Pellets: Bunker vs. Sackware

Diskutiere Pellets: Bunker vs. Sackware im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo, ich befinde mich noch in der Planungs- bzw. Findungsfase einer für ich passenden Pelltheizung. Jetzt beschäftigt mich die Pelletlagerung...

AndiP

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Hallo,
ich befinde mich noch in der Planungs- bzw. Findungsfase einer für ich passenden Pelltheizung. Jetzt beschäftigt mich die Pelletlagerung. Mir wurde ein Sacksilo mit 5to Fassungsvermögen für ca. 5000 Euro im Rahmen des Heizungsangebotes angeboten. Was spricht für das Sacksilo und was für Sackware? Derzeit verbrauche ich ca. 2200 l Heizöl p.a.
Klar, der Komfort. Ein Sacksilo mit Schnecke füllt selbsttätig. 15 kg Säcke muss ich vom Hand nachfüllen. Säcke sind teurer und wegen der Verpackung umweltfeindlich. Andererseits sind die 5k€ für das Silo eine Menge Geld. Da kann man in 20 Jahren viele Säcke für kaufen.
Ich plane, die Pelletheizung für Hybridbetrieb vorzubereiten. Optional soll in ein paar Jahren, wenn die WPs ausgereifter und nicht mehr überteuert sind und der Strompreis ggf. günstiger wird (glaube ich nicht dran) eine Monoblock WP in der Übergangszeit die Heizleistung erbringen. Für den Sommer habe ich eine Solarthermieanlage mit 10qm Flachkollektor und 750 Liter Pufferspeicher mit interner Warmwassererwärmung.
Da das Klima voraussichtlich wärmer wird, dürfte der Pelletbedarf des Kessels mit den Jahren immer weniger werden, erst recht, wenn Hybridbetrieb kommt. Hat jemand hier einen Pelletkessel im "Sackbterieb" und den Verzicht auf ein Silo inkl. Förderanlage bereut? Sind ja auch Teile, die gewartet werden müssen und ggf. kaputtgehen (Schnecke etc.). Wie sind da die Erfahrungen?

Gruß Andi
 
cephalopod

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Wie alt bist du?
Wie lange kannst du noch die Säcke handhaben?
Und dann?
Die polnische Pflegekraft?
Was ist wenn du ein oder zwei Wochen in Winterurlaub fährst?
 
Austro-Diesel

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Es gibt recht verschiedene Pellets-Fertigsilos (aus Blech, Textil, mit Stahlrahmen oder Holzgestell, optional mit Schutzfolie gegen Bodenfeuchte und leichtes Hochwasser, mit Federn, die die Raumausnutzung verbessern und trotzdem komplett Entleeren, mit Abluft-Anschlussstutzen oder "Filtereffekt", mit Schnecke, Schnecke und weiter mit Saugluft oder nur mit Saugsonde, manche auch mit mehreren Saugsonden mit Umschalteinheit).

Pellets aus Sackware sind mühselig und teuer, korrekt. Zumeist sind sie etwas abgelagert und produzieren daher auch keine nennenswerten Kohlenmonoxid-Mengen. Im Fall von Krankheit, Beeinträchtigung oder Abwesenheit ist die Sache meist eher schwierig. 5 Tonnen sind 333 Säcke mit je 15 kg … das ist vielleicht im ersten Jahr noch lustig.

Bei eingeblasenen Pellets ist in der Regel eine gute Belüftung des Lagerraums dringend anzuraten weil diese oft frisch sind und die fermentierenden Zellsäfte das nicht ungefährliche Gas absondern.

Fertiglager sind eine feine Sache, schnell aufgestellt. Da sie nicht völlig staubdicht sind ist ein eigener Raum eine gute Idee, nach dem Einblasen ist alles mit einem feinen Staub überzogen, besonders bei jenen, die keinen Absaugungs-Stutzen haben.

Kein Pelletlager bekommt man "randvoll", die Anbieter formulieren in meinen Augen eher optimistische Inhaltsmengen. Bei 2.200 Litern Öl einer durchschnittlichen Heizung solltest du mit 4,4 Tonnen Pellets solide durchkommen, da sind die angesprochenen 5 Tonnen Lagervolumen nicht verkehrt.

Verschiedene Austragungssysteme haben unterschiedliche Stärken. Die Saug-Systeme scheinen der aktuelle Goldstandard zu sein, idealerweise mit mehreren Sonden und Umschalteinheit, sodass bei einer denkbaren "Verblockung" (quasi die Bildung eines "Gewölbes" aus Pellets über der Sonde) auf eine andere umgeschaltet werden kann. Selber habe ich so etwas in zwei Wintern noch nicht erlebt, hier im Forum auch nur einmal davon gelesen. Die kurzen Transportschnecken, die man ab und zu sieht dürften auch eher unkompliziert sein, bedeuten aber mehr mechanische Teile.

Das Einblasen von 3 Tonnen dauert bei uns ungefähr eine gute Viertelstunde.

5.000 Euro kommt mir für ein Silo für fünf Tonnen Inhalt sehr teuer vor. Dazu hätte ich eher Zahlen um die 3.000 Euro im Kopf.

Ein Pelletlager kann man mit etwas handwerklichem Geschick auch selber bauen. Je nach Anspruch kann man da sehr viel Geld sparen, ich denke ab 2.000 Euro bist du dabei. Meines für 6,2 Tonnen hab ich selber in eher luxuriöser Ausführung gebaut mit 4 Saugsonden nebst Umschalteinheit und Trennwand, das ging sich mit rund 3.500 Euro aus.

Eine Wärmepumpe als Ergänzung wird auf absehbare Zeit kaum wirtschaftlich sein. Bei Pelletpreisen von 0,07 €/kWh (Tendenz aktuell eher fallend) müsste der Strompreis bei einer JAZ von 3,0 bei höchstens 0,21 €/kWh liegen, damit Gleichstand herrscht. Ich denke, dass sich die Investitionskosten am Sankt-Nimmerleins-Tag lohnen. Anfangs habe ich persönlich auch mit so einer Lösung geliebäugelt, habe diese Idee aber zur Seite gelegt.

Wenn Wärmepumpe, dann gleich ganz. Ist das Haus gut gefämmt, mit Flächenheizung ausgestattet und das Außengerät kein Problem: warum nicht?

Und ja, der Klimawandel ist mit uns. Wird sich im Ergebnis aber eher im 10%-Bereich niederschlagen.

Achte auf einen hochwertigen Pelletkessel, recherchiere nach empfehlenswerten Produkten. Es gibt auch viel Veraltetes und wovon man Zweifelhaftes liest. Ein Pelletkessel sollte heute eine Lambdasonde, einen selbstreinigenden Rost und ein längeres Wartungs- und Kundendienstintervall bieten. Es gibt zum Glück einige sehr gut beleumundete Hersteller.
 
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JSchnell

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Also ....
Verantwortungslose AD'ler bieten bei wenig Platzbedarf schon mal Mini Lösung mit, ich glaube bei Ökofen sind es 180 Kg Pelletbehälter zur manuellen Befüllung an, um überhaupt was zu verkaufen.
Wenn ich Lagerfeuerromantik haben möchte, dann installiere ich mir einen Pellet- oder Scheitholzofen im Wintergarten oder wo auch immer zusätzlich für schöne Stunden. Und dann ist das manuelle Beladen auch OK.
Ansonsten, den qualifizierten Beitrag von @Austro-Diesel in allen Punkten beachten ...
MfG
 

AndiP

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Hallo zusammen,
danke für die umfangreiche Info. Ich hatte schon mal ein Pelletlager mit Schrägboden aus OSB-Platten konstruiert (CAD). Kessel liegen Angebote für ETA PU15 und KWB Easyfire mit 15kW vor. Der KWB soll lt. Schorni die saubere Verbrennung (Feinstaub) haben. Pelletlager soll hinter eine Abmauerung des Heizungskeller, wo jetzt die Tanks stehen. Abmauerung wollte ich bis zur Deckel in Holzbau zumachen mit Einstigestür. Austragung per Schnecke.
 

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Etamann

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bitte bitte nimm ne Absaugung und keine Schnecke ......
 

AndiP

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...bin für alles offen :)
 
Austro-Diesel

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… und schau dir mal den ETA ePE 15 an. Das ist der modernere Kessel und man kann ihn mit einem integrierten selbstreinigenden elektrostatischen Partikelanscheider ausstatten, dann gibt es perfekte Abgaswerte. Wir haben den ePE 13 seit zwei Jahren und den Partikelabscheider seit einem Jahr (war vorher nicht lieferbar) und ich kann das Teil absolut empfehlen.

Vorteil ETA gegenüber dem Mitbewerb:
  • Selbermacher können die jährliche Reinigung selber machen und der Kundendienst ist nur alle drei Jahre nötig. Das spart einiges an Geld (alle 3 Jahre 300 € statt jährlich 360 €) und keine "unzumutbare" Arbeit, man wird nichtmal richtig schmutzig.
  • Die Regelung ist bei ETA meines Erachtens besonders gut gelungen. Alles drin, modular, recht einfach zu verstehen. Mit (abstellbarem und read-only) Internet-Zugang u.v.a.m.
Wichtig ist auch immer die Lage der Anschlüsse, wenn die Platzverhältnisse knapp sind.

Der Hargassner nano wär mein zweiter Tipp.
 
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Etamann

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Absaugung hat keine mech. Teile .....
 

AndiP

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Hallo,
mein Heizungsfachmann hält mehr vom KWB. Der soll ohne elektrostatischen Partikelfilter sauberer verbrennen, da die Pellets von unten nachgeschoben werden. Hat der Filter eine begrenzte Lebensdauer? Nochmal zum Lager: Habe auch Lösungen mit flachem Boden gesehen. Geht mehr rein und wenn es sich dem Ende neigt, hat man noch Reserven, die man auf die Sonden schüppen kann.
Kennt wer diesen Anbieter? Do-It-Yourself Sets für Lagerräume zum Bestpreis! | Silos24
Taugen die Sachen was? Reicht eine Raumauskleidung mit OSB? Senkrechte Lattung und darauf die Platten. Stärke 15mm?

Gruß Andi
 
Austro-Diesel

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Der Filter ist kein Filter, sondern ein Abscheider. Durch Elektrostatik wird der Staub angezogen und gebunden, nach dem Heizvorgang wird die Hochspannung abgeschaltet und das ganze Ding gemeinsam mit den Rauchzügen gereinigt indem es "abgeklopft" wird. Daher wartungsfrei, wie ich schon schrieb.

Dein Heizungsbauer sollte sich mal mit ETA beschäftigen. KWB ist durchaus okay, aber diese Brennertechnik ist im unteren Leistungsbereich inzwischen Technik von gestern, der Rost wird nach dem Glutabbrand auch nicht komplett gereinigt. Es gibt Webseiten wo man die Abgaswerte verschiedenster Produkte vergleichen kann, da kannst du dir selbst ein Urteil bilden — denn seine Aussage ist offenbar falsch, siehe hier:


Einfach links die Produkte anhaken, die man vergleichen will, dann kommt am rechten Rand die Auflistung der Daten, unten sind die Abgaswerte. Es gibt sehr viele Kessel, daher ist die Liste nicht sehr übersichtlich. Die Kessel von ETA heißen "ePE 15" bzw. "ePE 16 BW" mit Brennwerttechnik und "PU 15".

Brennwerttechnik ist auch nicht ganz verkehrt, bei ETA ist dann der ganze Kesselkörper aus rostfreiem Stahl und nicht nur ein "drangeflickter" Zusatzwärmetauscher.

Jeder Handwerker hat seine Lieblingsmarken, da kennt er sich aus und er hat wenig Ärger. Das ist nicht verkehrt, aber nicht selten sind die guten Leute nicht am letzten Stand. Mach dich selber schlau und studiere die Konstruktionen, hinterfrage die Funktion und informiere dich hier im Forum und wo immer es geht.

Bei Silo24 bekommst du alles eher "von der günstigen Sorte". Das tut's im Prinzip. Die Saugsonden selber und die automatische (!) Umschalteinheit unbedingt vom Kesselhersteller wählen, alles andere ist Murks.

OSB-Platte tun es absolut. Ab einem Bodenwinkel von 45° rutscht der Inhalt einigermaßen verlässlich nach, man verliert viel Volumen. Macht man einen ebenen Boden steht man auf einer beweglichen Masse von Pellets zwischen den fetten Schläuchen, die man nicht sieht. Akute Stolpergefahr und unmöglich ernsthaft darin die Reste zu den Sonden zu schaufeln!

Mein Kompromiss war ein flacherer Winkel von ich glaube 25°, mit etwas "Nachstochern" rutscht alles von selber nach und die Schläuche bleiben außerhalb des Lagers. Lies meinen Thread durch, da ist vieles drin, was man für sich selbst rausziehen kann, enthalten, inklusive (zum Glück kleinerer) Irrtümer und dem einen oder anderen Meinungswechsel:


Die ersten Seiten sind eher so "die Selbst- und Planfindung", ab Seite 5 oder so geht es in die "konkrete Umsetzung". Habe die Fotos teilweise in "meinem" Fotoforum eingestellt, weil ich nur einmal hochladen wollte und dort eine parallele Diskussion geführt, da geht es so ab Seite 7 ernsthafter los:


Ich hab mich bemüht das nachvollziehbar zu dokumentieren und abschweifende Beiträge kurz zu halten.

Und brauchst du wirklich 15 kW Heizleistung? Das kann man fast bezweifeln.

Die berühmte "Schweizer Formel" kommt bei 4.400 kg Pellets pro Jahr auf 7 bis 9 kW Heizleistung, es gibt das verschiedene historische Versionen der Wärmebedarfsberechnung auf Basis des bisherigen Energieverbrauchs, aber es kommt grob aufs Selbe raus.


(Die Berechnung ist wegen der Eingabe der Zahlen recht mühselig, mal mit Komma, mal mit Punkt, auf jeden Fall die gezeigte Anzahl Stellen im Hilfetext!)

Ein kleinerer Kessel wäre nämlich schlauer, der brennt länger durch und zündet weniger oft, besonders in der Übergangszeit. Das tut dem System gut und steigert den Wirkungsgrad und schont den Kessel. Ein Kessel der weit runtermodulieren kann (ETA … schon wieder!) kann sich an den sinkenden Wärmeverbrauch in größerem Umfang anpassen. 30 bis 50% Modulationstiefe sind realistisch, aber auch von einigen Einflussgrößen abhängig.

Ach ja: Rechne mit im Mittel durchschnittlich 40 bis eher 50 cm nicht befüllbarer Höhe von oben gemessen! Mit etwas Glück geht auch mehr einzublasen, aber nicht immer, wegen des Schüttwinkels und der Rücksaugung von Pellets durch den zweiten Entlüftungsstutzen. Das mögen die Lieferanten nicht, weil das Gebläse offenbar kaputtgeht, daher wird dann rasch Schluss gemacht.

Und wenn du die Schrägen an den langen Seiten machst verlierst du nach meinem Gefühl weniger Volumen. Würde ich mal nachrechnen.

Auch nicht unwichtig: Wie wird das Brauchwasser erwärmt? Solarthermie, Wärmepumpen-Speicher oder mit der Pelletsheizung?

Und jetzt verdau das mal alles, war vermutlich viel auf einmal. :)
 
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AndiP

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Hallo @Austro-Diesel ,
danke für Deine umfangreichen Ausführungen. Ich werde mir Deinen Thread mal in Ruhe reinpfeifen.... Warmwasser soll über die Pelletheizung erwärmt werden. Habe einen 750 Liter Pufferspeicher mit 10qm Solarthermieanlage im Bestand. Das soll auch bleiben. Ist mit Heizungsunterstützung (Anhebung der Rücklauftemperatur). Muss beim Umbau auf Pellets hydraulisch geändert werden, damit der Kessel den Speicher aufheizen kann um lange Laufzeiten mit wenig Taktung zu erzielen. An dem Wärmebedarf von 15kW habe ich auch so meine Zweifel. Vielleicht tun es auch auch 12kW. Mein Ölkessel hat 22 kW :-(.

Gruß Andi
 

Ettlingen

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Hallo,
die reich bebilderte Beschreibung von Austro-Diesel verdient großes Lob! Das sich jemand soviel Mühe gibt bei der Dokumentation und Beschreibung seiner DIY-Lagerlösung, ist nicht selbstverständlich. Habe mein Lager ebenfalls selbst gebaut und den Saugschlauch sowie die Saugsonde über Silos24 bestellt. Bei Silos24 kann man zwischen einer Sonde mit langen oder kurzen Stutzen wählen. M.E. werden von ETA selbst keine Saugsonden mit langen Stutzen angeboten. Mir war dies wichtig, da ich den Saugschlauch nicht im Lager verlegen wollte. Mit den langen Stutzen liegt die Sonde im Lager und die Schläuche werden von außerhalb des Lagers angeschlossen. Habe dazu unterhalb des Schrägbodens eine kleine "Pelletkammer" gebaut, in die die Pellets durch ein Loch im Schrägboden rieseln. Die Pelletkammer kann geöffnet werden um an die Saugsonde heran zu kommen. War bisher jedoch nicht nötig.

Um nochmal auf die von dir gestellten Fragen einzugehen:
- Sackbefüllung ist auf Dauer nicht praktikabel
- Saugförderung ist Stand der Technik; Schneckenförderung würde ich meiden
- ein Selbstbaulager lässt sich zu überschaubaren Kosten erstellen
- ein Lager wie Austro-Diesel gebaut hat, ist m.E. die Ideallösung. Mein Lager ist bei weitem nicht von so hoher, handwerklicher Perfektion.

Ich plane den Schrägboden wieder auszubauen und mit einer Saugsonde ohne Umschalteinheit zu arbeiten. Vorteil: Der Inhalt des Lagers steigt und ganz ohne zusammenfegen der Pellets kommt man vermutlich auch in einem noch so perfekt gebauten Lager nicht aus. Daher ist mir mehr Lagervolumen wichtiger, da ich dann nur alle zwei Jahre nachfüllen muss und das mit dem "zusammenfegen" auch nur alle zwei Jahre anfällt. Aber wie gesagt, wenn die finanziellen Möglichkeiten und das handwerkliche Geschick vorhanden sind, würde ich versuchen das Lager von Austro-Diesel nachzubauen. Das ist eine sehr durchdachte und in der Nutzung komfortable Lösung.

Noch zum Thema Hybridheizung aus Pellet + WP: Davon halte ich aus einem einfachen Grund nicht sehr viel. Die Lebensdauer beider Systemen wird durch die Kombination mutmaßlich erheblich verlängert. D.h. der Pelletkessel hätte statt 20 Jahre bis zu 30 oder 35 Jahre Lebensdauer. Das hört sich zunächst gut an, scheitert aber in der Praxis an der Ersatzteilverfügbarkeit.

Hier im Forum habe ich mich ja schon sehr ausführlich zum Thema Kessellaufzeit/Kesselleistung ausgelassen. Bei Interesse einfach nach meinen wenigen Beträgen suchen. Ich bin ein Befürworter von Kesseln mit hoher Leistung und kurzen Pufferladezeiten.
 
JSchnell

JSchnell

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Ich bin ein Befürworter von Kesseln mit hoher Leistung und kurzen Pufferladezeiten.
Das könnte ein Lösungsansatz sein, vorausgesetzt du hast sehr großes Puffervolumen zur Wärmespeicherung nutzbar, und die Abkühlphase sollte wirklich lang sein, min 10-fache Aufheizphase, besser mehr. Da reichen die 750 Liter nicht aus. Andernfalls kommst du ins Kurzzeittakten, und das ist kontraproduktive (m.M.)
Auf der anderen Seite, PS die du nicht nutzt, sondern nur unter der Haube hast, kosten trotzdem Sprit, auch wenn die Leistung nicht wirklich abgerufen wird.
Zuwenig kann zum Problem werden, zu viel kostet auf jeden Fall
MfG
 

AndiP

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Hallo,
schön, dass es hier so viel Schwarmwissen gibt. Von der Sackware bin ich mittlerweile runter. Also Eigenbau mit Saugsystem. Ein Brennwertkessel ist ggf. nicht so optimal. Wir haben nur 2 Räume mit FBH. Der Rest Flach- bzw. im EG noch Rippenheizkörper. Brennwert lebt von einer niedrigen Rücklauftemperatur. Das Haus ist Bj. 1965 mit gedämmten und ausgebauten Dach. 2 Etagen a 70qm und Dach und ein Kellerraum (Büro) zusammen ca. 30qm. Fenster durchweg doppelt verglast, Haustür neu. Tanklager wie angefügt.
Das Lichtschachtfenster soll durch ein Kunststofffenster ersetzt werden. Im Lichtschacht stand von Jahren bei Starkregen schon mal Wasser drin. Ausdehnungsgefäß muss verlegt werden. Einblasstutzen und Entlüftung können links vom Fenster knapp unter der Decke gesetzt werden. Die Idee, die Schrägböden um 90° zu drehen und nur 25° werde ich mal aufgreifen. Ex-geschützte Beleutung muss rein und in der Mitte eine Zugangstür.
 

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Die explosionsgeschützte Beleuchtung kann man günstig lösen indem du von innen Plexiglas-Fenster (mit umlaufender Schaumstoffdichtung) einbaust und das Leuchtmittel außerhalb des Lagers platzierst.

Wichtig ist, dass im Pelletlager die Wände wirklich trocken sind! Pellets und Feuchtigkeit ist übel, die zerfallen dann und können im Extremfall schimmeln.

Als Zugang hab ich ein Kellerfenster 60 x 80 cm bei Hornbach erworben und eingebaut, das erfordert aber eine schlanke Figur und etwas Gelenkigkeit. Zuseher sind zu vermeiden …


Das mit Brennwert oder Heizwert … ehrlich, ich hab keine besondere Meinung dazu. Wir haben nur Heizkörper und der Pufferspeicher hat eine Fußtemperatur von um die 35 bis 45° nach etwas Laufzeit der Heizkreise. Das nötige tiefe Temperaturniveau müsste also trotzdem da sein.

Was mich davon abhielt war unter anderem der bei uns sehr ungünstig gelegene Kanalanschluss und die mühseligere Wartung. Man muss nämlich den Siphon und die gefällearmen Abflussrohre jährlich von Verschlammungen reinigen — und das ist sicher eine spaßige Arbeit. Allerdings träume ich mir das nur so zusammen und habe keine belastbaren Erfahrungen dazu. Auch mag es sein, dass der Kessel dann von der Leistungsführung ganz anders betrieben wird und die Regelung vielleicht mehr "herumrudert". Auch dazu habe ich keine Erfahrungen oder belastbare Infos von anderen Anwendern.

Mit dem ETA Heizwertkessel ist das bei uns eine wirklich perfekte Sache die ich nicht ohne Grund gerne empfehle.

Selbst wenn ich mit Brennwerttechnik knapp 10% Brennstoff sparen könnte … wir reden hier von 300 kg Pellets, also keinen 100 Euro im Jahr.


Mit dem überschaubar großen Puffer, der ja auch das Warmwasser stemmen soll, solltest du den Kessel eher knapp auslegen. Beim ETA ePE kannst du die Dinger jeweils um eine Leistungsstufe hinauf- und hinunter-pimpen, man muss die "nur" Schamottierung im Brennraum tauschen. (Diese Info bitte nochmal hinterfragen, aber mir wurde das zugesagt.) Das verringert das Risiko bei Fehlauslegung.

Meinen ePE habe ich einfach per Leistungsbegrenzung (ich glaube bei den Puffer-Einstellungen) auf 10 kW "eingebremst", damit der nicht so schnell hochfährt. Auch macht er weniger Geräusche, wenn er nicht Volllast läuft, meine Frau ist da anspruchsvoll …

Solltest du bei ETA landen brauchst du dich ja nichtmal von der Farbe her umgewöhnen! :)
 
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AndiP

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Hallo,
das mit dem "Pimpen" der Kessel ist das so eine Sache. Hat mein Heizungsbauer bei seinem KWB auch gemacht. Anderes Kennfeld aktiviert und Leistung redziert. Ist aber in DE streng genommen illegal, da der Kessel nicht so fährt, wie bei der Zulassung. Die Autoindustrie arbeitet ähnlich....Ich schau mir den ePE mal an.
 
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Wenn das vom Hersteller (Kundendienst) gemacht wird bekommst du ja auch ein anderes Typenschild.

Wir hatten eine einfache 20-kW-Gastherme und der Kessel fährt nun mit 10 kW als Maximum. NAT ist bei uns –13° C, bei –8° C lief der Kessel diesen Winter für 2 Tage mit um die 7 bis 8 kW herum. Also viel, sehr viel weniger als die "klassische" Auslegung wäre. Die Schweizer Formal hat bei uns 8 bis 10 kW ergeben — so falsch lag die also nicht.

Sehr viele Heizungen sind zu groß dimensioniert. Ein bisserl zuviel ist mit Pufferspeicher ja kein Drama.
 
tricotrac

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Tanklager wie angefügt.
Ei, ei,ei. Das entspricht schon seit Jahrzehnten keiner geltenden technischen Regeln mehr. Blechbatterietanks nach DIN 6620-1 (Norm ist zurückgezogen) mit unterer Füllverbindungsleitung ist ein Klassiker. Ein Tank wird undicht, alle laufen leer.
Saugleitung zu groß dimensioniert ; Antiheberschutzventil auf Fotos nicht erkennbar. Ich gehe davon aus, dass der Sekundärschutz auch mit Mängeln behaftet ist.
 
Thema:

Pellets: Bunker vs. Sackware

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