Hätte, hätte, Fahrradlenker. Die Tatsachen sind wie sie sind und die Vergangenheit können wir nicht rückwirkend ändern, nur weil es vielleicht besser gewesen wäre. Ich wohne in einem kleinen Dorf, keine 800 m von hier steht ein Windpark. Vor einigen Jahren zog ein Ehepaar neu in unser Dorf, den vorhandenen Windpark vor Augen. Kaum daß die Herrschaften hier wohnten, gründete das Paar eine Bürgerinitiative gegen die Windräder und setzte sich selbst an die Spitze dieses Vereins. Seither ein endloses Geschiß um angeblich verstörte oder tote Vögel, angebliche Brutzonen seltener Vögel, die man allerdings trotz aller Mühe nicht finden konnte, mindestens monatliche Versammlungen und noch häufigere Rundschreiben, öffentliche Vorträge über die schreckliche "Überformung der Landschaft durch die Windräder", aus aller Welt zusammengeklaubte Meldungen, wenn mal irgendwo eine solche Anlage nach einem Blitzeinschlag abgebrannt ist und Vieles mehr. Ein gesundes Wohnen sei hier unmöglich, wegen der Geräusche.
Eben dieses Ehepaar besteht aber darauf, sonntags seinen Rasen mähen oder die Kettensäge benutzen zu dürfen, das wollen sie sich nicht von irgendwelchen blöden Gesetzen verbieten lassen. Und sie erfinden am laufenden Band nächtliche lärmintensive Veranstaltungen im Dorf, deren vorgeschobene "Anlässe" kaum blöder sein könnten. So wurde doch tatsächlich eine 698-Jahr-Feier durchgeführt, bei der Highlight war, auf einem Sofa auf dem Dorfplatz zu sitzen und stinkende Zigarren zu rauchen. Dazu Störung der Nachruhe, Nichtanmeldung der Veranstaltung, Umgehung der Gema-Gebühren und Vieles mehr. Aber die zur unser aller Stromversorgung notwendigen Windräder, die seien zu laut! Nicht zu laut ist es aber, wenn der Herr Bürgerinitiative-Vorsitzender sonntags mitten im Wohngebiet stundenlang mit seiner lauten und stinkenden Crossmaschine sinnlos seine Runden dreht.
Solche Typen gibt es überall, die protestieren und klagen gegen jedes Windrad, jeden Solarpark und jeden Meter neues Stromkabel. Daß es mit dem Zubau nicht voran geht, liegt nicht nur an der Politik, sondern auch an solchen Zeitgenossen.