Leidiges Thema der Überdimensionierung

[meqb]

Moin,


leider habe ich auf einen weniger kompetenten Kumpel gehört, der mir für mein Einfamilienhaus eine Wolf CGS-2-24/200 24kW Gas-Brennwert-Zentrale empfohlen hat.


Ein andere Kumpel (Heizungsbaumeister) hat mir die ohne die Empfehlung des anderen Kumpels zu überprüfen stumpf eingebaut... Nur zum werde gang warum ich zu so einer Heizung gekommen bin und warum eine Beanstanden nicht möglich ist.

Nun zu mein Problem:

Ich habe jetzt meiner Meinung nach durch die zu hohe Leistung eine hohe Taktzahl. In 2 Jahren 24.000 Brennerstarts. Ich habe sogar den Wolf Kundendienst kommen lassen, welcher mir die Heizung nachträglich nochmal eingestellt hat. Allerdings ohne wirklichen nutzen. Zudem bekomme ich nicht wirklich wärme in die Bude. Meistens ist bei 19° Schluss, ich glaube das liegt an der Taktung, da bevor die Heizkörper z.b. 65° erreichen die Heizung vorher wieder in die Taktsperre geht. Gefühlt kann ich machen was ich will… ich bekomme die Heizung nicht richtig zum laufen.

Daten zu meinen Einfamilienhaus:

• Baujahr 1950 (Mauerwerk besteht aus diesen Roten großen Gasbetonsteinen mit Hohlraum)
• Fenster 3 fach verglast
• Dach mit 160mm Holzwolle gedämmt.
• Dachgeschoss hat keinen Dachboden, hier ist die Deckenhöhe ca. 4 Meter am höchsten Punkt
• Dachneigung 28°
• Deckenhöhe Untergeschoss 2,30 Meter
• Keller unbeheizt
• Grundfläche Haus = 10x6 Meter (ca. 110qm Wohnfläche)

Entweder war Wolf zu doof die Heizung einzustellen ( gut möglich, da der ein echt inkompetenten Eindruck gemacht hat) oder die Heizung ist wirklich maßlos überdimensioniert und man kann einstellen was man will.

Könnt Ihr anhand meiner Daten einschätzen ob die zu groß ist. Ich brauche da bitte einen Rat, denn ich überlege die 24kw Wolf Heizung gegen eine 14kw Wolf Heizung zu tauschen. Dafür wäre eventuell zu berücksichtigen, das ein direkt am Haus anliegendes beheiztes Poolhaus und beheizter Wintergarten mit einer Grundfläche von beides zusammen 80-100qm geplant ist. Dass Poolwasser soll nicht beheizt werden.

Wenn die Heizung nicht zu groß sein sollte…. Könnt Ihr mir helfen die vernünftig einzustellen? Ich würde euch dann heute Abend wenn ich Zuhause bin mal die Fachmannebene posten.

Achja eins habe ich noch vergessen, ich habe meine Daten (Derzeit ohne Wintergarten etc) bei mehreren online Rechnern eingegen... dort kamen Werte von 12-19 kw Heizleistung herraus, demnach wäre die 24 KW heizung ja ok. Aber ich kann das irgendwie nicht ganz glauben.

 

[KarlZei]

Die Leistung (Heizbetrieb) ist sicherlich zu hoch. Nur für das Haus dürfte die Heizlast deutlich unter 10kW liegen; mit Poolhaus dürften es dann über 10kW werden. Ich schätze, dass trotzdem ein 14kW-Gerät ausreichen würde. Das hätte theoretisch auch noch genug Leistung für Warmwasser. Allerdings gibt es die kleinere CGS-2 nur mit kleinerem Schichtladespeicher. Kommt also auch auf den Warmwasserbedarf an.

Die Rechner liefern tendenziell recht hohe Werte und streuen ziemlich. Noch schlimmer ist es bei normgerechter Berechnung. Wie hoch war denn der jährliche Gasverbrauch in den vergangenen Jahren? Und wo steht das Haus? PLZ?

Das Problem ist hier auch weniger die Leistung der Therme, als vielmehr die Hersteller-/Typwahl. Du hast Dich für eine Therme 'entschieden', bei der die Mindestleistung, die ja für das Takten relevant ist, von der max. Leistung abhängt und mit dieser steigt. Es gibt aber auch Geräte, die trotz hoher Leistung und unabhängig von der Leistung eine vernünftige Mindestleistung haben. Ich habe eigentlich auch eine überdimensionierte Therme (19kW statt real benötigter 7kW). Aber die kann trotzdem auf ca. 2kW runtermodulieren. Selbst die 35kW-Version der Therme würde das noch machen.

Einen Tausch halte ich nicht für sinnvoll. Das wird sich nicht rechnen und über die Gewährleistung dürfte da nichts gehen. Du kannst nur versuchen, weiter zu optimieren. Und ggf. könnte hier die Erweiterung um einen kleinen Pufferspeicher helfen, der dann die Taktrate reduzieren wird.

Wichtigster Schritt bei der Optimierung: hydraulischer Abgleich.

 

[meqb]

Die Leistung (Heizbetrieb) ist sicherlich zu hoch. Nur für das Haus dürfte die Heizlast deutlich unter 10kW liegen; mit Poolhaus dürften es dann über 10kW werden. Ich schätze, dass trotzdem ein 14kW-Gerät ausreichen würde. Das hätte theoretisch auch noch genug Leistung für Warmwasser. Allerdings gibt es die kleinere CGS-2 nur mit kleinerem Schichtladespeicher. Kommt also auch auf den Warmwasserbedarf an.

Die Rechner liefern tendenziell recht hohe Werte und streuen ziemlich. Noch schlimmer ist es bei normgerechter Berechnung. Wie hoch war denn der jährliche Gasverbrauch in den vergangenen Jahren? Und wo steht das Haus? PLZ?

Das Problem ist hier auch weniger die Leistung der Therme, als vielmehr die Hersteller-/Typwahl. Du hast Dich für eine Therme 'entschieden', bei der die Mindestleistung, die ja für das Takten relevant ist, von der max. Leistung abhängt und mit dieser steigt. Es gibt aber auch Geräte, die trotz hoher Leistung und unabhängig von der Leistung eine vernünftige Mindestleistung haben. Ich habe eigentlich auch eine überdimensionierte Therme (19kW statt real benötigter 7kW). Aber die kann trotzdem auf ca. 2kW runtermodulieren. Selbst die 35kW-Version der Therme würde das noch machen.

Einen Tausch halte ich nicht für sinnvoll. Das wird sich nicht rechnen und über die Gewährleistung dürfte da nichts gehen. Du kannst nur versuchen, weiter zu optimieren. Und ggf. könnte hier die Erweiterung um einen kleinen Pufferspeicher helfen, der dann die Taktrate reduzieren wird.

Wichtigster Schritt bei der Optimierung: hydraulischer Abgleich.

Danke für die schnelle Antwort. Auf soeine Antwort habe ich gehofft, optimieren finde ich besser .

Postleitzahl: 25451
Vorherieger Gasverbrauch schwierig zu sagen, ich meine bei meinen Opa auf einer Abrechnung mal ca. 120€/Monat für Gas gesehen zu haben... allerdings mochte Opa das auch schön warm.

Einen zusätzlichen Pufferspeicher finde ich ok habe genug platz in Keller.

Eventuell hilft noch die Info: Ich habe elektrisch geregelte Fritz Thermostate mit Wlan angeschlossen, evtuell verschlimmbessern die das ganz auch.

 

[KarlZei]

Postleitzahl: 25451

Das ist eine recht warme Gegend. Die Normaußentemperatur liegt bei ca. -10°. Da würde ich die erforderliche Heizlast des Hauses auf ca. 7kW schätzen.

Eventuell hilft noch die Info: Ich habe elektrisch geregelte Fritz Thermostate mit Wlan angeschlossen, evtuell verschlimmbessern die das ganz auch.

Das ist grundsätzlich möglich. Falsch bediente Thermostate, egal ob dumm oder smart, können die Heizung massiv stören. Wenn Du z.B. nur über die Thermostate Heizpausen festlegst, solltest Du das lassen und vielmehr die Heizungssteuerung dafür nutzen. Die Therme will einfach nur auch die vorgegebene Temperatur heizen. Die weiß aber in der Regel nicht, wie warm es in den Räumen tatsächlich ist und ob die Heizkörper abgestellt sind oder nicht. Im schlimmsten Fall heizt sie gegen geschlossene Heizkörper-Thermostate, taktet wie wild und verschwendet Energie. Hier wäre man auch wieder beim hydraulischen Abgleich...

 

[meqb]

achja stimmt, den hydraulischen Abgleich habe ich von einer Firma rechnen lassen und dann selbst eingestellt. Ich fahr heute zum Baumarkt und kaufe "Dumme" Thermostate, um den Fehler schon mal auszuschließen.

 

[KarlZei]

Ich fahr heute zum Baumarkt und kaufe "Dumme" Thermostate, um den Fehler schon mal auszuschließen.

Du kannst doch die smarten Thermostate öffnen, indem Du die auf eine hohe Temperatur setzt und/oder irgendwelche Zeitprogramme ausstellst. Und zur Not nimmst Du einfach die Thermostatköpfe ab und die Heizkörper sind offen.

 

[Racen5202]

achja stimmt, den hydraulischen Abgleich habe ich von einer Firma rechnen lassen und dann selbst eingestellt. Ich fahr heute zum Baumarkt und kaufe "Dumme" Thermostate, um den Fehler schon mal auszuschließen.

Ach wie ich dieses Halbwissen liebe… du bist der Grund warum man nie , NIE für bekannte besserwisser arbeiten sollte! Selbst alles falsch machen was nur geht aber die Schuld bei anderen suchen

Wie sieht für dich ein Kompetenter Monteur aus?

Weil ich solche Charakterzüge hasse werde ich dir nicht helfen … weiter viel Erfolg
Tipp es liegt allein an dir und deinen Einstellung und nicht am Gerät

Zum Haus nur weil du neue Fenster hast, hast du kein KW 50 Haus

 

[meqb]

wurde gelöscht

 

[meqb]

Du kannst doch die smarten Thermostate öffnen, indem Du die auf eine hohe Temperatur setzt und/oder irgendwelche Zeitprogramme ausstellst. Und zur Not nimmst Du einfach die Thermostatköpfe ab und die Heizkörper sind offen.

Ja klar stimmt, das werde ich so machen danke.

Ich werde dann nachher mal die Einstellungen posten und dann wäre super wenn wir dann mal gucken können.

 

[meqb]

Ach wie ich dieses Halbwissen liebe… du bist der Grund warum man nie , NIE für bekannte besserwisser arbeiten sollte! Selbst alles falsch machen was nur geht aber die Schuld bei anderen suchen

Wie sieht für dich ein Kompetenter Monteur aus?

Weil ich solche Charakterzüge hasse werde ich dir nicht helfen … weiter viel Erfolg
Tipp es liegt allein an dir und deinen Einstellung und nicht am Gerät

Zum Haus nur weil du neue Fenster hast, hast du kein KW 50 Haus

Warum so gehässigt...? Dann antworte doch einfach nicht. Ich bin stets ein freundlicher typ... und habe kein Bock auf solche boshaften Antworten.

 

[KarlZei]

Wie sieht für dich ein Kompetenter Monteur aus?

Was hat das mit dem Monteur zu tun? Hier geht es um denjenigen beim Heizungsbauer, der die Therme geplant und deren Einbau veranlasst hat. Und dieser jemand, der eine Therme mit knapp 6kW Mindestleistung in ein Haus mit einer Heizlast von ca. 7kW ohne entsprechende Hinweise für den Betreiber bezüglich der Konsequenzen einbaut, ist nicht kompetent. Der hat einfach nicht verstanden, was er da tut.
Und ja, Du hast irgendwie schon Recht, jeder inkompetente Heizungsbauer wünscht sich sicherlich dumme / uninteressierte Anlagebetreiber. Die kriegen in der Regel schließlich nicht mit, welchen Sch***s der Heizungsbauer baut.

 

[MartinS]

Und ggf. könnte hier die Erweiterung um einen kleinen Pufferspeicher helfen, der dann die Taktrate reduzieren wird.

So würde ich das Problem lösen. Fehlt nur die Dimensionierung; da würde ich 200L sehr gut gedämmt nehmen und in den Rücklauf einbauen - aber erst damit beginnen, wenn sich hier die Kompetenz dazu geäußert hat

 

[Andreas1956]

160mm Holzwolle

Holzwolle als "Dämmung"? Bist Du sicher?

 

[Andreas1956]

Mauerwerk besteht aus diesen Roten großen Gasbetonsteinen mit Hohlraum

Vorausgesetzt die Wandstärke beträgt 36,5 cm plus Putz, dann läge der U-Wert dieser Wände bei 0.809 W/m2K, bei einer 24er Wand sogar bei 1.138 W/m2K. Die 10 m² Außenwandfläche eines durchschnittlichen Zimmers verlieren demnach stündlich rund 250 W, hättest Du eine Lampe die so viel Energie verbraucht, hättest Du da bestimmt schon andere Leuchtmittel eingesetzt. ^^

In Bereich von 5 bis 7 cm ab Außen droht zudem Tauwasserausfall in der Wandkonstruktion, der den Wärmedämmwert weiter verschlechtert. Während einer Tauperiode von 60 Tagen fallen dort 0,065 kg Tauwasser pro Quadratmeter an, die aber über den Sommer wieder abwandern.

 

[Hinnerk]

Holzwolle als "Dämmung"? Bist Du sicher?

Als es noch keine Glas-, Stein- und andere moderne Dämmaterialien gab wurde häufig Holzwolle und sogar Heu oder Seegras für Isolierzwecke im Hausbau verwendet.

 

[meqb]

Holzwolle als "Dämmung"? Bist Du sicher?

Ja auf jeden Fall, habe ich selbst eingebaut, das Dachgeschoss ist Kernsaniert.

 

[meqb]

Erstmal vorweg vielen lieben danke für die bisherigen Antworten, ich freue mich

So nun die Einstellungen.

Ich habe die Fotos der Einstellungen in Google Drive hochgeladen:

Fotos der Einstellungen

Ps. Die kann sich jeder anschauen, auch ohne Google Drive

 

[Andreas1956]

Ich melde schwerwiegende Bedenken an, daß das eine zeitgemäße Dämmung ist. Holzwolle ist nicht feinfaserig und verfilzt genug, um für eine ruhende Luftschicht zu sorgen, die aber nötig wäre, um wärmezudämmen. Darüber hinaus ist es brandschutztechnisch der GAU.

 

[meqb]

Ich melde schwerwiegende Bedenken an, daß das eine zeitgemäße Dämmung ist. Holzwolle ist nicht feinfaserig und verfilzt genug, um für eine ruhende Luftschicht zu sorgen, die aber nötig wäre, um wärmezudämmen. Darüber hinaus ist es brandschutztechnisch der GAU.

Habe mich vor 3 Jahren länger mit dem Thema auseinander gesetzt. Mir waren die Vorteile und Nachteile sehr bewusst. Bester Vorteil die einfache und vor allem atemwegs freundliche Verarbeitung. Trotzdem danke

 

[KarlZei]

Noch mal kurz off-topic aus Neugier: in welcher Form wurde die Holzwolle verbaut? Platten oder lose?