Optimierung Vitodens 333-F

Diskutiere Optimierung Vitodens 333-F im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, Ich bin dabei mein Brennwertsystem zu optimieren und dabei ihr das Takten etwas abzugewöhnen. Erstmal ein paar Eigenschaften meiner...

dustbox

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Hallo,

Ich bin dabei mein Brennwertsystem zu optimieren und dabei ihr das Takten etwas abzugewöhnen.

Erstmal ein paar Eigenschaften meiner Anlage:
  • Viessmann Vitodens 333-F (B3TF)
  • Hydraulische Weiche
  • Mischerkreis mit Umwälzpumpe (divicon)
  • Untergeschoss: 70m^2 Fussbodenheizung
  • Obergeschoss: 40m^2 Wandheizungssystem
Heizkurve:
  • Neigung: 0.6
  • Niveau: 2.0
Anlagenschema:
1644352108258.png


Mit Hilfe der Viesmann-api habe ich folgende Aufzeichnung durchgeführt:
1644352249327.png

Das verdeutlicht ein Typisches Problem meiner Anlage.
Ist die Außentemperatur (lila Linie) unter 5°C Arbeitet die Anlage sauber und moduliert (blaue Linie) durch.
Sobald die Außentemperatur steigt, scheint mein Sekundärkreis (nach der Hydraulischen Weiche, grüne Linie) die Temperatur nicht mehr aufnehmen zu können und die Temperatur vor der Hydraulischen Weiche (gelbe Linie) steigt, bis die Anlage abschaltet. Und das Spiel beginnt dann wieder von vorne.
Verstehe ich denn Prozess, welcher dort passiert, erstmal richtig?
Gibt es Möglichkeiten das System zu optimieren durch z.B. Anpassung der Heizkurve, Pumpenleistung oder Spreizung?
Vielleicht noch wichtig, die Differenztemperatur zwischen Primär- und Sekundärkreis ist auf 0K eingestellt.
Die beiden Erhöhungen der Primärtemperatur 6:00Uhr und 16:30Uhr ist Warmwasser.

Danke schonmal für eure Hilfe in voraus!

Gruß,
Daniel
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Na ja, das kann man nicht vollständig abstellen. Sobald die Abnahme unter der kleinsten Geräteleistung liegt bleibt nichts anders übrig als zu takten. Man kann lediglich die Zyklen strecken.
 

dustbox

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Hallo Schorni,

vielen dank für deine Antwort.
Was meinst du mit Zyklen strecken?
Ist damit gemeint, den Heizvorgang über das Zeitprogramm nur periodisch zu aktivieren?

Gruß,
Daniel
 

KarlZei

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Das sieht teilweise schon recht erratisch aus. Erstaunlich ist auch, dass der Vitodens bei fast höchster Außentemperatur dennoch fast 2 Stunden durchläuft; rechts im Diagramm. Der Kurvenverlauf entspricht dann auch dem des normalen Taktens wegen Überschreiten des Wärmebedarfs.

Was wird denn überhaupt beheizt, bzw. genauer nachgefragt, wie alt/groß ist das Haus und welche Heizlast hat es? Denn für FBH + Wandheizung ist die Heizkurve doch sehr hoch eingestellt. Ich würde die eher im Bereich 0,3 erwarten.
Wie werden die Flächenheizungen geregelt? Über Einzelraumregelungen? Wenn ja, wie sind die eingestellt?
Wie ist die Heizkreispumpe sekundärseitig eingestellt? Wie auf der Primärseite im Vitodens?

Nebenbei frage ich mich auch, warum hier ein Mischer eingebaut wurde. Und eventuell, natürlich abhängig von der Heizflächenauslegung (Leitungslänge/-durchmesser), hätte man hier vielleicht sogar auf eine hydraulische Weiche verzichten können. Alles Vorgenannte geht grundsätzlich zulasten der Effizienz.

Was meinst du mit Zyklen strecken?
Üblicherweise kann man das Verhalten beim Takten durch Regelungseinstellungen beeinflussen; z.B. indem man die Ein-/Ausschalthysterese und ggf. Brennerpausenzeiten ändert. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber beim B3TF ist das nicht möglich. Da muss man mit dem leben, was Viessmann programmiert hat. Die Einflussmöglichkeit wurde erst beim B3TG wieder eingeführt. Aber Du kannst ja mal in der Regelung schauen, ob es die Parameter 1606.x gibt.
 

dustbox

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Hallo KarlZei,

der Meinung das die Hydraulische Weiche und der Mischer uneffizient und vollkommen sinnlos in meinen System sind bin ich auch.
Dieses Thema habe ich hier im Forum schon in einen anderen Thread diskutiert und mit meinen Heizungsfachmann (nicht derjenige der die Anlage installiert hat;)) drüber gesprochen. Einige sagen es kann raus andere sagen es macht sinn diese drin zu lassen und der Effizienzverlust ist damit auch nicht so hoch!
Mein Problem ist, wenn ich meinen Monteur dazu zwinge es auszubauen sollte ich mir sicher sein das es auch ohne funktioniert.

Mein Haus ist ein gedämmter Altbau (Doppelhaushälfte) von 1932.
Die Heizlast wurde mit 80W/m2 angenommen.
Die Flächenheizung kann Einzelraum geregelt werden.
Ich habe aber festgestellt, dass das System besser läuft wenn die Anlage Wasser bekommt sodass ich nur die Wandheizung im Obergeschoss über Nacht abschalte (sonst zu warm für Schlaf- und Kinderzimmer)!
Alle anderen Kreise sind offen.

Die Förderleistung der Umwälzpumpe in der Viesmann (Primärkreis) steht auf 65% was laut Datenblatt einen Volumenstrom bis ca. 600l/h entspricht.
An der Divicon (Sekundärkreis) ist Wilo-Yonos Para RS 15/6 verbaut.
Diese steht auf konst. Differenzdruck auf Stufe 5.
Was das an Volumenstrom bedeutet konnte ich leider nicht finden.

Danke im voraus!

Gruß,
Daniel
 

KarlZei

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Dieses Thema habe ich hier im Forum schon in einen anderen Thread diskutiert
Ja, jetzt erinnere ich mich.
Mein Problem ist, wenn ich meinen Monteur dazu zwinge es auszubauen sollte ich mir sicher sein das es auch ohne funktioniert.
Gäbe es eine belastbare Berechnung, wäre die Sache einfach. Ansonsten hilft nur Ausprobieren, aber das wäre aufwändig. Puh...
Ich habe aber festgestellt, dass das System besser läuft wenn die Anlage Wasser bekommt sodass ich nur die Wandheizung im Obergeschoss über Nacht abschalte (sonst zu warm für Schlaf- und Kinderzimmer)!
Hast Du für das Abschalten feste Zeiten?
 

dustbox

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Hast Du für das Abschalten feste Zeiten?
Ja ich begrenze 20:00Uhr beide Kreise auf 19°C und 3:00Uhr öffne ich den Kreis im Kinderzimmer wieder da ich es dort schneller wieder warm haben möchte.
Den anderen Kreis öffne ich wieder 6:00Uhr.
 

KarlZei

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Ich hätte jetzt schon erwartet, dass man das im Diagramm sehen kann. Ich verstehe zudem nicht ganz, was da eigentlich ab 06:00 Uhr passiert. Klar, die Therme taktet. Aber irgendwie sieht das doch sehr wüst aus. Ist das immer so bei etwas höheren Temperaturen?

Wie begrenzt Du die Kreise? Gibt es da auch ein Zeitprogramm für die Therme?
 

dustbox

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Hallo KarlZei,

vielen dank nochmal für deine Hilfe!
Mann sieht es eigentlich ganz gut wenn die Kreise im Obergeschoss auf 19°C begrenzt werden, die Abbildung ist etwas schlecht gewählt.
Hier mal ein Log von einen anderen Tag wo man es besser erkennt:
1644511760188.png


Ein Zeitprogramm direkt für die Therme habe ich nicht eingestellt.
Habe ich aber auch schon überlegt, ob ich die Anlage über Nacht deaktiviere.
Lohnt sich so eine Einstellung oder ist der Energieaufwand am nächsten Tag zu hoch dass der Verbrauch steigt?

Viele Grüße,
Daniel
 

KarlZei

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Ok, danke, das sieht besser aus und ich kann die Schaltzeiten erkennen.
Ein Zeitprogramm direkt für die Therme habe ich nicht eingestellt.
Da Du die Wandheizung eh abschalten musst und wenn Dein Haus über Nacht nicht zu viel Wärme verliert, würde ich tatsächlich mal versuchen, die Absenkung / Abschaltung primär über die Therme zu machen. Dann kühlt zwar auch das EG mit ab. Aber das maximiert die Energieeinsparung und verbessert die Betriebsbedingungen für die Therme. Konkret: Abschaltung über ein Zeitprogramm mit einer auf 3°C reduzierten Temperatur (= Heizung läuft im Frostschutz) von 20:00 bis 03:00 Uhr. Wenn es draußen nicht zu kalt ist, sollten dabei auch die Pumpen abschalten.

Nach meiner Interpretation zeigt sich hier auch ein mögliches Problem Deiner Installation. Sobald der Kreis mit der Wandheizung schließt, regelt die Therme ziemlich unsauber. Leistung und Vorlauftemperatur schwanken mehr oder weniger stark und sie fängt auch an zu takten.

Aus Neugier: Wie sieht eigentlich die Brenner-Statistik aus, also was sind sie Werte für Brennerlaufzeit und Brennerstarts?
 

dustbox

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So, habe die Zeitregelung mal angepasst das die Anlage von 20:00-03:00Uhr auf 18C schaltet!
Werde die Tage berichten wie gut es funktioniert.

Meine Schaltzeiten sind recht hoch da am Anfang die Anlage doch sehr häufig getacktet hat.
Brennerbetriebsstunden: 9055h
Brennerstarts: 35713

Viele Grüße,
Daniel
 

KarlZei

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Oh, das ist nicht wirklich prickelnd. Statistisch kommst Du auf eine durchschnittliche Brennerlaufzeit von nur ca. 15 Minuten. Trotz des eher kleinen Hauses hätte ich hier bessere Werte erwartet. Zumal der Vitodens es gemäß Deinen Diagrammen zeitweise ja auch bei höheren Außentemperaturen (ca. 10°C) schafft, länger durchzulaufen. Wohnst Du in einer eher warmen Gegend? Die Sparfunktion Außentemperatur ist angepasst?

Es ist sicherlich nur eingeschränkt vergleichbar, weil bei Dir die Heizlast etwas geringer sein dürfte (hier sind es ca. 7kW). Aber ich komme mit dem Vorgänger-Vitodens 300-W auf grob 5.000 Stunden bei 1.000 Starts im Jahr. Liege also im Schnitt bei ca. 5 Stunden Laufzeit pro Start inkl. Warmwasser.
 
Thema:

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