Junkers ZSB 14-5C21 optimieren - ein Raum wird nicht warm

Diskutiere Junkers ZSB 14-5C21 optimieren - ein Raum wird nicht warm im Junkers-Bosch Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, ich möchte mich gerne mit einem Problem an euch wenden. Wir haben im Jahr 2018 unser Neubau-EFH bezogen. Bislang habe ich mir über die...

AnsgarB.

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Hallo,

ich möchte mich gerne mit einem Problem an euch wenden. Wir haben im Jahr 2018 unser Neubau-EFH bezogen. Bislang habe ich mir über die Einstellungen der Heizungsanlage wenig Gedanken gemacht. Nun ist es aber so, dass wir in der jetzigen Übergangszeit festgestellt haben, dass unser Badezimmer z.B. nicht die von meiner Frau ;-) gewünschte Temperatur von 23 Grad erreicht. Daraufhin habe ich unseren HB angerufen. Dieser hat einen Monteur vorbeigeschickt. Der Monteur hat mir nun erzählt, dass er den Pumpendruck erhöht hat. Dieser war vorher auf "leistungsgesteuert". Nachdem nun der Monteur weg war, wurde es auch tatsächlich warm...allerdings insgesamt gefühlt viel zu warm.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass die Raumtemperaturen nie den Wert annehmen, den sie annehmen sollten. Tendenziell ist eher immer etwas zu warm, bis auf eben das Badezimmer.

Dieser Umstand ist für mich nun jedenfalls Stein des Anstoßes, meine Heizungsanlage mit eurer Hilfe unter die Lupe zu nehmen und ggf. hinsichtlich Komfort, Verbrauch, Brennerlaufzeit etc. zu optimieren. Ich habe von meinem HB ziemlich viele Unterlagen zur Verfügung gestellt bekommen. Sollten hier also weitere Daten erforderlich sein, werde ich mein bestes geben, um diese hier zur Verfügung zu stellen.

Ich würde mich wahnsinng freuen, wenn mir eure Hilfe hier zu Teil wird, da ich schon eine Menge hier gelesen habe und merke, dass hier z.T. sehr gute und akribische Menschen am Werk sind.

Nun aber erstmal zu dem was vorhanden ist.

EFH 175m² beheizte Fläche komplett mit Fußbodenheizung ( 2 Heizkreisverteiler (Oventrop) im EG und OG mit Loxone Stellantrieben) In jedem Raum befindet sich ein Temperaturfühler. Die jeweils gewünschten Raumtemperaturen werden über das Smarthome System Loxone eingestellt. Dieses System besitzt einen Baustein "Intelligente Raumregelung". Dahinter verbirgt sich meines Verständnisses nach die Fähigkeit der Software, sich die Aufheizzeiten der Räume zu merken und die Stellantriebe dementsprechend zu regeln. Mit der Software bin ich gut vertraut, sodass ich alle Einstellungen hier selbst vornehmen kann.

geheizt wird mit der Junkers ZSB 14-5C21 mit CW400, zudem ist eine Cosmo Solaranlage zur Brauchwassererwärmung vorhanden.

Eingestellt ist die Heizung wie folgt:

Anlagendaten:

Fühler hydr. Weiche: nein

Konfig. Warmw. am Kessel - 3-WV

Min. Außentemperatur: - 12°C

Dämpfung: ja

Gebäudeart: mittel


Kesseldaten:

Pumpenkennfeld: Delta-P4

Pumpennachlaufzeit: 10 Minuten


Heizkreis 1:

Heizkreis installiert: Kessel

Regelungsart: Außentemperaturgeführt Fußpunkt

Heizsystem: Fußbodenheizung

Absenkart: Außen

Reduzierter Betrieb unter: 0°C

Frostschutz: Außen

Frostschutz Grenztemp.: 3°C


Heizkurve:

Endpunkt: 45°C

Fußpunkt: 20°C

Max. Vorlauftemp.: 48°C

Raumeinfluss: Aus

Raumtemp.-Offset: 0K

Schnellaufheizung: aus
 

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KarlZei

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Das grundlegende Problem ist, dass der hydraulische Abgleich nicht in Ordnung ist. Da kann man an den Einstellungen drehen wie mal will.
Wenn der hydraulische Abgleich vertraglich vereinbart war und Du dafür bezahlt hast, soll der Heizungsbauer den in Ordnung bringen. Ansonsten, was eh in der Regel besser ist, den Abgleich selbst machen. Das wird aber eine eher langwierige Angelegenheit ...
 

AnsgarB.

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Hallo KarlZei und danke für deine Antwort.
Also laut meinem HB und den Unterlagen, die er mir gegeben hat, wurde ein hydr. Abgleich durchgeführt.
Ist es hilfreich, diese hier hochzuladen? Bzw. ist es möglich mit Hilfe dieser Datenblätter nochmal eine "Kontrolle" durchzuführen, ob auch alles richtig eingestellt ist?

Edit: ich habe das nun einfach mal in meinem Ursprungsbeitrag angehangen.
 
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KarlZei

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Die Einstellung ist eher weniger das Problem. Es hapert meist an der Berechnung des hydraulischen Abgleichs. Es werden ja nur die Ergebnisse der Berechnung eingestellt.
Aber ja, einfach mal hochladen.
 

AnsgarB.

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Siehe oben, hab es eingefügt.
Danke und Gruß
 

KarlZei

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Ich sehe da nichts wirklich Ungewöhnliches. Spreizungen von 5 bis 10K sind zwar nicht so schön, aber wohl ok. Wenn ich das richtig interpretiere, dann ist die aktuelle Einstellung der Heizkurve zu hoch und passt nicht zu den Daten des Abgleichs und dem aktuellen Befinden. Standardeinstellung?!?

Ich würde zunächst eine Bestandaufnahme machen; ist ja wieder kälter geworden. Dazu mal den einen oder anderen Tag ununterbrochen sämtliche Einzelraumregelungen, Thermostate komplett öffnen, irgendwelche Absenkungen (z.B. Nacht) deaktivieren und dann nachmessen, wie sich die Temperaturen in den Räumen entwickeln. Dabei kann man schon anfangen, die Heizkurve anzupassen, wenn es generell zu warm wird. Aber nur kleine Änderungen vornehmen und auch ausreichend lange abwarten (ca. 1 Tag), wie sich die Temperaturen ändern. Wenn es stark abweichende Temperaturen in Räumen gibt (kälter/wärmer als die anderen), muss man anfangen, die Räume besser abzugleichen.
 

AnsgarB.

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Hallo und nochmals danke, dass du dich meiner annimmst.
Ich habe gerade eingestellt, dass alle Stellantriebe dauerhaft zu 100 % geöffnet sind. Bei der Absenkung habe ich nun 2 Möglichkeiten...einmal softwaretechnisch über die Stellantriebe (ist ausgeschaltet) und einmal die Absenkung an der Heizungsanlage direkt (19° - derzeit noch eingeschaltet). Soll ich diese Absenkung ebenfalls deaktivieren? An der Heizung ist derzeit dauerhaft eine Temperatur von 23° eingestellt. Soll ich diese Temperatur ändern oder soll ich die Heizkurve direkt anpassen? Und wenn ja...wie genau bzw. auf welche Werte?
Eine Verständnisfrage habe ich noch: angenommen ich möchte im Bad die 23°C erreichen, muss dann die Heizung generell auf 23° betrieben werden? Ich möchte z.B. im Wohnzimmer "nur" 22°C haben und in den Schlafräumen reichen mir z.B. auch 20°C völlig aus. Diese Regulierung dürfte bzw. sollte dann ja über die Stellantriebe laufen, oder? Möglicherweise habe ich hier Verständnisschwierigkeiten bzgl. der Zusammenhänge.

Eine weitere Verständnisfrage noch: ich habe mal ein Bild meines Heizkreisverteilers OG angehangen. Alle Ventile sind zu 100 % geöffnet. Jetzt kann ich an den Schaugläsern ablesen, dass in fast jedem Raum der gleiche Durchfluss stattfindet. Das ist doch nicht richtig, oder? Theoretisch sollten doch die im Protokoll angegebenen und vermeintlich eingestellten Durchflussmengen vorhanden sein, oder? Möglicherweise habe ich hier auch einen Denkfehler...wäre für eine Aufklärung sehr dankbar.
 

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KarlZei

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Eine hydraulisch korrekt abgeglichene Anlage braucht bei korrekt eingestellter Heizkurve gar keine Stellantriebe, Einzelraumregelungen, Thermostate usw.. Es stellt sich in allen Räumen automatisch die gewünschte Temperatur ein; nicht mehr und nicht weniger. Diese Anlage läuft dann bestmöglich effizient.
Sobald man Stellantriebe braucht, um die Temperatur nicht zu hoch werden zu lassen, wird letztendlich Energie verschwendet, weil die Heizung mehr Wärme erzeugt als die Räume benötigen. Die Stellantriebe vernichten vereinfacht also nur bereitgestellte Wärme. Fremdeinflüsse mit Einfluss auf die Raumtemperatur wie Sonneneinstrahlung, viele Menschen im Raum, lasse ich mal außen vor.

Man kann natürlich bei Bedarf die Temperatur in einzelnen Räumen temporär per Stellantrieb runterregeln. Wenn die Temperatur in einem Raum aber dauerhaft niedriger sein soll, sollte das über den hydraulischen Abgleich gemacht werden. Sollen alle Räume, z.B. während einer Nachtabsenkung, kühler sein, dann macht man das immer über die Heizungsregelung. Würde man es über die Stellantriebe machen, würde man Energie verschwenden und die Heizung würde zudem schlecht laufen.

Eine Verständnisfrage habe ich noch: angenommen ich möchte im Bad die 23°C erreichen, muss dann die Heizung generell auf 23° betrieben werden? Ich möchte z.B. im Wohnzimmer "nur" 22°C haben und in den Schlafräumen reichen mir z.B. auch 20°C völlig aus. Diese Regulierung dürfte bzw. sollte dann ja über die Stellantriebe laufen, oder?
Eben nicht. Die Heizung müsste wärmer laufen als erforderlich. Nur um einen Raum auf diese Art wärmer zu bekommen, müssten alle anderen Räume mit mehr Wärme versorgt werden und müssten die Stellantriebe in diesen Räumen (weiter) schließen und würden dadurch Energie verschwenden. Um das Bad wärmer zu bekommen, braucht es über den hydraulischen Abgleich mehr Heizungswasser-Durchfluss. Mehr Durchfluss = mehr Wärme. Allerdings muss die Heizfläche dafür hinreichend dimensioniert sein. Ist sie zu klein, wird man das Bad nicht so einfach warm genug bekommen.

An der Heizung ist derzeit dauerhaft eine Temperatur von 23° eingestellt. Soll ich diese Temperatur ändern oder soll ich die Heizkurve direkt anpassen?
Wenn nicht gleichzeitig die Heizung an einen Raumthermostaten mit Raumtemperaturerfassung und -beeinflussung angeschlossen ist, dann ist das nur ein fiktiver Wert, der letztlich nur einer Einstellung der Heizkurve dient. Ohne das Raumthermostat weiß die Heizung ja nicht, wie warm es tatsächlich in den Räumen ist.
Konkret verschiebt der Wert die Heizkurve parallel, hebt oder senkt vereinfacht das Niveau. Unabhängig davon muss aber auch die Neigung der Heizkurve eingestellt werden.

Egal, wie man es betrachtet, es läuft immer auf den guten hydraulischen Abgleich als Grundlage für einen möglichst effizienten Betrieb der Heizung hinaus.
 

AnsgarB.

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Hallo KarlZei,

Eine hydraulisch korrekt abgeglichene Anlage braucht bei korrekt eingestellter Heizkurve gar keine Stellantriebe, Einzelraumregelungen, Thermostate usw.. Es stellt sich in allen Räumen automatisch die gewünschte Temperatur ein; nicht mehr und nicht weniger.
Das habe ich soweit verstanden. Jetzt ist nur die Frage: wie komme ich da hin?

Eben nicht. Die Heizung müsste wärmer laufen als erforderlich. Nur um einen Raum auf diese Art wärmer zu bekommen, müssten alle anderen Räume mit mehr Wärme versorgt werden und müssten die Stellantriebe in diesen Räumen (weiter) schließen und würden dadurch Energie verschwenden. Um das Bad wärmer zu bekommen, braucht es über den hydraulischen Abgleich mehr Heizungswasser-Durchfluss. Mehr Durchfluss = mehr Wärme. Allerdings muss die Heizfläche dafür hinreichend dimensioniert sein. Ist sie zu klein, wird man das Bad nicht so einfach warm genug bekommen.
Ok, das habe ich auch verstanden. Ist an den eingestellten Daten denn zu erkennen, ob die Heizfläche im Bad z.B. den entsprechenden Dimensionen entspricht oder funktioniert das in meinem Fall nur nach dem Try & Error Prinzip?

Wenn nicht gleichzeitig die Heizung an einen Raumthermostaten mit Raumtemperaturerfassung und -beeinflussung angeschlossen ist, dann ist das nur ein fiktiver Wert, der letztlich nur einer Einstellung der Heizkurve dient. Ohne das Raumthermostat weiß die Heizung ja nicht, wie warm es tatsächlich in den Räumen ist.
Konkret verschiebt der Wert die Heizkurve parallel, hebt oder senkt vereinfacht das Niveau. Unabhängig davon muss aber auch die Neigung der Heizkurve eingestellt werden.
Ok. Nein, an die Heizungsanlage ist kein Raumfühler in dem Sinne angeschlossen.

Egal, wie man es betrachtet, es läuft immer auf den guten hydraulischen Abgleich als Grundlage für einen möglichst effizienten Betrieb der Heizung hinaus.
Ist es möglich, dass ich diesen selber vornehme und wenn ja... ist es möglich, mir das zu erklären wie das in meinem Beispiel genau funktioniert?
 

KarlZei

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Ja, kann man selbst machen und sollte man wohl auch, weil man dafür viel Zeit und Lust braucht. Dafür kann man keinen Heizungsbauer bezahlen.
Warum viel Zeit und Lust? Du musst immer wieder kleinere Änderungen vornehmen und lange warten, bis die sich auswirken und bewertet werden können. Es kann passieren, dass Änderungen wieder rückgängig gemacht werden müssen und an anderen Schrauben gedreht werden muss. Und dabei muss man immer im Kopf haben, dass die Änderungen in einem Raum sich auch immer auf andere Räume auswirken können.

Das Prinzip ist eigentlich recht einfach bei solch einem FBH-Setup. Wichtig ist, dass es schon kälter ist (unter 10°C, je kälter desto besser, gleichbleibende Temperatur gewünscht) und es wenig Fremdeinfluss durch viel Sonneneinstrahlung gibt. Nach jeder Änderung notieren, was man geändert hat, und ausreichend lange abwarten; bei FBH würde ich einen Tag warten. Und natürlich braucht man etwas, um die Raumtemperaturen zu messen.

Prinzip:
Alle Heizflächen komplett auf, Heizkurze langsam runterstellen, bis der erste Raum nicht mehr warm genug wird, also die Wunschtemperatur nicht mehr erreicht wird. Dann die Heizkurze ein kleines Stück wieder hoch. Raum muss wieder warm werden.
Bei Räumen, die zu warm werden, den Durchfluss leicht drosseln. Einer nach dem anderen und abhängig von den Auswirkungen wieder überprüfen. Du wirst schnell ein Gefühl dafür entwickeln.

Das größte Problem ist, dass das Bad nicht warm genug wird. Man müsste also zunächst prüfen, ob man die Temperatur höher bekommt, ohne die Heizung hochzuregeln. Dazu würde ich einfach mal den Durchfluss durch alle anderen Heizflächen im Heizkreis proportional um wenige Prozent drosseln.
 

AnsgarB.

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Ja, kann man selbst machen und sollte man wohl auch, weil man dafür viel Zeit und Lust braucht. Dafür kann man keinen Heizungsbauer bezahlen.
Warum viel Zeit und Lust? Du musst immer wieder kleinere Änderungen vornehmen und lange warten, bis die sich auswirken und bewertet werden können. Es kann passieren, dass Änderungen wieder rückgängig gemacht werden müssen und an anderen Schrauben gedreht werden muss. Und dabei muss man immer im Kopf haben, dass die Änderungen in einem Raum sich auch immer auf andere Räume auswirken können.
Nun, die Zeit und Muße werde ich mir definitiv nehmen. Es ist schließlich mein Haus, mein Geld und mein Komfort. Dafür tue ich selbstverständlich alles, was nötig ist, um das zu optimieren. Manchmal kommt man nur mangels (Fach-)Wissen nicht weiter ;-) Ich bin nicht der Typ, der irgendwas auf "Standard" stehen lässt, sondern ich möchte alles optimieren was möglich ist.

Das Prinzip ist eigentlich recht einfach bei solch einem FBH-Setup. Wichtig ist, dass es schon kälter ist (unter 10°C, je kälter desto besser, gleichbleibende Temperatur gewünscht) und es wenig Fremdeinfluss durch viel Sonneneinstrahlung gibt. Nach jeder Änderung notieren, was man geändert hat, und ausreichend lange abwarten; bei FBH würde ich einen Tag warten. Und natürlich braucht man etwas, um die Raumtemperaturen zu messen.

Prinzip:
Alle Heizflächen komplett auf, Heizkurze langsam runterstellen, bis der erste Raum nicht mehr warm genug wird, also die Wunschtemperatur nicht mehr erreicht wird. Dann die Heizkurze ein kleines Stück wieder hoch. Raum muss wieder warm werden.
Bei Räumen, die zu warm werden, den Durchfluss leicht drosseln. Einer nach dem anderen und abhängig von den Auswirkungen wieder überprüfen. Du wirst schnell ein Gefühl dafür entwickeln.
Ok, das Prinzip habe ich soweit erstmal verstanden.

Jetzt stellen sich mir in diesem Zusammenhang trotzdem ein paar Fragen. Zunächst einmal möchte ich noch auf das eingehen, was ich oben angesprochen habe. Ich hatte heute die Heizungspumpe mal bei 100% laufen gehabt. Währenddessen habe ich mir die Heizkreisverteiler angeschaut und dabei festgestellt, dass fast keines der Schaugläser die Durchflussmenge anzeigt, welche auf meinem Datenblatt zumindest seitens des HB eingestellt worden sein sollte. Um das nochmal zu kontrollieren habe ich bei einem Ventil versucht, den Durchfluss zu ändern. Hierbei konnte ich das Ventil so weit aufdrehen wie ich wollte...mehr als 1 l/h (im Beispiel oben) war nicht herauszuholen. Bei dem Heizkreisverteiler im EG sieht die Sache etwas anders aus. Hier werden alle Werte erreicht, sind aber auch an der Grenze. Würde ich mehr einstellen wollen, so reicht der Durchfluss nicht aus. Als Stellschraube hatte ich hier mal die Pumpenkennfelder 1-4 und "Leistungsgesteuert" ausprobiert. Hierbei habe ich festgestellt, dass einzig auf Stufe 4 der Durchfluss im EG annähernd erreicht wird, wie er (lt. Datenblatt) sein soll. Jetzt frage ich mich natürlich, warum das so ist. Kann die Heizungspumpe unterdimensioniert sein?

Als nächstes wollte ich fragen, ob du mir einigermaßen vernünftige Ausgangswerte für die Einstellung des CW 400 empfehlen kannst, von denen aus ich den hydraulischen Abgleich starte (Stichwort Pumpenkennfeld, etc.) Ich hatte heut morgen ja bereits damit begonnen, alle Stellventile auf 100% zu stellen. Mittlerweile ist es in fast allen Räumen deutlich zu warm (ca. 1-2 ° zu warm).
 

KarlZei

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Kann die Heizungspumpe unterdimensioniert sein?
Das könnte schon sein. Aber wie sieht denn die Hydraulik der Anlage aus? Hängen die Heizkreise direkt an der Therme? Gibt es eine Hydraulische Weiche, Mischer, externe Pumpen, Verteiler oder so? Auf den Bildern kann ich nicht viel erkennen.

Und sorry, CW 400 ist nicht wirklich meine Baustelle. Hier im Forum gibt es aber einige, die sich damit gut auskennen. Und zur Not müssen die Installationsanleitungen herhalten.
 

AnsgarB.

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Das könnte schon sein. Aber wie sieht denn die Hydraulik der Anlage aus? Hängen die Heizkreise direkt an der Therme? Gibt es eine Hydraulische Weiche, Mischer, externe Pumpen, Verteiler oder so? Auf den Bildern kann ich nicht viel erkennen.
also soweit ich das weiß, hängen die Heizkreise direkt an der Therme, ohne Mischer, Weiche etc. Kann das aber ggf. nochmal mit ein paar Fotos dokumentieren.


Und sorry, CW 400 ist nicht wirklich meine Baustelle. Hier im Forum gibt es aber einige, die sich damit gut auskennen. Und zur Not müssen die Installationsanleitungen herhalten.
das hätte ich vielleicht etwas genauer sagen sollen: ich meinte natürlich generell die Werte. Wie ich diese ändere und einstelle weiß ich ganz grob. Ich meinte eher grobe Vorgaben, die für eine FB Heizung generell „gut“ passen, um sich dann später an die optimalen Werte im hydraulischen Abgleich anzunähern. Mit einer VL Temp von 70 Grad zB brauche ich bei einer FB Heizung ja nicht starten 😉
 

KarlZei

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also soweit ich das weiß, hängen die Heizkreise direkt an der Therme, ohne Mischer, Weiche etc. Kann das aber ggf. nochmal mit ein paar Fotos dokumentieren.
Naja, auf den Bildern waren die Teile nicht zusehen. Und der Hinweis "Fühler hydr. Weiche: nein" passt dann auch. Und wenn das alles an 'Zubehör' ist, scheint auch ein Schlamm-/Magnetitabscheider zu fehlen.
Wenn tatsächlich nur die interne Pumpe genutzt wird, dann ist das eigentlich für die Füße. Die kann eine so große FBH nicht vernünftig bedienen. Da müsste eine hydraulische Weiche (oder Systemtrennung) dran und dahinter u.a. eine externe Pumpe mit hinreichender Fördermenge/-höhe.
Auf der anderen Seite, wenn es warm wird ...

ich meinte natürlich generell die Werte.
Ich kenne mich mit Junkers-Heizkurven nicht so aus. Aber von den Zahlen her (20/45) ist die zu hoch und auch zu steil. Bei einem recht neuen Haus sollte man bei Auslegungstemperatur weit unter 40°C liegen und damit auch eine flache Heizkurve haben.
 

AnsgarB.

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Wenn tatsächlich nur die interne Pumpe genutzt wird, dann ist das eigentlich für die Füße. Die kann eine so große FBH nicht vernünftig bedienen. Da müsste eine hydraulische Weiche (oder Systemtrennung) dran und dahinter u.a. eine externe Pumpe mit hinreichender Fördermenge/-höhe.
Auf der anderen Seite, wenn es warm wird ...
Ich hatte sowas schon befürchtet. Ich habe im Anhang mal das Pumpenkennfeld eingefügt. Vielleicht lässt sich anhand dessen ja noch etwas sagen.

Ich kenne mich mit Junkers-Heizkurven nicht so aus. Aber von den Zahlen her (20/45) ist die zu hoch und auch zu steil. Bei einem recht neuen Haus sollte man bei Auslegungstemperatur weit unter 40°C liegen und damit auch eine flache Heizkurve haben.
Ich habe gestern abend nun zunächst mal alle Durchflussregler geöffnet. Alle Stellventile sind ebenfalls geöffnet.
Die Heizungseinstellungen habe ich den nachfolgenden Werten geändert:

Min. Außentemperatur: -10 (aus einer Klimatabelle entnommen)
Regelungsart: Außentemperaturgeführt
Auslegungstemp: 30°C
Max. Vorlauf: 35° C

Das Pumpenkennfeld ist nach wie vor Delta-4. Ob das nun wirklich so "günstig" ist, weiß ich nicht.
 

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KarlZei

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Ich hatte sowas schon befürchtet. Ich habe im Anhang mal das Pumpenkennfeld eingefügt. Vielleicht lässt sich anhand dessen ja noch etwas sagen.
Nun ja, gemäß Berechnung des hydraulischen Abgleichs muss die Pumpe ca. 1.500l/h bei ca. 500mbar (5m) liefern können. Kann sie aber nicht. Wenn tatsächlich nur die interne Pumpe vorhanden ist, dann wurde also eine Heizungsanlage verbaut, die theoretisch nicht funktionieren kann. In der Praxis funktioniert sie aber gerade so. Immerhin und irgendwie sogar faszinierend, weil wir ja von 175m² reden. Hmm.

Ich würde die Pumpenleistung lassen oder ggf. etwas erhöhen und dann einfach mit dem Abgleich anfangen und schauen, wo das endet. Hilft ja nichts.
 

AnsgarB.

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Ich würde die Pumpenleistung lassen oder ggf. etwas erhöhen und dann einfach mit dem Abgleich anfangen und schauen, wo das endet. Hilft ja nichts.
Erhöhen geht nicht mehr. Steht schon auf Delta-4, damit fährt die Pumpe immer mit 96-100 %

Zwischenstand: Nachdem ich gestern abend die aus dem vorigen Post genannten Werte eingestellt habe, ist es immer noch überall warm / zu warm. Man merkt aber ein deutliches "Wärmegefälle" zwischen dem EG und dem OG, was dann ja vermutlich auch der zu niedrig dimensionierten Pumpenleistung geschuldet sein könnte, oder? Ich werde erstmal 1-2 Tage beobachten und auch alle Raumtemperaturen mitloggen.
 

KarlZei

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Erhöhen geht nicht mehr. Steht schon auf Delta-4, damit fährt die Pumpe immer mit 96-100 %
Ok, sorry, dachte, dass Delta-4 noch nicht das Maximum ist. Dann würde ich im Verlauf aber auch mal testweise die Pumpe runterregeln, um da eine Grenze zu finden. Auch eine HE-Pumpe zieht bei hoher Leistung noch viel Strom.

Man merkt aber ein deutliches "Wärmegefälle" zwischen dem EG und dem OG, was dann ja vermutlich auch der zu niedrig dimensionierten Pumpenleistung geschuldet sein könnte, oder?
Das ist eigentlich auch mit eine Sache des Hydraulischen Abgleichs. Es kommt oben halt weniger an, weil unten (noch) zu viel gebraucht wird. Wenn es nicht mehr für beide gleichermaßen reicht, ist es natürlich eine Sache der Pumpe.
 

AnsgarB.

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Ok, was schlägst du denn zunächst vor, mit welchen Parametern ich arbeiten sollte? Die Pumpe zunächst auf St. 2 oder 3 runterregeln und dann gucken wie sich die Temperaturen verhalten? Es macht ja eigentlich keinen Sinn, zunächst die Durchflussmengen einzustellen und dann nochmal die Pumpe runterzuregeln, oder?

Hier nochmal einige detailliertere Bilder. Vielleicht ist da ja etwas mehr zu erkennen.
 

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AnsgarB.

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Ich muss nochmal ne Frage stellen, die mich beschäftigt. In den Einstellungen der Therme ist bei Mindestleistung 3,4kw hinterlegt. Dieser Wert ist nicht weiter runter zu schrauben? Warum ist das so? Laut technischer Daten sollten hier doch etwa 2,1 kw einstellbar sein. In der CW400 ist die Mindestleistung des Brenners abzulesen. Diese liegt bei 23%. Ist aber in der CW400 auch nicht änderbar.

Zudem bin ich auf einen ganz interessanten Beitrag gestoßen, bei dem die Ausgangssituation eine ähnliche ist wie bei mir. Hier wurde die Heizung auf Rücklaufsteuerung "umgebaut" durch einen zusätzlichen Fühler. Was ist davon zu halten?
Ich hoffe, es ist erlaubt den Link hier einzufügen

Therme Ruecklaufgeführt regeln
 
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