G115: Speicherladepumpe defekt?

Diskutiere G115: Speicherladepumpe defekt? im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Ich habe eine Buderus Ölheizung G115 U, BRE 1.2 28kW, Steuerung Ecomatic HS 4201, und darunter einen TBS LT 160 Speicher. Die Speicherladepumpe...

otaku42

Threadstarter
Mitglied seit
17.12.2023
Beiträge
17
Ich habe eine Buderus Ölheizung G115 U, BRE 1.2 28kW, Steuerung Ecomatic HS 4201, und darunter einen TBS LT 160 Speicher. Die Speicherladepumpe ist eine Grundfos UPS 25-60 180.

Gestern abend tauchte erstmals die Fehlermeldung "Warmwasser bleibt kalt" auf - siehe auch hier. Die Meldung verschwand irgendwann, während ich versucht habe herauszufinden, was die Ursache ist. Meine Vermutung war schliesslich, dass sie verschwand, weil das Zeitfenster, in dem abends Warmwasser vorgehalten werden soll (16:30-19:30), endete, und auch für die Heizung der Wechsel von Tag- zu Nachtzeit stattfand. Ich erwartete entsprechend, dass die Meldung heute morgen wieder kommt, wenn das morgendliche "Warmwasser vorhalten"-Fenster (05:00-07:00) beginnt.

Als ich gestern abend (20:26 Uhr) aufhörte, war die Temperatur des Speichers 53 Grad. Heute morgen um 09:55 Uhr lag sie bei 42 Grad. Leider kam ich vorher nicht dazu, das MEC zu prüfen; zu diesem Zeitpunkt war die Fehlermeldung jedenfalls nicht aktiv, und laut Fehlerspeicher war sie heute früh auch nicht aufgetreten. Hmm.

Weil sich die Temperaturwerte für den Speicher geändert haben, nehme ich an, dass der Temperatursensor grundsätzlich funktioniert. Einen Relaistest habe ich durchgeführt, die Ladepumpe wird augenscheinlich korrekt angesteuert und nimmt auch den Betrieb auf, man hört leise ein Laufgeräusch und vor allem ein leises Klackern, so als würde ein kleines Teilchen im Pumpengehäuse rumgewirbelt. (Dieses Klackergeräusch macht sie schon länger; ich habe es bisher ignoriert (was sich vielleicht gerade rächt), weil die Funktion weiterhin gegeben war.) Daraus ist nun meine Arbeitshypothese entstanden, dass der Motor der Pumpe noch arbeitet, sie aber nicht mehr fördert, weil sich z.B. das "Schaufelrad" nicht mehr bewegt.

Mein Verständnis ist, dass die Speicherladepumpe dafür zuständig ist, das im Kessel produzierte warme Wasser durch den Speicher zu schicken, um so das darin gespeicherte Brauchwasser aufzuheizen. Meine Idee, um die Funktion der Ladepumpe zu prüfen: mittels Handbetrieb den Kessel aufheizen, dann mittels Relaistest nur die Ladepumpe für eine ausreichend lange Zeitspanne aktivieren, und dann die Speichertemperatur vorher und nachher vergleichen; wenn die Pumpe funktioniert, müsste die Temperatur merklich gestiegen sein.

Anlauf 1: Kessel auf 62 Grad erhitzt, manuellen Modus beendet. Speichertemperatur 43 Grad festgestellt. Speicherladepumpenrelais eingeschaltet, 10 Minuten laufen lassen, abgeschaltet. Speichertemperatur nachgeschaut: 44 Grad. Da hat sich quasi nix getan.

Anlauf 2, etwa eine Stunde später: Kessel manuell wieder auf 62 Grad erhitzt, dann manuellen Modus beendet. Speichertemperatur 43 Grad. Speicherladepumpenrelais eingeschaltet. Nach 10 Minuten war die Speichertemperatur 44 Grad, nach 20 Minuten 45 Grad, nach 30 Minuten immer noch bei 45 Grad. An dem Punkt habe ich den Versuch abgebrochen.

Ich bin leider erst beim zweiten Anlauf und da auch erst am Ende darauf gekommen, die Temperatur des Kessels anzuschauen: während den 30 Minuten ist die Kesseltemperatur 62 auf 50 Grad runtergegangen. An der Heizungspumpe kann es nicht gelegen haben, da die normale Steuerung während dem Relaistest nicht aktiv ist und ich die Heizungspumpe nicht eingeschaltet habe.

Ich würde es so interpretieren: die Speicherladepumpe tut vermutlich noch, aber die "Wärmeübertragung" innerhalb des Speichers ist gering. Vermutlich ein Hinweis auf Verkalkung des Speichers. Würdet ihr das auch so sehen?

Gibt es einen besseren Weg, um festzustellen, ob die Speicherpumpe korrekt fördert? Gibt es weitere Tests, die ich durchführen kann, um die Fehlerquelle einzugrenzen und/oder die Vermutung Verkalkung des Speichers zu überprüfen?

Dass ich im Vorfeld selbst eingrenzen möchte, liegt nicht zuletzt an den zunehmend ärgerlichen Erfahrungen, die ich gerade bei der Geschichte mit den Brennerstörungen sammle - Hin und Her zwischen Heizungs- und Tankbauer, dazu eine mittlere Materialschlacht, und trotzdem ist das Problem noch nicht gelöst... siehe eingangs verlinkter Parallelthread.
 

otaku42

Threadstarter
Mitglied seit
17.12.2023
Beiträge
17
Auch hier ein Update: seit meinem hier beschriebenen Test sind drei Durchgänge "Warmwasser produzieren" durch, das Wasser war jedes Mal im eingestellten Temperaturbereich, die Meldung ist - ausser bei diesem einen Mal - nicht mehr aufgetreten.

Der Monteur, der kurz vor dem bisher einzigen Auftreten der Meldung zugange war, hatte am Gerät (also nicht MEC, sondern an der Steuerung unter der Klappe links) vorübergehend von Automatik auf Manuell umgestellt und dabei auch dieses "Temperatureinstellrad" verstellt; ich vermute, dass der Steuerung dadurch eine höhere als sonst übliche Wassertemperatur vorgegeben wurde, die dann aber nicht in der vorgebenen Zeit erreicht wurde. Die Einstellungen am Gerät habe ich später wieder korrigiert, während ich die erste Runde Fehlersuche wegen der "Warmwasser bleibt kalt"-Meldung gedreht habe.

Unter dem Strich war das also sozusagen "falscher Alarm". Es bleibt für mich aber dennoch die Frage, ob mein Test grundsätzlich valide war, um die Funktion der Speicherladepumpe zu verifizieren - und ob sich aus dieser ganzen Geschichte jetzt ableiten lässt, dass wir zwar "gerade so wieder noch kein" Problem haben, sich aber eines anbahnt, dem man in Ruhe nachgehen sollte.

Für Einschätzungen wäre ich dankbar.
 

xeeka

Mitglied seit
26.08.2023
Beiträge
136
Diese extrem robusten älteren Pumpen können an zwei leicht und günstig zu behebenden (äußeren) Problemen leiden.

- Motor-Kondensator im Anschlusskaestchen hat Kapazität verloren (mit Kapazitätsmessgeraet nach Ausbau messbar, Ersatz z.B. bei Reichelt Versand, ca. 8,--), dadurch viel weniger bis kein Drehmoment

und/oder

- Welle durch Dreck verklemmt - z.B. wenn Wasser oft nachgefüllt wurde und durch den Sauerstoffeintrag nach Korrosion harte Metalloxidpartikel im Heizungswasser transportiert werden

Sehr selten:
- Wellenrad der Pumpe beschädigt/abgerissen


Die Verklemmung kann vorübergehend auftauchen, je nachdem, wie die blockierenden Teile sich im Pumpenraum bewegen.

Diese Pumpen kann man oft nach Abschalten des Stroms und Abschrauben der sichtbaren zentralen geschlitzten Wellendichtung/Wellenkappe (Vorsicht, etwas heißes Wasser kann herausdrücken -> Gesichtsschutz, Hautschutz, Schutz der umliegenden Elektrik/Elektronik etc.) zu neuem Leben erwecken.

Vorher den Druck der Anlage notieren.

Mit einem Schraubenzieher kann man an dem Wellenschlitz die Welle aus ihrer verklemmten Lage befreien bzw. auf Leichtgängigkeit testen, sie sogar "andrehen".

Wenn man sie dann ein paar Sekunden/Minuten ohne diese Wellenkappe laufen lässt, werden sie oft vom Dreck im Wellenraum befreit - oder neuer Dreck siedelt sich an, falls keine Schlamm-Abscheider/Magnetfallen eingebaut sind.

Wenn der Druck durch den Wasserverlust zu stark abgefallen ist, muss nach Remontage der Wellendichtung Wasser nachgefüllt werden.

Man kann die Zirkulation von harten Eisenoxidteilchen teilweise unterbinden, wenn man an einem waagerechten Rohrstück einen oder mehrere starke Magneten anbringt, z.B. von Lautsprechern aus dem Recyclinghof.

Natürlich gibt es auch fertige Magnet-/Schlamm-Abscheider, die gerade bei älteren Anlagen sinnvoll sind, aber mehr Installationsaufwand erfordern.
 

otaku42

Threadstarter
Mitglied seit
17.12.2023
Beiträge
17
Danke xeeka für die Tipps, ich werde mir das demnächst ansehen und dann hier schreiben, ob und was ich dazu herausgefunden habe.

Nachgefüllt wird immer wieder einmal, so alle ein bis zwei Monate, zumindest in der Heizperiode. Und gerade im Bereich der Umwälzpumpe hört man auch immer wieder, dass Luftblasen mitgefördert werden. (Das ist auch noch so ein Ding, das ich nicht verstehe: der Druck im Heizkreislauf nimmt mit der Zeit ab und wir müssen häufiger entlüften - das Ausdehnungsgefäß ist laut Heizungsbauer defekt, und das soll die Ursache dafür sein; mir leuchtet der Zusammenhang nur noch nicht so recht ein.)
 
tricotrac

tricotrac

Fachmann
Mitglied seit
17.07.2013
Beiträge
22.407
das Ausdehnungsgefäß ist laut Heizungsbauer defekt, und das soll die Ursache dafür sein; mir leuchtet der Zusammenhang nur noch nicht so recht ein.)
Ein Membran-Ausdehnungs-Gefäß besteht aus zwei Hälften. Auf einer Seite ist ein Stickstoffpolster und auf der anderen Seite befindet sich das heizungsseitige, durch Temperaturzunahme, sich ausdehnende Heizungswasser. Der Physik folgend lassen sich Gase komprimieren, Flüssigkeiten dagegen nicht. Die kann man nur verdrängen. die zwei Hälften des MAG sind durch eine Gummimembran voneinander getrennt. diese Membran unterliegt einem Alterungsprozess und das Gaspolster diffundiert durch ins Heizungswasser. Der Anlagenbetriebsdruck sinkt dadurch, das die Druckhaltung nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funktioniert. Allmählich, abhängig der inneren Leckage, füllt sich das MAG immer mehr mit Heizungswasser. Wenn nun dauernd Wasser aufgefüllt wird, um den Anlagenbetriebsdruck zu erhalten, wird dieser Vorgang immer mehr beschleunigt, so dass es zur Vollfüllung des MAG kommt. wird dann noch mehr Wasser ins Heizungssystem eingeleitet, so übersteigt der Druck in einem geschlossenen System den zulässigen Anlagenbetriebsdruck und das Sicherheitsventil entlässt das überschüssige Ausdehnungswasser ins Freie.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkle bringen.
 

Anhänge

Thema:

G115: Speicherladepumpe defekt?

G115: Speicherladepumpe defekt? - Ähnliche Themen

  • Buderus Logano G115 startet nicht

    Buderus Logano G115 startet nicht: Meine 12 Jahr-alte Buderus Ölheizung (Logano G115) springt nicht mehr automatisch (am Display steht "Brenner Fehler") Es startet nur manuell und...
  • Passende Pumpengruppe für Buderus G115 gesucht

    Passende Pumpengruppe für Buderus G115 gesucht: Moin zusammen, ich möchte auf meinen G115 eine neue Pumpengruppe mit Festwertregelung, also mit Mischer, installieren. Ich dachte an etwas wie den...
  • Buderus G115, 2107 Regelung und FB-Heizung - Smart?

    Buderus G115, 2107 Regelung und FB-Heizung - Smart?: Hi zusammen, ich habe bei mir jetzt zwei Heizkreise (Heizkörper und FBH) mit Wärmetauscher, Mischer etc. Jetzt ist mir aufgefallen, das die...
  • Buderus G115 und Fußbodenheizung

    Buderus G115 und Fußbodenheizung: Moin zusammen, ich habe eine alte Buderus G115 mit Hansa-Gasbrenner und einer Logamatic 2107 Regelung. Die Anlage versorgt neuerdings eine...
  • Logano G115 - Frage zur Einstellung und ggf. Steuerung über PC

    Logano G115 - Frage zur Einstellung und ggf. Steuerung über PC: Hallo zusammen, ich habe seit ca. 20 Jahren ein Problem, bei dem mir mein Heizungsbauer nicht helfen will oder kann. Im Haus habe ich...
  • Ähnliche Themen

    • Buderus Logano G115 startet nicht

      Buderus Logano G115 startet nicht: Meine 12 Jahr-alte Buderus Ölheizung (Logano G115) springt nicht mehr automatisch (am Display steht "Brenner Fehler") Es startet nur manuell und...
    • Passende Pumpengruppe für Buderus G115 gesucht

      Passende Pumpengruppe für Buderus G115 gesucht: Moin zusammen, ich möchte auf meinen G115 eine neue Pumpengruppe mit Festwertregelung, also mit Mischer, installieren. Ich dachte an etwas wie den...
    • Buderus G115, 2107 Regelung und FB-Heizung - Smart?

      Buderus G115, 2107 Regelung und FB-Heizung - Smart?: Hi zusammen, ich habe bei mir jetzt zwei Heizkreise (Heizkörper und FBH) mit Wärmetauscher, Mischer etc. Jetzt ist mir aufgefallen, das die...
    • Buderus G115 und Fußbodenheizung

      Buderus G115 und Fußbodenheizung: Moin zusammen, ich habe eine alte Buderus G115 mit Hansa-Gasbrenner und einer Logamatic 2107 Regelung. Die Anlage versorgt neuerdings eine...
    • Logano G115 - Frage zur Einstellung und ggf. Steuerung über PC

      Logano G115 - Frage zur Einstellung und ggf. Steuerung über PC: Hallo zusammen, ich habe seit ca. 20 Jahren ein Problem, bei dem mir mein Heizungsbauer nicht helfen will oder kann. Im Haus habe ich...
    Oben