Da ist es, das große Dilemma: wie soll man als Normalbürger Fachmann und Gerät-an-die-Wand-Schrauber unterscheiden?
Es ist doch wie in einer Autowerkstatt. Man muss irgendwie darauf vertrauen, dass einem die Wahrheit erzählt wird und dass einem nichts aufgeschwatzt wird.
Der erste Installateur hat uns die Cerapur Acu angepriesen, das wäre das Beste für uns und es gäbe nur positive Erfahrungen. Der Zweite sagt, Cerapur Acu ist nicht optimal, wenn man mal einen Warmwasserspeicher hat usw.. Der Dritte sagt, ATAG-Heizungen wären besser als Junkers, kostengünstiger und besserer Service.... usw. usw.
Letztendlich bleibt da nur, in kurzer Zeit ein paar Infos zu bekommen und irgendwie auf das Bauchgefühl vertrauen.
Inwieweit ein hydraulischer Abgleich bei uns möglich ist, weiß ich nicht, da nur die Heizung erneuert wird. Heizkörper usw. bleiben, wie sie sind.
Das ist doch bei allen Gewerken so, wenn man keine oder wenig Ahnung hat, muss man eben irgendwie entscheiden, Auto/Hauskaufen usw. Immer das gleiche Problem. Also musst Du Dir Hilfe suchen, einen Freund, oder entfernten Bekannten, ggf. sogar einen Gutachter (Haus) oder Dich hat selber aufschlauen. Dieses Forum kann Dir dabei helfen - auch wenn es manchmal differenzierte Antworten gibt.
Das Handwerker ihre Lieblinge haben, ist auch völlig normal - oft sogar einfach gut, denn sie haben dann i.d.R. auch mehr Erfahrung mit diesen Geräten. Auch werden sie andere Modelle deswegen negativ bewerten - ist beim Autokauf ja nicht anders.
Es gibt Grundsätzlichkeiten, die man beachten sollte: Handwerker sollte aus der Nähe kommen, denn es müssen auch noch Wartungen und ggf. Reparaturen ausgeführt werden.
Bei einer Umstellung auf eine neuen Brennwerttherme so besonders, das sie viel effektiver verbrennt, im Gegensatz zu den alten Heizungen macht sie nur so viel Wärme, wie das Haus braucht - sie gewinnt sogar Wärme zurück aus dem warmen Wasser, was aus dem Haus zurückkommt. Deswegen sind die Abgase auch nicht mehr 'heiss'. Früher hat die Heizung einfach Unmengen von Wärme bereitgestellt, viel mehr als man braucht, dann konnte man die Heizung wie einen Lichtschalter aufdrehen und sich an der Heizung verbrennen. Das 'Bereitstellen' dieser Wärmemenge verschwendet Unmengen von Energie und erzeugt viel Abgas.
Deswegen ist es auch im Ganzen schwieriger und sinnvoller das Gesamtsystem (Haus mit Heizkörpern, Rohren, Ventilen & Heizung) einzustellen.
Eine neue Brennwerttherme wird vermutlich das Haus mind. genauso heizen wie die alte Heizung, es macht aber mehr Sinn ein paar Sachen zu prüfen. Einige kann man nämlich nachher nicht mehr ändern.
Da wäre vor allem die Auslegung des Gerätes. Dabei wird scheinbar oft der Fehler gemacht, das die Heizung zu groß gewählt wird. Das kann man berechnen. Wir (EFH, 130qm) haben z.B. jetzt auch eine Heizung, die vermutlich noch 3 weitere Häuer in unserer Reihe mitheizen könnte, unser Handwerker wollte halt, das wir es schön warm haben ;-)
Dann muss man prüfen, ob die Heizungen in den Zimmern groß genug sind. Sind sie das nicht, muss die Heizung viel mehr sinnlose Wärme erzeugen, den kleine Heizkörper bringen nicht genug Wärme ins Zimmer. Die Heizung muss also uneffektiv höher laufen, um für den falschen Heizköper mehr Wärme zu erzeugen.
Des Weiteren muss sich die Wärme gleichmässig in den Rohren und in den Heizungen verteilen, das Kinderzimmer muss genauso warm werden wie das Wohnzimmer. Das macht man mit hydraulischen Abgleich.
Letztendlich muss die Heizung eingestellt werden. Der Fachhandwerker wird sie Dir vor allem warm einstellen. Du musst damit leben oder Dich damit auseinandersetzen, das Waschprogramm an Deiner Waschmaschine musst Du auch auswählen, nur bei einer Brennweerttherme wird es komplizierter. Es kann 1-2 Winter dauern, bis man seine Einstellungen für sein Haus gefunden hat. Gehe nicht davon aus, das der Handwerker das macht.
Die ganzen Einstellungen muss man auf das Haus und den Zustand (gedämmt, wie wo was?) beziehen. Man kann das ohne Ende berechnen, man kann auch versuchen Zuschüsse zu beantragen. Unsere Erfahrung ist: Dauert ewig, Zuschüsse sind nur ein Keks, Aufwand ist immens, Nutzen sehr zweifelhaft, kurzfristig geht da gar nix. Da bin ich schon 5x fertig.
Nur auf den Bauch hören ist grenzwertig. Wir hatten einen Handwerker hier (400km Anfahrweg!), der konnte mit Sicherheit anpacken, hatte eine Firma mit etlichen Angestellten und wollte unsere Anforderungen (viel selber machen) unterstützen. Ich fand ihn o.k. Meine Frau nicht, denn er hat ein paar blöde Sprüche zu ganz anderen Themen gemacht und sich damit bei ihr leider disqualifiziert ;-)