Wie die richtige WP finden bei vorhandener Heizlastberechnung.

Diskutiere Wie die richtige WP finden bei vorhandener Heizlastberechnung. im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo Zusammen, ich habe ein Fachwerkhaus das ich Stockwerk für Stockwerk saniere. Das EG ist nun fertig und kann per Wandheizung betrieben...

fachwerkMaio

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Hallo Zusammen,

ich habe ein Fachwerkhaus das ich Stockwerk für Stockwerk saniere. Das EG ist nun fertig und kann per Wandheizung betrieben werden. Ich habe aktuell Nachtspeicheröfen und einen Holzofen (der bleibt).
Da ich keinen Fachberater finde, habe ich die Heizlast selbst bechnet, mal mit Excel, mal mit Ubakus. Am Ende des Tages kommt eine Max Heizleistung von 8 - 9 kW raus und ein Wärmebedarf von ~18.000kWh/a.
Wie mache ich mit dieser Information weiter? Ich habe einige Tipps bekommen und mich etwas reingelesen und tendiere in Richtung Panasonic. Wie plane ich die ganzen Teile drum herum? Pumpe, brauche ich einen Speicher? Für den Speicher spricht weniger Takten der WP und ein Erfahrungswert von einem Bekannten, das man das Takten an der Flächenheizung spürt.
Bin für das schubsen in die richtige Richtung sehr dankbar.
Gruß Mario
 
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KarlZei

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Am Ende des Tages kommt eine Max Heizleistung von 8 - 9 kW raus und ein Wärmebedarf von ~18.000kWh/a.
Wie mache ich mit dieser Information weiter?
Dir überlegen,
1. wie Du die WP im Worst Case betreiben willst/musst (z.B. monovalent, bivalent),
2. ob / wann Du einen Puffer für Abtauen, Mindestlaufzeit, Sperrzeit usw. brauchst,
3. ob Du Leistungsaufschläge für Warmwasser, Sperrzeiten und/oder Installation brauchst,
4. wie knapp Du letztlich die WP auslegen willst, z.B. nur für NAT -10°C trotz tatsächlicher NAT von -12C.

Wenn Du da eine möglichst kleine WP festgelegt hast, kannst Dir Gedanken um die Peripherie machen.
 

fachwerkMaio

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Wieviel Heizstrom brauchst du pro Jahr? Wieviel Brennholz?
Heizstrom ~6000kWh und ich verbrauche ca. 6 - 7 Schüttraummeter (in der Regel Buche) und viellecht 100kg Braunkohle. Das Problem dabei ist aber meiner Meinung nach:
  • Ich kann nicht zwischen EG und OG unterscheiden
  • Im OG heize ich 3 Räume nur nach Bedarf.
  • EG hat überall neue Fenster und 6cm Holzfaserplatten als Wärmedämmung, gedämmter Boden teilweise.
  • Das OG hat einfach verglaste Fenster, 4cm Schilfrohrplatten als Dämmung.
  • Das Dach ist nicht gedämmt
  • Es zieht durch das eine oder andere Fenster im OG.
  • Nach dem Umbau ist OG und das Dach ausgebaut mit, den gleichen Dämmmaterial (Dach besser) und alle Räume sollen geheizt werden.

Der Umbau erfolgte Schritt für Schritt, ich habe erst vor 3 Monaten eine neue Haustüre bekommen und kann nur sagen, dass ich immer weniger zum Heizen brauche aber der Erfahrungswert für mich als Laie zu viel Mischmasch ist. Im OG und Dach ist noch nichts saniert.

Das alles ist der Grund warum ich rechnerisch an die Sache gehe.

Welche Wandheizung? Leistung/ Verlegeabstand?
Die Wandheizung ist von WEM mit 16mm Rohr. Im Fußboden Bad/Küche habe ich noch zusätzlich eine Fußbodenheizung. Der Verlege Abstand ist außer im Wohnzimmer, "alles was geht". D. h. im Wohnzimmerist der Verlege Abstand jede 3. Zahnschiene, bei den anderen Räumen jede 2. und damit mehr als von WEM berechnet. Bad/Küche sowieso, da keine Fußbodenheizung geplant war. Die Vorlauftemperatur ist mit 45° geplant. Mit Leistung meinst du Watt für jedes Zimmer?

1. wie Du die WP im Worst Case betreiben willst/musst (z.B. monovalent, bivalent),
D.h. falls es die WP nicht schafft, zB mit dem Holzofen im EG heizen? Dann wäre es der Holzofen wie jetzt.

2. ob / wann Du einen Puffer für Abtauen, Mindestlaufzeit, Sperrzeit usw. brauchst,
Da muss ich wohl beim Stromversorger nachfragen. Bekomm ich raus.

3. ob Du Leistungsaufschläge für Warmwasser, Sperrzeiten und/oder Installation brauchst,
Installation heißt zB 100 Meter Zuleitung über den Hof wo die WP steht? (Das macht die nicht, nur das ich es verstehe) Ja, Warmwasser benötige ich für 3 Personen.

4. wie knapp Du letztlich die WP auslegen willst, z.B. nur für NAT -10°C trotz tatsächlicher NAT von -12C.
Meine Berechnung habe ich mit 22° Innentemperatur und NAT -12° gemacht, obwohl an meinem Wohnort -10.5° (Main Kinzig Kreis) angegeben ist.
 

KarlZei

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D.h. falls es die WP nicht schafft, zB mit dem Holzofen im EG heizen? Dann wäre es der Holzofen wie jetzt.
Zum Beispiel. Oder ausgelegt für die WP ohne Heizstab und ohne Kamin, WP mit Heizstab und ohne Kamin...
Das hat erheblichen Einfluss auf die Leistung der WP und Du musst Dich entscheiden, was Du da willst.
Installation heißt zB 100 Meter Zuleitung über den Hof wo die WP steht? (Das macht die nicht, nur das ich es verstehe) Ja, Warmwasser benötige ich für 3 Personen.
Bei langen Leitungen kann abhängig von der Wärmepumpe ein kleiner Zuschlag erforderlich sein, damit hinten noch genug Wärme ankommt.
Auch für Warmwasser schlägt man üblicherweise etwas Leistung (z.B. 0,2kW pro Person) darauf, weil die WP während der WW-Bereitung ja nicht heizen kann und das Haus während der Zeit Wärme verliert. Die WP muss die Wärme in kürzerer Zeit nachliefern, wozu etwas mehr Leistung benötigt wird.
Meine Berechnung habe ich mit 22° Innentemperatur und NAT -12° gemacht, obwohl an meinem Wohnort -10.5° (Main Kinzig Kreis) angegeben ist.
Naja, wenn es 22°C sein sollen, dann ist das so. Aber Du kannst doch nicht für kältere Temperaturen als NAT auslegen. Die NAT wird eh schon selten genug erreicht.
Die WP soll so klein wie möglich sein. Sie wird dadurch günstiger, stellt geringere Anforderungen (Hydraulik, Elektrik) und läuft effizienter. Du willst - wenn die WP jetzt schon sein muss - bei der Auswahl / Auslegung auch anstehende Sanierungen möglichst gut berücksichtigen. Und wenn die WP heute für die NAT zu schwach ausgelegt ist, wäre das auch kein Beinbruch. Dann wird es statistisch über viele Jahre betrachtet für ein paar Tage mal etwas kälter im Haus. Mit Ofen ist das kein großes Problem...
 

fachwerkMaio

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Zum Beispiel. Oder ausgelegt für die WP ohne Heizstab und ohne Kamin, WP mit Heizstab und ohne Kamin...
Das hat erheblichen Einfluss auf die Leistung der WP und Du musst Dich entscheiden, was Du da willst.
Ok, ich will eine WP mit Heizstab und wenn es Hart auf Hart kommt, habe ich meinen Holzofen (6kW) im EG. Ich möchte aber nie mehr regelmäßig diesen Holzofen nutzen.

Bei langen Leitungen kann abhängig von der Wärmepumpe ein kleiner Zuschlag erforderlich sein, damit hinten noch genug Wärme ankommt.
Auch für Warmwasser schlägt man üblicherweise etwas Leistung (z.B. 0,2kW pro Person) darauf, weil die WP während der WW-Bereitung ja nicht heizen kann und das Haus während der Zeit Wärme verliert. Die WP muss die Wärme in kürzerer Zeit nachliefern, wozu etwas mehr Leistung benötigt wird.
Von draußen bis zum EG sind es 9 Meter, wobei draußen vielleicht 1 Meter ist. Die restlichen 8 Meter gehen durch einen unbeheizten Keller, der Öffnungen ohne Fenster hat. Der typische Kartoffelkeller von einem Fachwerkhaus aus Fundsteinen, nie richtig kalt im Winter und nie richtig warm im Sommer. Das wäre auch der einzige Ort, wo ich einen Speicher aufstellen könnte.

Naja, wenn es 22°C sein sollen, dann ist das so. Aber Du kannst doch nicht für kältere Temperaturen als NAT auslegen. Die NAT wird eh schon selten genug erreicht.
Die WP soll so klein wie möglich sein. Sie wird dadurch günstiger, stellt geringere Anforderungen (Hydraulik, Elektrik) und läuft effizienter. Du willst - wenn die WP jetzt schon sein muss - bei der Auswahl / Auslegung auch anstehende Sanierungen möglichst gut berücksichtigen. Und wenn die WP heute für die NAT zu schwach ausgelegt ist, wäre das auch kein Beinbruch. Dann wird es statistisch über viele Jahre betrachtet für ein paar Tage mal etwas kälter im Haus. Mit Ofen ist das kein großes Problem...
Ja, stimmt, das mit der NAT ist Blödsinn. Wir hatten hier in den letzten 10 Jahren auch mal einige Tage unter -20°, aber das ist sehr selten und ich denke darauf sollte ich die WP nicht auslegen.

Nun gut, also, das wären meine Wünsche und Gegebenheiten. Die Sanierung wird genauso weiter gehen, wie ich es in der Rechnung angegeben habe.

Heißt das jetzt, wenn ich bei der Rechnung eine max. Heizleistung von 7,5kW habe und ein Wärmebedarf von ~18.000kWh/a, bei 3 Personen â 0,2kW ich eine Wärmepumpe mit 8.1kW bräuchte? Nur erst einmal zum Verständnis für mich?
 

KarlZei

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Ok, ich will eine WP mit Heizstab und wenn es Hart auf Hart kommt, habe ich meinen Holzofen (6kW) im EG. Ich möchte aber nie mehr regelmäßig diesen Holzofen nutzen.
Dann legst Du die WP bivalent-monoenergetisch aus. Die WP allein kann dann den Wärmebedarf bis zum Bivalenzpunkt (z.B. -5°C) ohne Unterstützung decken. Bei niedrigeren Temperaturen muss dann entweder der Heizstab oder der Kamin einspringen. Mit den Wetterdaten kannst Du in etwa abschätzen, wie viele Stunden im Jahr der Heizstab mit welcher durchschnittlichen Leistung laufen muss; z.B. 150 Stunden mit 2kW -> 300kWh -> ca. 100 Euro. Siehe Klimakarte | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Je nach Bivalenzpunkt kann dann beispielsweise eine 10kW-WP durch eine mit 7kW ersetzt werden.
Von draußen bis zum EG sind es 9 Meter, wobei draußen vielleicht 1 Meter ist. Die restlichen 8 Meter gehen durch einen unbeheizten Keller, der Öffnungen ohne Fenster hat.
Nicht kritisch. Wäre aber ggf. bei einer Split-WP zu berücksichtigen (Kältemittelmenge, Leistung).
Heißt das jetzt, wenn ich bei der Rechnung eine max. Heizleistung von 7,5kW habe und ein Wärmebedarf von ~18.000kWh/a, bei 3 Personen â 0,2kW ich eine Wärmepumpe mit 8.1kW bräuchte? Nur erst einmal zum Verständnis für mich?
Prinzipiell richtig. Die Mehrleistung für Warmwasser spielt aber eigentlich nur im Bereich der niedrig(st)en Außentemperaturen eine Rolle. Bei höheren Temperaturen braucht die WP weniger Leistung und es sollte immer genug vorhanden sein.
Und vielleicht sei noch erwähnt, dass Du bei den WP-Leistungsangaben vorsichtig sein solltest. Du musst immer schauen, welche Leistung die Wärmepumpe bei welchen Temperaturen (Außen und Vorlauf) bringt. Eine 7kW-WP bringt unter ungünstigen Bedingungen deutlich weniger Leistung; vielleicht nur noch 5kW.
 
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