LWP als Ersatz für Gas-Brennwert (von 2016) mit PV

Diskutiere LWP als Ersatz für Gas-Brennwert (von 2016) mit PV im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, ich möchte mittelfristig (hatte so grob in 2-4 Jahren gedacht) auf eine LWP umsteigen und hätte gerne mal eine Einschätzung von...

evolver

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Hallo zusammen,

ich möchte mittelfristig (hatte so grob in 2-4 Jahren gedacht) auf eine LWP umsteigen und hätte gerne mal eine Einschätzung von euch, ob mein Plan da so sinnvoll ist bzw. wie man das ganze technisch dann umsetzt.

Es geht um ein EFH (Massivhaus-Bauweise), BJ 2016, Standort 567xx (Osteifel) beheizte Fläche ca. 190qm, FBH, Energieausweis Primärenergie 69,2 kWh/qm/a.
Verbrauch 12.000-13.000 kWh Gas pro Jahr. Wolf CGB2 Brennwert-Gas-Therme mit 300 Liter Brauchwasser-Schichtenspeicher und (ehemals) 2 Thermie-Kollektoren (4,6qm).
Vier Personen.

Da ich das Thema spannend finde und im Herbst das zweite E-Auto vor der Tür steht, habe ich dieses Jahr das Dach mit PV eingedeckt und dabei die Solar-Thermie für die Heizung abgebaut. (Die Solar-Thermie hat von der Bauart eine ganze Dachhälfte belegt, die jetzt mit PV viel mehr Ertrag bringt)
Ich habe gelesen, dass ich dadurch nun zunächst vermutlich 10% mehr Gas verbrauchen werde. Ich gehe also mal von 14.000 kWh/Jahr aus.

Durch die 20kWp-PV werde ich voraussichtlich etwa 13.000-14.000 kWh/a haben. Dazu kommt dann noch ein 30 kWh-Akku.
Im Keller, direkt neben dem Raum mit Heizung und Stromanschluss befindet sich ein guter Platz für eine LWP in Richtung Osten. Anschluss für Strom und Heizkreis wäre also nur einmal durch die Wand und dann an die bisherigen Leitungen anschließen.

Ich würde gerne komplett auf Gas verzichten. Weniger wegen der aktuellen Panik, sondern eher aus Umwelt- und Autarkiegründen. Und weil ich den Strom natürlich lieber selbst nutze als ihn einzuspeisen.

Jetzt wäre eine Variante, bspw. von Wolf die LWP zu nehmen und bivalent zu arbeiten. Dadurch würde ich mich aber vermutlich noch min. 10 Jahre auf Gas einschießen.
Die Alternative wäre die Gas-Therme komplett zu entfernen und nur noch auf LWP zu gehen.

Meine Fragen:
-Mono oder bivalent?
-Wie groß sollte die LWP dimensioniert sein?
-Wird ein Brauchwasserspeicher benötigt? Kann der bisherige Schichtenspeicher weiter verwendet werden? (Vermutung: zu groß)
-Im Fall von mono: Ist es wirklich so "einfach", nur mit den Leitungen durch die Wand zu gehen und an die bisherige Verteilung anzuschließen?

Die LWP-Geräte (ohne Anschluss-Zubehör) bekommt man ja teilweise schon für 5-6 TEUR. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die Installation recht schnell vonstatten geht, weil man nur einmal durch die Wand an die bestehende Verrohrung muss, dürfte sich das preislich doch wirklich im Rahmen halten.

Danke fürs Lesen und eure Antworten.
 
cephalopod

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evolver

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Es macht mir eigentlich nichts aus, noch 2-3 Jahre mit Gas zu leben und dann die große Lösung anzupeilen.
Deswegen weiß ich nicht, ob es Sinn macht, jetzt ~2.500€ auszugeben, um WW schonmal autark zu haben, wenn das mit der großen Lösung dann inklusive wäre.
Oder hänge ich da gedanklich irgendwo fest? Habe ich einen Vorteil, nach der Umstellung des Heizbetriebs zwei LWP laufen zu haben?

Es sei denn, man würde auf einen bivalenten Heizbetrieb gehen und dann WW autark über eine zusätzliche LWP. Dann könnte die bivalente LWP-Gas-Kombination in den Sommermonaten komplett aus bleiben.
 

KarlZei

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-Mono oder bivalent?
Eine Hybrid-Lösung macht für mich hier keinen Sinn. Eine LWWP wird Dein Haus hinreichend effizient beheizen können. Warum also die Zusatzkosten und den Aufwand für den Gasbetrieb?!?
-Wie groß sollte die LWP dimensioniert sein?
Passend zur Heizlast des Hauses. Heizlast = max. erforderliche Leistung bei Normaußentemperatur. Ausgehend von Deinem Verbrauch dürfte die Heizlast bei grob 6 bis 7kW liegen.
-Wird ein Brauchwasserspeicher benötigt? Kann der bisherige Schichtenspeicher weiter verwendet werden? (Vermutung: zu groß)
Ja und der vorhandene Speicher dürfte sehr gut passen; in Summe großer Wärmetauscher, hinreichendes Volumen für eine WP.
-Im Fall von mono: Ist es wirklich so "einfach", nur mit den Leitungen durch die Wand zu gehen und an die bisherige Verteilung anzuschließen?
Ein wenig aufwändiger ist das schon und es hängt auch von der vorhandenen Installation ab.
Die LWP-Geräte (ohne Anschluss-Zubehör) bekommt man ja teilweise schon für 5-6 TEUR.
Das wird wohl nicht reichen. Wenn Du überhaupt zeitnah eine bekommst.
Willst Du selbst einbauen? Verzicht auf Förderung?

Deswegen weiß ich nicht, ob es Sinn macht, jetzt ~2.500€ auszugeben, um WW schonmal autark zu haben, wenn das mit der großen Lösung dann inklusive wäre.
Nein, das macht keinen Sinn. Außerdem wirst Du mit Warmwasser auch nicht autark werden. Die kWh vom Dach wollen bei Deinem Szenario mehrere Verbraucher haben ;-)
Wenn die Ausseneinheit der WP an deiner Terrasse steht, kann es nerven, wenn sie für die Ww Bereitung anspringt.
Und keine evu Sperre für das WW.
Das sind doch keine Argumente. Man kann diese (vermeintlichen) Probleme auch ohne hohen Geldeinsatz lösen.
 

evolver

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Vielen Dank für eure Antworten. Jetzt habe ich zumindest schonmal eine Richtung, in die ich weiter planen kann.

Das mit dem Brauchwasserspeicher hat mich überrascht. Das wäre ja super, wenn ich den weiter verwenden könnte. Muss natürlich einen Installateur finden, der bereit ist, diesen zu integrieren.
Also grundsätzlich mache ich vieles gerne selbst. Wobei hier definitiv auch ein Installateur beteiligt sein wird.
Und bei 35% Förderung muss man mal schauen, ob sich Eigenleistung dann überhaupt rechnet.

Ich werde jetzt mal versuchen, ob ich Angebote erhalte.
 
cephalopod

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Das sind doch keine Argumente. Man kann diese (vermeintlichen) Probleme auch ohne hohen Geldeinsatz lösen.
Findest du?
Ich habe in der Umgebung schon einige Häuser gesehen, bei der die WP neben und teilweise auch AUF der Terrasse steht.
 

KarlZei

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Die Vermutung liegt nahe. Sonst hätte ich nicht geschrieben.
Ich habe in der Umgebung schon einige Häuser gesehen, bei der die WP neben und teilweise auch AUF der Terrasse steht.
Dann sollte man sich eben nicht um z.B. 05:00 Uhr morgens auf die Terrasse setzen, wenn die WP den Speicher lädt. Oder man kommt unter Tage nicht extra nach Hause, um der WP auf der Terrasse bei der Speicherladung zuzuhören. Oder man verzichtet generell auf die Terrasse. Ja, das ist wohl die Lösung. Dann hat man das Problem WP neben/auf Terrasse gar nicht.
 
tricotrac

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Oder man verzichtet generell auf die Terrasse. Ja, das ist wohl die Lösung. Dann hat man das Problem WP neben/auf Terrasse gar nicht.
Wie ? Der Hauseigentümer soll sich seiner rasselnden Haustechnik unterordnen ? Geht es noch ? :kopfnuss:
 

evolver

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Die LWP würde bei mir mittig auf der Ostseite und ca. 1 Meter tiefer als die Terrasse stehen und die Terrasse ist auf der Südseite. Also ist Schall auf meiner Terrasse vermutlich kein Thema. :)
Ungefähr 3-4 Meter oberhalb der LWP ist ein Schlafzimmerfenster. Vor der LWP steht der Bungalow des Nachbarn (ca. 5-6m zur Grundstücksgrenze, dann eine Hecke und dann nochmal ca. 4m bis zu seinem Haus) und der noch etwas seitlich versetzt. Insofern wird da hoffentlich wenig Schall reflektiert werden.
Das Thema Schall kann ich noch nicht so recht einschätzen.

Ja und der vorhandene Speicher dürfte sehr gut passen; in Summe großer Wärmetauscher, hinreichendes Volumen für eine WP.
Der Pufferspeicher ist dann aber auch nur für Warmwasser. Für die Heizung selbst benötige ich, wenn ich das richtig verstanden habe, keinen Puffer.
 
cephalopod

cephalopod

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Für die Heizung selbst benötige ich, wenn ich das richtig verstanden habe, keinen Puffer.
Da du die WP mit der PV betreiben willst und diese ja nur tagsüber Strom liefert, was machst du Nachts?
 

evolver

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Da du die WP mit der PV betreiben willst und diese ja nur tagsüber Strom liefert, was machst du Nachts?
Nachts entnehme ich den PV-Strom aus dem 30 kWh-Akku.
Klar, wenn der trotz der großen PV-Anlage leer läuft, läuft die LWP mit Strom aus dem Netz. Damit müsste ich dann leben.
 

KarlZei

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Der Pufferspeicher ist dann aber auch nur für Warmwasser. Für die Heizung selbst benötige ich, wenn ich das richtig verstanden habe, keinen Puffer.
Ja, meine Aussage bezog sich auf den "300 Liter Brauchwasser-Schichtenspeicher". Und der ist eben gut für eine WP geeignet.
Ein Puffer für die WP ist eine andere Sache, die auch von den hydraulischen Gegebenheiten Deiner Heizungsanlage abhängen. Bei FBH kann der meist entfallen, weil genug Heizungswasser für Mindestvolumenstrom, Abtauen usw. vorhanden ist. Trotzdem kommen wohl viele LWWP ab Werk mit einem kleinen integrierten Puffer daher.
 
cephalopod

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Nachts entnehme ich den PV-Strom aus dem 30 kWh-Akku.
Wenn die WP im tiefsten Winter 10 kW oder mehr (Heizstab) zieht, ist deine Batterie spätestens um 20 Uhr leergenuckelt.

Ist ein Rechenbeispiel: Pufferspeicher/Batteriespeicher/Fremdstrombezug

Ist bei Wechselrichtern denn ein 3-Phasiger Ausgang üblich?
 
AxelF

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Wenn die WP im tiefsten Winter 10 kW oder mehr (Heizstab) zieht, ist deine Batterie spätestens um 20 Uhr leergenuckelt.

Ist ein Rechenbeispiel: Pufferspeicher/Batteriespeicher/Fremdstrombezug

Ist bei Wechselrichtern denn ein 3-Phasiger Ausgang üblich?
Wir sollen doch über kurz oder lang alle eine Wärmepumpe einbauen da werden die meisten doch eh vom öffentlichen Strom abhängig sein, der muß halt billiger werden.
 
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cephalopod

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Wir sollen doch eh alle eine Wärmepumpe einbauen da werden die meisten doch eh vom öffentlichen Strom abhängig sein, der muß halt billiger werden.
Darum geht es hier aber nicht.

Thema hier ist die effektive Nutzung der eigenen PV-Anlage in Verbindung mit einer WP.
Und da muss man rechnen, ob sich eher ein Pufferspeicher oder der Fremdstrombezug auszahlt.
 

evolver

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Thema hier ist die effektive Nutzung der eigenen PV-Anlage in Verbindung mit einer WP.
Und da muss man rechnen, ob sich eher ein Pufferspeicher oder der Fremdstrombezug auszahlt.
Da hast Du natürlich Recht.
Ich kann das noch nicht so recht einschätzen... Wie oft und wie lange läuft im Winter so ein Heizstab?
Mit welcher Leistung und welchem "Verbrauch"?
Ich kann mir vorstellen, dass man das so pauschal sicher nicht sagen kann. Aber vielleicht habt ihr ja mal eine ungefähre Abschätzung.

Die 10 kW kann der Akku sicherlich nicht liefern. In der ersten Ausbaustufe habe ich 30 kWh bei 4,6 kW Leistung. Das kann ich aber in 4,6 kW-Schritten erweitern - wieder ein Rechenexempel...
 
AxelF

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Darum geht es hier aber nicht.

Thema hier ist die effektive Nutzung der eigenen PV-Anlage in Verbindung mit einer WP.
Und da muss man rechnen, ob sich eher ein Pufferspeicher oder der Fremdstrombezug auszahlt.
Das sollte einem doch jeder Energieberater, Heizungsbauer oder Solarteur aus der Hüfte geschossen beantworten können oder wird bei der WP-Installation das Rad jedesmal neu erfunden?
 
Thema:

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