Kleiner Statusbericht zur PV-Anlage über die ersten vollständigen Betriebsmonate:
November 2022: 348 kWh ... 11,6 kWh/Tag ... 94% des rechnerischen Tagesverbrauches von 12,33 kWh
Dezember 2022: 263 kWh .... 8,5 kWh/Tag ... 69% des rechnerischen Tagesverbrauches von 12,33 kWh
Hier die Anlagensummen-Diagramme die die Fronius-Software zur Verfügung stellt. Blau der Ertrag der Süd- und Westseite (6 + 7 Module zu je 415 Wp), in Grün der Ertrag der Ost- und Nordseite (6 + 15 Module zu je 415 Wp). Man beachte die anteilig doch recht wertvollen Beiträge vor allem auch durch die größer realisierbare Nordseite bei diffusem, suboptimalem Wetter:
Nach den lokalen Real-Einstrahlungsdaten von PVGIS sollte/könnte/müsste der Jänner zumindest bis Mitte des Monats ähnlich wie der Dezember liefern und der Rest vom Jänner und Februar schon soviel bzw. sogar eher mehr als der November, tägliche Erträge über 20 kWh scheinen abseits von Schlechtwettertagen realistisch. Damit müsste sich eine Energieautarkie von Ende Februar bis Ende Oktober theoretisch komplett ausgehen!
Siehe dieses selbstgebasteltes Summendiagramm der als Beispiel gezeigten Jahre 2005 bis 2007, vertikal der tägliche PV-Ertrag von knapp 2 bis über 70 kWh. Erstaunlich auch die nicht ganz selten vorkommenden sehr tiefen Einbrüche selbst im Sommer!
In Österreich sind Erlöse aus dem Einspeisen von PV-Überschussstrom aus PV-Anlagen natürlicher Personen seit Kurzem bis insgesamt 12.500 kWh steuerfrei, solange alle im Besitz befindlichen PV-Anlagen jeweils weniger als 25 kWp Engpassleistung haben. Man ist auch nicht verpflichtet irgendwelche Meldungen ans Finanzamt zu machen. – Unsere PV-Anlage wird voraussichtlich jährlich zwischen 10.000 und 12.000 kWh erzeugen und würde damit auch ganz ohne Eigenverbrauch verlässlich unter dieser Schwelle bleiben.
Der zukünftige Haushaltsstromverbrauch ist für mich noch schwer einzuschätzen, da einerseits beide Töchter ausgezogen sind (d.h. Licht brennt nicht mehr sinnlos im ganzen Haus und die Badezimmerheizung muss nicht stundenlang vorglühen ...) und andererseits der elektrisch betriebene Wärmepumpen-Boiler für den Sommerbetrieb hinzukam (ca. 55 kWh/Monat für max. 7 Monate/Jahr). Einen alten Tiefkühler haben wir immerhin auch außer Betrieb genommen. Ich gehe daher unter dem Strich von einem nur leicht gesunkenen jährlichen Stromverbrauch von ca. 4.500 kWh aus. Häufiger Einsatz des Wärmepumpen-Wäschetrockner, ein paar Stunden am Tag die kleine Pool-Pumpe, dafür läuft das 55"-LCD-TV für die Gattin ohne Ende, ein kleines NAS-System, 23 Jahre alte Küchenkühlgeräte etc., da kommt man auch zu Zweit auf solche Zahlen.
Eine 10,2-kWh-Solarbatterie steht schon hier und sollte unseren Autarkiegrad laut diverser Faustregeln übers Jahr auf ungefähr 70 bis 75% heben, also bleibt ein Netzbezug von voraussichtlich/möglicherweise 1.125 bis 1.350 kWh pro Jahr. Der aktuelle Strompreis liegt bei 0,40 €/kWh + Netzgebühr ca. 0,15 €/kWh, wobei der Strompreis bis 2.900 kWh pro Jahr bis Mitte 2024 staatlich auf 0,10 €/kWh gedeckelt ist. Also kommt für diesen Bezug effektiv 0,25 €/kWh raus, also sind 280 bis 338 € zzgl. der Zählergebühr von 26 € weiterhin jährlich zu bezahlen.
Somit bleibt in unserem Fall eine PV-Netzeinspeisung von rund 6.850 bis 8.850 kWh pro Jahr übrig. – Prima!
Allerdings ist der im 4. Quartal 2022 astronomisch hohe Einspeisetarif von 0,51 €/kWh für das 1. Quartal 2023 schon auf 0,27 €/kWh zusammengeschmolzen und könnte das noch weiter tun, so wie die Gaspreise sinken und damit simultan die Strombörsenpreise.
Die Erlöse könnten aus der aktuellen Perspektive zwischen 1.850 und 2.390 € pro Jahr liegen ... sehr erfreulich. Dazu der "nichtbezahlte Preis für nicht gekauften Strom" in Höhe von ca. 790 bis 845 € pro Jahr, in Summe also rund 2.640 bis 3.235 € pro Jahr. Damit wäre die ganze PV-Anlage in ca. 10 bis 13 Jahren ausfinanziert, auch wenn dank des blöden österreichischen Fördersystems keine Förderung zugeteilt werden sollte. Gelingt die Sache mit der Förderung wäre die Sache in 9 bis 12 Jahren finanziert. – Sehr schön!
Bleiben die Einspeisevergütungen weiterhin hoch erübrigt sich auch jede Investition in die ursprünglich angedachte Heizungs-Luft-Wasser-Wärmepumpe zur sinnvollen "Einspeisung" des Überschussstroms (0,27 €/kWh) mit einer Arbeitszahl von rund 4,0 in die Heizungsanlage (= 0,07 €/kWh Wärme): bei einem Investment von vielleicht 8.000 Euro und regelmäßigen Wartungskosten noch so geringer Höhe gibt es einfach kein "Return on Investment" bei einem Pelletpreis unter 500 €/t (= 0,10 €/kWh Wärme).
Selbst wenn der Einspeisetarif sich nochmal halbiert wird die Rechnung nur schwer aufgehen, da durch die allgemeine Marktberuhigung auch von wieder sinkenden Pelletspreisen ausgegangen werden kann.