreenRabbit

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Was steht unter "6085"?
 

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Klein ja, aber nicht so klein wie möglich. Bei 1 K Spreizung und 2,9 kW Leistung würde der Volumenstrom (Q=m*c*dT) 2414 Liter/h betragen.
OK das stimmt.
Und danke für den Tipp mit den 5 °C die Anlage läuft jetzt schon viel viel länger. Vielen Dank :)
Einzig die Pumpe lief immer noch auf kleinster Stufe mit 20% Drehzahl weiter.
Aber das Problem habe ich jetzt auch gefunden auch wenn es mich verwundert.
Wenn ich den Parameter Pumpendrehzahl Minimum (Prog. 2322 (Kessel)) von 20% auf 0% stelle, dann schaltet die Pumpe ab.
Ich bin verwirrt, weil ich dachte, dass die Kesselpumpe nur angehen würde, wenn sie gebraucht wird (Brenner An) und der kleinste Wert der Startwert ist.
Ist das nicht so und bei der Kesselpumpe bleibt der kleinste Wert der Wert auf der sie dauerhaft läuft. Komischerweise ist der Wert standardmäßig mit 10% gesetzt. Somit würden die Pumpen immer leicht weiterlaufen ... warum auch immer?
Auch habe ich Angst, dass ein Wert kleiner 20% oder gar 0% die Pumpe zerstören könnte, weil sie ggf. angesteuert wird aber nicht anläuft und somit durchbrennt.

Da ich eine ähnliche Anlage habe, stelle ich mal meine Anlagenwerte hier als Beispiel ein:
Danke für deine Werte. Viele habe ich so ähnlich.
Du hast bei Pumpendrehzahl Minimum (Prog. 2322 (Kessel)) auch 10%. Läuft deine Kesselpumpe dann auch dauerhaft mit 10% weiter?

Wie ist denn der generelle Aufbau der Anlage?
Brennwerttherme, Pufferspeicher, Solaranlage, gemischter Heizkreis ?
Genau so ist die Anlage. Und keine Heizkreispumpe in der Therme. Die ist separat in der Mischereinheit. Daher nur die Kesselpumpe in der Therme die den Puffer versorgt.
 
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