Wichtig ist es den Verdichter über einen Inverter langsam hochlaufen zu lassen und dann auch lange genug am Laufen zu halten, damit das Öl Zeit bekommt alles richtig zu schmieren. Dieses Klack, Klack Schalten ohne Sanftanlauf und Sanftstop schadet dem Verdichter und der ganzen Verrohrung.
Auch wenn diese Aussage in diesem Kontext stimmt, tut sie das aber auch nur für die meisten WPs und Klimaanlagen.
Bei den in WPs verbauten Rollkolben- und Scrollkompressoren stimmt das meistens, aber bei Anderen, z.B. Halbhermetikern mit Ölpumpe und Druckschmierung, kann langsames hochdrehen dem Kompressor sogar schaden. Bock sagt z.B., dass die Kompressoren möglichst schnell (<1s) auf mindestdrehzahl gebracht werden sollen, und dass man bloß keinen Sanftanlauf nutzen soll, da die Ölpumpe erst bei selbiger Mindestdrehzahl die nötige Ölmenge liefert, damit der Ölkreislauf auf Betriebsdruck kommt. siehe z.B. Handbuch HG22: "0 - f-min Anlaufzeit: <1s Abschaltzeit: Sofort" Würde der Kompressor langsam hoch- und runtergedreht, dann würde Er bis zum Erreichen dieser Drehzahl unter Mangelschmierung laufen, und wahrscheinlich nach wenigen Betriebsstunden einen Lagerschaden bekommen.
Ein unter Lizenz produzierter Markenverdichter kostet ein Bruchteil dessen, was hier beim Großhändler als Ersatzteil beschaffbar ist. Jeder mit Kältemittelschein darf da ran.
Das Problem ist, dass dieser Kompressor, besonders sein Motor, andere Werte hat, und sowohl der Kältekreisregler als auch der Frequenzumrichter fest programmierte Kompressor- und Motordaten haben. Der Kältekreisregler kann sich noch etwas anpassen, aber wenn der FU an einen falschen Kompressormotor angeklemmt wird, weiß Er nicht, was Er damit machen soll, bestenfalls geht das Ding dauernd auf Störung oder läuft beschissen, schlimmstenfalls brennt der Kompressor durch und verunreinigt den Kältekreis oder irgendwas platzt.
Einen universal-Kältekreisregler und FU, wie man sie in industriellen Kälteanlagen finden kann,
könnte man auf den neuen Kompressor programmieren, weshalb dort auch öfters Kompressoren problemlos sogar durch komplett andere Bauweisen (z.B. Hubkolben durch Scroll) ersetzt werden, aber den hochintegrierten, fest programmierten Inverter der WP
kann man nicht verstellen, Alles ist in einem Rom gespeichert. Und ein Austausch ist auch äußerst schwer, da die Meisten Inverter nicht einfach analog angesteuert werden, wie bei ihren universellen Kollegen oft der Fall ist, sondern werden Die meist per Datenbus angesteuert, und Der ist meist undokumentiert. Würde man also irgendeinen Kompi einbauen, müsste man auch den FU tauschen, und würde man den FU tauschen, dann müsten man entweder einen Adapter entwicheln, oder das Teil tauschen, was am anderen Ende vom Datenbus steht, und Das ist meist der Kältekreisregler, welcher wiederrum mit einem anderen Datenbus mit der WP-Regelung kommuniziert...
In anderen Worten, wenn du irgendwas am Kompressor oder Kältekreis durch andere Teile ersetzt, musst du die gesamte Elektronik der WP ersetzen.
Und an dem Punkt lötest du eh schon Rohre, berechnest Kältekreisbauteile, musst eine komplett eigene Kältekreisregelung bauen, etc..., und dann wäre es einfach schwachsinnig, nicht gleich eine eigene WP mit 100% bekannten Werten und robusteren Bauteilen zu entwickeln, da du eh schon 99% der Arbeit hast, um den Bestand zu reparieren, nur, damit Er dir dann 2 Jahre später wieder ausfällt, da die restlichen Teile immer noch gammelig sind.
Kurz gefasst: Kältekreis und/oder Elektronik einer fertigen WP zu ändern, ist genau so schwer wie eine neue WP zu entwickeln, und ein geändertes Bauteil (Expansionsventil, Kompressor, etc...) funzt auf keinen fall korrekt und sicher mit der originalen Elektronik. Originalteil, vom Hersteller freigegebenes Ersatzteil oder nix.