Wann hört das endlich auf!
Leider nie, irgendwelche Arschlöcher gibt es immer. Noch vor einem halben Jahr durfte ich mir entrüstete Kritik anhören, wenn ich geäußert habe, daß es traditionelle russische Politik war und ist, den eigenen Herrschaftsbereich auszudehnen. Das war unter den Zaren so, später unter den Kommunisten und jetzt unter Putins neofeudalen Machtgelüsten ist es nicht anders. Die massive russische Aufrüstung war allseits bekannt und auf jeder Militärmesse zu besichtigen, die Tests der neuartigen Hyperschallraketen wurden publiziert, man wußte um die Besetzung der Krim und die Kriegsereignisse in der Ostukraine, man erlebte die Zerstörung von Grosny und Aleppo, hielt aber Putin für ungefährlich. Das sogar dann noch, als er seine pseudohistorischen Ergüsse abließ, wonach es eine geschichtliche Tragödie nie gekannten Ausmaßes sei, daß die Sowjetunion zerfallen und der russische Machtbereich geschmälert worden ist. Man nahm gelassen zur Kenntnis, daß Putin der Ukraine jede Eigenstaatlichkeit absprach, den russischen Truppenaufmarsch tat man als reine Kraftmeierei ab. Ein Eingreifen der NATO schloß der Westen unklugerweise schon vor Kriegsbeginn aus. Das sind die Mischungen, die zu Kriegen führen.
Ich habe den Kriegsbeginn in der Ukraine fast auf den Tag genau (-1 Tag) vorhergesagt, alle haben mich belächelt. Diesen Krieg hätte man mit einiger Wahrscheinlichkeit verhindern können, indem die NATO sich nicht völlig unnötigerweise vorher selbst aus der Rechnung genommen und der Ukraine schon da Waffen geliefert hätte. So aber haben wir Putin fast eine Einladung geschickt. Heute fabuliert ein deutscher Bundeskanzler öffentlich darüber, D dürfe keine schweren Waffen liefern, weil sonst ein Atomkrieg drohe. Ein völliger Unfug, zugleich aber eine Botschaft an Putin, daß er ruhig weitermachen kann, weil wir der Ukraine adäquate Waffensysteme verweigern. Dann wieder eine politische Kehrtwende, rund 50 Flak-Panzer Gepard sollen nun doch geliefert werden, lt. Ministerin Lambrecht "genau das, was die Ukraine jetzt braucht". Das System ist zwar hervorragend, aber steht seit über 20 Jahren unter freiem Himmel herum. Es müßte erst instand gesetzt werden, wofür es aber an Ersatzteilen mangeln dürfte. Das System ist auch so komplex, daß man die Ukrainer erst ein halbes Jahr daran ausbilden müßte, vorher können sie es gar nicht benutzen. Ach ja, Munition braucht man dafür auch? Ja die haben wir nicht mehr, der kleine Restbestand der noch vorhanden ist, reicht um mit einem der 50 Panzer 22 Minuten lang zu schießen, alternativ mit den 50 Panzern 26 Sekunden lang. Das ist genau das, was die Ukraine JETZT braucht. Ich glaube Putin hat vor Lachen an dem Tag nicht ins Bett gefunden, als er das gehört hat.
Kriege wird es immer geben, wenn es Kräfteungleichheiten und politische Differenzen gibt. An den außerdem dafür notwendigen Arschlöchern in den Machtzentralen wird es jedenfalls nie fehlen, da bin ich mir ganz sicher.