Heizlastberechnung bei "offenen" Flächen

Diskutiere Heizlastberechnung bei "offenen" Flächen im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallole, in Hinblick auf einen evtl. Umstieg auf LWWP versuche ich, die Heizlast unserer DHH abzuschätzen. Bei der Ermittlung des raumbezogenen...

MarkF

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Hallole,
in Hinblick auf einen evtl. Umstieg auf LWWP versuche ich, die Heizlast unserer DHH abzuschätzen. Bei der Ermittlung des raumbezogenen Heizlast, die ja auch für die Dimensionierung der Heizkörper und den hydraulischen Abgleich erforderlich ist, stehe ich vor dem Problem, daß wesentliche Teile bei uns "offen" sind. Das bedeutet:
Im EG sind Ess- und Wohnbereich nicht abgetrennt. Die Küche hat zwar einen eigenen HzK und einen Durchgang, aber dessen Tür steht immer offen. Selbst die Tür zum Gäste-WC ist meist nur bei Benutzung geschlossen. Etwa "zwischen" Ess- und Wohnbereich (etwa gleich lang) geht die Treppe nach oben, ins OG und DG. Die Treppe ist offen, der Flur im OG und DG ebenso. Im OG-Flur ist ein ca. 2qm großer "Sack" mit Fenster und Heizkörper (der aber nicht in Betrieb ist), der seine Existenzberechtigung daraus zieht, daß er die Tür zu einem KiZi hat. Da die Badezimmertür im OG sowie die Türen der Zimmer im DG meist mehr oder weniger offen stehen werden Flur(e) und Treppenbereiche auch darüber temperiert; meist aber vermutlich aus dem EG-Bereich herauf.
Die Frage ist nun: Wie berechne ich die Heizlast des EG-Bereichs? Was mache ich mit dem Treppen- und Flur(e)bereich, wo schlage ich deren Heizlast zu? Sind die Zimmertüren geschlossen (durchaus denkbar bei einer späteren Nutzung), dann erfolgt die Beheizung allein über den HzK im "Sack" und aus dem EG herauf.
Für die gebäudebezogene Heizlast, also die Dimensionieren der WP, ist das eher zweitrangig, aber für die HzK-Dimensionierung/hydr.Abgl. natürlich wichtig.
 

corsa

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Alle Räume mit schliessbaren Türen werden einzeln entsprechend Normtemperatur oder eigenen Wunschtemperaturen berechnet. Räume, die offen miteinander verbunden sind, kann man auch zusammenrechnen, da sich hier durch direkte Wärmeverteilung in der Raumluft eh diesselbe Temperatur ergibt. Die rechnerischen Unterschiede sind nur sehr marginal, viel wichtiger ist den exakten Aufbau und U-Wert von Bodenplatte, erdreichberührten Bauteilen, Aussen- und Innenwänden, Dach, Dachboden und Fensterfläche zu kennen. Mit Schätzwerten liegt man dann nachher schonmal ein paar kW drunter oder drüber
 
Heizer21

Heizer21

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warum leitest du die Leistung der neuen Heizung, egal welche, nicht aus dem bisherigen Verbrauch ab.
Egal ob Strom, Kohle, Öl oder Gas, bekommst du damit immer die beste Einschätzung.
Anpassen musst du nur, wenn Vergrösserungen des Wohnraums oder Verbesserung der Isolierung vorgesehen sind.
 
cephalopod

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Theoretische Raumlastberechnungen sind bei ausreichend Verbrauchswerten Unsinn.
Du wirst die kWh in Gas auch als thermische kWh bei einer WP benötigen.
 

Nicolionel

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Hallo räume die räumlich voneinander getrennt sind diese müsste man separat gelistet berechnen , was ich zb oft mache ist wenn ich größere Flächen haben die Heizflächen wenn möglich ist gleich zu dimensionieren , damit ich auch eine gleichmäßige Aufhetzung des Raumklimas habe. Fluren und Treppen gehören ebenfalls einfach rein , jedoch ohne Heizfläche einfach mal auf die Gebäudeheizlast darauf berechnet , da schwer zu sagen das speziell eine Heizfläche das Treppenhaus mit versorgt , falls im treppengang eine Heizfläche ist würde ich die Treppen auf den Heizkörper nur auslegen .
Ich rate ab das Verbrauchsverfahren anzuwenden.
 

Nicolionel

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Die Problematik bei dem Verbrauchsverfahren ist recht simpel , falls nicht überall Wärmemengenzähler vorhanden sind im TWW Bereich und im Heizungsbereich dann rate ich immer davon ab , denn worst case wäre würde man zb nach Verbrauch gehen und auf eine Gebäudeheizlast von 10 kW kommen , aber man nicht berücksichtigen würde das u.U ständig eine RLA statt gefunden hat durch zb eine Weiche etc. wäre dann der Wärme Erzeuger überdimensioniert falls man dann in dem Haus zb eine Heizlast von nur 6-7 kW hat . Natürlich ist eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 auf den Auslegungszustand berechnet , natürlich sind wir häufigeren Teillast und klar es gibt immer einen weiteren Wärmeerzeuger zusätzlich in den meisten Fällen es geht aber trotzdem darum es zu berechnen und das ist kein Hexenwerk entweder FHW oder grob es mal selber versuchen um zu schauen wo man ist , viele FHW haben keine Ahnung und legen Anlagen nach dem Verbrauch aus ;)
 

MarkF

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Ich will parallel die Heizlast auch aus den Verbrauchswerten ableiten (ich habe viele Jahre in unregelmäßigen Abständen den Gaszählerstand notiert und letztes Jahr in 10-Tages-Abständen) bzw. habe das auch schon mal ausgerechnet, aber sowohl für eine Förderung als auch vor alle für die Heizkörperdimensionierung geht es nicht ohne zumindest die vereinfachte Berechnung der Raumheizlast. Denn wenn wir auf WP umsteigen sollten, dann müssen alle HzK ausgetauscht werden, damit wir uns wegen der niedrigen JAZ nicht am Strom totzahlen. Mit 55/50 VL/RL werde ich bei unseren Strompreisen keine WP betreiben, das ist nicht zu bezahlen, und selbst mit 50/45 würden die HzK nicht ausreichen. Zwar gebe ich mich nicht der Illusion hin, daß damals, vor 35 Jahren, eine Heizlastberechnung durchgeführt worden wäre, aber so gänzlich willkürlich werden die Jungs damals nicht gehandelt haben, und daher habe ich erst mal unterstellt, daß die verbauten HzK in etwa und grob zur Heizlast passen (und bei 60/50 bis 70/60, wie wir früher geheizt hatten, als wir noch keine Gaskrise hatten, wurde es ausreichend warm) und dies anhand einer überschlägigen Raumlastberechnung für zwei Räume überprüft - z.B. kamen die vorhandenen HzK bei 60/50 gerade mal so fürs EG allein hin, aber eher knapp. Von diesen Wärmewerten der vorhandenen HzK ausgehend habe ich berechnet, wie es sich bei 45/40 und 40/35 (35/30 ist illusorisch) darstellen und welche HzK wir benötigen würden, um eine Wärmeabgabe wie bei wenigstens 60/50 (was schon eher ungemütlich wäre) zu erreichen. Das Ergebnis war frustrierend, die vorhandenen HzK sind dafür um den Faktor 2,5 bis 3,5 zu klein. Fürs EG allein (ohne Treppen und Flure) würden selbst die größtmöglichen 33er HzK bei weitem nicht reichen, nur mit Ventilatoren käme das (vielleicht, wenn diese für 50% mehr Wärmeabgabe sorgen, wie es bei den kommerziellen sog. WP-HzK angegeben ist) hin und für Hoch-HzK an der Wand ist natürlich nirgends Platz, von der erforderlichen Verrohrung nicht zu reden (aber zur Not könnten wir Fensterflächen zumauern, dann wäre Platz für einen Hoch-HzK und die Verluste würden geringer werden ;-)). Es hat ja wohl auch keinen Sinn, z.B. den "Sack" mit HzK zuzubauen, dort die "fehlenden" kW zu installieren - oder?
Daß sich die Gesamt-Heizleistung nicht ändert, ob Gas oder WP, ist klar, aber die Leistung der WP bemißt sich ja nicht in dem Sinne nach den konkret verbrauchten kW/h, daß ich diesen kW/h-Wert einfach übernehmen könnte. Aber da sind noch viele andere Fragen offen, mir geht es hier im Augenblick nur um die Frage, wie ich die nicht abgetrennten Treppen- und Flurflächen in Hinblick auf die Raumheizlast berücksichtigen muß. Auf diese offene Weise sind ja viele, viele Häuschen gebaut geworden worden, da muß es doch eine klar Regel gelten.
 
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cephalopod

cephalopod

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Warum nicht dämmen, dann reichen die vorhandenen Heizflächen.
Und du spart auch noch Energie.
Vielleicht geht dann auch eine kleinere WP?

Also eine Win-Win-Win Situation ;)
 
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seeigel

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z.B. kamen die vorhandenen HzK bei 60/50 gerade mal so fürs EG allein hin, aber eher knapp.
bei welchen Außentemperaturen?
60/50 ist dasselbe wie 56/54.
Mit welchen Temperaturen kommt ihr so durch den Winter? Die 60/50 sind ja nicht das, was permanent benötigt wird.
Aktuell habe ich ca. 38° Vorlauf, Region mittlerer Neckar 9-12°
bei -3°-4° hatte ich ca. 44/45° Vorlauf
50° wäre das, was ich schätze bei -8-10°
Meine Heizkörper wurden nicht für die WP getauscht. Überall 22er und Rippenheizkörper
 
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