An Alle Vermieter - Zuerst fällt das Gas aus, dann die Zahlungen, dann die Kreditwürdigkeit

[Telemark]

Ich frage hier mal explizit diejenigen, die nicht nur ihre eigene Stube warmhalten wollen, sondern auch die, die Wohnungen vermieten.
Was macht ihr, wenn eure Mieter - und nicht nur die, plötzlich nicht mehr zahlen, weil sie es nicht mehr können?
Einen langwierigen Prozess anstrengen? Das kann dauern, Erfolg ungewiss.
Als Vermieter vermietet man mit Heizung und Warmwasser sowie sonstigen scheinbaren Selbstverständlichkeiten.
Ist das nicht mehr gewährleistet, droht erhebliche Mietminderung, höhere Gewalt hin oder her.
Wäre es da nicht besser, auf elektrische Versorgung umzustellen? Das hätte den Vorteil, dass die Energieversorger selbst eintreiben müßten, nicht die Vermieter.
Zumindest als Backup für den Fall, dass Zahlungsausfall droht, sehe ich das als enorm wichtige Fall-Back-Lösung, bevor alles in den Gulag geht.
Wie seht ihr das?

 

[tricotrac]

Wäre es da nicht besser, auf elektrische Versorgung umzustellen?

Wie kommst du auf das schmale Brett ? Wenn Millionen Hausbewohner ihre Wohnung dann elektrisch wollen, so wird das mit elektrischer Energie auch nicht besser werden. Wo sollen diese zusätzlichen Kilowattstunden denn deiner Meinung herkommen ?

Das hätte den Vorteil, dass die Energieversorger selbst eintreiben müßten, nicht die Vermieter.

Bei Mehrfamilienhäusern (MFH) mit Etagenheizungen ist da auch kein Problem. Jeder Wohnung seinen Gaszähler. Zahlen und freundlich sein.
Bei MFH und Zentralheizung geht das wie bei Vonovia oder Deutsche Wohnen. Heiztemperaturen runter. Niemand braucht die Tropen in seiner Bude. Alte und Kranke ausgenommen.

 

[Telemark]

Wie kommst du auf das schmale Brett ? Wenn Millionen Hausbewohner ihre Wohnung dann elektrisch wollen, so wird das mit elektrischer Energie auch nicht besser werden. Wo sollen diese zusätzlichen Kilowattstunden denn deiner Meinung herkommen ?

Siehste, genauso wie beim Gas, aber mit dem Unterschied, dass ich nicht meinem Geld nachlaufen muss, sondern die Versorger. Die werden im Zweifelsfall gerettet, ich nicht. So schmal ist das Brett nicht! Und im Zweifelsfall ist dann eben auch der Russe schuld - ganz einfach
Wo der Strom herkommt? Na der wird im Netz erstmal von den Kobolden gespeichert, weißt du das denn nicht?

 

[24er]

Als Vermieter sehe ich das tiefenentspannt. Wenn es "kein Gas gibt", dann sind wir allesamt am Arsch ....

 

[Telemark]

Wenn es "kein Gas gibt", dann sind wir allesamt am Arsch ....

Auch dort gibt es Bereiche die angenehmer und weniger angenehm sind ;-)

 

[Installer]

weniger angenehm sind ;-)

Stimmt bei im Arsch wird's unangenehm.

Gruß Installer

 

[cephalopod]

Bei Hülsenfrüchten gibt es dort genug Gas

 

[Lp3g]

Frage stellen sich die Vermieter, darf der Mieter die Miete kurzen, wenn die Heizung wegen Gasmangel ausfällt.

 

[Telemark]

darf der Mieter die Miete kurzen, wenn die Heizung wegen Gasmangel ausfällt.

Genau darum geht es, eine Wohnung wird ja warm vermietet. Wenn die nun nicht mehr warm wird, weshalb auch immer, ist dann der Vertrag noch erfüllt? Da kann man köstlich darüber streiten und bis es eine Entscheidung gibt ist der Mieter erfroren und der Vermieter in der Karibik ;-)

 

[Lp3g]

Oder Pleite. Naja bei mir ist es so, das ich mit dem Versorger selbst den Vertrag habe. Aber die Therme vom Vermieter ist. Nun ist das ein Problem.... Die nicht belegten Karmine kann ich nicht einfach nutzen.

Ergo bleibt die Bude kalt........

Denke das man in dem Fall auch die Miete senken kann, aber nicht um 100%

Eher so 50% und im Sommer um 20%, weil kein warmes Wasser.

 

[MaRa]

Naja bei mir ist es so, das ich mit dem Versorger selbst den Vertrag habe. Aber die Therme vom Vermieter ist. Nun ist das ein Problem.... Die nicht belegten Karmine kann ich nicht einfach nutzen.

Ergo bleibt die Bude kalt........

Denke das man in dem Fall auch die Miete senken kann, aber nicht um 100%

Eher so 50% und im Sommer um 20%, weil kein warmes Wasser.

Wieso soll es denn ein Mangel der Mietsache sein, wenn dein Versorger dir kein Gas mehr liefern kann?

Spannender ist die Frage, ob ein Mangel vorliegt, wenn die Bude "warm" (im wahrsten Sinne des Wortes) vermietet wurde. Denn grundsätzlich kommt es für einen Mietmangel nicht auf ein Verschulden des Vermieters an.

Andererseits muss der Vermieter auch nicht für sämtliche Lebensrisiken einstehen. Die Einstellung der Gasversorgung ist meines Erachtens eine solche allgemeine Lebensgefahr, sie würde alle gleichermaßen treffen und hat insbesondere nichts mit der Mietsache als Solches zu tun.

Auch hier würde ich daher kein Recht zur Mietminderung sehen. Analog zur Rechtsprechung des BGH zur Corona und Gewerbemietraum kann man das aber auch anders bewerten.

 

[cephalopod]

Ich verstehe die Diskussion nicht.
Es ging doch in #1 darum, was passiert, wenn der Mieter die Nebenkostenvorauszahlung oder eine -nachzahlung nicht mehr leisten kann.

 

[MaRa]

Ich verstehe die Diskussion nicht.
Es ging doch in #1 darum, was passiert, wenn der Mieter die Nebenkostenvorauszahlung oder eine -nachzahlung nicht mehr leisten kann.

Stimmt. Aber was soll man dazu groß schreiben?

Wenn der Mieter nicht zahlen kann man es erdulden oder klagen und ggf. kündigen. Die Entscheidung, was man bei wem tut, ist individuell.

Dem seit 30 Jahren zuverlässigen Mieter der lediglich einen Teil der Nebenkosten nicht zahlt wird man da ggf. anders begegnen, als dem ohnehin unzuverlässigen und anstrengenden Neumieter.

Und die eigene Lage ist da auch entscheidend. Bin ich auf die Mieteinnahmen angewiesen - weil ich selber davon lebe oder die Häuser finanziere - oder kann ich gewissen Verluste schulterzuckend und den Sozialfrieden wahrend hinnehmen?

 

[cephalopod]

Stimmt. Aber was soll man dazu groß schreiben?

Wenn der Mieter nicht zahlen kann man es erdulden oder klagen und ggf. kündigen. Die Entscheidung, was man bei wem tut, ist individuell.

Richtig.

Von daher verstehe ich diese "Option" aus #1 auch nicht:

Wäre es da nicht besser, auf elektrische Versorgung umzustellen? Das hätte den Vorteil, dass die Energieversorger selbst eintreiben müßten, nicht die Vermieter.

Wenn der Mieter so klamm ist, dass er den Strom abgestellt bekommt, überlegt er sich, vielleicht dann doch lieber die Mietzahlung einzustellen, bevor das Licht ausgeht.

 

[Lp3g]

Das werden wir alle erfahren, wenn es passiert und das BGH Urteile.

 

[Heizi54]

Frage stellen sich die Vermieter, darf der Mieter die Miete kurzen, wenn die Heizung wegen Gasmangel ausfällt.

Darf der Mieter nicht, wenn das - wie im vorliegenden Fall - der Vermieter nicht zu vertreten hat.

 

[MaRa]

Darf der Mieter nicht, wenn das - wie im vorliegenden Fall - der Vermieter nicht zu vertreten hat.

Auf das Vertretenmüssen kommt es für einen Mietmangel nicht an. Ist eine beheizbare Bude geschuldet, dürfte sich ein Mietmangel durchaus begründen lassen.

 

[Heizi54]

Als Vermieter sehe ich das tiefenentspannt. Wenn es "kein Gas gibt", dann sind wir allesamt am Arsch ....

Ich sehe das nicht tiefenentspannt. Wenn ich als Vermieter zum jetzigen Zeitpunkt sicher wüsste, dass das Gas mehrere Jahre nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen oder der Gaspreis ins Unbezahlbare steigen wird, würde ich morgen ein Angebot für eine Ölheizung einholen.

 

[tricotrac]

Ist eine beheizbare Bude geschuldet, dürfte sich ein Mietmangel durchaus begründen lassen.

Staatlich verordneter Gasmangel fällt da aber nicht drunter. Das ist als höhere Gewalt einzustufen und so hat der Vermieter es nicht zu verantworten.

 

[MaRa]

Staatlich verordneter Gasmangel fällt da aber nicht drunter. Das ist als höhere Gewalt einzustufen und so hat der Vermieter es nicht zu verantworten.

So wie Corona Massnahmen?

Hat der BGH zwar nicht als Mietmangel - denn die Mietsache selbst war ja nutzbar - gewertet, aber als Störung der Geschäftsgrundlage.

Hier wird sogar das vertraglich geschuldete - eine warme Wohnung - nicht bereitgestellt. Möglicherweise ist auch keine warme Wohnung, sondern nur eine mit Energieträger X beheizbare Wohnung geschuldet.

Aber am Ende wird das ohnehin politisch entschieden.