Hilfe für einen "Heizungs-Neuling" Buderus G115 U

Diskutiere Hilfe für einen "Heizungs-Neuling" Buderus G115 U im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich bin durch Recherche auf dieses super Forum gestoßen und würde gerne hier meine Fragen loswerden, mit der Hoffnung, dass ich...

JT92

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Hallo zusammen,

ich bin durch Recherche auf dieses super Forum gestoßen und würde gerne hier meine Fragen loswerden, mit der Hoffnung, dass ich hier diese beantwortet bekomme :)

Wir haben einen EFH mit einer Buderus G115 U Öl Heizung (Bj. 1994) Brenner Aufsatz Buderus Logatop wurde 2015 erneuert bzw. ersetzt (Stichwort: Brenner-Kit seitens Buderus). Wir haben in allen Stockwerken Fußbodenheizung. In zwei Bädern noch jeweils Heiz-Rippen. Im Keller sind "normale" Heizkörper, die aber in der Regel nie an sind.

Ich werde einfache meine Fragen hier runter schreiben und diese Nummerieren. Somit wäre eine Beantwortung (sofern möglich) einfacher. Vielen Dank schon einmal vorab. Grundsätzlich möchte ich hier nicht auf biegen und brechen den letzten Tropfen Heizöl einsparen. Ich würde gerne einfach nur die Einstellungen verstehen um somit selbst handeln zu können und ggf. Einsparungen vornehmen zu können. Grundsäzlich muss ich aber sagen, dass ich der Meinung bin, dass unsere Heizung zu viel Öl verbraucht. Daher auch die Fragen.

1. Brenner/Kesseltemperatur
Siehe Foto "Heizung Kesseltemperatur.jpg": Was genau sagt eigentlich diese Temperatur aus? Ist das die Temperatur wie heiß das Wasser im Kessel "zubereitet" wird? In der offziellen Beschreibung der Heizung wird empfehlung entweder auf AUT/90 zu stellen oder je nach Außentemperatur zwischen 55-70 einzustellen. Ich habe die Erfahung gemacht, wenn ich auf AUT/90 stelle, die Temperaturanzeige wirklich bis auf 90 Grad hoch geht. Was ich viel zu viel finde? Ich verstehe unter AUT (Automatic), dass diese automatisch die passende Temperatur regelt. Da dies nicht wirklich der Fall war, habe ich mich nach der Anleitung gerichtet und auf 65 eingestellt. Ist das richtig?

2. Diverse Module
Siehe Foto "Module Heizung.jpg": Hier wird es jetzt für mich extremes Neuland. Ich beschreibe die Module von Links nach Rechts (Modul 1 , 2 ...)
Modul 1: Laut Anleitung wäre das für die Einstellung der Heizung bzw. Heizkreislauf. Ist das korrekt? Für was genau sind denn die Einstellmöglichkeiten. Ich weiß das oberere ist die Neigung (?) oder Niveau (?). Und die untere Einstellung besagt, wann der Wintermodus aktiviert werden soll. Alle Einstellungen in den Modulen sind Standard. Sprich oben 11 und unten 10.
Modul 2: Das wäre laut Anleitung Michheizkreislauf. Nach Recherche wäre diese Einstellung nur für die Fußbodenheizung. Ist das korrekt? Wenn ja, frage ich mich was das erste Modul dann macht? Auch hier bei diesem Modul habe ich den Standard gelassen von Oben 11 und unten 10. Grundsätzlich würde ich gerne verstehen was diese zwei Module überhaupt bewirken und wie ich diese Einstellen kann bzw. was eine Einstellung bewirkt. Vielen Dank schon einmal vorab!
Modul 3: Brauchwasser. Das habe ich verstanden :)-)) Warmwassertemperatur habe ich auf 55-60 Grad stehen um die Gefahr von Legionellen vorzubeugen.
Modul 4: Zeitschaltuhr etc. Hier habe ich mich, um ehrlich zu sein, schon etwas probiert. Auf dem Bild aktuell zu sehen ist, dass um 18.22 Uhr alle Funktionen (Heizung, Mischheizung,Brauchwasser und Mischerbrauchwasser/zirklulation) aktiv ist. Ich habe aktuell folgende Einstellung 06.30 Uhr soll Brennerheizung, Mischerheizkreis und Brauchwasser anfangen. Um 08.00 geht Brauchwasser wieder aus. Heizung/Brenner und Mischheizkreislauf läuft den ganzen Tag bis 21.00 Uhr durchgängig. Brauchwasser beginngt Nachmittags um 16.30 Uhr und hört wieder um 19.00 Uhr auf. Welche Einstellung wäre denn aus Sicht der Energieeinsparung am Sinnvollsten?


Viele viele Fragen. Ich hoffe das ich hier niemanden damit erschlage. Ich freue mich auf jedes Feedback. Vorweg: Ich habe einen Heizungsfachmann, der aber gesagt hat "Alles auf Standard lassen" und Kesseltemperatur auf AUT/90 stehen lassen. Weder Einstellung in der Zeitschaltuhr etc. Das kam mir etwas komisch vor, weil die Symbole auf dem Uhrsymbol sich nie in eine 0 [] verändert hatten sondern immer aktiv " I " waren.

Vielen Dank vorab und liebe Grüße
 

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JT92

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Schade...gibt es keinen, der mir hier helfen kann?
 

Heizi54

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Um die Punkte 1 und 2 könnte ich mich morgen früh kümmern, sofern noch Interesse besteht.
Es sollte sich um die Steuerung HS3220 handeln. Die Einstellungen sind eigentlich recht einfach, da es sich um alte Analogtechnik handelt.

Frage: Steht die Steuerung auf außentemperaturgeführte (=witterungsgeführte) Vorlauftemperaturregelung?
Ein Mischer müsste verbaut sein.
 
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JT92

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Sorry für die späte Rückmeldung. Leider habe ich keine Benachruchtigung erhalten.
Anbei ein Bild vom Label auf der Rückseite.

bitte verzeihen Sie meine laienhaften Aussagen.Also Ja, die Heizung springt je nach Witterung automatisch in Sommer oder Winter Modus.
 

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JT92

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Und Ja. Ich würde mich riesig freuen, wenn Sie meine oben genannten Fragen beantworten wurden. Vielen Dank vorab. @Heizi54
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Grundsätzlich möchte ich hier nicht auf biegen und brechen den letzten Tropfen Heizöl einsparen.
WAS spricht da dagegen??? Das ist unser aller AUFGABE!
Grundsäzlich muss ich aber sagen, dass ich der Meinung bin, dass unsere Heizung zu viel Öl verbraucht.
Also WAS denn nun? Die Ölheizung VERWENDET nur das Öl das Ihr als Nutzer bzw das Gebäude an Wärme benötigt oder meint zu brauchen.

Zur Frage 1:
Der Kesseltemperaturregler fungiert im Regelfall nur als Begrenzer nach oben. Der SOLLTE auf auto stehen und MUSS mindestens 10 Grad höher als der WW-Sollwert stehen sonst gibts Probleme.
Die KESSELwassertemperaturanzeige schwankt je nach dem: im Heizbetrieb im unteren Bereich, im WW-Betrieb mal kurzzeitig im oberen Bereich - natürlich "je höher desto HÖHER" siehe letzten Absatz unten.
Bzgl Zeitprogrammierung:
Im Normalfall kommt man mit EINER WW-Aufheizung morgens VOR der ersten Zapfung über den Tag, ggf spätnachmaittag nochmal ne kurze Freigabezeit.
Wichtig halt auch: die Nutzer briefen! WW-Einhebelmischer RICHTIG benutzen: NIE in Mittelstellung öffnen. Fürs Hygienehändewaschen nur Kaltwasser benutzen.

Letztes Bild der Regelung:
Die Sommer/Winter-Umschalttemperatur des untersten Potis steht ungewöhnlich hoch auf 17 - Norm ist 15.
PS: Deine WW-Temperatur kannst Du praktisch frei einstellen, man hat mit keiner Lösung eine absolute Legionellen-Prophylaxe aber halt deutlich unterschiedlichen Energieverbrauch.
 

Heizi54

Guest
Ich gehe davon aus, dass bei dir eine witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung im Einsatz ist!
In diesem Fall wird mit den beiden oberen Drehknöpfe des Einschubmodul 1 die Kesselkreistemperatur und mit den beiden oberen Drehknöpfen des Einschubmodul 2 die Mischerkreistemperatur eingestellt.
Diese Einstellungen wirken nur beim Heizen, jedoch nicht während der Brauchwassererwärmung.

Einschubmodul 1 (links)
Mit dem oberen Drehknopf wird die Steilheit (Neigung) der Heizkennlinie des Kesselkreises eingestellt. Mit dem Drehknopf darunter wird die Parallelverschiebung (Niveau) der Heizkennlinie des Kesselkreises eingestellt.
"Kesselkreis" meint den Wasserkreislauf, der direkt durch den Kessel geht. Vermutlich werden die im Haus vorhandenen Heizkörper direkt aus dem Kesselkreis versorgt.
Mit dem unteren Drehrad des Einschubmodul 1 wird die Sommer-/Winterumschaltung eingestellt. Das Drehrad steht auf 17°C. Das bedeutet, oberhalb einer Außentemperatur von 17°C ist der Heizbetrieb aus, unterhalb einer Außentemperatur von 17°C ist der Heizbetrieb an. Wenn du mehr sparen willst, dann dreh das auf 15 oder 14°C runter

Einschubmodul 2 (zweiter von links)
Mit dem oberen Drehknopf wird die Steilheit (Neigung) der Heizkennlinie des Mischerkreises eingestellt. Mit dem Drehknopf darunter wird die Parallelverschiebung (Niveau) der Heizkennlinie des Mischerkreises eingestellt.
"Mischerkreis" meint den Wasserkreislauf, der durch die Rohre der Fußbodenheizung geht.

Einschubmodul 3 (dritter von links)
Mit dem Drehrad wird die Temperatur im Brauchwasserspeicher eingestellt. Der Heizkessel wird also das Brauchwasser immer in etwa auf der Temperatur halten, die mit dem Drehrad eingestellt ist.
Bezüglich der Einstellempfehlung kannst du meinen Kollegen vertrauen. Ich möchte mich da raushalten.;)

Einstellhinweise für die Heizkennlinien des Kessel- und Mischerkreises
Grundsatz: Der Kesselkreis sollte immer ein paar °C höher als der Mischerkreis eingestellt werden.
Da der Mischerkreis aus dem Kesselkreis versorgt wird, kann es im Mischerkreis beim Heizen keine höheren Temperaturen als im Kesselkreis geben.
Bezüglich der Mindesttemperatur im Kesselkreis gelten evtl. Vorgaben von Buderus. Eins ist aber klar: 95°C während des Heizbetriebs ist Unsinn und Energieverschwendung.

Um unnötige Energieverluste im Heizsystem zu vermeiden, gilt es möglichst niedrige Heizkreistemperaturen zu erreichen.
Wie werden die beiden Heizkennlinien eingestellt?
Ich würde dir empfehlen, zuerst den Mischerkreis einzustellen.
Deshalb hier die Einstellempfehlung für den Mischerkreis (Fußbodenheizkreis):
Für die optimale Einstellung der beiden Parameter Steilheit (Neigung) und Parallelverschiebung (Niveau) gilt:
- Ist es bei hohen Außentemperaturen (z. B. +10°C) infolge zu niedriger Mischerkreistemperatur im Haus nicht warm genug, - dann Parallelverschiebung erhöhen.
- Ist es bei hohen Außentemperaturen (z. B. +10°C) infolge zu hoher Mischerkreistemperaturen im Haus zu warm, - dann Parallelverschiebung erniedrigen.
- Ist es bei niedrigen Außentemperaturen (z. B. -10°C) infolge zu niedriger Mischerkreistemperaturen im Haus nicht warm genug, - dann Steilheit erhöhen.
- Ist es bei niedrigen Außentemperaturen (z. B. -10°C) infolge zu hoher Mischerkreistemperaturen im Haus zu warm, - dann Steilheit erniedrigen.

Während der Einstellung müssen die Thermostate bzw. Stellantriebe, die vor Ort in den jeweiligen Räumen verbaut sind, voll geöffnet werden.

Für die Kesselkreiseinstellung gilt der Hinweis, dass hier einige °C mehr als im Mischerkreis eingestellt sein sollten.


Mit dem Kesseltemperaturdrehrad "50...AUT/90" kannst du den Maximalwert der Kesseltemperatur einstellen, unabhängig davon, was die Kesseltemperaturkennlinie vorgibt. Damit es während der Brauchwassertemperaturerwärmung nicht zu Problemen kommt, sollte das Kesseltemperaturdrehrad auf AUT/90 stehen.
 
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Dr Schorni

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Mit dem Kesseltemperaturdrehrad "50...AUT/90" kannst du den Maximalwert der Kesseltemperatur einstellen, unabhängig davon, was die Kesseltemperaturkennlinie vorgibt.
Der Kesseltemperaturregler fungiert im Regelfall nur als Begrenzer nach oben. Der SOLLTE auf auto stehen und MUSS mindestens 10 Grad höher als der WW-Sollwert stehen sonst gibts Probleme.
Mindestkesseltemperatur
Falls der G115U einen Stahlblechkessel
Der G 115 (G = "Guss", S = "Stahl, B = "Brennwert") HAT seine eigene unantastbare Kesselschutzbetriebsweise, da kann und sollte man nichts dran tun. Die Heizkurveneinstellungen erfolgen daher unabhängig.
 

Heizi54

Guest
Die Hinweise bezüglich der Maximalwertbegrenzung "50...AUT/90" habe ich ergänzt und die Kesselschutzhinweise gestrichen.

Nach deiner Erklärung sollte der G115U also ein Gusskessel sein. Was willst du mit dem Hinweis "Der G 115 ……. HAT seine eigene unantastbare Kesselschutzbetriebsweise, da kann und sollte man nichts dran tun. Die Heizkurveneinstellungen erfolgen daher unabhängig." sagen?
Kannst du das noch etwas erklären.
 
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Dr Schorni

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"Man stellt die Heizkurven auf die Hausanlage passend ein, der KESSEL kümmert sich davon unabhängig um seinen Schutz", heißt: auch wenn die Heizkurve zB 35VL will, gleitet der Kessel passiv auf zB 30 runter. Startet dann der Brenner, wird die Pumpe abgeschaltet - nur der Kessel heizt sich auf (kleiner Kreislauf wie beim Automotor) - bis idR so 40 Grad erreicht werden. Dann geht die Pumpe an, der Brenner läuft weiter. Sollte der Kessel wieder unter ca 35 kommen wiederholt sich das so lange bis die Wärmeanforderung gedeckt ist ODER die Pumpe durchläuft. Das gilt für Guß- UND Stahl-NT-kessel.
Das heißt aber auch: die VL-Temperaturschwankungen sind in DEM Bereich höher aufgrund des Kesselschutzbetriebes, auch mit deshalb weil der Öl-Brenner eine gewisse Mindestbrennzeit hat. Daher wird empfohlen, Anlagen die sehr niedrig gefahren werden mit einem Mischer auszustatten (bei FBHz sowieso). DER hält die Temperaturschwankungen im Heizungsnetz gering.
 
Thema:

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