Buderus Logamax plus GB112-24 mit Regler Logamatic TC100.2

Diskutiere Buderus Logamax plus GB112-24 mit Regler Logamatic TC100.2 im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Liebe Heizungsprofis, ich lese schon eine Weile hier mit, nun möchte ich um Euren Rat bitten und bitte die Menge an Text zu entschuldigen. Wäre...

Kwothe

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Liebe Heizungsprofis,

ich lese schon eine Weile hier mit, nun möchte ich um Euren Rat bitten und bitte die Menge an Text zu entschuldigen. Wäre toll, wenn ihr trotzdem weiter lest.

Ich hoffe auf erfahrene Techniker, die sich mit der GB112 und dem Logamatic TC100 Regler auskennen. Vielleicht kennt Ihr die Geräte: @Heizi54 , @cephalopod , @KarlZei , @Heizer21 , @Dr Schorni , @Techniker 2 , @tricotrac ?

Ich habe folgenden Aufbau:

Buderus Logamax plus GB112-24 Wandheizgerät mit gestecktem 11kW Jumper und Außentemperatur-Regelung
Brennerautomat UBA 4001 V4.2
Bosch EasyControl Adapter
Logamatic TC100.2 Regler

im gesamten EG und im Bad OG Fußbodenheizung ROTEX System 70
im gesamten UG (Keller), OG und im Spitzboden Buderus Radiatoren Typ10

Es müssen insgesamt ca. 200 qm Wohn- und Nutzfläche beheizt werden (inkl. Keller und Spitzboden, alle Räume sind in Nutzung). Das Haus ist BJ 1997 und war damals Niedrigenergiehaus-Standard. Laut dem alten Energiepass von 1999 hat das Haus einen flächenbezogenen Heizenergiebedarf von 57 kWh/m²a. Laut einem neuen Energiepass von 2020 berechnet nach Energieverbrauch durch Mieter kam 140 kWh/m²a raus.

Die Fußbodenheizung ROTEX System 70 und die Radiatoren befinden sich im gleichen Wärmeverteilsystem (1 Steigstrang). Fußbodenheizung und Heizkörper werden mit derselben Vorlauftemperatur betrieben. Der Installateur hat damals die Anlage mit 70 °C Vorlauftemperatur ausgelegt, was nicht energiesparend war. Die Beschreibung von System 70 besagt: "Anstatt 70/55 °C wird System 70 meist mit einer Maximaltemperatur von 60/50 °C oder 55/45 °C ausgelegt. Die Wassertemperatur der Fußbodenheizung richtet sich hier ganz nach den gewählten Auslegetemperaturen des Heizkörpers."

Folgende Einstellungen habe ich am UBA 4001 vorgenommen:

Brennerleistung habe ich auf Stufe 3 reduziert = laut Anleitung entspricht das 8,4 kW (Modulation von 6,6-8,4kW möglich)
WW-Temperatur im Speicher auf Stufe 8 = laut Anleitung 52 °C (reicht gegen Legionellen aus)
Vorlauftemperatur auf Stufe 5 = laut Anleitung des UBA 62 °C

Fragen

1) Schätzt ihr die nun eingestellte Brennerleistung als zu niedrig ein? Gebäudewärmebedarfsberechnung aus 1998 sagt 8,5 kW siehe PDF im Anhang. Die nächsthöheren Stufen sind 3=10,2kW, 4=11,9kW, 5=13,6kW
2) Würde es Sinn machen den 11 kW Jumper zu ziehen statt den Poti auf z.B. Stufe 4 zu stellen oder ist das Ergebnis mehr oder weniger das Gleiche?
3) Auslegetemperaturen der Heizkörper sind vermutlich bei 70 °C Vorlauftemperatur, wäre es trotzdem sinnvoll möglich die Vorlauftemperatur auf 56 °C zu senken?

Vielen Dank

Herzliche Grüße

Kwothe
 

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Kwothe

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Hallo Ihr Heiz-Profis,

falls jemand vorschlägt, ich soll meinen Heizungsinstallateur fragen... das macht leider wenig Sinn, denn er kennt sich mit der Anlage nicht gut aus (konnte mir keine Fragen zur Bedienung beantworten, meinte ich soll ins Handbuch schauen) und hat diese Anlage auch nicht auf sparsamen Betrieb ausgelegt sondern überdimensioniert... ich bin da also nicht gut beraten. Andere Installateure sind in Berlin Mangelware. Die Anlage läuft übrigens super und ist jährlich gewartet worden. Eine neue Anlage kommt aus finanziellen Gründen für uns nicht in Frage.

Würde mir bitte jemand helfen? Danke! 😘
 
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Heizi54

Guest
Ich hatte 22 Jahre einen GB112-43W (ca. 40 kW) mit externer Buderus ERC-Steuerung. Dieses Jahr wurde er ausgetauscht.

Der 11 kW-Jumper stellt meines Erachtens sicher, dass die Maximalleistung von 11 kW nie(!) überschritten werden kann. Dieser 11 kW-Jumper könnte bei speziellen Einbausituationen vorgeschrieben sein, wie z.B. bei Außenwandanschluss für die Verbrennungsluft-Abgasführung. So steht es in der Montage- und Wartungsanweisung des GB112W.
Ich vermute, der 11 kW-Jumper begrenzt die Maximalleistung nicht nur im Heizbetrieb, sondern auch bei der Warmwassererzeugung. Die Leistungsbegrenzung mit Hilfe des Drehrads wirkt nur im Heizbetrieb(!), nicht aber im Warmwasserbetrieb(!). Deshalb darfst du deine Anlage vermutlich nicht ohne den gesteckten Jumper betreiben.

Bei meinem GB112-43 stand das Drehrad für die Heizleistung auf Stufe 5. Das bedeutet, die Heizleistung war auf 25 kW begrenzt. Bei der Warmwasserbereitung ist die Einstellung am Drehrad wirkungslos. Mein GB112-43 legte deshalb bei der Brauchwassererwärmung mit ca. 40 kW Wärmeleistung los. Es gab keine Möglichkeit, die Maximalleistung während der Brauchwassererwärmung zu begrenzen.

Da du mit außentemperaturgeführter Vorlauftemperaturregelung fährst, wird die aktuelle Vorlauftemperatur durch drei Parameter bestimmt:
- (natürlich) durch die Außentemperatur
- die Parallelverschiebung der Heizkennlinie (wurde bei Buderus mit "Raumtemperatur" bezeichnet)
- die Steilheit der Heizkennlinie (wurde bei Buderus als "Auslegungstemperatur" bei -10°C bezeichnet)

In jedem Fall muss die Vorlauftemperatur im Heizbetrieb durch die Heizkennlinie vorgegeben werden, nicht durch dauernde Verstellung der Maximalleistung.

Das Drehrad an der UBA begrenzt nur die Vorlauftemperatur im Heizbetrieb(!) beim eingestellten Maximalwert. Ich würde den Wert nicht höher drehen, weil sonst hitzeempfindliche Bauteile Schaden nehmen könnten. Mich wundern die hohen zulässigen Vorlauftemperaturen bei den Fußbodenrohren.
Herunterdrehen kannst du die Vorlauftemperaturbegrenzung natürlich schon. Es könnte dann allerdings an sehr kalten Wintertagen (die hohe Vorlauftemperaturen erfordern) die Heizleistung nicht ganz reichen.
 
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Kwothe

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Danke für das Feedback!

11 kW-Jumper

Nur die Heizleistung wird begrenzt, nicht jedoch die Warmwasser-Leistung. Der 11 kW-Jumper ist ursprünglich für den Außenwandanschluss des GB112-24 und GB112-24T25 vorgesehen: "Nach DVGW/TRGI 86/89 darf bei Außenwandanschluss (Bausatz WH/WS) die Heizleistung von 11 kW und die Warmwasserleistung von 28 kW nicht überschritten werden. Um die Heizleistung am Gas-Brennwertkessel Logamax plus auf 11 kW zu beschränken, ist am universellen Brennerautomat der Jumper zu entfernen. (Quelle: Montage- und Wartungsanweisung Gas-Brennwertkessel Logamax plus GB112-24/29/43/60/24T25 • 06/2001, Seite 10)

@Heizi54 Du schreibst: "In jedem Fall muss die Vorlauftemperatur im Heizbetrieb durch die Heizkennlinie vorgegeben werden, nicht durch dauernde Verstellung der Maximalleistung." Ich habe nicht vor, dauernd die Maximalleistung zu verstellen. Die Vorlauftemperatur lässt sich ja separat über den Heizungs-Poti einstellen. Siehe dazu meine Frage 3.

Kann jemand meine Fragen beantworten?

1) Schätzt ihr die nun eingestellte Brennerleistung als zu niedrig ein? Gebäudewärmebedarfsberechnung aus 1998 sagt 8,5 kW siehe PDF im Anhang. Die nächsthöheren Stufen sind 3=10,2kW, 4=11,9kW, 5=13,6kW
2) Würde es Sinn machen den 11 kW Jumper zu ziehen statt den Poti auf z.B. Stufe 4 zu stellen oder ist das Ergebnis mehr oder weniger das Gleiche?
3) Auslegetemperaturen der Heizkörper sind vermutlich bei 70 °C Vorlauftemperatur, wäre es trotzdem sinnvoll möglich die Vorlauftemperatur auf 56 °C zu senken?
 

Heizi54

Guest
Zu 3.) Das Absenken der Vorlauftemperatur, falls möglich, ist besonders bei Brennwertgeräten immer sinnvoll. Dadurch arbeitet das Brennwertgerät mit niedrigeren Abgastemperaturen, also verstärkt im Brennwertbereich, d.h. mit höherem Wirkungsgrad.
Die Heizkennlinie soll deshalb immer so tief liegen wie möglich.
 

Kwothe

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@Heizi54 kannst du mir bitte noch was zur möglichst energieeffizienten Einstellung der Heizkennlinie sagen?

Im Regler Buderus TC100.2 kann ich die Heizkurve wie folgt einstellen:

- Fußpunkt Heizkurve Bereich 20-75°C
- Endpunkt Heizkurve 40-90°C
- min. Vorlauftemperatur 10-70°C
- max. Vorlauftemperatur 45-90°C

am UBA habe ich aktuell eingestellt

- Heizleistung 8,4 kW (Modulation von 6,6-8,4kW).
- WW-Temperatur im Speicher 52 °C, bei isolierten WW-Rohren lasse ich die Zirkulationspumpe früh 15 Minuten und Nachmittags 15 Minuten laufen.
- Heizungs-Vorlauftemperatur versuchsweise auf Stufe 3 mit 51 °C und schaue wie es läuft, vermute jedoch, dass wird bei den isolierten Fußbodenheizungsrohren (ROTEX System 70) nicht reichen, ich schätze Stufe 4 mit 57 °C oder 5 mit 62 °C sind nötig.
 

Heizi54

Guest
Sorry, aber ich sehe mich aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage, dir die Grundlagen und die daraus folgende Einstellverfahren der Heizkennlinie zu erklären. Ich wage die Prognose: Du wirst um das Studium der Bedienungsanleitung sowie der Serviceanleitung speziell zu diesem Thema nicht drum herum kommen.

Zu den letzten drei Spiegelstrichen:
- Heizleistung 8,4 kW (Modulation von 6,6-8,4 kW): Wenn du die max. Heizleistung an der UBA auf 8,4 kW begrenzt und das Heizgerät selbst nur bis 6,6 kW heruntermodulieren kann, dann wird dein GB112 nur sehr selten modulierend arbeiten. Er wir überwiegend im Ein-/Ausbetrieb arbeiten, also takten. Da kann die moderne Steuerung nichts dran ändern.

- WW-Temperatur im Speicher...: Wenn es dir tatsächlich genügt, die Zirkulationspumpe einmal morgens und einmal nachmittags für je 15 min einzuschalten, dann ist die Sache doch in Ordnung. Der Stromverbrauch ist dann vernachlässigbar. Ob die Wärmeverluste des Brauchwasserspeichers und der Zirkulationsleitung bei dir auch vernachlässigbar sind, ist eine andere Frage.
Vorschlag: Schalte die Zirkulationspumpe mal für mindestens 8 h aus und teste kurz vor dem Wiedereinschalten, ob beim Aufdrehen des Warmwasserhahns sofort Warmwasser vorhanden ist. Falls ja, dann sorgt nicht nur die Zirkulationspumpe für den Umlauf des Warmwassers, sondern auch die Schwerkraftzirkulation.

- Heizungs-Vorlauftemperatur...: Du hast dir die Frage selbst beantwortet. Es könnte sein, dass bei sehr niedrigen Außentemperaturen die Heizgrenzwerte an der UBA höher eingestellt werden müssen.
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Gebäude-Energie-Feger
Wie bereits gesagt: RUNTER mit der Heizkurve, so dass sie bei Deiner Normaußentemperatur / ersatzweise bei -10 so bei 60 liegt und dann mal in den Winter laufen lassen. Sobald es unter null Grad kommt weiter absenken bis es nicht mehr warm genug wird. Dann wird man sehen ob der FBHz oder den HKs zuerst die Leistung ausgeht. Sinds die HKs dann sollten die vergrößert werden. Grundsätzlich setzt die FBHz das VL-Limit und beide Kreisläufe müssen immer voll mitlaufen.
!! Ist die Anlage nicht hydraulisch abgeglichen gibts auch nie eine exakte Heizkurve weil das immer leicht chaotisch verläuft!!
 
Thema:

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