Heizleistung für Wärmepumpe berechnen

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ArnoO

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Hallo zusammen,
bei uns im Haus (Bj 55, 200m², 24cm Ziegel, 8cm Mineralwolle Dämmung, Doppel isolierverglasung, Aufsparrendämmung und obere Geschossdecke gedämmt, Normaußentemperatur -8,4°) ist der alte 25kW Fröling Ölkessel kaputt.
Es muss zeitnah eine neue Heizung her. Die entscheidung fiel auf eine Sole/Wasser WP mit Tiefensonden.

Der Ölverbrauch lag bei knapp 3000l pro Jahr, Die VL Temperatur lag bei 55° Heizkörper sind Typ 22 und einzelne Säulen Heizkörper.

In Wohn- und Badezimmer sollen Fußbodenheizungen eingebaut werden. (insgesamt sind das dann etwa 45² der 200 m²).
Die restlichen HK sollen gegen größere ersetzt werden.

Kann ich die Heizleistung der aktuellen Heizkörper als Referenz nutzen? Sprich im Arbeitszimmer ist z.b ein 22er HK in 130x50cm verbaut, was bei 55/45 ja etwa 900-1000 W Heizleistung entspricht. Wenn ich das für jeden Raum mache, habe ich dann eine belastbare Heizlast, die ausreicht?
Tauschen würde ich den z.B gegen einen 260x60cm. Ich finde allerdings keine Angaben wie viel Heizleistung solche Heizkörper bei einer WP tauglichen VL Temperatur von zb 40/35 haben.

Über den Daumen gepeilt würde ich die Heizkörperfläche ich jedem Zimmer in etwa verdoppeln. Mal etwas mehr, mal etwas weniger.
Passt das oder habe ich in meiner Rechnung einen Denkfehler?

mfg
Arno
 
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Aus den heizkörpern kommste NICHT auf die Heizlast, aber aus DEM Ölverbrauch so auf ca 12kW.
 

ArnoO

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Danke für die Info. Wie kommst du auf die 12kW?

Die Frage mit den Heizkörpern bleibt allerdings. Wenn vorher ein Heizkörper mit 900W bei 55/45 für ein Zimmer ausgereicht hat, wie groß muss er dann sein um bei 40/30 das Zimmer ausreichend zu heizen? Oder lässt sich das so pauschal nicht beantworten?

Gruß
Arno
 
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24cm Ziegel, 8cm Mineralwolle Dämmung,
Diese Dämmung ist etwas unzureichend.
Aufsparrendämmung und obere Geschossdecke gedämmt,
Diffusionsdicht?
Oder ist die Dampfsperre an einigen Stellen fehlerhaft?
Über den Daumen gepeilt würde ich die Heizkörperfläche ich jedem Zimmer in etwa verdoppeln.
Das reicht nicht.
Du musst die Heizkörper so auslegen, daß die die notwendige Heizleistung im Auslegungsfall bei unter 40° bringen.
Aufsparrendämmung und obere Geschossdecke gedämmt,
 
Dr Schorni

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Wie kommst du auf die 12kW?
Formel ist "Jahresverbrauch 30 000kWh / 2500 Jahres-Soll-Brennerbetriebsstunden h = 12 kW"
Wenn vorher ein Heizkörper mit 900W bei 55/45 für ein Zimmer ausgereicht hat, wie groß muss er dann sein um bei 40/30 das Zimmer ausreichend zu heizen?
Eine WP sollte mit nur 5-7K Spreizung gefahren werden, also hier bei 40VL mit ca 34 RL. Damit ist der Faktor ca 2,0 .
 

ArnoO

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8cm Dämmung sind nicht viel, ich weiß. Das ist aber nun so und es wäre irrational das jetzt neu zu machen.

Zu der Diffusionsdichtigkeit kann ich gerade wenig sagen. Die geschossdecken Dämmung ist jedenfalls mindestens 30 Jahre Alt und an einigen Stellen „löchrig“. Die aufspartendämmung kam inklusive Dacheindeckung vor 20 Jahren neu. Laut Auskunft diverser Handwerker, die im Laufe der Zeit hier waren ist die auch „sehr gut“. Was auch immer diese schwammige Aussage bedeuten mag.

Und genau für die Auslegung der neuen Heizkörper wäre es ja sehr wichtig zu wissen wie deren Heizleistung bei „40/34“ ist. Das wird in den Datenblättern der Heizkörper ja nicht angegeben. Irgendwo hatte ich mal her, dass von 55/45 zu 40/30 der Faktor etwa 2 ist, was meine geplanten Verdoppelung ja in etwa trifft.

Dass quasi nichts wichtiger ist als die VL Temperatur zu senken ist mir bewusst. Nur irgendwo muss ich einen Kompromiss schließen. In den meisten Räumen ist das Parkett noch keine 10 Jahre alt und flächendeckende FBH fallen damit raus. Wandheizung wäre eventuell noch eine Option, auch wenn ich das für recht unpraktisch halte. Im OG fände ich eine Deckenheizung interessant aber das sprengt wahrscheinlich den finanziellen Rahmen und Aufwand.

Ich sollte dazu vielleicht noch erwähnen, dass die Ölheizung mit einer unfassbar ineffizienten Zirkulationspumpe rund um die Uhr lief, was den Verbrauch bestimmt ordentlich in die Höhe getrieben hat.

vielen Dank jedenfalls schonmal für eure Unterstützung
 

ArnoO

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Ich habe nochmal etwas nachgerechnet: Die aktuell im Haus verbauten Heizkörper haben bei 55/45 eine Gesamtleistung von 12,820W. Wenn ich alle Heizkörper tausche gegen größere komme ich auf 17.406W (bei 55/45) PLUS die 48m² Fußbodenheizung. Wenn ich richtig recherchiert habe bringt eine FBH bei 40/35 etwa 60W/m². Je nach Verlegeabstand.

Bin auch nochmal auf dem Dachboden rumgelaufen. Die Aufsparrendämmung scheint eine Dampfsperre zu haben. Kann man durch die Latten erkennen. Die oberste Geschossdecke (Holzbalken 13cm) ist in den Hohlräumen mit einer gelblichen "Wolle" gefüllt, die oben mit einer Art Alufolie beklebt ist. Dampfdicht scheint das nicht zu sein. Von oben ist die oberste Geschossdecke mit Holzbrettern "luftig" zugenagelt. Bin mir unsicher, wie viel es bringen würde diese "gelbe Wolle" raus zu rupfen und neu zu dämmen. Vor Allem eine vernünftige Dampfsperre wäre wohl aufwendig, wenn ich nicht die untere Verkleidung der Geschossdecke entfernen möchte. Obwohl da die Frage bleibt, ob das überhaupt notwendig ist, da Dampfsperre im Dach. Feuchtigkeitsprobleme gab es bem Dach bzw. der Decke nie.

Die Punkte an denen ich ansetzen würde wären:

Kellerdecke dämmen (größtenteils ungeheizt)
Kellerfenster austauschen (einfachglas Stahlrahmen)
Anschlagleiste (Stolperfalle) an der Haustür anbringen. Da zieht es immer gewaltig durch.
Jalousiekästen im Wohnzimmer abdichten/dämmen. Das muss eine gewaltige Wärmebrücke sein.

Falls ich hier den Rahmen sprenge tut mir das Leid. Suche nur hilfreichen Input und Meinungen.

Gruß
Arno
 
Dr Schorni

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Alles gut, es sind alle Informationen wichtig und hilfreich!
Heizkörper haben bei 55/45 eine Gesamtleistung von 12,820W. Wenn ich alle Heizkörper tausche gegen größere komme ich auf 17.406W (bei 55/45)
DAS ist aber allenfalls Faktor 1,3 - 1,5...das reicht dann NICHT! DAMIT kommen wir von 55/45 nur auf 46/39 runter - not gooood!

Wichtig bzgl Dampfsperre: man muss KEINE haben solange ein Feuchteüberschuss durch alle Materialien hindurchdiffundieren kann. Habe ich bei mir in der obersten Geschossdecke zum belüfteten kalten Satteldach auch nicht seit über 30 Jahren: Innendeckenputz, Putzträger-Schilf, Lattung, Mineralwolle, Bodenbretter mit üblichen Fugen.
WENN man aber eine Dampfsperre hat/will, dann MUSS diese direkt an der WARMseite sein, denn ist diese in meinem Beispiel unter den Bodenbrettern, so kondensiert an der kalten Folie die Feuchte, kann ja nicht mehr weiter, und durchnässt die Dämmung etc.
 
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ArnoO

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DAS ist aber allenfalls Faktor 1,3 - 1,5...das reicht dann NICHT! DAMIT kommen wir von 55/45 nur auf 46/39 runter - not gooood!
Dazu kommt eben noch die Fußbodenheizung auf knapp einem Viertel der Wohnfläche.

ich habe auch nochmal einen Blick in die Unterlagen der Fröling geworfen. Eine Heizkurve von aktuell 12.5 entspricht bei -10° AT etwa 53° VL. Bei -5° AT sind es nur noch 49° VL.
Da ich mich, wenn ich ehrlich bin, vor dem Defekt der Heizung auch nie sonderlich damit beschäftigt habe, kann ich nichtmal sagen, ob vielleicht auch eine Heizkurve von 10 ausgereicht hätte. (was bei -10° etwa 47° VL bedeuten würde) Wie genau der Kessel da natürlich gearbeitet hat ist mir unbekannt. Ausprobieren geht jetzt nicht mehr.

Vielleicht versuche ich mir das auch etwas schön zu reden, aber wie gesagt, sehe ich ansonsten keine sinnvolle Alternative. Laut diverser Online JAZ rechner käme ich bei 40/35 auf 4,8. Scheint mir etwas hoch.

Gruß
 
Dr Schorni

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Zu der Diffusionsdichtigkeit kann ich gerade wenig sagen. Die geschossdecken Dämmung ist jedenfalls mindestens 30 Jahre Alt und an einigen Stellen „löchrig“.
Wenn dise Dampfsperre nicht funktionstüchtig ist, kannst du später auch gleich 1-2 Elektro Heizlüfter in den Garten stellen = Weltraumheizung.
Entsprechende Fachläute können das prüfen. Dabei wird ein Nebelgenerator im Haus plaziert. Dann erkennt man wo die Dämmung Karies hat.
Eine vernünftige Dämmung kann die Heizlast nochmal um 4-5 KW senken.

. Laut diverser Online JAZ rechner käme ich bei 40/35 auf 4,8.
Eher 3...... oder noch etwas darunter.
 

KarlZei

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DAS scheint mir auch sehr optimistisch.
Das sind mittlerweile eher normale Werte mit den neuen LWWP. Sie werden nach DIN/EN berechnet und sie müssen z.B. für eine Förderung von einem unabhängigen Institut verifiziert sein.
Dass man diese 'Laborwerte' in der Realität nicht erreicht, liegt auf der Hand. Aber je besser die Anlage ausgelegt und installiert ist, desto näher kommst Du an die Werte ran. Und wie nah man drankommt, kann man in Verbrauchsdatenbanken (z.B. waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de) recht gut sehen.
 

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8cm Dämmung sind nicht viel, ich weiß. Das ist aber nun so und es wäre irrational das jetzt neu zu machen.
Richtig, die 8cm sind okay und viel viel besser als nur 24cm Ziegel. Was Hausdoc da bemängelt ist einfach falsch.
 
Hausdoc

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Das sind mittlerweile eher normale Werte mit den neuen LWWP
Wenn man sich gerne selbst belügt und einen gewissen Realitätsverlust hat - ja.

Mit Warmwasserbereitung schaffen die allermeisten LWP nur sehr grenzwertig 3.

Ich habe letze Woche eine Wärmepumpe mit 250 KW in Betrieb genommen, da gibt der Hersteller im Datenblatt eine COP von 2,5 an (0/45) .
Das bedeutet , bei einem gewünschten Bivalenzpunkt von - 2° ist der Wirkungsgrad noch schlechter.
 
Hausdoc

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Was Hausdoc da bemängelt ist einfach falsch.
Bei 8 cm und -10° außen liegt der Taupunktbereich noch innerhalb des Mauerwerkes. Ergo Feuchtigkeitsausfall im Mauerwerk .
Bei Dämmung muss der Taupunkt im Bereich der Dämmung bleiben, damit das Mauerwerk trocken bleibt.
 

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Falsch, dann hätten ja alle Häuser mit weniger als 10cm feuchte Wände und das haben sie nicht, übertreib es mal nicht.
 

KarlZei

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Wenn man sich gerne selbst belügt und einen gewissen Realitätsverlust hat - ja
Du erzählst Unsinn. Das zeigt ja schon Dein als 'Beleg' genutzter Vergleich mit einer WP mit 250kW Leistung. Hier ist die Rede von LWWP für ein EFH.
Bei 8 cm und -10° außen liegt der Taupunktbereich noch innerhalb des Mauerwerkes. Ergo Feuchtigkeitsausfall im Mauerwerk .
Wenn man die vorhandenen Daten in einen U-Wert-Rechner wie Ubakus eingibt, erhält man als Ergebnis, dass Deine Aussage falsch ist.
 
Hausdoc

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Hier ist die Rede von LWWP für ein EFH.
Ich weiß. Davon habe ich bereits einige in Betrieb genommen und betreue sie auch seit einigen Jahren. Bei Wartung dokumentieren wir jährlich die JAZ ( u a um fststellen zu können ob es schleichenden Kältemittelverlust..... gibt.)

Wir haben keine (!) Luftwärmepumpe im Kundenkreis, die incl Warmwasserbereitung über 3,4 kommt. Die Warmwassertemperatur stellen wir auf 48° ein.
 

KarlZei

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Nicht, dass jemand auf die Idee kommt, dass das an Euch liegt ;-)
Mein Heizungsbauer hat recht viele LWWP im Kundenkreis, deren JAZ bei über 4 liegt. Und jetzt?
 
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