Alte Ölheizung (Niedertemperatur) und moderne Heizkörper bzw. Optimierung im Bestand allgemein

Diskutiere Alte Ölheizung (Niedertemperatur) und moderne Heizkörper bzw. Optimierung im Bestand allgemein im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Momentan verbaut sind Gliederheizkörper aus den 70er, Beispielbild: Da es früher oder später auf eine Wärmepumpe (oder eben eine...

Rolf O.

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Momentan verbaut sind Gliederheizkörper aus den 70er, Beispielbild:

gliederheizkoerper.jpg


Da es früher oder später auf eine Wärmepumpe (oder eben eine Ölbrennwertheizung) hinauslaufen wird, folgende Fragen:

1.) Bringen moderne Heizkörper wie Typ33 auch eine Ersparnis bei einer Niedertemperatur-Ölheizung? Wo Typ33 baulich nicht passt, tut es da auch Typ22?
1a.) wenn nicht, bringen sie wenigstens keine Verschlechterung?
1b.) müssen wenn dann alle Heizkörper getauscht werden, damit das Gesamtsystem vernünftig funktioniert, oder reicht es nur die Heizkörper zu tauschen in den Räumen in denen am meisten (oder überhaupt) geheizt wird? Ich habe da Begriffe wie thermischer und hydraulischer Abgleich im Hinterkopf ohne die geringste Vorstellung was das eigentlich bedeutet.

2.) Ist mit neuen bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich Wandheizkörper zu rechnen, grade wenn in Altbauten in den nächsten 10 bis 20 Jahren vermehrt Wärmepumpen installiert werden (müssen), oder kann man die Technik grundsätzlich als ausgereift betrachten?

3.) Der Heizungsbauer meinte, um die Vorlauftemperaturen zu senken müsste man eben ausprobieren, quasi trial and error, wie realistisch wäre es bei einer 30 Jahre alten Niedertemparaturheizung in Verbindung mit neuen Heizkörpern hier nennenswerte Einsparungen zu erzielen und bestünde dabei die Gefahr ein bisher tadellos funktionierendes System zu zerschiessen (never touch a running system & don't fix it if it ain't broken wie der Ami sagt) oder bin ich da zu hasenfüßig?

4.) Sollte mein Vorhaben die Heizkörper zu tauschen (optisch sind sie auch keine Zierde mehr) einigermaßen sinnvoll sein, welche Heizkörper wären konkret empfehlenswert?
 

corsa

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Bringen moderne Heizkörper wie Typ33 auch eine Ersparnis bei einer Niedertemperatur-Ölheizung? Wo Typ33 baulich nicht passt, tut es da auch Typ22?
Der Typ gibt die "Dicke" (Bautiefe) des Heizkörpers an. Je dicker, desto mehr Leistung. Eine Ersparniss ist möglich, allerdings nur, wenn sämtliche Heizflächen dementsprechend groß ausgelegt werden, und dadurch die Vorlauftemperatur weiter in den Brennwertbereich gedrosselt werden kann.
wenn nicht, bringen sie wenigstens keine Verschlechterung?
Das kommt drauf an. Wird der Heizkörper zu klein gewählt, ist der Raum kalt. Üblicherweise wird hier anhand der Raumfläche ein Schätzwert genutzt oder es erfolgt eine Heizlastberechnung des Gebäudes.
Ich habe da Begriffe wie thermischer und hydraulischer Abgleich im Hinterkopf ohne die geringste Vorstellung was das eigentlich bedeutet.
Der Abgleich wird am Ventil vorgenommen. Den Heizkörper zu tauschen nützt nichts, wenn du immer noch das alte Thermostatventil hast. Es reicht eigentlich, die Thermostatventile zu wechseln.
Ist mit neuen bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich Wandheizkörper zu rechnen, grade wenn in Altbauten in den nächsten 10 bis 20 Jahren vermehrt Wärmepumpen installiert werden (müssen), oder kann man die Technik grundsätzlich als ausgereift betrachten?
Meinst du Wandheizungen (Fussbodenheizung in der Wand ) oder Wandheizkörper (Handtuchhalter im Bad)? In beiden Fällen schätze ich eher nein .
Der Heizungsbauer meinte, um die Vorlauftemperaturen zu senken müsste man eben ausprobieren, quasi trial and error, wie realistisch wäre es bei einer 30 Jahre alten Niedertemparaturheizung in Verbindung mit neuen Heizkörpern hier nennenswerte Einsparungen zu erzielen und bestünde dabei die Gefahr ein bisher tadellos funktionierendes System zu zerschiessen (never touch a running system & don't fix it if it ain't broken wie der Ami sagt) oder bin ich da zu hasenfüßig?
Man kann durchaus Ersparungen erzielen. Das kommt aber alles auf deine Heizkörper an. Sind diese zu klein, kannst du vorlauftemperatur nicht drosselt, da sonst der Raum kühl bleibt. Dementsprechend gilt als Faustregel bei Heizkörpererneuerung: Lieber 2 Nummern zu gross als eine halbe Nummer zu klein. Je grösser die Heizkörper, desto niedriger deine Vorlauftemperatur und je niedriger die Vorlauftemperatur, desto mehr Brennwertnutzen (Effizienz)
Sollte mein Vorhaben die Heizkörper zu tauschen (optisch sind sie auch keine Zierde mehr) einigermaßen sinnvoll sein, welche Heizkörper wären konkret empfehlenswert?
Das liegt am Nabenabstand. Willst du keine Anschlüsse anpassen, bist du auf wenige Austauschheizkörper mit identischen Nabenabständen angewiesen. Ansonsten Wände öffnen und die alten Eisenrohre anpassen mit Übergang auf Kupfer.
 

Rolf O.

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Mit Wandheizkörper meine ich sowas wie Typ33 im Gegensatz eben zur Fußbodenheizung, sind da noch neue Entwicklungen zu erwarten?

Ohne Heizlastberechnung lassen sich wohl keine sinnvollen Aussagen treffen egal zu welcher Thematik? Ich denke ich werde in der Heizperiode mal eine Heizlastberechnung machen lassen und auch den Dämmzustand prüfen.
 

ClausConrad

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Nenn sie lieber Konvektionsheizkörper sonst verwechselst man sie zu schnell mit einer Wandheizung ;)

Also die Wahrscheinlichkeit, dass die noch großartig verbessert werden, ist eher gering. Auf der einen Seite werden bereits jetzt bei 90% der neuen Einfammilienhäuser Flächenheizungen eingebaut, da sie aufgrund der größeren Flächen zum Wärme austrahlen, einfach geringere Vorlauftemperaturen brauchen und somit deutlich effizienter sind. Auf der anderen Seite sagst du ja selber, gut sehen sie nicht aus und dazu verschlechtern sie auch das Raumklima. Man könnte die Liste jetzt endlos so weiterführen. Ich persöhnlich halte Konvektionheizkörper für ein Auslaufmodel und kann mir nicht vorstellen, was an denen noch so verbessert werden sollte, dass man den Unterschied zu so einer großen Fläche zum Wärmeaustrahlen ausgleichen kann, wie bei einer Fußbodenheizung zum Beispiel.

Mein persönlicher Favorit akutell ist die Deckenheizung. Ist im Prinzip wie eine Fußbodenheizung eine Flächenheizung, nur an der Decke. Hat extrem viele Vorteile gegenüber der Fußbodenheizung, zum Beispiel, da ja nur die Decke nach und nach geöffnet werden muss und nicht gleich der ganze Fußboden, bleibt deine Wohnung bewohnbar und du musst nicht in ein Hotel. Wenn es eh irgendwann auf eine Wärmepumpe hinaus läuft, solltest du dir die mal ansehen.
 

Rolf O.

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Ich würde dann schon bei Konvektionsheizkörpern bleiben wollen, danke für den korrekten Fachbegriff. Die "Zwangsmodernisierung" von Millionen von Bestandsgebäuden mit Wärmepumpen steht ja noch aus und wird bis mindestens 2045 dauern, insofern könnte ich mir schon vorstellen, dass sich da bei Konvektionsheizkörpern noch einiges tun wird, sofern das physikalisch mögliche Potential noch nicht ausgereizt wurde.

Ich spekuliere auch auf mildere Winter, sodass ich eine Wärmepumpe im Zweifel auch erstmal mit 75 Grad Vorlauf betreiben würde und dann schauen wie teuer es strommäßig überhaupt wird.
 

ClausConrad

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Ganz schlechte Idee. Also wenn du auf eine Wärmepumpe umsteigst, musst du folgendes beachten: Die Wärmepumpe arbeitet am effektivsten, wenn der Unterschied zwischen Außentemperatur und Vorlauftemperatur der Heizung möglichst gering ist. Dabei gibt es einen Punkt, der heißt Bivalenzpunkt. Dieser gibt an, ab wann die Außentemperatur warm genug ist, um durch die Wärmepumpe auf die gewünschte Vorlauftemperatur gebracht zu werden. Liegt im Durschschnitt bei -5 bis 5 Grad, bei guter Dämmung deutlich drunter und bei schlechter deutlich drüber. Bei den Standart Luft-Wasser-Wärmepumpen ist das Optimum in der Praxis zwischen 0-10 Grad Celsius Außentemperatur und 35-45 Grad Celsius Vorlauftemperatur. Wenn du jetzt so eine Standart Pumpe nimmst und ein milden Winter von 0-10 Grad hast, hast du zwar hier das Optimum aber durch die höhere Vorlauftemperatur steigt auch dein Bivalenzpunkt. Wenn jetzt deine Außentemperatur nicht mehr warm genug ist, springt der Heizstab der Wärmepumpe an und das ist ein Albtraum für deine Betriebskosten.

Wenn du bei Konvektionsheizkörpern bleiben willst, gibt es welche die auf Wärmepumpen halbwegs angepasst sind. Da bist du nur bei einer Vorlauftemperatur von 55-60 Grad. Alternativ oder vieleicht auch in Kombination gibt es auch Wärmepumpen die auf Vorlauftemperaturen von zu bis 75 Grad ausgelegt sind. Wie das geht und ob die was taugen, kann ich dir nicht sagen. Aber sollte beides eigentlich von der Förderung gedeckt sein.
 

Rolf O.

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Ich werde die vorhandene Ölheizung bis zum Totalschaden betreiben und erst dann eine WP installieren, bis dahin werde ich alles lassen wir es ist, die Propan Wärmepumpen schaffen eigentlich alle 75 Grad Vorlauf, dass das alles andere als ideal ist, ist mir schon klar, testweise werde ich es aber im Fall der Fälle aber mal für ein Jahr ausprobieren, wer weiß wie die Winter bis dahin sind.
 
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