Kein Wunder bei manchen Bemerkungen oben...
Laut Heizungsmonteur soll der Thermostat der Fußbodenheizung immer auf anschlag stehen.
Das ist generell eine gute Idee. Es funktioniert aber nur dann richtig, wenn die Anlage vernünftig eingestellt ist und einen vernünftigen hydraulischen Abgleich hat. Dann läuft sie bestmöglich effizient. Und die Fußbodenheizung kann sich mehr oder weniger selbstständig um die Reduzierung der Wärmeabgabe bei höheren Raumtemperaturen kümmern. Siehe Selbstregeleffekt.
Bezüglich des Sonneneinflusses gibt es eigentlich nur zwei (weitere) Möglichkeiten. Beide reduzieren die Vorlauftemperaturen bzw. schalten den Heizbetrieb sogar ab, führen aber eben dazu, dass während der Zeit einige Räume unterversorgt werden. Sie kriegen einfach weniger Wärme von der Heizung und können daher abkühlen. Da sich die Fremdwärme der Sonne aber langsam im gesamten Haus verteilt und die Zeitdauer der 'Übertemperatur' eher gering ist, ist das bei einem energetisch halbwegs intakten Haus nicht so kritisch. Die betroffenen Räume verlieren dann ja nur wenig Wärme.
1. Möglichkeit ist eben der o.a. Raumeinfluss. Nachteil ist aber, dass erst reagiert wird, wenn die Raumtemperatur bereits angestiegen ist. Es dauert dann auch recht lange, bis wieder hochgeheizt wird. Und generell ist eine Raumaufschaltung, insbesondere bei einer trägen FBH, immer nur die zweitbeste Lösung.
2. Möglichkeit wäre das frühzeitiges Erkennen des Sonnenscheins und präemptives Runterfahren der Heizung. Das reduziert die Heizleistung, bevor die Sonne um die Ecke kommt und die Räume im Süden überheizt. Leider bieten selbst moderne Heizungsregelungen dafür ab Werk praktisch keine Möglichkeiten wie z.B. Einbeziehen der Wettervorhersage oder Nutzung zusätzlicher Sensoren neben dem Außentemperaturfühler.
Meine eher unkonventionelle Lösung ist die Nutzung des Außentemperaturfühler auch zur Sonnenschein-Detektion. Er ist nicht an der kalten und schattigen Nordseite des Hauses angebracht, sondern im Osten. Bei Sonnenschein steigt die Temperatur am Fühler überproportional und die Heizung fährt die Vorlauftemperatur runter, bzw. schaltet sie ab. Bei mir geht das dann soweit, dass die Heizung bei realen Außentemperaturen selbst um 0°C (an der Nordseite) schon mal für ein paar Stunden in die Sommerabschaltung geht und den Heizbetrieb unterbricht. Der messtechnisch erfasste Temperaturabfall in den kältesten Räumen im Haus (Zimmer im Norden/Nordwesten) liegt dabei dann bei ein paar Zehntel Grad. Verschwindet die Sonne Richtung Süden, normalisiert sich die Temperatur am Fühler langsam wieder und es wird wieder mehr geheizt.
Mein Haus ist aber dafür wg. großer Fensterflächen im Süden, Dach in Südausrichtung, halbwegs vernünftigem energetischen Zustand und recht hoher Dämpfung gut geeignet...