hydraulischer Abgleich, bei uns ein leidiges Thema

Diskutiere hydraulischer Abgleich, bei uns ein leidiges Thema im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, alle Jahre wieder habe ich das leidige Problem dass der Heizkeis für das OG den Heizkreis für das EG extrem beeinflusst...

mfgsc

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Hallo zusammen,

alle Jahre wieder habe ich das leidige Problem dass der Heizkeis für das OG den Heizkreis für das EG extrem beeinflusst.

Erklärung des Iststandes: (siehe auch Foto)
Heizung: Buderus Gastherme. Unsere Heizungsanlage besteht aus 2 Heizkreisen. Jeder HK hat eine Pumpe und im Rücklauf ein blaues Honeywell Regulierventil. Die Pumpen werden jeweils über ein mechanisches Raumthermostat mit Zeitschaltuhr ein und ausgeschaltet. Wenn die Pumpe im OG an ist, dann kommt im EG nichts mehr an. Mit nichts meine ich wirklich nichts. Ich habe sogar die Vermutung, wenn die Pumpe für das OG an ist, zieht die Pumpe sogar den Vorlauf des EG zurück. Ich vermute das deshalb weil der Vorlauf des EG beim einschalten des OG sehr schnell abkühlt.

Vor Jahren hatte uns wegen dem Problem unser Heizungsinstallateur die blauen Honeywell Ventile in den Rücklauf eingebaut. Trotz vielen herumprobieren, ist es immer noch so dass der OG Heizkreis den EG Heizkreis stark beeinflusst.

Wir haben momentan die Lösung so, dass wir das OG regelmäßig ein und ausschalten sodass wir das EG etwas heizen können. Dies ist jedoch nicht Sinn der Sache.

Da unser Heizungsinstallateur auch in dieser überfragt ist wollte ich mal hier im Forum nachfragen wass man da machen kann.
Das blaue Regulierventiel im Rücklauf ist schon ganz zurückgedreht und das Ventiel im EG Rücklauf ganz aufgedreht.
Ich vermute das generell der Aufbau der Heizkreisverteilung nicht richtig ist. Eventuell kann mir einer von euch Tips geben wass man da ändern kann.
Vielen Dank schon mal im vorraus.
Schöne Grüße
mfgsc
PS: Der linke HK ist das OG.
 

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Also ICH frage mich WIE soll das überhaupt gehen "Zwei Pumpen OHNE hydraulische Weiche"??
 

mfgsc

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Hallo,
also grundsätzlich arbeitet die Heizungsanlage so schon seit dem Jahr 1999. (Laut dem Vorbersitzer)
Lediglich die blauen Strangregulierventile hatte der Installateur meines Vertrauens (welches aber schon sehr geschwunden ist) mal nachgerüstet.
Ich habe schon viele viele Stunden verbracht mit rumregeln und rumprobieren. Ich vermute die rechte Pumpe (fürs EG) zieht den Rücklauf anstatt den Vorlauf von der Heizung und dann wirkt sie einfach nicht. Wenn die Pumpe vom OG nicht an ist, dann sind die hydraulischen Verhältnisse anders und die Pumpe zieht vom Vorlauf aus der Heizung. Dies ist zwar laienhaft ausgedrückt, aber ich denke so könnte ich mir das vorstellen.

Die Pumpe vom OG steht auf der größten Stufe. Dies kann ich auch nicht reduzieren, sonstwerden die letzten Heizkörper nicht warm. Es ist echt verzwickt.

Schöne Grüße
Christian
 
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Anhand der Beschreibungen und des Bildes SCHREIT das hier doch nach einer hydraulischen Weiche <klick> , denn erst DAMIT werden die ganzen Wasserströme entkoppelt, anders gehts nicht.
ICH frag mich allerdings warum man sich sowas unnötig komplexes und widersinniges antut: zwei getrennte Stränge mittels Zweipunkt-Thermostat zu betreiben, welchen unglaublich starken Vorteil und gar monetären Gewinn erhofft man sich denn damit? ICH sehe da starke Nachteile!
 

mfgsc

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Hallo nochmal,
vielen Dank für deinen Beitrag und den Link zur Hydraulischen Weiche. Dieser ist sehr informativ.
Theoretisch wirkt ja der "Kurzschluss" des Kesselkreislaufes (Foto: unten rechts) wie eine hydraulische Weiche.
Jedoch mehr als bescheiden. Position, Einleitung, Ausleitung und Durchmesser dieser Rohleitung erzielen als hydraulische Weiche keine Wirkung. (meine laienhafte Interpretation :) )
OG und EG bilden jeweils eine eigene Wohneinheit. In jeder Wohneinheit haben wir einen Theben Raumregler mit Zeitschaltuhr. Dieser Raumregler schaltet dann die entsprechende Pumpe. Deshalb 2 Pumpen.
Ich höre aus deinen Zeilen heraus dass dies sehr umständlich gelöst wurde. ICh sehe das genau so und würde das gerne ändern. Grundsätzlich sehe ich in der Aufteilung auch keinen Sinn. Eigentlich würde eine einzige Umwälzpumpe ausreichen. Und die Temperatur wird ohnehin über die Heizkörper-Thermostate geregelt.
Hättest du vielleicht einen Vorschlag eines Umbaus?
Schöne Grüße
Christian
 
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Eben die "Theben"...
Ein Raumthermostat KANN ja gar nicht richtig wirken, WENN er schalten WÜRDE. Denn die Heizkurve ist ja (hoffentlich) zur maximalen BrennwertZUSATZ-Energienutzung niedrigstmöglich optimiert. Ergo MUSS die Pumpe durchlaufen, damit genau DIE Energie hochgebracht wird, die auch benötigt wird. Würde nun ein RT abschalten wäre schon zu viel Energie hochgeliefert worden, denn der RT zieht quasi die "Notbremse". Dadurch wird die Energielieferung unterbrochen und irgendein Raum wird mit Sicherheit deutlich kälter als DER Raum in dem der RT sitzt. Das ist also nur energieverschwendend (ZWEI Pumpen!), regelungstechnischer Unsinn (zweierlei konkurrierende Systeme) UND noch unkomfortabel (Raumtemperaturschwankungen). "Macht kein Mensch"...
 
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Na ja, das WIRKLICHE Grund-Problem ist ja die "Zwei-Pumpen-RT-Regelung"...
WÜRDEN die schalten gibts Raumtemperatur-Probleme.
Würden die NICHT schalten BRÄUCHTE man sie NICHT.
 

mfgsc

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Also die Theben Raumregler haben wir sowieso nicht zur Temperaturregelung verwendet. Nur zum Ein und Ausschalten. Bzw. die darin enthaltene Zeitschaltuhr hat nachts von 22:00 bis 05:00 die Pumpe ausgeschaltet.
Aber klar. Über den Sinn bzw. Unsinn kann man streiten.
 
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Eben...die Theben....sind letztlich nur ein-aus-Schalter, also hätte man auch einfach nur äääh jah: Ein-Aus-Schalter installieren können. Wie gesagt: "Macht kein Mensch". Denn das Gerät im Keller macht ja sowieso einen Nachtbetrieb MIT Pumpenabschaltung und idR liegen die Schaltzeiten bei zwei Nutzungseinheiten untereinander auch nie weit auseinander.
Man stelle sich mal ein größeres MFH vor, wieviele Pumpen man da bräuchte. Und welches hydraulische Chaos sich daraus ergäbe. Wo ja eh schon die kleinste Pumpe für ein Zwei-Familien-Haus schon zu groß ist, WIE zu groß muss dann eine Pumpe für nur eine Wohnung sein. Ist und bleibt Nonsens. Grad so müsste sich jeder zwei Autos kaufen, weil man dann sparen und "selbstentscheiden" kann und nur mit einem fahren. "Macht auch kein Mensch"
Und man darf nicht vergessen, dass die Behelfs-Lösung einer Krücken-Installation: eine hydraulische Weiche nicht immer für die Brennwertnutzung grade förderlich ist. Da ist es billiger und weniger Aufwand den alten Sche... zurückzubauen und eine normaler Anlage herzustellen.
 
mad-mike

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Also ICH frage mich WIE soll das überhaupt gehen "Zwei Pumpen OHNE hydraulische Weiche"??
Das ist ein sehr schönes bild dort oben....
Ist in Deutschland absolut untypisch...
Für einen heizkreis als Trennung baue ich es immer noch so.
Da spart man sich die weiche.

Bei 2 heizkreisen die auf diesen ring aufbauen, sollte man Mischer setzen.

Benötigt es denn unbedingt 2 externe pumpen?

Was hängt denn dran, Flächen Heizung, oder Heizkörper?

Wie viel m2 jeweils?
 

mfgsc

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Rückbau kann heißen?
Pumpen raus. Kurzschluss auflösen. Strangregulierventile ganz auf. Und die Pumpe in der Heizung übernimmt die Umwälzung. (Siehe Foto)

Die Verohrung der Heizkörper im Haus ist nicht so gut gelöst. Nur wenn die Pumpen auf voller Stufen laufen, werden die letzten Heizkörper auch warm. Ich habe bedenken dass sich der Durchfluss nicht 50% zu 50% auf die beiden Heizkreise aufteilt.
 

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geNAU, alles UNNÖTIGE weg. Also BEIDE Heizkreis-Pumpen und die RL-Drosseln weg. Die Gerätepumpe ist stark genug. Selbstverständlich ist die Grundlage eines jeden richtigen Anlagen-Betriebs ein hydraulischer Abgleich . Hier sind jetzt nicht manche Heizkörper UNTERversorgt, sondern einige ÜBERversorgt, die muss man bloß richtig eindrosseln.
 
mad-mike

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Auch wenn das Thema wohl beendet ist, möchte ich noch einmal kurz zu was zu dem oben verbauten Ring zeigen...:



So wird das aufgebaut... Da gibt´s auch viel zubeachten, Mit abständen, ein und ausström längen, abstand von Abgang -> Abgang usw, usf.....


Und ich baue mir das ganz primitiv einfach, aber effektiv auf...:
IMG_20191215_172330~2.jpg



Eine Weiche zur Entkopplung ist also nicht immer Notwendig.

Nur Leider wird in D immer nur noch auf Fertige Bauteile zurück gegriffen, wo niemand mehr nachdenkt, was da überhaupt passiert.


Bei @mfgsc kann man natürlich alles zusammen klemmen und nur über das Heizgerät bedienen... Zusammen mit einem Abgleich wäre das hier eine optimale Lösung...
 
Dr Schorni

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Super Schema, halt bißchen arg viel Pumpen....
Die Geräte-VL-RL-Verbindung ist in sich offen?
Das ist ja schon toll, setzt aber erlernte Kenntnisse, angewendete Fähigkeiten, logiches DENKEN, Wissen was man will und ein gewisses Interesse und Können vorraus. Das sind für die meisten Zeitgenossen nunmal Begriffe die sie nichteinmal flüssig lesen können...
 
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hydraulischer Abgleich, bei uns ein leidiges Thema

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