Das Problem ist, dass es 2 Definitionen von "NT-Kessel" gibt. Die Eine lautet "keine Sockeltemp. und auf 75° Vorlauftemp. abgeregelt", im Kontrast zum Normalkessel, welcher eine Sockeltemp. brauchte und auch 90° liefern konnte, und die Andere (wie sie in der ENEV stand) lautete "Kessel mit witterungsgeführter Regelung oder Regelung nach Zeit und Raumtemp.", und stand im Kontrast zum Konstantkessel ohne Regelung, welcher einfach stumpf 24/7 die am Knopf eingestellte Temperatur liefert. Laut der 1. Definition ist z.B. eine aktuelle EcoTEC ohne Außenfühler oder Raumregler definitiv ein NT-Kessel und damit niemals austauschpflichtig, nach ENEV (zumindest älteren Ausgaben) ist Die jedoch ein Konstantkessel, und muss nach 30 Jahren mit einer Steuerung nachgerüstet oder verschrottet werden. Das Dumme ist jedoch, dass sich Keiner wirklich sicher ist, nach welcher Definition man nun gehen sollte. Selbst die Hersteller sind sich unsicher. Bei älteren Junkers-Atmokesseln gab es teils einen kleinen Stopper mit der Aufschrift "NT" hinter dem Kesselthermostat, welcher das Thermostat bei 75° stoppte,
gleichzeitig gilt aber eine Vitola biferral als NT-Kessel, obwohl sie 90° liefern kann, da sie ab Werk mit einer Trimatik kam.
Siehe Handbuch, welches gleichzeitig "Tieftemperaturkessel" und "zul. Vorlautemperaturen bis 110°" erwähnt:
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Nach Welcher sollte man sich richten? Keine Ahnung. Ich habe bisher meist Die aus der ENEV gesehen. Danach gehe ich auch. Witterungsgeführt=NT, und auch ein Kessel aus 1950 mit 1990 nachgerüsteter Regelung ist NT, ein aktueller Brennwerter ohne Regelung aber nicht und damit austauschpflichtig. Aber darüber streiten sich Leute jetzt schon seit Jahren. Jeder hat Eine der beiden Definitionen gelernt, und steht dazu, und verdammt viele Sanitärer sind sich entweder nicht bewusst, dass es 2 unterschiedliche Definitionen gibt, oder sind sich sicher, dass die Version, die sie gelernt haben, die einzig korrekte ist.