Gussrohr seltsamer Anschluss am Kellerboden

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Blacksilver

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Hallo zusammen,

ich habe es schon in spezifischen Sanitär-Foren versucht, aber keinerlei Antworten bekommen. Da ich in diesem Forum aber schonmal wertvolle Hilfe bekommen habe, versuche ich es einfach mal:

Bei meinem Haus Bj 1960 sind Guss-Abwasserrohre verbaut. Das Hauptfallrohr endet am Kellerboden in einem halbkreisförmigen Sockel. Ich habe den Sockel zunächst für Beton gehalten, aber als ich vorsichtig einen Meißel angesetzt hatte, stellte ich fest dass ich auf Gusseisen geschlagen hatte. Zumindest mal der "Deckel" ist ebenfalls aus Gusseisen (oder vielleicht ist auch der ganze Sockel ein Gussteil, aber ich wollte bislang nicht unnötig drauf herumfuhrwerken).
Was ist das? Ist das etwas, was ein alter Sanitärler noch so kennt, bzw, war so etwas vor 60 Jahren üblich? Warum ist dieser Sockel/Deckel so groß?
Und kann man den letzten Bogen aus diesem "Deckel" ausbauen (etwa so, wie man eine Gussmuffe trennt)? Oder ist das von vornherein aussichtslos?

Bin für jeden Hinweis dankbar!
 

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Installer

Installer

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Ganz früher gab es noch keine Sifons ( wurde noch viel mit Blei angeschlossen ) und da wurde damit es nicht am Waschbecken oder Dusche stinkt vor dem Steigestrang ein Gußsifon im Boden in der Grundleitung montiert. Ich würde an deiner Stelle das Teil mal komplett frei machen dann können wir schon mehr sehen.
Einen vernünftigen Anschluss dort mit Reinigung herzustellen dürfte kein großes Problem werden.


Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 

SG03

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Es könnte auch eine Eternitmuffe sein, also Asbest haltig. Aber immer mit der Ruhe. Erstmal vorsichtig freilegen. Dann sieht man mehr. Die Muffe dabei ganz lassen.
 
tricotrac

tricotrac

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Warum ist dieser Sockel/Deckel so groß?
Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Übergang von LNA-Gussrohr auf Steinzeugrohr (Tonrohr). Deren Muffen waren immer sehr voluminös und wurden eingemörtelt. Gute Maurer drehten aus Tageszeitungen eine Art Zopf und füllten die Muffe so zur Hälfte auf. Den Rest der Abdichtung erfolgte durch auffüllen mit Zementmörtel. Zerstörungsfrei lässt sich eine solche handgemachte Verbindung selten trennen. Eher würde ich beim letzten geraden LNA-Gussrohr einen geraden Schnitt setzen, dafür gibt es entsprechende Verbinder auf andere Rohrarten.
 

G1967

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Eternitrohre wurden mit Gummidichtungen verbunden, scheidet also aus. Das ist Tonrohr, und das bekommt man vorsichtig schon auseinander. Allerdings sind an einer solchen Stelle oft defekte Muffen.
 
Austro-Diesel

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… südlich von Wien
Spannend! "Sanitärrohre im Wandel der Zeit" … ;)

Selbst bei so "einfachen" Dingen ist viel an Entwicklung geschehen.

Etwas OT:

Mein Bruder hat im schwiegerelterlichen Haus aus den 60er-Jahren in Hanglage unter dem betonierten Kellerboden auch spannende Funde gemacht. Teilweise waren die keramischen Rohre nicht mehr intakt, Wurzeln haben die Nässe gesucht und wa sich darin alles verfangen hat entzieht sich jeder Vorstellungskraft. Der alternde Besitzer hat offenbar mehrfach versucht mit Baustahl die Verstopfungen zu lösen, dabei dürften die Stangen teilweise selbst in Dreck steckengeblieben sein, wie komplett verrotteten Überreste vermuten lassen.

Bis die Lage wieder eskalierte war die nächste Generation dran und ging der Sache im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund.
 

Blacksilver

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Hallo zusammen,

zunächst mal vielen Dank für Eure Beiträge!

Die Vermutung, dass es sich um den Übergang vom Gussrohr zum Steinzeugrohr handelt, erscheint mir auch am wahrscheinlichsten. Und deshalb habe ich mich entschlossen, die ganze Geschichte in Ruhe zu lassen, das Gussrohr so weit wie möglich unten sauber zu trennen, mal in die Leitung zu schauen, und per Konfix o.ä. dann mit HT-Rohren weiter zu fahren. Der Verbinder wird auch in Zukunft offen liegen, kann also jederzeit beobachtet werden. Sollte es an dieser Stelle zu einem Problem kommen, kann ich immer noch die Bodenplatte aufstemmen. Aber erst dann, wenn es wirklich nötig wird.

Nochmal Danke und Grüße von Blacksilver
 

Blacksilver

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Ja, in der Tat habe ich einen Öl-Brennwertkessel. Das Kaminkondensat und das Tropfwasser aus der WW-Bereitung tropfen in ein Sammelgefäß, das füllstandsabhängig immer wieder mal das Gemisch in einen Ablauf pumpt. Der Ablauf ist sozusagen der letzte Ablauf vor der Grundleitung, in die Fallleitung weiter oben entwässert die Küche, das Bad, das Haupt-WC und beide Waschmaschinen. Nach meiner Meinung sollte diese Anordnung soweit ok sein, dass ich mir keine Sogen um meine Gussrohre machen muss.

Liege ich da richtig mit meiner Einschätzung?
 
Installer

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Klar, da ist genügend Abwasser zum verdünnen vorhanden.


Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 
cephalopod

cephalopod

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Nach meiner Meinung sollte diese Anordnung soweit ok sein, dass ich mir keine Sogen um meine Gussrohre machen muss.
Säure lässt sich nicht verdünnen, sie ist dann immer noch da.
Wird ja durch Wasser nicht neutralisiert.
 
tricotrac

tricotrac

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Ich habe als junger Kerl gelernt, wie man aus dreiunddreißig Prozentiger Salzsäure durch Zugabe von Titanzinkschnitzeln Lötwasser zum Weichlöten von Kupferdachrinnen herstellt. Meine selbst hergestellten Nähte sind bis heute noch dicht.

Säure lässt sich nicht verdünnen, sie ist dann immer noch da.
Das glaubst auch nur du. Warum setzen die Kollegen von den Feuerwehren dann so viel Wasser ein bei Säureunfällen ?

Wird ja durch Wasser nicht neutralisiert.
Von "neutralisieren" war auch nie die Rede.
 

seeigel

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Säure lässt sich nicht verdünnen, sie ist dann immer noch da.
Wird ja durch Wasser nicht neutralisiert.
Ist wie Globuli
ein Zuckerwürfel hat weniger Wirkung, als den Zuckerwürfel mit einer Tasse Wasser aufgelöst und mit dem Ozean verdünnt/gestreckt
 
cephalopod

cephalopod

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Ist wie Globuli
ein Zuckerwürfel hat weniger Wirkung, als den Zuckerwürfel mit einer Tasse Wasser aufgelöst und mit dem Ozean verdünnt/gestreckt
Falscher Vergleich.
Bei der Homöopathie wird verdünnt und der Rest entsorgt. Das passiert hier nicht.

Jedes Säuremolekül ist in der Lage ein Eisenmolekül aufzulösen.
Nur weil mehr Wasser drumherum ist, existiert das Säuremolekül immer noch.

Macht, wir ihr meint, ich wollte nur darauf hingewiesen haben.
 

Blacksilver

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Ah, jetzt kommen wir zu einem Fachbereich, in dem ich mich deutlichst besser auskenne als im Heizungsbau ..... Ihr habt jetzt alle irgendwie recht:

Natürlich ist die Säure noch da, auch wenn man sie verdünnt. Wenn man den pH-Wert um 1 erhöhen möchte, muss man die vorhandene Säuremenge um das 10-fache mit Wasser verdünnen. Mein Kaminkondensat hat einen pH-Wert von ca. 5,5. Um 1 Liter Kondensat auf pH 6,5 zu bringen (untere Grenze von Trinkwasser), müsste ich also 10 Liter Wasser dazukippen. Das findet in der Praxis natürlich nicht statt.

Die Kernfrage ist jedoch, inwieweit eine saure Lösung die Gussrohre angreift. Das weiß niemand so ganz genau, aber man ist sich einig, dass es zumindest nicht förderlich ist. In der Praxis hat sich wohl die Ansicht durchgesetzt, dass wenn die Abwasserleitung mit relevanten Mengen an neutralem oder basischem (seifigem) Abwasser gespült wird, das Heizungskondensat zuverlässigt nicht nur verdünnt, sondern auch (durch den Seifenanteil) neutralisiert wird. Das leuchtet auch ein.

Jetzt kommt es also nur noch auf den Zeitraum der Einwirkung an. Im "Normalbetrieb" des Hauses ist wohl alles im grünen Bereich. Wenn aber z.B. durch Urlaub der Bewohner auf absehbare Zeit KEIN anderes Grau- oder Schwarzwasser eingeleitet wird, dann werden die Gussrohre sehr wohl angegriffen werden. Nur eben wie heftig ... das weiss keiner.

Zur Zeit (ich bin im Umbau, das Haus ist nicht bewohnt) fördert die Kondensatpumpe in einen Eimer, in den ich - sobald voll - Seife reinkippe und das Gemisch dann entsorge. Im Endzustand werde ich aber vermutlich doch auf Nummer "Ganz sicher" gehen, und einen kleinen Neutralisierer installieren. Kostet nicht viel, muss aber halt von Zeit zu Zeit wieder aufgefüllt werden.
 
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