Dieter_de_Paris
Threadstarter
Hallo zusammen
Ich bin neu in diesem Forum und möchte zuerst kurz vorstellen. Ich bin der Dieter, komme gebürtig aus der Vulkaneifel und wohne seit 15 Jahren in Paris, Frankreich. Letztes Jahr im August haben meine Frau und ich uns ein neues Haus gekauft. Neben 1000 kleinen und größeren Baustellen steht in diesem Frühjahr die Optimierung der Heizungsanlage an, weil mich die Stromrechnungen der letzten Monate, trotz des milden Winters doch arg aus den Socken gehauen haben.
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein freistehendes Einfamilienhaus mit etwa 205 m² Wohnfläche, verteilt auf drei Etagen (EG 85 m², 1.Stock 60 m², Dach 60 m²). Das Haus ist Baujahr um 1890 und dementsprechend (nicht) gedämmt. Außer ein bisschen Steinwolle im Dach gibt es nicht viel. Die Fenster im EG sind bis auf die im (ebenfalls gedämmten) Küchenanbau von 2005 einfach verglast. Die Fenster in den anderen Stockwerken sind bereits doppelt verglast.
Hier zwei Bilder, damit man sich ein Bild machen kann:
Weitere Angaben:
Drempelhöhe: 1,4 m
Dachneigung: 32° zur Horizontalen
Gesamtfläche aller Wohnraum-Fenster inkl. Außentüren:
- Einfach verglast: 30,2 m²
- Doppelt verglast: 23,6 m²
- Dachfenster doppelt verglast: 5,6 m²
Die Heizungsanlage besteht aus einer Stiebel Eltron Wärmepumpe WPL 33, einem 700 L Heizungs-Pufferspeicher Stiebel Eltron SBP 700 E sowie einer Oertli GMR 4065 Condens Gastherme, die bei Temperaturen unter 0 °C zugeschaltet wird.
Die Heizkörper im EG und 1.Stock sind allesamt schwere doppelreihige Gussheizkörper (ohne Regelungsmöglichkeit, dass heißt, immer voll aufgedreht!), im Dachgeschoss gibt es normale Ventilheizkörper mit Thermostatventilen.
Warmwasser wird bei uns wie in Frankreich üblich elektrisch mittels zwei Ariston Velis Evo White Warmwasserboilern mit 65 L bzw. 40 L Speichervolumen aufbereitet.
Wir wohnen hier zu fünft, und sind im Schnitt drei Tage die Woche auch tagsüber zu Hause.
Hier unser Stromverbrauch von August 2021 bis Ende Februar 2022 inkl. der Außentemperaturkurve:
Extrapoliert auf das ganze Jahr gibt das einen Verbrauch von etwa 110 kWh / m².
Man muss zu der Kurve Folgendes ergänzen:
- Wir haben von Anfang an Renovierungsbetrieb mit entsprechendem Stromverbrauch
- Ende Oktober habe ich die Temperatur von 22 °C auf 19 °C runter gestellt
- Im Dezember waren wir fünf Tage nicht zu Hause, da hatte ich die Temperatur auf 12 °C gestellt
- Wir haben keinen Wäschetrockner, Spül- und Waschmaschine laufen jeweils etwa 3x / Woche.
Weiterhin gibt es zu sagen, dass es im EG keine Türen gibt, es ist also alles komplett offen und die alten Türen leider nicht mehr vorhanden.
Die Mädels beschweren sich, dass es kalt im Haus ist, ich weigere mich aber die Heizung höher zu stellen, damit die Stromrechnung nicht ins Uferlose geht. Der Strom kostet derzeit hier etwa 0,18 € / kWh und dementsprechend sieht unsere Rechnung aus. Um es ein bisschen wohliger warm zu haben, habe ich im Wohnzimmer einen Kaminofen mit 6,5 kW installiert; allerdings zieht wegen der großen einfach verglasten Fensterflächen und der fehlenden Doppelflügeltür ein Großteil der Wärme nach draussen oder direkt ins Treppenhaus und damit nach oben.
In der Küche ist überhaupt gar keine Heizung installiert (!), keine Ahnung warum. Jedenfalls mag man dort trotz des schönen Ausblicks im Winter morgens nicht frühstücken.
Es wird auch deshalb nicht richtig warm in den Zimmern, weil die Heizkörper wegen der geringen Vorlauftemperatur der Wärmepumpe auch nicht richtig warm werden; die im Dachgeschoss sind höchstens lauwarm. Dort habe ich aber drei Klimageräte installiert, die man auch im Heizbetrieb laufen lassen kann und die Räume mollig warm machen.
Ich möchte jetzt im Frühjahr sämtliche Gussheizkörper innen und außen chemisch reinigen und entlacken lassen. Im gleichen Zug werde ich diese dann auch mit Thermostatventilen ausstatten. Das ist aber leider auch schon alles, was ich selber machen kann, für alles Weitere fehlt mir das Wissen, und genau deswegen schreibe ich jetzt diesen Beitrag hier.
Könnt ihr mir bitte eine Einschätzung über folgende Punkte geben:
- Ist der Energieverbrauch hinsichtlich des Alters und der Bauweise unseres Hauses angemessen?
- Ist diese Heizung in Größe und Ausführung dem Haus angemessen? Brauche ich tatsächlich eine 700 L fassenden Pufferspeicher?
- Ist es vielleicht ratsam, die Gastherme bereits bei unter 10 °C Außentemperatur zuzuschalten um eine höhere Vorlauftemperatur und damit mehr Wärme in den Räumen zu bekommen? Die kWh Gas ist etwa halb so teuer wie der Strom.
- Kennt sich jemand mit der Heizungssteuerung Stiebel Eltron WPMW2 aus? Die Firma, die die Anlage wartet, sagt nach Rücksprache mit Stiebel Eltron es sei alles in Ordnung und richtig programmiert. Vielleicht kann man aber trotzdem noch den ein oder anderen Parameter optimieren.
- Ist es richtig, dass man bei Wärmepumpen keine Nachtabsenkung programmiert? Ich habe das probiert und eine Absenkung von 2 °C eingegeben, die Anlage fährt auch runter, aber leider komplett und schaltet sich auch morgens nicht wieder ein, das funktioniert nur manuell. Kennt jemand diesen Fehler?
Ich weiß, das sind eine Menge Fragen, vielleicht kann mir der ein oder andere helfen, die Anlage besser zu verstehen und zu optimieren.
Besten Dank im Voraus und viele Grüße
Dieter
Ich bin neu in diesem Forum und möchte zuerst kurz vorstellen. Ich bin der Dieter, komme gebürtig aus der Vulkaneifel und wohne seit 15 Jahren in Paris, Frankreich. Letztes Jahr im August haben meine Frau und ich uns ein neues Haus gekauft. Neben 1000 kleinen und größeren Baustellen steht in diesem Frühjahr die Optimierung der Heizungsanlage an, weil mich die Stromrechnungen der letzten Monate, trotz des milden Winters doch arg aus den Socken gehauen haben.
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein freistehendes Einfamilienhaus mit etwa 205 m² Wohnfläche, verteilt auf drei Etagen (EG 85 m², 1.Stock 60 m², Dach 60 m²). Das Haus ist Baujahr um 1890 und dementsprechend (nicht) gedämmt. Außer ein bisschen Steinwolle im Dach gibt es nicht viel. Die Fenster im EG sind bis auf die im (ebenfalls gedämmten) Küchenanbau von 2005 einfach verglast. Die Fenster in den anderen Stockwerken sind bereits doppelt verglast.
Hier zwei Bilder, damit man sich ein Bild machen kann:
Weitere Angaben:
Drempelhöhe: 1,4 m
Dachneigung: 32° zur Horizontalen
Gesamtfläche aller Wohnraum-Fenster inkl. Außentüren:
- Einfach verglast: 30,2 m²
- Doppelt verglast: 23,6 m²
- Dachfenster doppelt verglast: 5,6 m²
Die Heizungsanlage besteht aus einer Stiebel Eltron Wärmepumpe WPL 33, einem 700 L Heizungs-Pufferspeicher Stiebel Eltron SBP 700 E sowie einer Oertli GMR 4065 Condens Gastherme, die bei Temperaturen unter 0 °C zugeschaltet wird.
Die Heizkörper im EG und 1.Stock sind allesamt schwere doppelreihige Gussheizkörper (ohne Regelungsmöglichkeit, dass heißt, immer voll aufgedreht!), im Dachgeschoss gibt es normale Ventilheizkörper mit Thermostatventilen.
Warmwasser wird bei uns wie in Frankreich üblich elektrisch mittels zwei Ariston Velis Evo White Warmwasserboilern mit 65 L bzw. 40 L Speichervolumen aufbereitet.
Wir wohnen hier zu fünft, und sind im Schnitt drei Tage die Woche auch tagsüber zu Hause.
Hier unser Stromverbrauch von August 2021 bis Ende Februar 2022 inkl. der Außentemperaturkurve:
Extrapoliert auf das ganze Jahr gibt das einen Verbrauch von etwa 110 kWh / m².
Man muss zu der Kurve Folgendes ergänzen:
- Wir haben von Anfang an Renovierungsbetrieb mit entsprechendem Stromverbrauch
- Ende Oktober habe ich die Temperatur von 22 °C auf 19 °C runter gestellt
- Im Dezember waren wir fünf Tage nicht zu Hause, da hatte ich die Temperatur auf 12 °C gestellt
- Wir haben keinen Wäschetrockner, Spül- und Waschmaschine laufen jeweils etwa 3x / Woche.
Weiterhin gibt es zu sagen, dass es im EG keine Türen gibt, es ist also alles komplett offen und die alten Türen leider nicht mehr vorhanden.
Die Mädels beschweren sich, dass es kalt im Haus ist, ich weigere mich aber die Heizung höher zu stellen, damit die Stromrechnung nicht ins Uferlose geht. Der Strom kostet derzeit hier etwa 0,18 € / kWh und dementsprechend sieht unsere Rechnung aus. Um es ein bisschen wohliger warm zu haben, habe ich im Wohnzimmer einen Kaminofen mit 6,5 kW installiert; allerdings zieht wegen der großen einfach verglasten Fensterflächen und der fehlenden Doppelflügeltür ein Großteil der Wärme nach draussen oder direkt ins Treppenhaus und damit nach oben.
In der Küche ist überhaupt gar keine Heizung installiert (!), keine Ahnung warum. Jedenfalls mag man dort trotz des schönen Ausblicks im Winter morgens nicht frühstücken.
Es wird auch deshalb nicht richtig warm in den Zimmern, weil die Heizkörper wegen der geringen Vorlauftemperatur der Wärmepumpe auch nicht richtig warm werden; die im Dachgeschoss sind höchstens lauwarm. Dort habe ich aber drei Klimageräte installiert, die man auch im Heizbetrieb laufen lassen kann und die Räume mollig warm machen.
Ich möchte jetzt im Frühjahr sämtliche Gussheizkörper innen und außen chemisch reinigen und entlacken lassen. Im gleichen Zug werde ich diese dann auch mit Thermostatventilen ausstatten. Das ist aber leider auch schon alles, was ich selber machen kann, für alles Weitere fehlt mir das Wissen, und genau deswegen schreibe ich jetzt diesen Beitrag hier.
Könnt ihr mir bitte eine Einschätzung über folgende Punkte geben:
- Ist der Energieverbrauch hinsichtlich des Alters und der Bauweise unseres Hauses angemessen?
- Ist diese Heizung in Größe und Ausführung dem Haus angemessen? Brauche ich tatsächlich eine 700 L fassenden Pufferspeicher?
- Ist es vielleicht ratsam, die Gastherme bereits bei unter 10 °C Außentemperatur zuzuschalten um eine höhere Vorlauftemperatur und damit mehr Wärme in den Räumen zu bekommen? Die kWh Gas ist etwa halb so teuer wie der Strom.
- Kennt sich jemand mit der Heizungssteuerung Stiebel Eltron WPMW2 aus? Die Firma, die die Anlage wartet, sagt nach Rücksprache mit Stiebel Eltron es sei alles in Ordnung und richtig programmiert. Vielleicht kann man aber trotzdem noch den ein oder anderen Parameter optimieren.
- Ist es richtig, dass man bei Wärmepumpen keine Nachtabsenkung programmiert? Ich habe das probiert und eine Absenkung von 2 °C eingegeben, die Anlage fährt auch runter, aber leider komplett und schaltet sich auch morgens nicht wieder ein, das funktioniert nur manuell. Kennt jemand diesen Fehler?
Ich weiß, das sind eine Menge Fragen, vielleicht kann mir der ein oder andere helfen, die Anlage besser zu verstehen und zu optimieren.
Besten Dank im Voraus und viele Grüße
Dieter
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