Einschätzung Heizlast Wärmepumpe

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Austro-Diesel

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Das ist leider richtig, außer man hat einen landwirtschaftlichen Betrieb mit entsprechenden Dachflächen.

Wir haben 14,25 kWp am recht verwinkelten und 45° steilen Dach, davon ein nennenswerter Teil sogar nach Norden. Der Ertrag in den Monaten der Übergangszeit entspricht theoretisch grob dem Bedarf einer kleinen Wärmepumpe bei den entsprechenden Temperaturen (grob 5 bis 10° C tagsüber). Wobei der Oktober und November wegen der kürzeren Tage das größere Problem sind als Februar bis April.

Das große Problem dabei sind die oft in Folge auftretenden schlechten Tage. Wo man einen ertragsschwachen Tag mit der thermischen Trägheit des Objekts und einem gehörigen Pufferspeicher noch überbrücken könnte ist spätestens am zweiten Tag Schluss. Unsere 10-kWh-Batterie kann unseren elektrischen Eigenbedarf gerade so über einen sparsam gehaltenen Tag mit kleinem PV-Ertrag hinwegretten.

Im Dezember und Jänner ist überhaupt kein Land in Sicht. Selbst für den elektrischen Eigenbedarf langt es nicht, ca. ein Drittel bis zur Hälfte des Stroms müssen zugekauft werden. Und genau in diesen Monaten (zuzüglich des Februars) ist der Heizwärmebedarf traditionell hoch.

Dabei spielt die suboptimale Ausrichtung unserer PV-Dachbelegung bei schlechtem Wetter mit diffusem Licht kaum eine Rolle, bei Hochnebel gibt es keine Schatten, der Ertrag pro Modul ist überall gleich bescheiden.

Das kann man vergessen.
 

Lewi82

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Für die Kosten des Speichers (aktuell reines Geld verbrennen) hättest du ziemlich viel Strom zukaufen können. Wie sah denn die Amortisationsrechnung aus? 10+ Jahre, wenn der Speicher anfängt zu verrecken?
Ich habe schon viele Anlagen gesehen, die sind genau das Gegenteil von "kann man vergessen". Aber viele Anlagen sind auch einfach so gebaut. Und nicht geplant. Ist bei Wärmepumpen ähnlich.
 
Austro-Diesel

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Ich habe nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten investiert, ich sehe das als "sinnvolles Hobby".

Dazu kommt, dass wir hier in Österreich zwar eine deutlich höhere Einspeisevergütung als die Deutschen bekommen (aktuell fast 0,14 €/kWh steuerfrei), allerdings ist mein Vertrag noch nicht aktiv und ich erhalte daher für eingespeisten Strom das ganze Jahr noch gar nichts.

Über den Speicher kann ich durchschnittlich ca. 6 kWh am Tag zusätzlich nutzen. Mal optimistisch 260 Tage im Jahr wären das 1.500 kWh, mal 0,36 €/kWh Bezugspreis ergibt das 560 € pro Jahr. Gekostet hat das Teil 8.800 € inkl. MWSt., davon gehen 2.000 € Förderung weg, also 6.800 € Investment.

Der BYD HVS premium soll 15 bis 20 Jahre halten (was erst zu beweisen ist), das könnte sich also nach 12 Jahren mit einem blauen Auge ausgehen.

Andere fliegen auf die Malediven, haben einen Hund oder fahren Motorrad, ich hab einen Speicher. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

andrehilger1

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Konnte dir dieser inzwischen aus dem Rahmen gefallener Thread irgendwie weiter helfen?
Ja, vielen Dank. Entschuldige meine verspätete Rückmeldung, ich war in den letzten Wochen beruflich sehr eingespannt.

In einem ersten Schritt habe ich vor 2 Wochen einen Wärmemengenzähler installieren lassen. Derzeit habe ich einen Wirkungsgrad meines alten Gaskessels von 80 % (in den letzten Jahren habe ich die Heizkurve schon um einiges gesenkt).

In einem nächsten Schritt möchte ich jetzt weiter am thermischen Abgleich arbeiten. Hier ist durchaus noch Potential, da einige Heizkreise immer noch sehr warm werden bei geringem Durchfluss.

Hierzu eine Frage: Meine Stratos PICO plus 30/1-4 steht derzeit auf einer Förderhöhe von 2,5. Auf was würdet ihr die nun stellen, bevor ich den Durchfluss aller genutzten Heizkreise voll aufdrehen? Maximum von 4,0?

Vielen Dank.
 

Nano

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Für die Kosten des Speichers (aktuell reines Geld verbrennen) hättest du ziemlich viel Strom zukaufen können.
Das lese ich oft, würde ich bei den aktuellen Preisen aber nicht mehr unterschreiben. Ich habe meinen 10kWh BYD für 5400 € gekauft und ich hoffe, dass sich die Eigenverbrauchsquote dadurch verdoppelt. Wenn das eintritt, dürfte der sich deutlich vor seinem Lebensende rechnen.
Was man sich hingegen komplett abschminken kann, dass eine PV einen signifikanten Anteil des WP Verbrauchs abdeckt, das sind zwei Paar Stiefel. Jedes Paar macht Sinn, aber nicht WEIL das andere da ist.

BTT: Was ich nicht ganz verstanden habe ist, wie ihr auf die erforderliche WP Leistung des Hauses des Threadstarters gekommen seit. Müsste die denn nicht dem Ergebnis der Heizlastberechnung entsprechen?
Wie kommt man auf etwa 9 kW wenn die Heizlastberechnung 17 kW ausweist ?
 

wpuser

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Müsste die denn nicht dem Ergebnis der Heizlastberechnung entsprechen?
Nein, die müßte größer gewählt werden, weil bei Minustemperaturen der Leistungsverlust durch die Enteisung berücksichtigt werden muß. Entscheidet man sich jedoch den Heizstab in der Planung mit einzubeziehen, kann die Leistung auch kleiner gewählt werden.
 

Nano

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Ok, und wie leitest du nun die 9 kW WP Leistung aus der 17 kW Heizlastberechnung her ?
 

Nano

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Stimmt, sorry, hatte das anders in Erinnerung. Der Hausdoc und Mops 😁 kamen auf 9 kW...
Edit: Die 9 kW kommen schon ganz gut hin.
Klärt mich jemand auf oder ist das Betriebsgeheimnis ? :eek:
 

wpuser

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Klärt mich jemand auf oder ist das Betriebsgeheimnis ?
Es ist Pi mal Daumen eine handelsübliche Größe. So lange es nicht zu kalt wird, das Haus nicht zu groß und halbwegs gedämmt ist, die Heizkörperfläche groß genug ist um mit niedrigem Vorlauf auszukommen (Fußbodenheizung wäre zu empfehlen), paßt das auch mehr oder weniger. Wenn es dann bei Frost nicht mehr reichen sollte, springt der Heizstab ein, was natürlich schlecht für den Stromverbrauch ist. Habe selbst eine 9kW LWWP (weil beim Kauf sonst nichts zu haben war) und es reichte letzten Winter irgendwie für 130qm, wobei die Dachschrägen im Obergeschoß noch nicht isoliert sind. Warmwasser wird aber getrennt aufbereitet.

Würde mir aber auf jeden Fall eine der Heizlast angepasste LWWP zulegen, welche ohne Heizstab auskommt. Und wie ich bereits geschrieben hatte, die Enteisung nicht vergessen, also mehr LWWP Leistung einplanen als nur die Heizlast.
 

xeeka

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Viel Wohnfläche, hohe Räume, viel Glasaussenflaechen - gerade hier könnte man überlegen, das sehr einfache Prinzip von stromdurchflossenen Drähten koerpernah einzusetzen, um gewaltige Mengen an Energie einzusparen - wobei der Komfort je nach Anspruch sogar verbessert werden kann.

Also eine Abkehr von der ausschliesslichen 100%- Raumheizung hin zu einer Mischung aus Raumheizung und Personennahen Waermekonzepten.

Gerade in Schlafzimmern wird man sich zu 95% oder mehr der Nutzungszeit im Bett aufhalten - man kann also eine Matratzenheizauflage (ca. 30-80W) fuer laecherliche 30/,-- Euro pro Person und vernachlaessigbaren Stromkosten (etwa vergleichbar mit dem Energiebedarf einer aelteren Umwälzpumpe) erwerben und damit die thermischen Verluste des Koerpers kompensieren.

Nur Schlafwandler muessten sich hier etwas einfallen lassen - glücklicherweise gibt es seit wenigen Jahren sogar beheizbare Trikotage.

Mit einem Foen neben dem Bett (unbedingt die Sicherheitsbestimmungen beachten, z.B. gegen unbeabsichtigtes Einschlafen mit eingeschaltetem Foen, gegen Ueberhitzung, redundante Rauchmelder und RCDs) kann man das Innere blitzschnell auf Saunatemperatur bringen.

Durch diese Heissluftdusche kann am Morgen die lange Heisswasserdusche entfallen bzw. zur Kurzwasserdusche werden, wenn der Kreislauf aufgeweckt werden muss. Das spart enorme Mengen an Energie und Wasser - erzeugt aber einen hohen Lärmpegel.

Als positive Nebenwirkung wird das Bett teildesinfiziert (Milben, Katzenflöhe, Läuse, Viren, Bakterien etc. ueberleben nur selten Temperaturen über 65°C). Dadurch kann auch das Bettwechselintervalle im Winter etwas verlaengert werden, was schon wieder Energie und Wasser einspart.

Außerhalb Schlafzimmern kann man Heizauflagen auch auf Stuehlen, Sofas und Sesseln anbringen.

Elektrische Fusswaermer sind ebenfalls extrem günstig und erzeugen genau dort Wärme, wo sie benoetigt wird.

2 oder 3 Badstrahler von verschiedenen Seiten benoetigen zwar viel mehr Energie, sind aber nur kurze Zeit in Betrieb.

Kleidung kann auch in mehr Schichten als ueblich getragen werden, z.b. Tantes Stricksocken ueber den normalen.

Vermutlich leidet in Deutschland heutzutage niemand mehr an Kleidermangel - frueher war das ein erheblicher Kostenfaktor.
Deshalb brauchen viele Bewohner nicht einmal einen einzigen Cent zu investieren, um ihren persoenlichen U-Wert zu senken.

Personennahe Waermekonzepte haben noch sehr viele weitere Vorteile, wie man sich leicht denken kann.

Die Raumfeuchte lässt sich sehr leicht und sehr billig mit Messgeräten (sogar mit einstellbarer Alarm-Funktion) überwachen, ca. 25 Euro für 4 Raeume mit 3 Funksensoren.
 
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