Solarspatz
Threadstarter
Hallo Community,
nachdem die Dokumentation seitens des Herstellers noch viel Luft nach oben lässt, möchte ich meine bisherigen Erkenntnisse hier teilen. Bei mir war es das Ziel, überschüssigen PV-Strom in die Warmwasserbereitung zu stecken.
Die WPT200.4 Reihe wird nicht mit einem SG-Ready Label beworben, zumindest konnte ich im Datenblatt dazu nichts finden. Trotzdem verfügt die Wärmepumpe über einen PV-Kontakt. Dieser zweipolige Kontakt befindet sich innerhalb des Gehäuses der Steuerelektronik und ist ab Werk mit einer Drahtbrücke (Kurschlussbrücke) versehen.
Die Arbeitsweise ist in der Dokumentation missverständlich beschrieben. Die Dokumentation erwecket den Eindruck, dass über den Parameter 35 des Konfigurationsmenüs die PV Unterstützung ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Dies suggeriert der einstellbare Parameter 35, der entweder den Wert "0" oder den Wert "1" annehmen kann.
Die Beschreibung legt nahe, dass die PV Unterstützung also mit dem Wert "1" (=PV) aktiviert wird. Dies ist jedoch nicht so.
Die Wärmepumpe unterstützt zwei unterschiedliche Betriebsmodi für die PV Steuerung. Im Auslieferungszustand ist dabei der Parameter 35 auf den Wert "0" gesetzt.
Wert 0 (Parameter 35 = 0) Default Einstellung (mit Drahtbrücke über PV-Kontakt)
Folgendes Verhalten habe ich beobachtet:
Der Modus "0" ist dafür gedacht, den Start und Stopp der Wärmepumpe über den PV Kontakt zu ermöglichen. Ein Anwendungsfall könnte hier ein dynamischer Stromtarif sein, der die zeitunabhängige Steuerung der Wärmepumpe steuert.
Modus 1 (Parameter 35 = 1)
Folgendes Verhalten habe ich beobachtet:
Der Modus "1" ist dafür gedacht, überschüssigen Strom der PV-Anlage für eine Erhöhung der Wassertemperatur zu verwenden. Die Erhöhung kann ausschließlich während der konfigurierten Betriebszeit der Wärmepumpe stattfinden.
Aktuell nutze ich den Modus "1" für die Überschussverwertung meiner PV-Anlage. Die Ansteuerung erfolgt über meinen Wechselrichter, der über einen Homematic Funkschalter den PV-Kontakt schließt. Eine Zeitverzögerung für das erneute öffnen des PV-Kontaktes ist über den Wechselrichter konfiguriert, damit die Wärmepumpe bei schwankender PV Leistung nicht taktet.
Ein weiterer Vorteil des Modus "1" ist für mich die steuerbare Erhöhung der Wassertemperatur als vorbereitende Maßnahme vor der wöchentlichen Desinfektion. Dazu aktiviert die Wärmepumpe in einem konfigurierbaren Intervall (Default: 7 Tage) den Heizstab und wärmt das Wasser auf 70 Grad auf. Energiesparender ist es, wenn man - unabhängig von einem echten PV-Überschuss - den PV-Kontakt schließt und die Wärmepumpe das Wasser auf 65 Grad vorheizen lässt. Somit hat der Heizstab weniger zu tun. Diese Steuerung wird bei mir von meinem SmartHome erledigt.
Leider verfügt die Wärmepumpe über keine Datumsfunktion. Allerdings kann man die Stunde hinterlegen, zu der die Desinfektion gestartet werden soll. Das Intervall richtet sich nach dem Tag, an dem die Stromzufuhr zuletzt hergestellt worden ist. Somit habe ich die Wärmepumpe an einem Samstag aus- und wieder eingesteckt und als Startzeitpunkt für die Desinfektion beispielsweise 15 Uhr hinterlegt. Jetzt sorge ich mittels Zeitsteuerung nur dafür, dass rechtzeitig an jedem Samstag der PV-Kontakt geschlossen wird, um ab 15 Uhr bereits das auf 65 Grad vorgeheizte Wasser zu haben.
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, dieses noch recht neue Produkt besser bei sich zu integrieren.
Euer Solarspatz
nachdem die Dokumentation seitens des Herstellers noch viel Luft nach oben lässt, möchte ich meine bisherigen Erkenntnisse hier teilen. Bei mir war es das Ziel, überschüssigen PV-Strom in die Warmwasserbereitung zu stecken.
Die WPT200.4 Reihe wird nicht mit einem SG-Ready Label beworben, zumindest konnte ich im Datenblatt dazu nichts finden. Trotzdem verfügt die Wärmepumpe über einen PV-Kontakt. Dieser zweipolige Kontakt befindet sich innerhalb des Gehäuses der Steuerelektronik und ist ab Werk mit einer Drahtbrücke (Kurschlussbrücke) versehen.
Die Arbeitsweise ist in der Dokumentation missverständlich beschrieben. Die Dokumentation erwecket den Eindruck, dass über den Parameter 35 des Konfigurationsmenüs die PV Unterstützung ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Dies suggeriert der einstellbare Parameter 35, der entweder den Wert "0" oder den Wert "1" annehmen kann.
Die Beschreibung legt nahe, dass die PV Unterstützung also mit dem Wert "1" (=PV) aktiviert wird. Dies ist jedoch nicht so.
Die Wärmepumpe unterstützt zwei unterschiedliche Betriebsmodi für die PV Steuerung. Im Auslieferungszustand ist dabei der Parameter 35 auf den Wert "0" gesetzt.
Wert 0 (Parameter 35 = 0) Default Einstellung (mit Drahtbrücke über PV-Kontakt)
Folgendes Verhalten habe ich beobachtet:
- Bei überbrücktem PV-Kontakt (deswegen die Drahtbrücke) arbeitet das Gerät entsprechend der programmierten Zeit- und Temperatur in der ausgewählten Betriebsart. Die Wärmepumpe muss eingeschaltet sein, also die Soll-Temperatur in der linken Display Hälfte angezeigt werden. Die Wärmepumpe wird über den PV-Kontakt gestartet oder auch gestoppt, sofern die Soll-Temperatur noch nicht erreicht ist.
- Befindet sich das Gerät im Standby Betrieb (also außerhalb eines programmierten Zeitfensters), spielt der Zustand des PV-Kontakts keine Rolle. Das Gerät bleibt im Standby Betrieb. Die Wärmepumpe kann also durch den PV-Kontakt auch nicht außerhalb des programmierten Zeitfensters aktiviert werden.
- Bei geöffnetem PV-Kontakt arbeitet das Gerät nicht. Es wird die Meldung „P7“ im Display in der rechten Hälfte angezeigt.
Der Modus "0" ist dafür gedacht, den Start und Stopp der Wärmepumpe über den PV Kontakt zu ermöglichen. Ein Anwendungsfall könnte hier ein dynamischer Stromtarif sein, der die zeitunabhängige Steuerung der Wärmepumpe steuert.
Modus 1 (Parameter 35 = 1)
Folgendes Verhalten habe ich beobachtet:
- Bei überbrücktem PV-Kontakt wird auf die Temperatur "65 Grad" beheizt. In der Dokumentation wird zwar von einer "berechneten Temperatur TS1" gesprochen, ohne jedoch eine Definition oder Erläuterung der Form der Berechnung darzulegen.
- Bei geöffnetem PV-Kontakt arbeitet die Wärmepumpe gemäß der ausgewählten Betriebsart und nach Zeitsteuerung.
Der Modus "1" ist dafür gedacht, überschüssigen Strom der PV-Anlage für eine Erhöhung der Wassertemperatur zu verwenden. Die Erhöhung kann ausschließlich während der konfigurierten Betriebszeit der Wärmepumpe stattfinden.
Aktuell nutze ich den Modus "1" für die Überschussverwertung meiner PV-Anlage. Die Ansteuerung erfolgt über meinen Wechselrichter, der über einen Homematic Funkschalter den PV-Kontakt schließt. Eine Zeitverzögerung für das erneute öffnen des PV-Kontaktes ist über den Wechselrichter konfiguriert, damit die Wärmepumpe bei schwankender PV Leistung nicht taktet.
Ein weiterer Vorteil des Modus "1" ist für mich die steuerbare Erhöhung der Wassertemperatur als vorbereitende Maßnahme vor der wöchentlichen Desinfektion. Dazu aktiviert die Wärmepumpe in einem konfigurierbaren Intervall (Default: 7 Tage) den Heizstab und wärmt das Wasser auf 70 Grad auf. Energiesparender ist es, wenn man - unabhängig von einem echten PV-Überschuss - den PV-Kontakt schließt und die Wärmepumpe das Wasser auf 65 Grad vorheizen lässt. Somit hat der Heizstab weniger zu tun. Diese Steuerung wird bei mir von meinem SmartHome erledigt.
Leider verfügt die Wärmepumpe über keine Datumsfunktion. Allerdings kann man die Stunde hinterlegen, zu der die Desinfektion gestartet werden soll. Das Intervall richtet sich nach dem Tag, an dem die Stromzufuhr zuletzt hergestellt worden ist. Somit habe ich die Wärmepumpe an einem Samstag aus- und wieder eingesteckt und als Startzeitpunkt für die Desinfektion beispielsweise 15 Uhr hinterlegt. Jetzt sorge ich mittels Zeitsteuerung nur dafür, dass rechtzeitig an jedem Samstag der PV-Kontakt geschlossen wird, um ab 15 Uhr bereits das auf 65 Grad vorgeheizte Wasser zu haben.
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, dieses noch recht neue Produkt besser bei sich zu integrieren.
Euer Solarspatz