Update Photovoltaik:
Seit vorgestern ist unsere Solarbatterie endlich auch aktiviert. Die ersten Tage damit sind gleich ordentlich bewölkt bis regnerisch, bei Tageserträgen um 10 bis 15 kWh geht sich eine 100%-Autarkie Mitte Februar nur sehr knapp aus.
In diesem Diagramm erkennt man recht klar die Funktionsweise, der as hellgrüne Fläche dargestellte Solarertrag fließ großteils in die Batterie, deren Ladezustand mehr oder weniger rasch steigt (hellgrüne Linie). Der Strombedarf des Hauses wird komplett vom zweiten Wechselrichter abgedeckt, das ist daher für den ersten mit der Batterie "unsichtbar", erst nach Sonnenuntergang sieht man wieder Strombezug (hellblaue Linie) und entsprechend sinkenden Ladestand.
Das ging sich gleich gut aus, in der Morgendämmerung gab es dann noch gut 15% Energiereserve.
Die Darstellung der Energieflüsse ist Fronius recht gut gelungen. Die Ströme werden als animierte Punkte von und zu den einzelnen Netzteilnehmern dargestellt, dicke Punkte stehen für hohe Leistung und die Richtung wird so auch einfachst visualisiert.
Die Wirkung der Batterie sieht man schön am Netzbezugsdiagramm des Energieversorgers – ab dem ersten Sonnenstrahl kein Bezug mehr, auch in derselben Nacht:
Zwei Dinge sind schon rasch klar:
1. Die 10,2 kWh der PV-Batterie genügen für die Überbrückung der noch über 12 Stunden langen Dunkelphasen mit normaler Grundlast (300 bis 500 W), für eine solide Notstromversorgung in jeder Situation genügt der Energieinhalt dann aber nur bedingt. Bei einem längeren Stromausfall in den winterlichen Morgenstunden würde das System überfordern. Eine zweite Batterie wäre nötig um in jeder Situation ausreichend Energiereserve vorzuhalten.
2. Die ursprüngliche Idee einer zusätzlichen kleinen Luft-Wasser-Wärmepumpe zur Heizungsunterstützung in der Übergangszeit mit PV-Strom geht sich in unserem Fall nicht aus. Die Tage, wo es noch kleineren bis mittleren Heizwärmebedarf gibt, sind einfach noch zu kurz und wegen starker Bewölkung schwache Erträge zu häufig. Damit wäre nur fallweise eine energieautarke Heizung möglich und die Wirtschaftlichkeit bei weitem nicht gegeben.
Und wie schon erwähnt ist im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung die nachteilige Ausrichtung großer Teile unserer Dachflächen in der Praxis kein großer Nachteil. Die nach NNW und ONO ausgerichteten Flächen liefern an schwachen Tagen pro Modul praktisch ebensoviel Energie wie die günstig nach nach SSO und WSW ausgerichteten und tragen damit wesentlich zur Energieautarkie bei. Bei wolkigem und hochnebeligem Wetter ist einfach jeder Quadratmeter hilfreich.
Die hohen Leistungsspitzen der südlichen und westlichen Flächen bei klarem Wetter sind in Wahrheit für den Eigenbedarf wenig nützlich, da in der Verteilung extrem sommerlastig und zu Zeiten wo der Verbrauch gering ist. Dazu kommt, dass der Ertrag der günstigen Seiten extrem "zappelig" ist, jede Wolke schlägt hart durch, während die diffus angestrahlten benachteiligten Orientierungen ein wesentlich ruhigeres Leistungs/Zeit-Diagramm zeigen. Daher ist auch die Netzdienlichkeit, also die Verträglichkeit der PV-Stromeinspeisung ins Netz, deutlich besser.
Themenwechsel zur Pellet-Heizung:
Die Heizsaison scheint sich langsam dem Ende zuzuwenden, die kalten Wochen sind laut Wetterbericht für die nächsten beiden Wochen vorbei, dann haben wir schon März und es wird nimmer allzuviel Wärmebedarf anstehen.
Zeit also mal wieder in den Pelletbunker zu blicken -- und der Anblick stimmt mich gleich sorgenvoll: Das mittels Trennwand unterteilte Lager wird im momentanen Verteilungszustand in einer Hälfte kaum leer werden und damit die empfohlene jährliche Reinigung des Bunkerbodens unmöglich bleiben.
Also flugs hineingekraxelt und mal "aufgeräumt", eine ganze Menge der Pellets der schon zu zwei Dritteln geleerten Seite in die Leerräume der vollen Seite geschaufelt.
Es ist lustig auf Pellets zu stehen, bei jeder Fußbewegung sinkt man ein wenig ein, fast wie in einem Moor, nur nicht ganz so gefährlich. Irgendwie kommt man sich vor wie Dagobert in seinem Geldspeicher beim morgendlichen "Goldtaler-Bad".
Poah, das staubte dann auf die Dauer doch auch ein wenig!
Danach war der direkte Gang in die Dusche angesagt.
Hier ein paar Inspirationen, Zentralperspektive:
Die geleerte Bunkerhälfte:
Und hier die randvoll gefüllte zweite Bunkerhälfte:
Mehr konnte ich nicht rüberschaufeln, die Lage wird schon instabil, Schüttwinkel und so. Eine denkbare Option wäre eine Erhöhung der Trennwand.
Ich hätte mir nie gedacht, dass wir mit weniger als der Hälfte des Brennstoffs, also nur 3 Tonnen Pellets, durch den ganzen Winter kommen. Das entspricht weniger als 14.500 kWh, das sind 7.000 kWh weniger als mit der alten Gasheizung, das ist nur 2/3 des alten Energiebedarfs bei unveränderter Komfortsituation!
Die diesjährigen Brennstoffkosten lliegen damit bei 1.080 € (der Einkaufspreis im Juni 2022 war 360 €/t). Zu aktuellen Gaspreisen hab ich keinen Zugang mehr, schätze aber mehr als den doppelten Preis.
Klar hat der recht milde Winter mitgeholfen, auch dass wir im Wohnzimmerkamin rund einen Ster Brennholz verfeuert haben und sicher auch die Tatsache, dass im Sommer das Warmwasser mit einer Wärmepumpe erhitzt wird, so viel macht das im Ganzen betrachtet aber auch wieder nicht aus. Auf der anderen Seite ist nun der ganze Keller auf 21° beheizt und endlich gut nutzbar.
Tolle Sache, das ganze Projekt!