Stiebel Eltron WPF 10 Umschaltventil MFG: unerklärliches Verhalten

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Heinrich80

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Ich möchte hier gern mal mein Problem mit meiner Stiebel Eltron WPF 10 Wärmepumpe schildern und mit euch Gedanken darüber austauschen. Speziell geht es um das Umschaltventil der MFG (Teil 353889). Denn so langsam bringt mich das zur Verzweiflung.

Angefangen hat alles vor ein paar Wochen, als wir bemerkten, dass das Warmwasser nicht mehr wirklich warm war. Das Symptom kannte ich bereits, denn 2017, als die Wärmepumpe 2 Jahre alt war, wurde wegen "defektem" Umschaltventil die MFG auf Garantie ausgetauscht.

Mittels Relaistest der WPF10 habe ich das Warmwasserventil dann einmal hin und zurück bewegt. Es bewegte sich auch, was akustisch hörbar war. Allerdings war nach dem Einfahren des Ventils plötzlich ein deutliches, brummendes Geräusch zu hören. Da ich mir denken konnte, was die Ursache war, habe ich das Kugelventil im Einlass des Warmwasserspeichern zugedreht und das Geräusch war weg.

Meine Vermutung war, dass das Ventil nicht komplett den Warmwasservorlauf schloss, sondern ein Spalt blieb, durch den Vibrationsgeräusche entstehen, wenn das Wasser zirkuliert. Also bestand meine kurzfristige Lösung erst einmal darin, dass Warmwasserprogramm rauszunehmen und das Kugelventil am Wasserspeichereinlass geschlossen zu lassen. Die Warmwassererwärmung habe ich dann jeden Tag manuell gestartet und das Ventil zu diesen Zeiten geöffnet.

Meine erste Idee zur Behebung des Problems war, dass Ablagerungen am Ventil den kompletten Verschluss des WW Vorlaufs verhindern. Also habe ich das Ventil ausgebaut, aber keine Ablagerungen entdeckt, die ein Schließen verhindern könnten. Als das Ventil ausgebaut war, habe ich außerdem mittels Relaistest die Bewegung des Ventils beobachtet. Nach dem Ausbau des Ventils sah ich auch den Spalt, den das Ventil offen gelassen hatte. Dieser war aber deutlich kleiner als erwartet. Ich musste mit einer Taschenlampe gegen leuchten, um ihn überhaupt erkennen zu können. Ein Reinpusten in das Ventil hat aber bestätigt, dass dort ein Durchlass möglich ist. Die nächste Erkenntnis nach Einschalten der Wärmepumpensteuerung (über die Sicherung der Stromzufuhr der Steuerung) war, dass das Ventil sich erst einmal in Richtung Verschluss des WW Vorlaufs bewegt. Das ging natürlich nur minimal und dann quälte sich der Schrittmotor hörbar, was aber scheinbar so gewollt ist. Danach war das Ventil auch komplett dicht (Test mittels Reinpusten).

Da ich nur das Ventil und nicht die komplette MFG ausgebaut hatte, konnte ich das Ventil erstmal nicht im Rahmen der MFG testen. Also Ventil wieder eingebaut. Nach dem Einschalten der Steuerung war wie erwartet das Vibrationsgeräusch beim Laufen der Umwälzpumpe nicht vorhanden. Anschließend einen Relaistest des Ventils ausgeführt und nachdem es einmal raus- und gefahren war, war auch das Geräusch wieder da.

Ich hatte mich nun damit abgefunden, dass eine neue MFG notwendig wird, da ich in Foren vielfach gelesen habe, dass dieses Umschaltventil bei den Stiebel MFG sehr oft Probleme verursacht und scheinbar eine Fehlkonstruktion ist. Aber die aktuelle MFG (Teilenummer 353889, weißes Gehäuse) wurde überarbeitet, speziell im Bereich des Umschaltventils, wahrscheinlich weil Stiebel die Fehlkonstruktion erkannt hatte. Also hatte ich die Kosten für den Austausch akzeptiert in der Hoffnung, dass dann wieder alles funktioniert.

Leider war das nicht der Fall. Nach dem die MFG ausgetauscht war und der erste Relaistest des Ventils durchgeführt war, war kein Strömungsgeräusch mehr zu hören und ich freute mich, dass dieses Thema endlich erledigt ist. Die Freude hielt exakt bis zum nächsten Tag an, als ich nach der Warmwasserbereitung wieder ein Brummen an der WPF hörte. Das Brummen war nicht mehr ganz so laut und es stellte sich heraus, dass der Spalt am Ventil erst bestand, nachdem das Umschaltventil zweimal raus und wieder reingefahren ist. Da das Vibrationsgeräusch etwas geringer war, hatte ich die spontane Idee, den Volumenstrom der Umwälzpumpe zu reduzieren. Und tatsächlich verschwand das Geräusch, als ich die Leistung der Umwälzpumpe von 85% auf 70% reduzierte. Leider strömte trotzdem noch etwas Heizkreiswasser (25 Grad) in den Warmwasserspeicher (43 Grad), was natürlich durch die Pumpenzyklen dazu führt, dass der Warmwasserspeicher langsam aber kontinuierlich abkühlt. Außerdem hatte sich durch die Reduktion der Leistung der Umwälzpumpe die Spreizung im Heizkreis auf 8,5 Grad erhöht, was sicher auch nicht optimal ist.

Meine nächste Maßnahme war nun der Anruf beim Stiebel Kundenservice. Am Folgetag rief mich auch ein Mitarbeiter zurück. Nachdem ich das Problem geschildert hatte, war aber die einzige, lapidare Aussage, das Ventil muss 100% dicht sein, die neue MFG muss defekt sein und eine andere neue MFG muss rein. Als ich sagte, dass die MFG nicht der Stiebel Werkskundendienst getauscht hatte, war es gefühlt sowieso vorbei mit der Auskunftsbereitschaft.

Meiner Meinung nach ist aber die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering, dass meine alte MFG einen Defekt hat, der das Umschaltventil nur zu 99% schließt und eine Nagelneue ebenfalls. D.h. auch der Einbau einer weiteren neuen MFG würde sehr wahrscheinlich nichts ändern.

Das eigentliche Problem ist, dass der Schrittmotor des Umschaltventils beim Zurückfahren ein paar Schritte zu wenig macht. Woran könnte das liegen? Eine Idee von mir war, dass das CAN-Bus Netzteil, was die MFG und damit den Schrittmotor versorgt, zu wenig Spannung liefert. Also habe ich das nachgemessen. Es liegen 11,88 V an. Kann die Differenz von 0,12V zu den offiziellen 12V dafür verantwortlich sein, dass der Schrittmotor ein paar Schritte zu wenig macht? Beim Ausfahren fährt das Ventil aber komplett. Das ist hörbar beim Relaistest, weil der Schrittmotor am Ende sehr gequält klingt.

Ich habe meinen Fall hier mal beschrieben, in der Hoffnung, dass eventuell jemand ähnliche Beobachtungen bei seiner WPF gemacht hat oder Ideen hat, was die Ursache sein könnte. Ist die Firmware der MFG Platine eventuell fehlerhaft konfiguriert, so dass der Schrittmotor auf dem Rückweg ein paar Schritte zu wenig fährt? Wenn man die Parameter seines Systems nicht beobachtet, würde man das gar nicht bemerken. Dann wird häufiger als nötig Warmwasser gemacht, aber das kriegt man gar nicht mit.

Da ich von Stiebel keine Unterstützung zu dem Fall erwarten kann, wenn ich das MFG nicht vom Werkskundendienst austauschen lasse (mind. 1000€?), ist meine mittelfristig geplante Lösung der Einbau eines Motorventils in den Vorlauf des Warmwasserspeichers, der von einem Wechsler Relais gesteuert wird, welches wiederum über den "WW" 230V Steuerausgang der WPF angesteuert wird. D.h. der WW Vorlauf ist grundsätzlich geschlossen und wenn die WPF Warmwasser macht, liegt das "WW" Signal an, das Motorventil öffnet sich und schließt sich nach dem WW Zyklus wieder. Damit ist die Strömung in den WW Kreis verhindert.

Allerdings habe ich da auch schon ein kleines Problem erkannt, mit dem ich wahrscheinlich leben muss. Da ich meinen Stromverbrauch über einen Raspberry PI logge, konnte ich bei meinen Analysen in den vergangen Wochen erkennen, dass das Warmwasserventil in unregelmäßigen Abständen (mal 2 Tage, mal 5 Tage) während des Heizens raus und dann wieder reinfährt. Da ich den WW Vorlauf abgeriegelt hatte, führte das dazu, dass der Stromverbrauch der WPF innerhalb von 30-40 Sekunden von 2400 auf 4000 Watt stieg und dann die WPF wegen zu hohem Vorlauf abschaltete. Ich weiß nicht, ob das "WW" Steuersignal auch bei diesen unregelmäßigen "Ventilausfahrphasen" ausgegeben wird. Und was ist überhaupt der Sinn dieses Ausfahrens außerhalb der Warmwasserheizzeiten? Die Minimaltemperatur des Warmwassers ist auch so niedrig eingestellt, dass die nicht greift. Das habe ich schon berücksichtigt.

Ich hoffe ich habe meine Fall ausreichend und verständlich geschildert und ihr habt eventuell ein paar Ideen, an die ich noch nicht gedacht habe.
 
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