Gasheizungsverbot ab 2024 - provisorische Heizung bei Defekt der Altanlage?

Diskutiere Gasheizungsverbot ab 2024 - provisorische Heizung bei Defekt der Altanlage? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Mal folgende Situation: angenommen man hat eine alte Gasheizung, ob Standard oder Brennwert ist ja egal. Es ist 2024 oder später und sie fällt aus...

steini1959

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Mal folgende Situation: angenommen man hat eine alte Gasheizung, ob Standard oder Brennwert ist ja egal. Es ist 2024 oder später und sie fällt aus und ist nicht mehr reparabel (keine Ersatzteile mehr vorhanden) oder ihre Reparatur wäre extrem unwirtschaftlich und erfolgt daher nicht mehr.

Einfach durch eine neue Therme ersetzen geht ja ab 2024 (wenn das Gesetz so verabschiedet wird) nicht mehr, weil 65% erneuerbar erforderlich ist.

Bis zur Inbetriebnahme einer "Erneuerbaren" welcher Art auch immer dauert es ja Monate, wahrscheinlich 1 Jahr oder sogar mehrere Jahre: Planungen, Kostenvoranschläge, ggf. behördliche Genehmigungen, Umbauten auf dem Grundstück usw. Das ist ja nicht zu vergleichen mit dem Ersatz einer alten Gastherme durch eine neue.

Für LWPs habe ich gelesen, dass man mit 1 - 1,5 Jahren rechnen muss.

Hinzu kommt noch dem Auftragsboom für dafür qualifizierte Betriebe und entsprechend lange Wartelisten. Was wir z.Zt. bei E-Autos erleben (Lieferfristen), wird sich im Wärmepumpen-Bereich noch viel dramatischer darstellen - oder allgemein im Bereich der "Erneuerbaren". Ob da auch noch ein Chipmangel hinzu kommt, kann ich nicht beurteilen.

Also ich sage mal folgendes Szenario: alte Heizung kaputt, Neuplanung mit allem drum und dran und ggf. Genehmigungen dauert 1/2 Jahr, dann reiht man sich in eine jahrelange Warteschlange ein, bis man dran ist ...

Wie überbrückt man diese Zeit heiztechnisch, vor allem wenn auch Warmwasser an der Heizung hängt und es nicht damit getan ist, ein paar elektische Heizgeräte für 100 Euro das Stück für die wichtigsten Zimmer zu kaufen und übergangsweise mit Strom zu heizen.

Ich habe im Internet gesehen, es gibt zur Überbrückung Miet-Heizsysteme so zwischen 700 und 1000 Euro pro Monat. Wenn man drei Jahre warten muss vom Heizungsausfall bis zur Inbetriebnahme der Erneuerbaren, sind das 25200 bis 36000 Euro, zzgl. der Kosten für die Brennstoffe wie z.B. Gas. Bei einem Jahr, was ja ein extrem optimistisches Szenario ist, wären es immer noch 8400 bis 12000 Euro.

Sehe ich das richtig?

Eine Nachbarin von mir wartet seit September (!) auf eine neue ganz normale Gasheizung, also Thermentausch, der ja wohl in ein paar Tagen erledigt sein sollte, wenn sie an der Reihe ist. An komplexe Dinge wie LWPs wage ich da gar nicht zu denken.

Ist mir was entgangen oder ist das so?

Vielen Dank!

steini1959
 

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Hier wird Psychoterror mit den Eigenheimbesitzern betrieben, bin auch mal gespannt wie sie das alles hinbekommen wollen.
 
Defrost

Defrost

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Ich habe doch schon in einem anderen Thema geschrieben, das Angst ein schlechter Ratgeber ist und in Panik handeln taugt gar nichts.
Ganz meiner Meinung, durch Angst sind schon viele falsche Entscheidungen getroffen worden. Und dann wird die Bude auch nicht warm.
 
Defrost

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Mal folgende Situation: angenommen man hat eine alte Gasheizung, ob Standard oder Brennwert ist ja egal. Es ist 2024 oder später und sie fällt aus und ist nicht mehr reparabel (keine Ersatzteile mehr vorhanden) oder ihre Reparatur wäre extrem unwirtschaftlich und erfolgt daher nicht mehr.

Einfach durch eine neue Therme ersetzen geht ja ab 2024 (wenn das Gesetz so verabschiedet wird) nicht mehr, weil 65% erneuerbar erforderlich ist.

Bis zur Inbetriebnahme einer "Erneuerbaren" welcher Art auch immer dauert es ja Monate, wahrscheinlich 1 Jahr oder sogar mehrere Jahre: Planungen, Kostenvoranschläge, ggf. behördliche Genehmigungen, Umbauten auf dem Grundstück usw. Das ist ja nicht zu vergleichen mit dem Ersatz einer alten Gastherme durch eine neue.

Für LWPs habe ich gelesen, dass man mit 1 - 1,5 Jahren rechnen muss.

Hinzu kommt noch dem Auftragsboom für dafür qualifizierte Betriebe und entsprechend lange Wartelisten. Was wir z.Zt. bei E-Autos erleben (Lieferfristen), wird sich im Wärmepumpen-Bereich noch viel dramatischer darstellen - oder allgemein im Bereich der "Erneuerbaren". Ob da auch noch ein Chipmangel hinzu kommt, kann ich nicht beurteilen.

Also ich sage mal folgendes Szenario: alte Heizung kaputt, Neuplanung mit allem drum und dran und ggf. Genehmigungen dauert 1/2 Jahr, dann reiht man sich in eine jahrelange Warteschlange ein, bis man dran ist ...

Wie überbrückt man diese Zeit heiztechnisch, vor allem wenn auch Warmwasser an der Heizung hängt und es nicht damit getan ist, ein paar elektische Heizgeräte für 100 Euro das Stück für die wichtigsten Zimmer zu kaufen und übergangsweise mit Strom zu heizen.

Ich habe im Internet gesehen, es gibt zur Überbrückung Miet-Heizsysteme so zwischen 700 und 1000 Euro pro Monat. Wenn man drei Jahre warten muss vom Heizungsausfall bis zur Inbetriebnahme der Erneuerbaren, sind das 25200 bis 36000 Euro, zzgl. der Kosten für die Brennstoffe wie z.B. Gas. Bei einem Jahr, was ja ein extrem optimistisches Szenario ist, wären es immer noch 8400 bis 12000 Euro.

Sehe ich das richtig?

Eine Nachbarin von mir wartet seit September (!) auf eine neue ganz normale Gasheizung, also Thermentausch, der ja wohl in ein paar Tagen erledigt sein sollte, wenn sie an der Reihe ist. An komplexe Dinge wie LWPs wage ich da gar nicht zu denken.

Ist mir was entgangen oder ist das so?

Vielen Dank!

steini1959
Naja 3 Jahre auf eine Heizung zu warten, da glaube ich ist gewaltig was schief gelaufen.
 

steini1959

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Ich meinte mit den 3 Jahren insgesamt vom Planungsbeginn, Außenarbeiten, Genehmigungen, Gutachten (z.B. zum Schallschutz usw.), nicht ab Vertragsabschluss. Aber wir wissen nicht, was noch kommt, wenn der Druck von der Politik weiter so erhöht wird (wobei die Gründe dafür ja absolut verständlich sind).

Aber schon ein Jahr (ein Winter) wäre ein Horror. Eine Nachbarin wartet schon mehr als ein halbes Jahr auf Erneuerung einer normale Gasheizung - und sie hat den Vertrag abgeschlossen, bevor der Koalitionsvertrag stand.

steini1959
 
tricotrac

tricotrac

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Aber wir wissen nicht, was noch kommt, wenn der Druck von der Politik weiter so erhöht wird
Damit wird diese Hollywood-Regierung eine Bruchlandung erleiden. Das führt zu einer Klagewelle, wie sie die deutsche Rechtssprechung noch nie erlebt hat. Dessen bin ich mir sicher.

Eine Nachbarin wartet schon mehr als ein halbes Jahr auf Erneuerung einer normale Gasheizung - und sie hat den Vertrag abgeschlossen, bevor der Koalitionsvertrag stand.
Die Wartezeit ist den Lieferschwierigkeiten bei der Beschaffung von Anlagenkomponenten geschuldet und den überlasteten Handwerksbetrieben und dem allseita lange bekannten Facharbeitermangel. Das hat nichts aber auch gar nichts mit einem Koalitionsvertrag zu tun.
 

Heizungsdoc

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Das betrifft Neuanlagen. Ein Austausch ist weiterhin im Bestand möglich auch ohne erneuerbare Energie. Keiner wird verpflichtet grosse teure Umbauarbeiten zu machen. Steht doch da alles geschrieben wenn mann mal richtig liest. Aber wieder nur die Überschrift gelesen und Panik machen.
 

KarlZei

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Das betrifft Neuanlagen. Ein Austausch ist weiterhin im Bestand möglich auch ohne erneuerbare Energie.
Das ist die Aussage aus dem Koalitionsvertrag: "Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden;". Jede ist doch hier eindeutig.
Man muss jetzt einfach mal abwarten, wie das auch mit dem angekündigten Vorziehen auf 2024 umgesetzt werden soll. Es dürfte wohl bald einen entsprechenden Entwurf geben, wahrscheinlich für das GEG. Und wenn der vorliegt, kann man sich weiter aufregen. Ich gehe auch davon aus, dass es - wie bei bereits bestehenden vergleichbaren Regelungen im GEG (Nachrüstung) - einige 'Schlupflöcher' aus technischen und wirtschaftlichen Gründen geben wird.
 
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