Hydraulischer Abgleich überhaupt noch zeitgemäß?

Diskutiere Hydraulischer Abgleich überhaupt noch zeitgemäß? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Wenn sie sparsam ist, ist mir das Schnuppe. Schimpft sich ja Hocheffizienzpumpe.

rst

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Wenn sie sparsam ist, ist mir das Schnuppe.
Schimpft sich ja Hocheffizienzpumpe.
 

Lp3g

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Das ist ja nicht der Punkt, ob man andere Stromfresser in der Wohnung hat. Aber wenn die gleiche Förderleistung auch mit einem Bruchteil an Strom erbracht werden kann, und diese Technik gibt es seit mindestens 10 Jahren, leuchtet mir das nicht ein. Gleiches gilt für die dargelegten Stromkosten, in meiner Region zahlt man pro kWh Strom derzeit mindestens 0,32 €. Bei 0,75 kWh pro Tag wären das 0,24 € pro Tag oder 7,20 € im Monat oder 28,80 € in vier Monaten. Wobei unklar bleibt, wie eine Umwälzpumpe im Winter nur 10 statt 24 h in Betrieb sein kann.
Erstens hat man eine Nachtabsenkung und zweitens läuft die Pumpe nur, wenn der Brenner läuft. Da dieser mehr Wärme erzeugt als Abnahme da ist, geht die Therme eben nach 20 Minuten in die Brennersperre.

Bei mir läuft die Max. 10 Stunden an einem Wochentag. 750Watt pro Tag *31 / 1000 = ca 23,25 kWh * 0,25€. Ca. 6€ im Monat. Da aber Strom in 12 Raten gezahlt wird und ich erstmal 4 Monate mit der großen Heizungszeit angesetzt habe. Kommst du verteilt grob auf 2€ Strom im Monat nur für die Pumpe. Dazu muss sie mit 75 Watt laufen.

75 * 0,53% = 40 Watt
40*10 = 400Watt am Tag * 365,25 = ca 145 kWh

145 * 0,258€ = 37€ im Jahr, wenn die Pumpe mit 53% 24/7 läuft.

Was kostet so eine 4 Watt Pumpe + Einbau?
 
Andreas1956

Andreas1956

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Dann ist Dein Heizgerät offenbar anders angelegt, bei uns läuft die Umwälzpumpe in der Heizperiode rund um die Uhr, da auch rund um die Uhr geheizt wird. Anderenfalls würde das Haus nachts ja auskühlen, was bei einem Massivhaus nicht sinnvoll ist.

Diese Hocheffizienzpumpen kann man zu sehr unterschiedlichen Preisen erwerben, meine habe ich übers Internet gekauft. Eine Grundfos Alpha 2 in der Größe 25-40 kann man ab etwa 140 € rechnen (eBay Privatverkäufer), die (selten notwendige) 25-60 liegt kaum darüber. Vom Pumpengehäuse und Motor her sind übrigens die Grundfos Alpha 2 und die Biral PrimAX 25-4 RED bzw. Biral PrimAX 25-6 RED identisch, wie es aussieht, kommen die Teile sämtlich von Grundfos aus Dänemark. Die Elektronik und Bedienung ist etwas abweichend, unter anderem fehlt bei der Biral die AutoAdapt-Funktion, die sich aber in der Praxis oft verstolpert und dann die Pumpe grundlos volle Kanne rennen läßt. Daher nehme ich nur noch die von Biral, zumal dort die besseren Dichtungen beiliegen und die Pumpen dort weniger kosten. Zum Einbau kann ich nichts sagen, ich baue meine selbst ein, wobei sie bei mir außerhalb des Heizgerätes an der Wand hängt, was die Arbeit erleichtert.
 

Lp3g

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Bei einer Gastherme ohne Wasserspeicher sitzt diese im Gerät.

Meine Pumpe mit 53% / 40 Watt /10 Stunden am Tag = 37€ im Jahr Stromverbrauch.

Deine Pumpe mit 14 Watt und 10 Stunden 365 Tage: 14€

Ergo spare ich 23€ Strom im Jahr. Wenn ich die 150€ nehme + 150€ Einbau. Sind 300€ / 23 = etwas über 13 Jahre. Dann sind wir bei 0 0.

Stellt sich die frage, kann ich so eine Moderne Pumpe in eine Gastherme einbauen?
 

rst

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Wenn ich mir den Einbau bei meinem Kessel so ansehe, kommen mir da Zweifel.
Das ist so eng und die Steuerung wird ja im Hauptmodul vorgegeben.
 

Lp3g

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Bauartzulassung ? = kein Versicherungsschutz mehr !
Das ist das eine, das andere ist die Garantie. Es war nur die Frage, ob dies überhaupt möglich ist. Vermutlich dank der Steuerung nein. 53% der Pumpe ist auf die Leistung bezogen, ca. 40Watt. Die Leistung der Therme ist mit max. 90Watt angegeben.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Deine Pumpe mit 14 Watt und 10 Stunden 365 Tage: 14€
Meine Pumpe erreicht die genannten 14 W nur selten, noch dazu für ein freistehendes Einfamilienhaus mit rund 200 m² beheizter Fläche und drei beheizten Etagen. Den Durchschnittsverbrauch der Pumpe bei uns kann man mit etwa 8 W beziffern, in kleineren Häusern oder gar Wohnungen wird der Verbrauch wohl eher bei 5 W liegen, sofern die Pumpe sich über Differenz- oder Proportionaldruck selbst regeln darf. Wenn sich das Ding in einer Therme aber unselbständig verhält oder gar nicht einbaubar ist, ist es müßig sich darüber Gedanken zu machen. Mein Heizkesseltyp macht weder einer integrierten noch einer externen Umwälzpumpe "Vorschriften", er gibt ihnen Strom oder nicht, für den Rest ist die Pumpe verantwortlich.
 

rst

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Auf was beziehen sich die 15%? Drehzahl, Volumenstrom?
Bezieht sich auf Pumpendrehzahl. Volumenstrom 8,75 L/Min
Gebläse Ist - Soll kann ich mir anzeigen lassen, Pumpe leider nicht.
Kontrolle nachts ist sinnlos, weil dann auch Gebläse aus ist, nicht nur die Pumpe,
Demzufolge Stromverbrauch messen per Netzkabel nicht sinnvoll.

Fakt ist mein alter Brenner verbrauchte inklusive externer Pumpe 11 Watt.
Der Brennwert dagegen 37-40. Strom sparen geht anders.
 
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gesbb

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Wo liegt mein Denkfehler, oder ist der hydraulische Abgleich ein Relikt aus alter Zeit, das sich hartnäckig gehalten hat, aber in modernisierten oder modernen Anlagen ohne Relevanz ist?
Der Hydraulische Abgleich (HA) ist das "Salz bzw. Gewürz in der Suppe". Wer Anderes behauptet, hat von der Materie überhaupt keine Ahnung!
Man stelle sich folgende Situation vor.
90% der ERR haben abgekniffen, weil die Raumsolltemperaturen erreicht wurden. Nur wegen 10% verbeibenden Heizbedarfs hämmert der Wärmeerzeuger mit voller Leistung auf das System ein. Schlimmer geht nimmer! Die hierdurch deutlich überhöhten Verbrauchskosten bzw. CO2 Emissionen möchte ich daher eher nicht wissen! ;)
 
Andreas1956

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90% der ERR haben abgekniffen, weil die Raumsolltemperaturen erreicht wurden. Nur wegen 10% verbeibenden Heizbedarfs hämmert der Wärmeerzeuger mit voller Leistung auf das System ein.
Tut er das?

Ein Heizkessel der NICHT modulieren kann sondern taktet, kennt nur Brennen und Nichtbrennen. Bei dem Einen braucht er Gas, bei dem anderen gar kein Gas. Was ist dabei nun als "volle Leistung" zu verstehen, die auf das System "einhämmert"? Der Kessel heizt nicht höher, nur weil das System weniger Wärme abnimmt. Die einzige Folge ist, die Zeiten in denen er nicht brennt werden länger, die Zeiten in denen er brennt auf die Stunde bezogen kürzer.

Frage 1: Wie kann das zu erhöhten Verbrauchskosten führen?

Frage 2: Wie kann es technisch eine Verbrauchsminderung herbeiführen, wenn der Durchfluß in kesselnahen Heizkörpern anstatt durch das Thermostat durch eine Drosselung am voreinstellbaren Ventil reduziert wird? In jedem Falle wird er reduziert, und zwar annehmbar auf das gleiche Maß, da man sowohl Thermostat wie auch die Voreinstellung jeweils so einstellen wird, daß der Raum die gewünschte Temperatur erreicht. Am Zusammenhang zwischen Durchflußmenge und Wärmeleistung des Heizkörpers ist ebenso wenig zu rütteln, wie am Zusammenhang zwischen Wärmeleistung des Heizkörpers und dem Wärmebedarf des Raumes.
 

Lp3g

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Optimal ist eben ein Abgleich ohne Thermostat am Heizkörper. Wenn alles eingestellt ist, wird jeder Raum gleich warm. Die Anpassung an die Kälte erfolgt nur mit einer Anhebung der VLT. Dazu geht der Brenner an und bleibt bis zur Nachtabsenkung an und tuckert eben mit minimal Leistung vor sich hin.
 
Andreas1956

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Mir ist nach wie vor nicht klar, warum sich Voreinstellung / hydraulischer Abgleich und Regelung durch die Heizkörperthermostate unterschiedlich auf den Energieverbrauch auswirken sollen.

Beim hydraulischen Abgleich erfolgt eine Abstimmung der Heizleistung eines Heizkörpers auf den Raum seiner Montage durch Einstellung der Durchflußmenge auf den tatsächlichen Wärmebedarf dieses Raumes. Das geschieht dann Raum für Raum im gesamten Haus. Und doch ist das kein Hexenwerk, sondern schlicht ein Drosseln des Durchflusses bei eher zu leistungsfähigen Heizkörpern (sei es wegen der Nähe zum Wärmeerzeuger, sei es wegen reichlich dimensionierter Heizkörper). Das eine Drosselung die Anlage ausgewogener macht, leuchtet mir ein. Da aber auch die Heizkörperthermostate eine solche Drosselung vornehmen, wird auch ohne hydraulischen Abgleich jedenfalls in meinem Haus kein Zimmer wärmer als ich das möchte.

An den Problem im Arbeitszimmer ändert das gar nichts, da dort schlichtweg zu wenig Heizkörperleistung für die Heizlast des Raumes installiert wurde. Das liegt aber nicht daran, daß andere Heizkörper dem Arbeitszimmerheizkörper die Wärme klauen würden, denn wenn die von ihren Thermostaten auf das gewünschte Maß gedrosselt werden, sind sie gedrosselt. Die Summe aller Heizkörper im Haus gibt die Wärme ab, die benötigt wird und die gewollt ist. Kein Grad mehr, nicht mal ein halbes. Was könnte da ein hydraulischer Abgleich verbessern? Er kann jedenfalls den Heizkörper im Arbeitszimmer nicht dazu bringen bei beispielsweise 55° Kesseltemperatur seine volle Wärmeleistung zu entfalten, wenn die technisch nun mal erst bei 70°C oder mehr erreicht wird.

Ich werde den Heizkörper im Arbeitszimmer (1100 x 600 x 22) durch einen Stelrad Novello Eco 1100 x 600 x 33 ersetzen lassen, dafür ist das Geld nach jedenfalls meiner Überzeugung mit Sicherheit besser angelegt, als für den Abgleichhokuspokus und Energie spart das auch noch.
 

Lp3g

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Bedenke das die HK, welche der Pumpe am nächsten sind, den meisten Druck bekommen. Je weiter weg, desto weniger. Vom Prinzip stellst du mit dem Abgleich auch sicher das die ersten HK weniger Wasser bekommen und die hinteren mehr. Damit wird auch die RLT eingestellt. Bei den nahen HK pumpt die Pumpe sehr schnell das warme Wasser oben rein unten raus. Somit ist die RLT von allen HK total unterschiedlich. Vermutlich auch zu warm, somit fehlt dir die Spreitzung und der Brenner geht in die Sperre, weil die RLT viel zu hoch ist.

Nehm eine Strecke von 1000km. 2 Baugleiche Autos.

Auto 1 wird langsam warm gefahren und fährt die Strecke in 10 Stunden mit ca. 100km/h pro Stunde. Mit 6L je 100km. Nacht 60L

Auto 2, gleich Vollgas mit 1 Stunde 200km/h und 1 Stunde pause und wieder von vorne. Auto kommt nach 10 Stunden an. Hat mit den Pausen den gleichen Schnitt. Nur brauch das Auto nun 10L auf 100km. Kommen wird auf 100L Verbrauch.

40L mehr, für die gleiche Streche und Zeit. Nur das der Motor beim Auto 2 paar mal abkühlt und kalt Vollgas bekommt. Sowas mag der Motor nicht.

So ist es mit der Heizung. Hier sind die Pausen die Sperrzeiten des Brenners. Version 1 fühlt sich angenehm warm an. Version 2 ist warm / kalt / warm etc.
 

rst

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Energie spart ein HK-Wechsel zum größeren ganz bestimmt nicht.
Nochmal, Thermostate bremsen nur die Leistungsabgabe, aber nicht den Verbrauch.
Ich hätte erst mal gar keinen HK gewechselt, sondern zunächst selbst - ist kein Hexenwerk nur zeitaufwendig,
falls am Thermostat keine Einstellmöglichkeit und die Rücklaufventile verwendet werden müssen,
den Abgleich gemacht und danach gesehen, ob der HK vielleicht doch ausreicht und nur auf Grund schlechter Verteilung weniger Bums bekommt.
Gleichzeitig mal täglich den Verbrauch abgelesen, vor während und nach Abgleich.
Da erscheint ganz gewiß ein Hokuspokus beim Verbrauch.
Aber jeder kann natürlich auch seine Kohle nach Belieben zum Fenster rauswerfen.
 
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Lp3g

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Mir ist nach wie vor nicht klar, warum sich Voreinstellung / hydraulischer Abgleich und Regelung durch die Heizkörperthermostate unterschiedlich auf den Energieverbrauch auswirken sollen.

Beim hydraulischen Abgleich erfolgt eine Abstimmung der Heizleistung eines Heizkörpers auf den Raum seiner Montage durch Einstellung der Durchflußmenge auf den tatsächlichen Wärmebedarf dieses Raumes. Das geschieht dann Raum für Raum im gesamten Haus. Und doch ist das kein Hexenwerk, sondern schlicht ein Drosseln des Durchflusses bei eher zu leistungsfähigen Heizkörpern (sei es wegen der Nähe zum Wärmeerzeuger, sei es wegen reichlich dimensionierter Heizkörper). Das eine Drosselung die Anlage ausgewogener macht, leuchtet mir ein. Da aber auch die Heizkörperthermostate eine solche Drosselung vornehmen, wird auch ohne hydraulischen Abgleich jedenfalls in meinem Haus kein Zimmer wärmer als ich das möchte.

An den Problem im Arbeitszimmer ändert das gar nichts, da dort schlichtweg zu wenig Heizkörperleistung für die Heizlast des Raumes installiert wurde. Das liegt aber nicht daran, daß andere Heizkörper dem Arbeitszimmerheizkörper die Wärme klauen würden, denn wenn die von ihren Thermostaten auf das gewünschte Maß gedrosselt werden, sind sie gedrosselt. Die Summe aller Heizkörper im Haus gibt die Wärme ab, die benötigt wird und die gewollt ist. Kein Grad mehr, nicht mal ein halbes. Was könnte da ein hydraulischer Abgleich verbessern? Er kann jedenfalls den Heizkörper im Arbeitszimmer nicht dazu bringen bei beispielsweise 55° Kesseltemperatur seine volle Wärmeleistung zu entfalten, wenn die technisch nun mal erst bei 70°C oder mehr erreicht wird.

Ich werde den Heizkörper im Arbeitszimmer (1100 x 600 x 22) durch einen Stelrad Novello Eco 1100 x 600 x 33 ersetzen lassen, dafür ist das Geld nach jedenfalls meiner Überzeugung mit Sicherheit besser angelegt, als für den Abgleichhokuspokus und Energie spart das auch noch.
Mit den Thermostaten hast du Recht. Die machen schon eine Art Abgleich. Oft werden die Räume direkt am Brenner zu erst warm. Die anderen bleiben kalt. Wenn nun die ersten Thermostate langsam zu machen, bekommen die anderen HK mehr Wärme ab und können die Räume erwärmen.

Mit dem Abgleich wird das verhindert. Das alle Räume genug Wärme bekommen und gleichmäßig schnell warm werden. Die ersten Räume brauchen dann etwas länger um warm zu werden, die hinteren werden schneller warm. Bei Raumführung, wird deine Wohnung / Haus gleichmäßig warm, ergo kann der Brenner die VLT schneller runter fahren.
 
gesbb

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Mit den Thermostaten hast du Recht. Die machen schon eine Art Abgleich. Oft werden die Räume direkt am Brenner zu erst warm. Die anderen bleiben kalt. Wenn nun die ersten Thermostate langsam zu machen, bekommen die anderen HK mehr Wärme ab und können die Räume erwärmen.
Nicht ganz korrekt! Gerade das soll durch den HA verhindert werden. ThV sollen lediglich nur beim Auftreten von Fremdwärme abkneifen. Nur hierfür sind sie eigentlich vorgesehen! Eine notwendigen HA sollen und können Sie nicht ersetzen. Einzige Ausnahme: Voreinstellbare Ventile!
Die ersten Räume brauchen dann etwas länger um warm zu werden, die hinteren werden schneller warm.
Wohl kaum. Bei einem korrekten HA werden alle Räume gleichmäßig warm!
Unterdimensionierte Heizflächen im Verhältnis zu den Raumheizlasten müssen hydraulisch überversorgt, während überdimensionierten Heizflächen im Verhältnis zu den Raumheizlasten hydraulisch gedrosselt werden müssen. Das Ganze funktioniert jedoch nur innerhalb einer gewissen, beschränkten Toleranz (Pumpenkennlinie, Rohrnetz).
 
Andreas1956

Andreas1956

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Energie spart ein HK-Wechsel zum größeren ganz bestimmt nicht.
Kennst Du das genannte Heizkörpermodell denn, um diese Aussage so treffen zu können? Der Novello ist seriell statt parallel durchströmt, wodurch die raumseitige Platte lt. Hersteller um bis zu 53% mehr Strahlungswärme in den Raum abgibt. Folge: Höheres Temperaturempfinden bei geringerer Raumtemperatur, man kann also mit weniger Watt heizen. Außerdem ist die wandseitige Platte weniger heiß als bei konventionellen Heizkörpern, wodurch sich die Wärmeverluste an die Außenwand um bis zu 8,8% reduzieren sollen, was auch plausibel erscheint.

Zu bedenken ist vorliegend auch die Tatsache, daß gegenwärtig allein wegen des einen Raumes und des dort zu schwachen Heizkörpers der Heizkessel mit höherer Temperatur gefahren werden muß, als es sonst erforderlich wäre. Ein größerer Heizkörper, noch dazu der beschriebenen Konstruktion, würde den Raum mit weniger Vorlauftemperatur erwärmen, folglich kann man den Kessel niedriger fahren. Ich meine, daß spricht durchaus für eine Energieeinsparungsmöglichkeit.

Freilich könnte man auch Räume mit unzureichenden Heizkörpern ausstatten und argumentieren, das spare Energie. Im Allgemeinen jedoch möchten die Bewohner Raumtemperaturen haben, in denen sie sich wohlfühlen. :)
 
Andreas1956

Andreas1956

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Unterdimensionierte Heizflächen im Verhältnis zu den Raumheizlasten müssen hydraulisch überversorgt
...
Und wie versorgt man unterdimensionierte Heizflächen hydraulisch über, wenn das System eine GEREGELTE Umwälzpumpe hat? Der Druck im System kann da nicht ansteigen, weil die geregelte Pumpe ggf. ihre Leistung zurückfährt. Was in hydraulisch gedrosselte Heizkörper nicht reinfließt, führt meiner Ansicht nach daher nicht anderswo zu einer hydraulischen Überversorgung, weil die Pumpe ihre bisherige Leistung reduziert und weniger fördert. Das sieht man doch sehr schön an der Verbrauchsanzeige der elektronisch geregelten Pumpe, um so mehr Heizkörper von den Thermostaten gedrosselt werden oder abgestellt sind, um so geringer die Pumpenleistung. Mein Schluß daraus ist, daß ein hydraulischer Abgleich nur im Zusammenspiel mit ungeregelten Umwälzpumpen etwas bringen kann.

Stellen wir uns einen Wasserhahn im Garten vor. Über Verteiler schließen wir daran 5 Regner an und stellen sie an. Die 5 Regner müssen sich den Wasserdruck teilen, aus allen kommt weniger Wasser heraus, als wenn nur einer angeschlossen wäre. Nun machen wir einen hydraulischen Abgleich, indem wir mal die Durchflußmenge von drei Regnern reduzieren. Logischerweise kommt aus den beiden übrigen jetzt mehr Wasser heraus, da sie mehr Druck bekommen.

Abwandlung: Wie gehen vor wie beschrieben, drehen aber auch den Wasserhahn etwas zu (Druckverringerung). Aus den beiden übrigen Regnern kommt jetzt wieder weniger Wasser, daß die anderen drei reduzierte Durchflußmengen haben hilft nicht mehr weiter, wenn am Eingang des Systems der Druck sinkt. Damit haben wir eine anschauliche Simulation der Druckreduzierung im Heizungssystem, nachdem die geregelte Pumpe die hydraulische Drosselung einiger Abnehmer (Heizkörper) erkannt und ihre Leistung / den Förderdruck reduziert hat.
 
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