Manueller (!) Entlüfter für Solarthermie-Anlage

Diskutiere Manueller (!) Entlüfter für Solarthermie-Anlage im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hi allseits, ich habe mit einem Ferienhaus eine kleine Solarthermieanlage (ca. 5m²) mitgekauft. Funktioniert prima, und macht ab etwa Ende Mai...

ArminLinder

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Hi allseits,

ich habe mit einem Ferienhaus eine kleine Solarthermieanlage (ca. 5m²) mitgekauft. Funktioniert prima, und macht ab etwa Ende Mai bis Oktober das komplette Warmwasser. Super. Die Kollektoren (Brötje) haben einen Betriebsdruck von 3,5Bar (Max: 10Bar), Ausgleichsgefäß und Überdruckventil sind vorhanden.

Jetzt möchte ich die Kollektoren an eine andere Stelle auf dem Dach bauen, es kommt also alles ab. Dabei möchte ich ein altes Ärgernis ausmerzen: oben an den Kollektoren wurde kein Entlüfter vorgesehen. Ich muss mir jedes Mal wenn ich etwas dazu- oder wegbastle ein Spülgerät leihen.

Ich habe überhaupt kein Problem, ein Mal im Jahr aufs Dach zu steigen, das muss ich sowieso um die Dachhaut auf Schäden zu untersuchen, Laub aus den Regenrinnen zu fegen und so weiter. Dabei noch die Anlage zu entlüften würde so am Rande mitgehen. Ich finde massenhaft diese "automatischen" Entlüfter, die dann wegen Dampf mit einem Absperrhahn versehen werden müssen, wodurch "automatisch" dann wohl hinfällig ist. Außerdem gammeln die Kugelhähne mit der Zeit gerne fest.

Ich bin eher für "keep it simple". Was nicht nötig ist und nicht nützlich wird nicht eingebaut, basta. Wenn der "automatische" Entlüfter eh nicht automatisch arbeiten kann: da tut es doch irgendein simpler Hahn aus Metall. Notfalls ein T-Stück das nach oben zeigt als Luftfalle und ein Heizkörperentlüfter oben drauf. Jetzt suche ich einen Entlüftungsnippel ähnlich dem was man an Heizkörpern hat, der aber für 150 Grad und Frostschutzmittel ausgelegt ist. Am liebsten etwas ganz ohne Dichtung und Plastik, was metallisch dichtet.

Hat jemand einen Tipp, was ich da einbauen kann?

Thnx, Armin
 
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tricotrac

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ST entsorgen und stattdessen PV installieren
Warum der TE ein funktionierendes System wegschmeißen soll erschließt sich mir nicht. Der Herr Kraftwerksbauer ist bekannterweise ja ein glühender Anhänger der Verbotspartei.
 
cephalopod

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Das war nützlich.
Wie willst du mit warmen Wasser demnächst dein BEV laden?
Und PV wird mit 19% gefördert.
 

ArminLinder

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Ich schrieb bereits: ich bin mit dem was die Anlage leistet **vollkommen** zufrieden. Ich suche nur eine kleine Verbesserung für die Entlüftung. Am Markt fand ich erst einmal nichts was mir sinnvoll scheint. Mir scheint, die Dinger sind auf "automatischen" Betrieb hin optimiert, bei dem niemand aufs Dach steigen muss, den ich aber nicht brauche, versagen gerne wenn die Anlage kocht (was ich nicht ganz ausschließen kann) und benötigen deswegen ein separates Absperrventil. Eine "Lösung" für mein Problemchen stelle ich mir anders vor, als es durch zwei andere Probleme zu ersetzen.

Beim Einsatz eines rein mechanischen Teils, das für Heizkörper gedacht ist, habe ich wie schon gesagt ein wenig Bedenken wegen der Wärmebeständigkeit und der Beständigkeit gegen Frostschutz (Tyfocor), daher die Frage.

Filosofische Diskussionen um PV vs. Solarthermie wollte ich eigentlich keine anstoßen.

Ich suche einfach nur einen Entlüftungsnippel, der ohne Kunststoffdichtung funktioniert. Ich vermute, dass man solche Dinger vor 40 Jahren in Massen gebaut hat, bis dann der Kunststoff seinen Siegeszug angetreten hat. Vielleicht werden die ja noch irgendwo angeboten, wo Hitze und Chemie einer Kunststoffdichtung gefährlich werden könnten?

Können wir jetzt bitte wieder zum Thema zurückkehren?

Armin.
 
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cephalopod

cephalopod

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Na gut.

Ich habe letztens einige automatischen Entlüfter von Spirax Sarco gekauft, Typ AE 36
 

bendo

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Hallo,
den Gedanken, einen robusten Entlüfter (manuel) am Hochpunkt zu installieren, kann ich nachvollziehen. In meiner Anlage ist sowas nicht eingebaut und ich habe auch keine Erfahrung damit (es klingt aber vernünftig, wenn es dicht ist). Trotzdem ein paar Gedanken:
...Ich muss mir jedes Mal wenn ich etwas dazu- oder wegbastle ein Spülgerät leihen.
Wie häufig kommt das denn vor, dass du an der STA etwas veränderst!? Ich schätze: Nach einem Füllvorgang muss die Anlage trotzdem mit einem Spülgerät entlüftet werden. Nur mit dem Hochpunkt klappt das vermutlich nicht...
...Ich habe überhaupt kein Problem, ein Mal im Jahr aufs Dach zu steigen, ...Dabei noch die Anlage zu entlüften würde so am Rande mitgehen.
Die Anlage sollte bez. ihrer Druckparameter so eingestellt und betrieben werden, dass die Anlage dicht ist und - einmal gut entlüftet - nicht mehr entlüftet werden muss. Der Bedarf, die Anlage einmal pro Jahr am Hochpunkt zu entlüften, sollte sich also nicht ergeben.
... die dann wegen Dampf mit einem Absperrhahn versehen werden müssen,
Stichwort "Dampf": Diesen sollte es bei gutem Anlagenbetrieb überhaupt nie geben. Dampf gibt es nur bei oder in Richtung thermischer Stagnation, was optimalerweise vermieden wird.
Gruß, bendo
 

ArminLinder

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Hi Bendo,

Bedenke: es ist ein Ferienhaus. Manchmal sind wir wochenlang da, und möchten dann natürlich maximale Solarernte. Dann sind wir wieder wochenlang überhaupt nicht da, und - ich habs ausgetestet - nach etwa 3 Sonnentagen hat sich der Puffer ohne Entnahme so weit aufgeheizt (75°) , dass er den Solarkreislauf abschaltet. Dann beginnt der Kollektor zu kochen.

Es gibt natürlich ein paar Möglichkeiten, dagegen zu halten. Die Steuerung hat einen Kollektorschutz-Modus, in dem sie den Puffer bis auf 95 Grad hochheizen würde. Das würde mir dann noch einen Sonnentag zusätzlich bringen. Dann könnte sie - auch das kann man einstellen - über Nacht das Warmwasser durch den Kollektor jagen, bis es wieder unter sagen wir mal 55 Grad ist. Wesentlich eleganter wäre es - das habe ich zufällig herausbekommen - den Rücklaufverhinderer zu umgehen. Dann zirkuliert die Anlage nämlich ganz von selber und kühlt sich über Nacht ab. Ich könnte - wenn niemand da ist - etwas ähnliches machen indem ich die Heizung auf Vollast anfahre und so versuchen, die überschüssige Wärme über die Heizkörper abzuführen. Oder ich baue ein Not-Magnetventil in den Warmwasserkreis und lasse Warmwasser ab. Oder ich baue eine Jalousie über die Kollektoren. So viele Möglichkeiten :)

Alles hätte, könnte, müsste. Wie gesagt, ich habe die Anlage mit dem Ferienhaus mitgekauft, und sie ist im Moment meine Spielwiese. Deswegen baue ich auch hin und wieder dran herum. Ich baue die Anlage im Moment um, und dabei verteile ich dann auch eine Handvoll Temperatursensoren und hänge einen Raspi als Datenlogger ins System, dann sehe ich was die Anlage tut während ich nicht da bin. Mein "normales" EFH könnte nämlich auch eine brauchen --> Erfahrung sammeln, dann bauen (lassen?).

Über allem steht allerdings Zuverlässigkeit. Wenn die Sensorik feststellt, dass da etwas nicht stimmt, kann ich schlecht 350km weit hinfahren und nach dem Rechten sehen. Das Teil soll also möglichst technisch stabil sein, deswegen versuche ich, mit einfachen, soliden Bauteilen auszukommen.

Standortwechsel ist übrigens sinnvoll, weil sich der Erbauer geirrt hat: auf die Dachecke wo die Anlage derzeit steht fällt ab ca. 16:00 Schatten von den Bäumen am nahen Waldrand. Vermutlich waren die, als er gebaut hat, noch wesentlich kleiner. Die ander Dachecke hat Sonne bis gegen 18:00 Uhr, die möchte ich gerne mitnehmen. Ich schätze, dass das Haus dadurch im Frühjahr, wenn der Sonnenstand niedrig ist, etwa 2 Wochen früher unabhängig vom Gas warm würde.

Entlüftung war letztes Mal, als ich die Flüssigkeit gewechselt habe wegen Frostschutz, halt ein lästiges Thema, und da ich den Kollektor beim anstehenden Standortwechsel eh von den Leitungen trennen muss wollte ich das gleich miterledigen.

Dass daraus so ein großes Fass wird, war nie meine Absicht :)

Armin.
 
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akaush

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Hier ist ein Schnellentlüfter der bis 180 Grad halten soll. Kugelhahn würde ich trotz setzen. Wenn Du eh einmal im Jahr aufs Dach gehst kannste den auch betätigen. Dann gammelt der auch nicht fest.

 

bendo

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... nach etwa 3 Sonnentagen hat sich der Puffer ohne Entnahme so weit aufgeheizt (75°) , dass er den Solarkreislauf abschaltet. Dann beginnt der Kollektor zu kochen...
Sehr schlecht!
...Es gibt natürlich ein paar Möglichkeiten, dagegen zu halten. Die Steuerung hat einen Kollektorschutz-Modus, in dem sie den Puffer bis auf 95 Grad hochheizen würde. Das würde mir dann noch einen Sonnentag zusätzlich bringen. Dann könnte sie - auch das kann man einstellen - über Nacht das Warmwasser durch den Kollektor jagen, bis es wieder unter sagen wir mal 55 Grad ist. Wesentlich eleganter wäre es - das habe ich zufällig herausbekommen - den Rücklaufverhinderer zu umgehen. Dann zirkuliert die Anlage nämlich ganz von selber und kühlt sich über Nacht ab. Ich könnte - wenn niemand da ist - etwas ähnliches machen indem ich die Heizung auf Vollast anfahre und so versuchen, die überschüssige Wärme über die Heizkörper abzuführen. Oder ich baue ein Not-Magnetventil in den Warmwasserkreis und lasse Warmwasser ab. Oder ich baue eine Jalousie über die Kollektoren. So viele Möglichkeiten :)
Sehr gut! Suche dir eine (oder mehrere) zuverlässige Methoden aus und setze die um.
Bei meiner STA wird oberhalb einer Grenztemperatur im Speicher das "solare Heizen" aktiviert und damit überschüssige Wärme über einen Heizungskreislauf verbraten.
Gruß, bendo
 
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