Optimierung Gasverbrauch Logamax Plus GB132T (Einbau 2005) mit Logalux S160

[sektoderselters]

Servus liebes Forum,

ich versuche gerade den Gasverbrauch zu reduzieren und bin gerade dabei mich mit der Materie auseinanderzusetzen. Dabei habe ich bereits jetzt schon ein paar Fragen und würde mich sehr freuen wenn ich Hilfe bekommen könnte.

Der Gasverbrauch beträgt z.Z. (nur Warmwasser) ca. 2 m3/Tag (ca. 8000kWh/Jahr) und das kommt mir doch sehr viel zu viel vor. Im Internet liest man immer was von 4000kWh bei 4 Personen im Haus. Die Einstellungen waren dabei wie folgt:
- WW-Zieltemp: 55°C
- WW-Bereitstellung: Jederzeit (immer)
- eine Zirkulationspumpe ist nicht vorhanden, es bestehen allerdings Zirkulationsleitungen zu allen Zapfstellen

Ich habe zunächst die WW-Bereitstellung zw. 2200-0400 ausgeschaltet und dabei festgestellt, dass sich das Warmwasser im Speicher (160l) pro Stunde um 2°C abkühlt. Ist das normal? Mir kommt das viel vor.

Wäre es von Vorteil, das Warmwasser z.B. nur in der Zeit von 0400-1000 und 1700-2000 (in der Zeit wird bei uns geduscht - z.B. wegen Schichtdienst) auf 55°C bereitzustellen?
Oder macht das verbrauchstechnisch keinen Unterschied, da das Wasser im Speicher dann ab 1700 ja von 40°C auf 55°C gebracht werden muss - im Vergleich zu 55°C permanent.

Ist es überhaupt notwendig auf 55°C zu erwärmen - wegen der Legionellen?

Wenn sich der Warmwasserspeicher leert weil z.B. gerade geduscht wird - füllt sich dieser dann sofort mit Kaltwasser auf oder passiert dies erst wenn der Wasserstand unterhalb einen bestimmten Punkt fällt? Könnte man dies ändern bzw. wäre dies sinnvoll?

Gibt es noch andere Einstellungen die sinnvoll sind den Gasverbrauch zu senken?

Im Winter möchte ich gerne den Heizkreislauf abstellen und ausschließlich mit einem Ofen heizen. Reicht es dazu den rechten Regler am BC10 auf "0" zu stellen. Oder besteht dann die Gefahr, dass irgendwo Schäden im Heizkreislauf auftreten können (Frost, Korrosion)?

Liebe Grüße,
Robert

 

[cephalopod]

Ist es überhaupt notwendig auf 55°C zu erwärmen - wegen der Legionellen?

Nein, ist überholt:

TGA | Wissenschaft misst Legionellenwachstum genauer denn je

Die Ergebnisse von Zürcher Wissenschaftlern liefern Impulse für den sicheren Betrieb von Trinkwasserinstallationen: Grenzwerte und Empfehlungen zur…

tga.at

 

[Dr Schorni]

"Klappe die 23 456ste in diesem Forum"....
WER hat überhaupt die 24 Stunden WW-Bereitung eingestellt?? Ist das eine Art "Rotlicht-Verkehrsbetrieb" wo man mitten in der Nacht Badeorgien feiert??

- eine Zirkulationspumpe ist nicht vorhanden, es bestehen allerdings Zirkulationsleitungen zu allen Zapfstellen

Schwerkraftzirkulation ist unzulässig. Eindrosseln und mit einem zeitschaltbaren Magnetventil steuern, besser: dito per Pumpe

in der Zeit von 0400-1000 und 1700-2000 (in der Zeit wird bei uns geduscht

DANN wird die WW-Erwärmung 3:30-4:00 und 16:30-17:00 programmiert. "Aufheizen vor der Nutzung - mit der Nutzung kaltzapfen"

 

[cephalopod]

Alles runter, so tief wie möglich (Absteigend nach Wirksamkeit)
- WW Zeiten
- WW Temperatur
- Zirkulation
- Vorlauftemperatur Anhebung
- Wasserdurchsatz am Duschkopf

Der Gasverbrauch beträgt z.Z. (nur Warmwasser) ca. 2 m3/Tag (ca. 8000kWh/Jahr) und das kommt mir doch sehr viel zu viel vor. Im Internet liest man immer was von 4000kWh bei 4 Personen im Haus

Wir sind mit den obigen Massnahmen bei unter 1900 kWh.
Mit 4 Personen.

Hier im Detail :

Hoher Gasverbrauch Warmwasser und weitere Fragen

Wenn dann die Temperatur über Nacht auf unter 50 Grad fällt bis zum nächsten Morgen, sollte das ja aus hygienischen Gesichtspunkten kein Problem sein, oder? Du solltest die WW-Bereitung idealerweise so einstellen, dass der WW-Speicher über Nacht leer ist und somit ca. 10-15 °C hat. Das...

www.heizungsforum.de

 

[KarlZei]

- eine Zirkulationspumpe ist nicht vorhanden, es bestehen allerdings Zirkulationsleitungen zu allen Zapfstellen

Das ist keine gute Sache und eigentlich unzulässig. In diesen Zirkulationsleitungen kommt es entweder zu Stagnation, was erhebliche Hygieneprobleme verursachen kann, oder zu unkontrollierter Zirkulation, was zu hohen Verlusten führt.

Ich habe zunächst die WW-Bereitstellung zw. 2200-0400 ausgeschaltet und dabei festgestellt, dass sich das Warmwasser im Speicher (160l) pro Stunde um 2°C abkühlt. Ist das normal? Mir kommt das viel vor.

Ist es auch. Hier sollte auf jeden Fall zunächst geprüft werden, warum das so ist, und die Ursache abgestellt werden. Typische Gründe: unerwünschte (Mikro-)Zirkulation in Rohrleistungen vom/zum Speicher, fehlende/fehlerhafte Dämmung an Speicher, Anschlüssen und Leitungen.

Oder macht das verbrauchstechnisch keinen Unterschied, da das Wasser im Speicher dann ab 1700 ja von 40°C auf 55°C gebracht werden muss - im Vergleich zu 55°C permanent.

Es macht keinen Sinn, das Wasser permanent auf hoher Temperatur zu halten, wenn es nicht gebraucht wird. Das maximiert nur die Verluste und verschlechtert die eh schon schlechte Effizienz beim Nachladen des Speichers. Das zwischenzeitliche Abkühlen ist hygienisch auch weitgehend unkritisch.

Ist es überhaupt notwendig auf 55°C zu erwärmen - wegen der Legionellen?

Nein, schon seit vielen Jahren wird für Kleinanlagen (EFH, ZFH) als untere Grenze eine Temperatur ab 50°C als 'hygienisch ok' und im Sinne der Energieeinsparung als sinnvoll betrachtet.

Wenn sich der Warmwasserspeicher leert weil z.B. gerade geduscht wird - füllt sich dieser dann sofort mit Kaltwasser auf oder passiert dies erst wenn der Wasserstand unterhalb einen bestimmten Punkt fällt?

Bei jeder Warmwasserentnahme fließt entsprechend viel kaltes Wasser unten in den Speicher nach. Wenn das Wasser im Speicher in der Folge nicht zu stark gestört wird (z.B. Wasserentnahme mit hohem Volumenstrom), stellt sich eine Schichtung (mit Übergangszone) ein, die vereinfacht kaltes Wasser unten vom warmen Wasser oben trennt.

 

[sektoderselters]

Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten, das war eine große Hilfe!

Ich habe heute früh um 0200 mal an den verschiedenen Rohren an der Gastherme angefasst und dabei war die Zirkulationsleitung sehr warm, was dann wohl auf eine unkontrollierbare Eigenzirkulation zurückzuführen ist - wenn ich das so korrekt verstanden habe - und dann der (Haupt)Grund für die Wärmeverluste sein sollte.

- Aufgrund der hohen Wärmeverluste wird jetzt erstmal drei mal am Tag das WW auf 55°C erwärmt (0400, 1000, 1600) - später dann zweimal auf 50°C (0400 - 1600).
- Es wird eine Zirkulationspumpe mit entsprechenden Ventilen installiert um die unkontrollierte Zirkulation zu beenden, dazu wird der Speicher geprüft. Die Rohre liegen im Keller alle Aufputz und sind alle isoliert (naja, Stand Baujahr 1978).

Kennst sich jemand zufällig mit dem Gerät aus und weiß hierzu mehr?:

Im Winter möchte ich gerne den Heizkreislauf abstellen und ausschließlich mit einem Ofen heizen. Reicht es dazu den rechten Regler am BC10 auf "0" zu stellen. Oder besteht dann die Gefahr, dass irgendwo Schäden im Heizkreislauf auftreten können (Frost, Korrosion)?

Herzliche Grüße